Re: Politik
Verfasst: 14. September 2018 13:02
Jetzt fehlt nur noch tiffis Einsatz bzgl. selbstreferentiell und wir sind schon wieder auf Los
muffinho hat geschrieben:Jetzt fehlt nur noch tiffis Einsatz bzgl. selbstreferentiell und wir sind schon wieder auf Los
Tifferette hat geschrieben:Ach schau. Der kann Konjunktiv?
de mappes hat geschrieben:ich würde sowas, wenn im witzethread präsentiert, als äußerst bieder kennzeichnen...und das wäre wohlwollend formuliert.
Sie sind überzeugt, sie hätten recht.
Es ist eine schreckliche Bande!
Oder versteh ich sie nicht? Bin ich denn mit meinen vierunddreißig Jahren bereits zu alt? Ist die Kluft zwischen uns tiefer als sonst zwischen Generationen?
Heut glaube ich, sie ist unüberbrückbar. Daß diese Burschen alles ablehnen, was mir heilig ist, war zwar noch nicht so schlimm. Schlimmer ist schon, wie sie es ablehnen, nämlich: ohne es zu kennen. Aber das Schlimmste ist, daß sie es überhaupt nicht kennenlernen wollen!
Alles Denken ist ihnen verhaßt.
Sie pfeifen auf den Menschen! Sie wollen Maschinen sein, Schrauben, Räder, Kolben, Riemen – doch noch lieber als Maschinen wären sie Munition: Bomben, Schrapnells, Granaten. Wie gerne würden sie krepieren auf irgendeinem Feld! Der Name auf einem Kriegerdenkmal ist der Traum ihrer Pubertät.
Doch halt! Ist es nicht eine große Tugend, diese Bereitschaft zum höchsten Opfer?
Gewiß, wenn es um eine gerechte Sache geht –
Um was geht es hier?
»Recht ist, was der eigenen Sippschaft frommt«, sagt das Radio. Was uns nicht gut tut, ist Unrecht. Also ist alles erlaubt, Mord, Raub, Brandstiftung, Meineid – ja, es ist nicht nur erlaubt, sondern es gibt überhaupt keine Untaten, wenn sie im Interesse der Sippschaft begangen werden! Was ist das?
Der Standpunkt des Verbrechers.
Als die reichen Plebejer im alten Rom fürchteten, daß das Volk seine Forderung, die Steuern zu erleichtern, durchdrücken könnte, zogen sie sich in den Turm der Diktatur zurück. Und sie verurteilten den Patrizier Manlius Capitolinus, der mit seinem Vermögen plebejische Schuldner aus der Schuldhaft befreien wollte, als Hochverräter zum Tode und stürzten ihn dann vom Tarpejischen Felsen hinab. Seit es eine menschliche Gesellschaft gibt, kann sie aus Selbsterhaltungsgründen auf das Verbrechen nicht verzichten. Aber die Verbrechen wurden verschwiegen, vertuscht, man hat sich ihrer geschämt.
Heute ist man stolz auf sie.
Es ist eine Pest.
Wir sind alle verseucht, Freund und Feind. Unsere Seelen sind voller schwarzer Beulen, bald werden sie sterben. Dann leben wir weiter und sind doch tot.
Tifferette hat geschrieben:Ach schau. Der kann Konjunktiv?
Aber grundsätzlich ist das Forum immer am besten, wenn es selbstreferentiell wird.
UMSTRITTENER AFD-FRAKTIONSCHEF
Leserbrief aus 2006: So tickte Björn Höcke als Lehrer
München - Björn Höcke ist der Rechtsaußen der AfD - mit Kritik am Holocaust-Denkmal in Berlin sorgte er für einen Eklat. Ein Leserbrief aus 2006 offenbart, welches Geschichtsbild Höcke schon zu seiner Zeit als Lehrer hatte.
Den Leserbrief schrieb Höcke im Jahr 2006 an die „HNA“ als er noch an der Rhenanus-Schule im hessischen Bad Sooden-Allendorf Geschichte unterrichtete. Unterzeichnet ist die Zuschrift jedenfalls mit „Björn Höcke, Bad Sooden-Allendorf“. Darin ließ sich der heutige AfD-Mann zu höchst fragwürdigen Thesen hinreißen.
Höcke schrieb damals zum Bombenangriff auf Dresden kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs: „In der Weltgeschichte sind niemals zuvor und niemals danach in so kurzer Zeit so viele Menschen vom Leben zum Tode befördert worden wie im ehemaligen Elbflorenz.“ Und weiter: „Es ging darum, bis zum Kriegsende eine möglichst große Anzahl deutscher Menschen (gleich welchen Alters und Geschlechts) zu töten.“
Dresden setzte Historikerkommission ein
Fest steht: Die Aussagen Höckes im Leserbrief sind falsch. So starben allein beim amerikanischen Atombomben-Abwurf auf Hiroshima unmittelbar etwa 80.000 Menschen - die späteren Strahlenopfer nicht eingeschlossen. Und in Dresden? 2004 wurde dort extra eine Historikerkommission gebildet, die die Opferzahlen verifizieren sollte. In ihrem über 90-seitigen Abschlussbericht kommen die Experten zum Schluss, dass durch die Bombenangriffe britischer und amerikanischer Bomber in Dresden Mitte Februar 1945 „bis zu 25.000 Menschen“ getötet wurden.
Für die besonders von Rechten immer wieder kolportierte These, in Dresden seien über 100.000 Menschen getötet worden, fand die Kommission keine „belastbaren Argumente“. Den 2010 veröffentlichten Bericht konnte Höcke, als er seinen Leserbrief 2006 schrieb, noch nicht gekannt haben. Aber: Selbst die Stadt ging ab 1965 von bis zu 35.000 Toten aus - und publizierte das als amtliches Ergebnis.
Missbrauch zu politischen Zwecken
Eine viel zu hohe Opferzahl haben laut Militärhistoriker Matthias Rogg die Nazis selbst zu in die Welt gesetzt. „Das Propagandaministerium hat damals Zahlen im sechsstelligen Bereich lanciert – völlig aus der Luft gegriffen. Sie sollten als Beleg für ein Kriegsverbrechen dienen“, so Rogg in einem „Welt“-Interview. Bis heute gebe es einen Missbrauch der Bombardierung Dresdens zu politischen Zwecken. „Das beweisen die jährlichen Aufmärsche von Neonazis in Dresden.“
Ob die Bombardierung Dresdens als Kriegsverbrechen gewertet werden kann, ist zumindest zweifelhaft. Ein entsprechendes Zusatzprotokoll zur Haager Landkriegsverordnung, in dem Angriffe aus der Luft auf zivile Ziele als Bruch des Völkerrechts bezeichnet werden, wurde laut Rogg nie ratifiziert. Er nennt dafür Gründe: „Angesichts der Opfer, die die vorherige Bombardierung Coventrys und Londons forderte, hat man sich in Großbritannien dieser Diskussion gar nicht gestellt. Alles, was dazu diente, den Krieg zu verkürzen und die eigenen Soldaten wieder nach Hause zu holen, war im Grunde legitimiert.“
Holocaustleugner Irving als Quelle?
In seinem Leserbrief schreibt Höcke zudem, dass in Dresden zur Zeit der Bombardierung mit Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten überfüllt gewesen sei. Diese These stammt hauptsächlich vom britischen Holocaustleugner David Irving und ist nach dem Stand der Geschichtsforschung falsch. Auffallend auch, dass Höcke in seinem Leserbrief zwar „namhafte britische Historiker“ und „britische Dokumente“ als Belege für seine Thesen anführt, aber keine Namen oder Quellen nennt. Irving verfasste in der Tat 1963 ein Buch über die Luftangriffe auf Dresden. Später behauptete er, die Gaskammern in Ausschwitz hätten keinen Vernichtungszweck gehabt. Irving wurde mehrfach gerichtlich verurteilt - in mehreren Ländern.
Seine jüngsten Äußerungen zum Holocaust-Denkmal in Berlin bleiben für Björn Höcke dagegen ohne Konsequenzen: Der AfD-Bundesvorstand verzichtete auf ein Parteiausschlussverfahren gegen den umstrittenen Thüringer Fraktionschef.
mb/snacktv
Bundes-Jogi hat geschrieben:https://www.vice.com/de/article/yvkjnb/wir-haben-mit-einem-ehemaligen-schueler-ueber-bjoern-hoecke-geredet-277
Nur mal so, Höcke war und ist GESCHICHTSlehrer.
Unter Westfalen hat geschrieben:Nur mal so, Höcke war und ist GESCHICHTSlehrer.
Geschichte ist das, was man sich selber zurechtbastelt.
Unter Westfalen hat geschrieben:Geschichte ist das, was man sich selber zurechtbastelt.
Nice Weather hat geschrieben:Unter Westfalen hat geschrieben:Geschichte ist das, was man sich selber zurechtbastelt.
Das wird immer wieder rumposaunt – so wie history is written by the victors – und es ist Käse. Es gibt jede Menge unbestechliche Quellen, und nur weil sich die Geschichtsforschung immer wieder selbst korrigieren muss und nicht immer alles gleich richtig einordnen kann, heißt das nicht, dass man es sich selbst zusammenfriemeln muss oder darf.
Es gibt Geschichtsbücher, in denen Falsches steht, Schulbücher sind auch heute noch häufig von der Politik und der Kultur des Landes beeinflusst, in dem sie erscheinen usw. usf., deswegen kann man aber nicht einfach einen raushauen und behaupten, dass das alles einen Bias hat. Seriöse Historiker beleuchten geschichtliche Ereignisse aus allen Blickwinkeln, die ihnen zur Verfügung stehen.
publicenemy hat geschrieben:Das sollten sich die Semantiker unter uns mal aufmerksam lesen. Eine klasse Kolumne.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 28154.html
Seither tobt ein beispiellos alberner Interview- und Verlautbarungskrieg darüber, ob die Beurteilung des Leiters des Bundespresseamts, Seibert, es sei zu abstoßenden "Hetzjagden" durch einen rechtsradikalen "Mob" gekommen, zutreffend, germanistisch richtig, inhaltlich angemessen, politisch zumutbar und genügend sensibel war und ist. An dieser gesamtdeutschen Deutschlehrerkonferenz nehmen unter anderem teil: eine Bundeskanzlerin, mehrere Bundesminister, mindestens ein Ministerpräsident, ein Verfassungsschutzpräsident, Oberbürgermeister, Intendanten, Chefredakteure, Mitglieder einer rassistischen Partei, Mahner und Warner, Kommentatoren.
Intellektuell und sozial randständige Persönlichkeiten wie Bachmann, Höcke und Weidel zwingen die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Sachsen zu einer öffentlichen Diskussion darüber, ob man das "kurzfristige Verfolgen" von Ausländern durch Nationalsozialisten als "Hetzjagd" bezeichnen dürfe. Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, von Leitmedien als Witzeerzähler mit Weste und Staatsexamen geehrt, faselt wochenlang öffentlich umher, ob die Wortwahl der Bundeskanzlerin angemessen sei. Einen mit seinen Dienstaufgaben zusammenhängenden vernünftigen Grund kann er auch zehn Tage später nicht nennen. Und niemand erteilt ihm die Weisung, weitere unqualifizierte Kommentare zu unterlassen.
publicenemy hat geschrieben:Das sollten sich die Semantiker unter uns mal aufmerksam lesen. Eine klasse Kolumne.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 28154.html
Strafraumgitarre hat geschrieben:publicenemy hat geschrieben:Das sollten sich die Semantiker unter uns mal aufmerksam lesen. Eine klasse Kolumne.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 28154.html
Ist mir in der Summe etwas zu selbstverliebt in die eigene Rhetorik. Der Stil stiehlt dem Inhalt ein wenig zu sehr die Show, was ein bisschen schade ist, denn es steht viel wahres und richtiges drin. Dennoch unterstütze ich die Leseempfehlung.
Dieser Absatz hat mir besonders gut gefallen:Seither tobt ein beispiellos alberner Interview- und Verlautbarungskrieg darüber, ob die Beurteilung des Leiters des Bundespresseamts, Seibert, es sei zu abstoßenden "Hetzjagden" durch einen rechtsradikalen "Mob" gekommen, zutreffend, germanistisch richtig, inhaltlich angemessen, politisch zumutbar und genügend sensibel war und ist. An dieser gesamtdeutschen Deutschlehrerkonferenz nehmen unter anderem teil: eine Bundeskanzlerin, mehrere Bundesminister, mindestens ein Ministerpräsident, ein Verfassungsschutzpräsident, Oberbürgermeister, Intendanten, Chefredakteure, Mitglieder einer rassistischen Partei, Mahner und Warner, Kommentatoren.
Und der @Airwin, der guten Gesellschaft und Vollständigkeit halber.Intellektuell und sozial randständige Persönlichkeiten wie Bachmann, Höcke und Weidel zwingen die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Sachsen zu einer öffentlichen Diskussion darüber, ob man das "kurzfristige Verfolgen" von Ausländern durch Nationalsozialisten als "Hetzjagd" bezeichnen dürfe. Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, von Leitmedien als Witzeerzähler mit Weste und Staatsexamen geehrt, faselt wochenlang öffentlich umher, ob die Wortwahl der Bundeskanzlerin angemessen sei. Einen mit seinen Dienstaufgaben zusammenhängenden vernünftigen Grund kann er auch zehn Tage später nicht nennen. Und niemand erteilt ihm die Weisung, weitere unqualifizierte Kommentare zu unterlassen.
Bingo
Strafraumgitarre hat geschrieben:Deshalb schrieb ich ja auch, es steht viel wahres und richtiges drin.
Wir haben es halt lediglich noch schnörkelloser und zielgenauer auf den Punkt gebracht.