cordoba&Unter Westfalen hat geschrieben:verlorene 2 Jahre.
Kennt ihr zufällig die Geschichte von Boris Sidis? Das war der Vater von James Sidis, dem angeblich intelligentesten Menschen der jemals lebte. Über ihn, James, gibt es ein Buch*, in dem auch ein bisschen die Geschichte des Vaters, also Boris Sidis beleuchtet wird:
Boris Sidis ist irgendwo in Rußland aufgewachsen. Als er 17 Jahre alt war setzte er sich zusammen mit einigen anderen gegen die Anweisungen des Zaren dafür ein, dass die Kinder in den ländlichen Gegenden Schulen besuchen, lesen und schreiben lernen konnten. Dafür wurde er verhaftet, verhört, gefoltert und zum Tode verurteilt. Er wurde begnadigt, musste aber bis zum Sturz des Zaren in einer Art Grubenzelle verharren, in der er gerade mal stehen und die Wand gegenüber anschauen konnte:
2 Jahre lang.
2 verlorene Jahre?
Boris Sidis emigrierte in die USA, studierte Medizin, wurde Wissenschaftler und Psychologe, heiratete und bekam einen Sohn, mit dem er die verrücktesten Sachen anstellte, die ein Vater mit einem Sohn anstellen kann. Alles Dinge, die er in der Grube stehend 2 Jahre lang minutiös geplant hatte, neben 100 anderen Dingen die er später in seinen Büchern niederlegte.
Ich glaube nicht, dass es besonders ratsam ist das Leben in verlorene und gewinnbringende Jahre einzuteilen. Dazu ist es viel zu verrückt und man weiß nie was aus was heraus mal geschehen wird...
*Buchtip: Das perfekte Leben des William Sidis
(Ist ein wundervolles, gleichsam sehr deprimierendes Buch. Sach ich nur für Leute, die das nicht so abkönnen)