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Nilkheimer
Halbdaggl
Airwin hat geschrieben:Muß man gelesen haben. Hat der hier mitgeschrieben :D ?


Der Fall Franco A., erster Teil: «Mein Sohn war Staatsfeind Nummer 1»
Ein deutscher Soldat lässt sich als syrischer Flüchtling registrieren – mehr als ein Jahr später fliegt er auf und löst in Deutschland einen Skandal aus. Die Generalbundesanwaltschaft vermutet, dass Franco A. ein Attentat geplant hat. Seine Angehörigen glauben, dass er nur das Gute wollte. Ein Treffen mit Franco A. und seiner Familie.

https://www.nzz.ch/international/der-fa ... ld.1471868



Keine neue erkenntnis, aber es bleibt dabei - wäre doitschland überdacht, wäre es eine geschlossene anstalt :P


Hahaha. Lach. Smiley. Hihi.

Aber huch: Franco ist ein harter Nazi und nun gerade wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt worden. Sowas.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... st-anklage
Aber das macht doch nichts.

Gibts des
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Halbdaggl
Airwin hat geschrieben:apropos - dazu ein gutes interview mit dem klimahistoriker (nicht hysteriker) radkau:

Historiker Joachim Radkau: «Es gehört zur Political Correctness, sich zum Glauben an den Klimawandel zu bekennen. In Wahrheit nimmt man ihn nicht ernst»

Niemand hat sich intensiver mit der Geschichte der ökologischen Bewegung beschäftigt als der deutsche Historiker Joachim Radkau. Im Gespräch erklärt er, warum er auf Greta Thunberg hofft, wie er zum Kernkraftgegner wurde und warum es in der Klimadebatte mehr Toleranz braucht.
Hansjörg Müller, Bielefeld
24.11.2019, 16:39 Uhr

Herr Radkau, in einer E-Mail haben Sie mir geschrieben, das Aufkommen der Klimaschutzbewegung «Fridays for Future» sei für Sie «eine schöne Überraschung». Was ist daran schön und was überraschend?

Seit den frühen 1970er Jahren fühle ich mich der Umweltbewegung verbunden. Damals hatte ich das Gefühl, dass es endlich eine Bewegung gab, die mein Unbehagen zum Ausdruck brachte. Vor zehn Jahren, als ich mein Buch über die «Ära der Ökologie» schrieb, fragte ich mich, ob diese Ära bereits vorüber sei. Diese Frage ist nun eindeutig beantwortet. Dass weltweit Massen von Jugendlichen für das Klima auf die Strasse gehen, hätte ich nie für möglich gehalten. Die hätten sich ja auch sagen können, dass es in Norddeutschland oder Skandinavien wärmer wird, ist doch eigentlich ganz schön. Verblüffend fand ich auch, wie abrupt das kam. Im August letzten Jahres setzte sich Greta Thunberg erstmals vor das schwedische Parlament. Bereits wenige Monate später war die Bewegung explosionsartig angewachsen.

Wie ist das zu erklären?

Darüber grüble ich noch immer nach. Heute denke ich, man sollte als Historiker nicht immer nur nach den Ursprüngen, sondern ab und zu auch nach den Zukunftsvorstellungen der Menschen fragen. «Fridays for Future» ist das beste Beispiel: Die haben Angst um ihre Zukunft. Heute Mittag redete ich mit meiner Frau darüber. Sie meinte, Jugendliche würden sehr stark von den Bildern geprägt, die sie in den elektronischen Medien sähen. Wenn sie einen einsamen Eisbären auf einer Scholle dahintreiben sähen, gehe ihnen das zu Herzen.

Finden Sie es nicht bedrückend, dass sich junge Menschen vor dem Ende der Welt fürchten?

Ich glaube nicht, dass Angst und Pessimismus die vorherrschenden Gefühle sind. In den frühen 1980er Jahren gab es wirklich so eine No-Future-Stimmung, aber «Fridays for Future» verfolgt doch einen ganz anderen Ansatz. Ich spüre da einiges Vertrauen darauf, dass wir das noch hinbekommen.

Ist es nicht möglich, dass sich diese jungen Leute in wenigen Jahren schon für etwas ganz anderes interessieren?

Die Gefahr, dass das lediglich ein vorübergehendes Phänomen ist, sehe ich durchaus. Wichtig wäre, dass sich die jungen Leute für ganz bestimmte Ziele einsetzten. Greta Thunberg sagt, alles müsse sich ändern. Genau das könnte dazu führen, dass sich am Ende gar nichts ändert. Man kann nur erfolgreich sein, wenn man sich auf etwas konzentriert.

In Deutschland befinden sich die Grünen im Höhenflug. Hat das vor allem mit dem Klima zu tun, oder spielen auch andere Aspekte eine Rolle?

Ich denke, das hat schon in erster Linie mit dem Klima zu tun. Das Bewusstsein dafür hat dramatisch zugenommen. Aber die Geschichte der Grünen ist ein ständiges Auf und Ab. Immer wieder gab es Abstürze, etwa nach der Wiedervereinigung, als die Grünen 1990 den Wiedereinzug in den Bundestag verpassten, oder auch nach dem Ende der rot-grünen Regierungskoalition, die durch die Hartz-Reformen viele Linke vergrault hatte. Ob der jetzige Boom von Dauer ist, muss sich erst noch zeigen.

Die Grünen galten immer als links. Tatsächlich sind sie eher bürgerlich geprägt: Man findet unter ihnen mehr Akademiker als in den meisten anderen Parteien. Umgekehrt dürften nur wenige Arbeiter grün wählen.

Die alte Unterscheidung zwischen rechts und links hilft uns bei der Betrachtung der Grünen kaum noch weiter. Wenn man die Wähler- und Mitgliederstatistiken sieht, handelt es sich eher um eine Mittelstands- als um eine Arbeiterpartei. Die Gewerkschaften halten es in Umweltfragen auch eher mit der Industrie. Die grosse Machtstellung der Automobilindustrie ist sicher das grösste Umweltproblem in Deutschland. Und wer sich mit der Autolobby anlegt, bekommt es mit den Gewerkschaften zu tun. Selbst die Grünen haben einen frontalen Zusammenstoss mit dieser Branche bisher vermieden.



Für einen überzeugten Ökologen betrachten Sie die grüne Partei erstaunlich distanziert.

Ich stand ihr nie sonderlich nahe. Bei den Achtundsechzigern, welche die Grünen prägten, fand ich vieles ganz lustig, aber irgendwie war das auch eine Imitation alter Revoluzzer-Szenen, die mir in der Bundesrepublik jener Jahre anachronistisch erschienen. Um 1980, als die Grünen entstanden, waren sie ein kunterbuntes Konglomerat. Da gab es Altmarxisten, militante Maoisten, Hippies und auch Pädophile, die fanden, Sex sei immer etwas Gutes, folglich müsse auch Sex mit Kindern etwas Gutes sein. Für ökologische Fragen haben sich die frühen Grünen erstaunlich wenig interessiert.

Sie haben auch einmal kritisiert, den Grünen fehle es an Heimatliebe.

In den Anfangsjahren meinten viele von ihnen, die Deutschen seien irgendwie ein Scheissvolk, in dem es vor alten Nazi-Schweinen wimmle, und deswegen könnten gar nicht genug Ausländer hereinkommen. 1989 forderten die Grünen offene Grenzen für alle. Ursprünglich war ich auch auf dieser Linie, aber als Hochschullehrer beschäftigte ich mich auch mit Lehrerbildung und hielt mehr als vierzig Jahre lang Unterrichtsübungen an Schulen ab. In einer Primarschulklasse, die zur Hälfte aus Schülern türkischer Herkunft bestand, sah ich, dass die Lehrer wirklich wütend über das Multikulti-Gelaber der Intellektuellen waren. Hinzu kam, dass ich mich lange Zeit intensiv mit der Geschichte der Kernkraft auseinandergesetzt hatte. Die Grünen waren auf diesem Gebiet wenig kompetent. Tschernobyl hat sie völlig überrascht.

Sie waren lange Zeit ein Befürworter der Kernenergie.

Das war typisch für meine Generation. Vor allem linke Intellektuelle sahen die Kernkraft regelrecht euphorisch. Die grosse Mehrheit der deutschen Bevölkerung blieb dagegen immer skeptisch.

Wie wurden Sie zum Kernkraftgegner?

Entscheidend war für mich das Buch «Friedlich in die Katastrophe» von Holger Strohm, das Anfang der 1970er Jahre erschien und schon bald zu einer Art Bibel der Anti-AKW-Bewegung wurde. Strohms Verdienst bestand darin, die ganzen kritischen Informationen über die Kernkraft zugänglich zu machen, die in den USA bereits vorhanden waren. Dort gab es schon seit den 1960er Jahren eine Anti-AKW-Bewegung, die von sehr kompetenten Leuten geleitet wurde.

Sie lasen Strohm und hatten dabei ein Erweckungserlebnis?

Ich war noch einige Zeit hin- und hergerissen. Ich dachte, in irgendeiner Form ist die Kernkraft doch die Energie der Zukunft. In den 1950er Jahren war ja eine ganz breite Palette von alternativen Reaktortypen im Gespräch gewesen, von denen einige womöglich ganz erhebliche Sicherheitsvorteile gehabt hätten. Zudem sah ich die Kohle als einzige wirkliche Alternative, doch gerade sie geriet ab 1980 wegen des aufkommenden Klimawandels unter Beschuss. Solarenergie war damals noch unglaublich teuer; ein Ausbau der Wasserkraft führte zu ärgsten Konflikten mit Natur- und Landschaftsschützern.

Bleibt der Ausstieg aus der Kernenergie ein deutscher Sonderweg?

Da bin ich mir nicht sicher. Die Kernenergie ist zwar noch nicht tot, aber womöglich haben wir es mit einem schleichenden Ausstieg zu tun, über den kaum geredet wird. In Deutschland wurde seit 1982 kein neues Kraftwerk in Auftrag gegeben. Ein solches Zurückfahren der Pläne scheint mir mit einigen Ausnahmen weltweit verbreitet zu sein.

«Wird ein Windpark gebaut, protestieren Landschaftsschützer. Wasserkraftwerke kann man ohnehin kaum noch bauen, und für die Produktion von Biosprit braucht es immer grössere Maisfelder.»

Sie sprachen die unterschiedlichen Wege an, welche die Kerntechnologie hätte nehmen können. Heisst das, Sie könnten irgendwann wieder zum Kernkraftbefürworter werden, sollten doch noch sicherere Reaktoren entwickelt werden?

Die bisherigen Kernkraftwerke sind eindeutig nicht verantwortbar. Allerdings habe ich grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass weiter geforscht wird. Ich wäre froh um Alternativen, denn was mich vor allem bedrückt, ist eine mögliche Spaltung der Umweltbewegung, die durch eine radikale Umstellung auf erneuerbare Energien herbeigeführt werden könnte: Wird ein Windpark gebaut, protestieren Anwohner und Landschaftsschützer. Wasserkraftwerke kann man ohnehin kaum noch bauen, und für die Produktion von Biosprit braucht es immer grössere Maisfelder, mit allen negativen Folgen für die Artenvielfalt. Die grössten Hoffnungen setze ich in die Photovoltaik: Auch wenn sie noch der Weiterentwicklung bedarf, halte ich sie grundsätzlich für die beste Lösung, zumal auch sonnenreiche Länder der Dritten Welt durch sie eine besondere Chance erlangen.

Werden sich die Zielkonflikte, die Sie eben angesprochen haben, durch den Klimawandel weiter verschärfen?

Damit ist zu rechnen. Mitte der 1990er Jahre war ich an einer Tagung über Naturschutz und Windkraft in Sachsen-Anhalt. Schon damals war ich entsetzt, was für ein Hass auf die Windkraft unter Natur- und Landschaftsschützern herrschte. Ein guter Freund von mir lebt in Schleswig-Holstein. Bei ihm in der Nähe soll ein Windpark errichtet werden, und er tobt dagegen.

Haben Sie dafür Verständnis?

Vor der Nase möchte ich so ein Windrad auch nicht haben. Aber die meisten Windparks stören mich nicht. Früher gab es Windmühlen, die deutlich mehr Lärm machten als die heutigen Rotoren.

Erwartet man sich in Deutschland grundsätzlich zu viel von erneuerbaren Energien?

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob man sich wirklich viel davon erwartet. Die Energiewende wurde doch nur recht zögerlich vorangetrieben. Manchmal habe ich das Gefühl, es gehört inzwischen zur Political Correctness, sich zum Glauben an den Klimawandel zu bekennen. Doch in Wahrheit nimmt man ihn nicht sonderlich ernst.

Was den menschengemachten Klimawandel betrifft, zählte selbst ein überzeugter Ökologe wie Sie einmal zu den Zweiflern.

Um 1980, als selbst Experten noch eine neue Eiszeit kommen sahen, begegnete mir das drohende «global warming» zunächst als Argument der Atomlobby. Bis vor zwanzig Jahren war ich tatsächlich noch ziemlich unschlüssig. Es gibt ja durchaus ernstzunehmende Gegenargumente. Im Sommer 2002 war ich mit Christian Pfister, dem führenden Schweizer Klimahistoriker, in den Hochalpen. Pfister führte einigen Kollegen und mir den Rückgang der Gletscher vor Augen. Einer, der bis dahin Zweifel am Klimawandel gehabt hatte, erklärte, er sei nun vom Saulus zum Paulus geworden. «Vorsicht», sagte Pfister daraufhin, «in den 1980er Jahren wuchsen die Gletscher noch.» Er wies auch darauf hin, dass es eine Rivalität zwischen Klimahistorikern und Klimamodell-Forschern gebe. Eine alarmistische Haltung, die sich eher durch Modelle begründen lässt, hielt er damals noch für ein Argument der Klimamodell-Forscher, um den Klimahistorikern Fördergelder abzujagen.

Halten Sie es für möglich, dass der menschliche Einfluss von manchen übertrieben wird?

Ich hoffe noch immer im Stillen, dass auch andere Faktoren mitspielen, denn wenn der anthropogene Klimawandel uneingeschränkt zutrifft, sieht die Zukunft unseres Planeten ziemlich trübe aus. Aber wenn man die Gefahr zu sehr herunterspielt, riskiert man, dass überhaupt nichts passiert. Die grosse Wahrscheinlichkeit spricht für den anthropogenen Klimawandel. Um zu handeln, brauchen wir sowieso keine 100-prozentige Sicherheit, sonst könnten wir ja gar nichts tun.

«Ich bedaure, dass gerade bei Intellektuellen, die sich für progressiv halten, sofort eine Jalousie herunterrasselt, wenn jemand auch nur die leisesten Zweifel am anthropogenen Klimawandel äussert.»

Wie sollte man mit den sogenannten Klimaleugnern umgehen? Einige Aktivisten fordern bereits Gesetze, um ihnen den Mund verbieten zu können.

Ich bedaure, dass gerade bei Intellektuellen, die sich für progressiv halten, sofort eine Jalousie herunterrasselt, wenn jemand auch nur die leisesten Zweifel äussert. Vernünftiger wäre es, den Dialog zu suchen. Stefan Rahmstorf, einer der führenden Köpfe des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, hat mit Alvo von Alvensleben, einem Skeptiker, ein langes Streitgespräch geführt, das im Internet noch immer nachzulesen ist. Rahmstorf gibt darin zu, dass manche Argumente Alvenslebens durchaus ernst zu nehmen sind. Bert Bolin, der Gründervater des Weltklimarates IPCC, stellt in einem Buch, das in seinem Todesjahr 2007 erschienen ist, offen dar, wie unsicher er selbst sich lange Zeit gewesen sei. 1995 kritisierte er noch die damalige deutsche Umweltministerin Angela Merkel für ihren angeblichen Alarmismus. Ein fulminanter Verfechter der These vom menschengemachten Klimawandel schrieb mir einmal, man sollte Bolins Buch in den Giftschrank stellen, damit Studenten es nicht läsen. Das hielte ich für grundfalsch.
Ein Forscherleben zwischen Technik und Natur

hmü. Bielefeld · Wer Joachim Radkau in seinem Bielefelder Wohnhaus besucht, ahnt sofort, dass er es mit einem ausgesprochenen Naturfreund zu tun hat: Während die Nachbarhäuser kahl sind, ist das Haus der Radkaus über und über bewachsen. Das Efeu an den Wänden wirke wärmedämmend, sagt Radkaus Ehefrau Orlinde, die eigentliche Herrin des verwunschenen Gartens. Der 76-jährige Joachim Radkau wirkte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld. In seiner 1980 erschienenen Habilitationsschrift beschäftigte er sich mit «Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft». 2011 erschien «Die Ära der Ökologie – eine Weltgeschichte», ein beinahe 800 Seiten starkes Standardwerk über die Entstehung und Entwicklung der ökologischen Bewegung. Es ist auch Radkaus Bewegung, wie er im Vorwort freimütig bekennt. Seine professionelle Distanz verliert er dennoch nie.

https://www.nzz.ch/international/histor ... ld.1515838


Finde das Interview in weiten Teilen auch ganz gut. Deswegen gleich nochmal 8)

Besonders seine Einschätzung von Thunberg und „fff“ sind sehr in Ordnung. Dass ihm die Grünen zu wenig grün waren (und sind?). Ebenso akzeptabel. Vor allem aber hat er recht mit seiner Grundthese, dass alle (außer den Alters-naiven für Doofe) korrekterweise von menschengemachtem Klimawandel ausgehen, ABER IN WAHRHEIT NIMMT NIEMAND IHN ERNST
Wenn ich richtig sehe, findet er es ebenso bedauerlich, wie beispielsweise
Gibt’s des :idea:
Zuletzt geändert von Gibts des am 27. November 2019 23:21, insgesamt 1-mal geändert.

Auswurf
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ich stolper da über allerlei (in meinen augen)unfug und hab dann keinen bock mich mich mit dem herrn auseinanderzusetzen

atomkraft nein danke
waldsterben

urgrüne themen, die ihnen den zulauf brachten - aber umweltschutz war ihnen nicht so wichtig?
Hmmmm

Die Grünen galten immer als links. Tatsächlich sind sie eher bürgerlich geprägt:


Bei den Achtundsechzigern, welche die Grünen prägten


ja was denn nun...
68er waren also nicht links?
das ist doch keine Musik


Gibts des
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Halbdaggl
Auswurf hat geschrieben:ich stolper da über allerlei (in meinen augen)unfug und hab dann keinen bock mich mich mit dem herrn auseinanderzusetzen

atomkraft nein danke
waldsterben

urgrüne themen, die ihnen den zulauf brachten - aber umweltschutz war ihnen nicht so wichtig?
Hmmmm

Die Grünen galten immer als links. Tatsächlich sind sie eher bürgerlich geprägt:


Bei den Achtundsechzigern, welche die Grünen prägten


ja was denn nun...
68er waren also nicht links?

Ja das ist selektive Wahrnehmung, aber ist doch schön, dass er sich NOCH MEHR „grüne“ Inhalte, der damals als „monothematisch“ verschrieenen Partei gewünscht hätte :nod:
Fürn „Historiker“ sind seine Einordnungen diesbezüglich eher arm :cyclops:

Cantona
...finde es im Übrigen schade, dass die protestierende Landwirte in Berlin gestern so brav waren, und nicht ein paar Tonnen Jauche, Mist und Gülle vor den Reichstag abgeladen haben. Hat sich eigentlich jemand von den Grünen Ökopopulisten aus dem Bundestag dem Dialog mit den Bauern gestellt? Meines Wissens nicht.


Hasenrupfer
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Haber hat geschrieben:Wirklich nix gegens FRS für Stuttgart 99,2 und im Kabel und auch online mit super Musiksendungen. Das ist echt. Letzten Freitag kam Krautrock, so gut, unglaublich, zB KIN PIN MEH aus Mannheim.

Also für politische Bildung und gute Unterhaltung ist gesorgt.



Jahaa, mach ich au immer wenn ich in den Kessel fahr...
Bis zu uns naus langt's nur bei bestimmten Wetterlagen.

:)

Bundes-Jogi
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Hasenrupfer hat geschrieben:
Haber hat geschrieben:Wirklich nix gegens FRS für Stuttgart 99,2 und im Kabel und auch online mit super Musiksendungen. Das ist echt. Letzten Freitag kam Krautrock, so gut, unglaublich, zB KIN PIN MEH aus Mannheim.

Also für politische Bildung und gute Unterhaltung ist gesorgt.



Jahaa, mach ich au immer wenn ich in den Kessel fahr...
Bis zu uns naus langt's nur bei bestimmten Wetterlagen.

:)


Nyuszi nemek - Fiú vagy lány nyuszim van?
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Hasenrupfer
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[...] In einer Primarschulklasse, die zur Hälfte aus Schülern türkischer Herkunft bestand, sah ich, dass die Lehrer wirklich wütend über das Multikulti-Gelaber der Intellektuellen waren. Hinzu kam, dass ich mich lange Zeit intensiv mit der Geschichte der Kernkraft auseinandergesetzt hatte. Die Grünen waren auf diesem Gebiet wenig kompetent. Tschernobyl hat sie völlig überrascht.


Was soll sowas?

Und dann beschwert man sich, dass "das Forum" nicht mehr mit einem diskutieren will...


Cantona
https://www.topagrar.com/management-und ... 19587.html


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PolitikNewsAgrargipfelBauer Willi trifft Merkel – Das sind seine Fragen

Bauer Willi ist am Montag einer von 39 Vertretern des Agrarsektors, der beim Agrargipfel im Bundskanzleramt teilnehmen kann. Da der ganze Termin nur drei Stunden dauert, bleiben ihm nur wenige Fragen.

28.11.2019

von Alfons Deter

Dr. Willi Kremer-Schillings (Bildquelle: DRV)

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Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt sich am Montag drei Stunden Zeit, um mit Bundesagrarministerin Julia Klöckner und 39 Vertretern aus Landwirtschaft und Verbandswesen über aktuelle Probleme - u.a. mit dem Agrarpaket - zu diskutieren.

Mit dabei ist auch der Agrarblogger Dr. Willi Kremer-Schillings, bekannt als Bauer Willi. Aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer hat jeder die Möglichkeit für ein kurzes Statement. Dazu Kremer-Schillings: „Für meinen Redebeitrag habe ich mir deshalb eine (sicher unvollständige) Reihe von produktionstechnischen, wirtschaftlichen und vielleicht auch ethischen Zielkonflikten und Widersprüchen in der Landwirtschaft aufgeschrieben, zwischen denen die Politik eine Güterabwägung zu treffen hat. Das tut sie bisher auch schon, aber zunehmend einseitig, mit vermutlich fatalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen für Landwirte, Beschäftigte in den vor- und nachgelagerten Sektoren und die Verbraucher in unserem Land.“

Laut dem Landwirt wird der „Agrargipfel“ sicherlich gänzlich anders verlaufen als ein Auto- oder Stahlgipfel. Die eingeladenen Organisationen (z. B. DBV, DLG, BÖLW, AbL und BDM) würden zum Teil nur Partikularinteressen vertreten und hätten deshalb eine z.T. unterschiedliche Sicht und Wertung der Dinge. „Es ist eben kein Milchgipfel, Schweinegipfel oder Ackerbaugipfel. Es geht ums Ganze“, sagt Bauer Willi.

Weil in der Landwirtschaft auf extrem unterschiedlichen natürlichen Standorten in verschiedenen Organisationsformen auch sehr unterschiedliche Erzeugnisse mit unterschiedlicher Konsumreife und Verwertungsmöglichkeit erzeugt werden, war und ist das Gestalten sinnvoller und breit akzeptierter Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft eine sehr schwierige und anspruchsvolle Aufgabe, schildert er weiter. „Ich hoffe, dass sich die Kanzlerin und die Fachministerinnen (Frau Schulze gehört dazu, ist aber nicht dabei!) dessen bewusst sind. Mir ist als Teilnehmer schon jetzt klar, dass für einen Konsens jeder der Diskussionsteilnehmer Zugeständnisse machen muss. Und für einen Konsens wird auch der eine Tag nicht reichen. Ein guter Kompromiss ist der, mit dem jeder unzufrieden ist.“

Allgemeine Zielkonflikte/WidersprücheGlobalisierung: In der freien Marktwirtschaft bilden sich Preise, von denen die Landwirte oft nicht mehr leben können –> Das macht AngstLEH und Politik fordern immer höhere Standards: bei konstanten Preisen und gleichzeitiger Öffnung in Richtung Weltmarkt. –> Dieser Spagat zerreißt die LandwirteBio-Quote –> die Produktion ist schneller als der Absatz, Preise für Bio-Getreide, Bio-Schweine, auch Bio-Milch etc. unter Druck, Molkereien nehmen keine zusätzlichen Biomilchmengen mehr auf. Verkauf von Bio in konv. Schiene zu niedrigen Preisen. Konventionalisierung der Öko-Landwirtschaft.Schnelle Anpassung an Klimawandel durch Züchtung möglich –> aber neue Züchtungsmethoden faktisch nicht möglich, Wettbewerbsverzerrung gegenüber WeltmarktMonopolisierung, Kartell des LEH –> keine faire Preisbildung für Erzeuger, keine Marktmacht.Bürokratieabbau –> statt einfacher wird es immer noch komplizierter und unverständlicher, Vertrauensverlust in Politik, die nicht einhält was sie verspricht1,2 Mio. neue Wohnungen plus Infrastruktur –> Versiegelung der Landschaft, wo bleibt der Artenschutz? Oder ist dann nicht wichtig?Investoren kaufen Land zur Kapitalsicherung –> Zugang für Landwirte faktisch nicht möglichZielkonflikte/Widersprüche AckerbauMehr Bioenergie –> aber gesellschaftliche Kritik an Maisanbau, Gülle, Intensivtierhaltung. Was denn nun? Klimapaket und Agrarpaket passen nicht zusammenVielfältige Fruchtfolge –> nicht mehr möglich, wenn Herbizide z.B. für Leguminosen nicht mehr zugelassen sind. Raps wird schwieriger, demnächst Zuckerrüben fraglich wenn Herbizide fehlen. 
Ackerbaustrategie wird obsolet. Für Sonderkulturen kaum noch PSM. Alternative Früchte (z.B. Buchweizen, Leindotter, Lupinen) sind trotz anderslautender Meldungen am Markt kaum abzusetzen.Mehr Humusaufbau für Klimaschutz –> reduzierte Bodenbearbeitung braucht Glyphosat als Notnagel ansonsten mehr Pflugfurche = CO2-Freisetzung, Mobilisierung von Nährstoffen (Auswaschung etc.) Humusaufbau ist nur mit N möglich, da Humus nicht nur C sondern auch N bindet. Weniger N führt zu weniger Humus, weniger Humus -> geringeres Nährstoffhaltevermögen, mehr Nährstoffe im Grundwasser -> weniger N = circulus vitiosusEinschränkungen bei Pflanzenschutz –> Unsicherheit, kaum noch Planbarkeit, Gefahr von Resistenzbildung bei nur noch wenigen Wirkstoffen. Verdacht: konventionelle Landwirtschaft soll auf diese Weise bewusst „abgewürgt“ werden. Das frustriert.

Zielkonflikte/Widersprüche TierhaltungVerbot Anbindehaltung –> Allgäu dann ohne Vieh, wer betreibt die Almen? Kleinbäuerliche Familienbetriebe hören auf.Mehr Weidehaltung gewünscht –> aber der Wolf soll bleiben. Das geht nicht. Tierhalter warten seit langem auf praktikable Lösungen. Keine Antwort.Verbot der Legehennen-Käfighaltung –> Jetzt Freilandhaltung bio und konventionell, tierische Exkremente werden im Nahbereich des Stalles konzentriert abgesetzt, Grundwasserbelastung, höhere Tierverluste, Tierwohl fraglichForderung nach Verbot des Sauen-Kastenstandes –> mehr Erdrückungsverluste (von rund 2 % nach wissenschaftlicher Untersuchung im sogenannten Innopig-Projekt)Verbot des Schwänzekupieren–> Schwanzbeißen, höherer Medikamenteneinsatz, mehr TierverlusteVerbot der betäubungslosen Kastration –> höhere Sach- und Arbeitskosten, tote Ferkel nach Betäubung. LEH ist uneinig, Bauern ratlos.Schweinehaltung mit Außenklimareizen –> höherer Futterverbrauch durch mehr Eigenwärmeproduktion der SchweineSchweinehaltung auf Stroh –> Keimbelastung durch Mykotoxine im Stroh nach ungünstigen Erntejahren

Generell führen alle Forderungen nach mehr Tierwohl zu höheren Produktionskosten und höheren Tierverlusten (damit weniger Tierwohl), sagt Bauer Willi weiter. Die Landwirtschaft habe ja nicht ohne Grund die aktuell gängigen Haltungsverfahren entwickelt. Durch die starke internationale/globale Verflechtung der deutschen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft führe dies zu Wettbewerbsnachteilen mit der Folge, dass die Einkommensziele für die Landwirtschaft (auch heute noch Teil des bundesdeutschen Agrargesetzes und des EWG-Vertrages) immer schwieriger zu erreichen sind.

Wird die Agrarproduktion reduziert, verringert sich auch die entsprechende Weiterverarbeitung und der Vorleistungs-Sektor schrumpft. Die ohnehin schon teilweise ausgezehrten ländlichen Räume werden weiter geschwächt. Da, wo sie noch stark sind, verlieren sie deutlich an Wirtschaftskraft und Attraktivität, erklärt der Rheinländer.

:vfb:

factotum
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Granadaseggl
Danke für den Text, Cantona.

Wenn man auch nur ein wenig ins Detail geht, sieht man sofort, wie sackkompliziert das alles ist.

Im Prinzip ist es aber leider einfach, das Ganze. Wenn man will, dass die Landwirtschaft gleichzeitig Lebensmittel produziert, und die Umwelt schützt, und fürs Tierwohl sorgt... und zwar richtig, nicht nur feigenblattechnisch, dann muss Ottonormalklimaschützer mal kurz im Demeterladen vorbeischauen, um sich drauf vorzubereiten, was er fürderhin an seinen Budgets zu ändern hat. Dramatisch viel nämlich.

Das politisch zu verkaufen, macht nun gar keinen Spass, wäre aber nötig, wenn man wirklich dahin will, wohin man angeblich hin will. Ich hab meine Zweifel, dass das Wahlvolk für solche Rosskuren bereit ist.
The shit that used to work, won`t work now.

Auswurf
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Grasdaggl
:nod: :nod: :nod:

Durch die starke internationale/globale Verflechtung der deutschen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft führe dies zu Wettbewerbsnachteilen

wettbewerbsnachteile der deutschen fleischproduzenten?
Warum machen sie dann die nachbarländer platt...
deutsches fleisch ist auf dem weltmarkt konkurrenzlos günstig




die größe eines betriebes wird in d leider gefördert und belohnt
das ist doch keine Musik

Cantona
https://www.liberation.fr/checknews/201 ... 1574947576

Ce jeudi 28 novembre, le Parlement européen a adopté par 457 voix contre 140 (et 71 abstentions) un accord d’importation de bœuf américain sans hormones dans l’UE. A terme, les Etats-Unis pourront importer, sans droits de douane, jusqu’à 35 000 tonnes de viande bovine par an. Eurodéputés de l’opposition comme professionnels de la viande dénoncent un doublement des quotas actuels.



:vfb:


factotum
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Granadaseggl
Auswurf:

wettbewerbsnachteile der deutschen fleischproduzenten?
Warum machen sie dann die nachbarländer platt...
deutsches fleisch ist auf dem weltmarkt konkurrenzlos günstig


Ja, klar, das ist die Realität, die durchaus derzeit politisch gewollte.

Aber was passiert, wenn deutsche, wunschgemäß erzeugte Lebensmittel irgendwo zwischen Schweiz und Norwegen liegen, so rein preislich? Wer kauft die Sachen?
Schottet man dann den heimisch bunzreplikanischen Markt gegen Importe ab, verlässt die EU etc.?
Die Sache ist eigentlich nicht zu wuppen.
The shit that used to work, won`t work now.

de mappes
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Spamferkel
factotum hat geschrieben:Danke für den Text, Cantona.

Wenn man auch nur ein wenig ins Detail geht, sieht man sofort, wie sackkompliziert das alles ist.

Im Prinzip ist es aber leider einfach, das Ganze. Wenn man will, dass die Landwirtschaft gleichzeitig Lebensmittel produziert, und die Umwelt schützt, und fürs Tierwohl sorgt... und zwar richtig, nicht nur feigenblattechnisch, dann muss Ottonormalklimaschützer mal kurz im Demeterladen vorbeischauen, um sich drauf vorzubereiten, was er fürderhin an seinen Budgets zu ändern hat. Dramatisch viel nämlich.

Das politisch zu verkaufen, macht nun gar keinen Spass, wäre aber nötig, wenn man wirklich dahin will, wohin man angeblich hin will. Ich hab meine Zweifel, dass das Wahlvolk für solche Rosskuren bereit ist.


:nod: :nod: :nod:
Don't criticize what you can't understand

Auswurf
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Grasdaggl
mädchen

uneinschätzbar schwierig,
weil sich sooo viel verändern müsste an allen ecken und enden,
oder der technische fortschritt erlaubt eine irgendwie geartete kunstfleischproduktion, welche deutlich unter dem energieaufwand von oldschool fleisch liegt.
(Ich weiß grad gar nicht wie sich das mit den veggiewurstsachen von heute verhält diesbezüglich)

Das wird aber nicht morgen sein

wie so oft die frage
- wieviel zeit haben wir und wird vernunft zum leitfaden des handelns

zur not wuppen wir's mit Soylent Green
das ist doch keine Musik