Sehr interessante Zitate. Ich sehe - ganz laienhaft - dennoch manches anders.
Licht und Dunkelheit bestimmen unsere innere Uhr – wann wir wach und wann wir müde werden. Das Problem ist: Die wenigsten können sich nach diesem natürlichen Rhythmus richten. Ihr Tagesablauf wird von der sogenannten sozialen Zeit bestimmt. Der Großteil braucht daher morgens einen Wecker, um pünktlich bei der Arbeit oder in der Schule zu sein.
1. Es wird im Hochsommer also gegen 4 Uhr morgens hell. Na, ganz wunderbar. Das kann mir doch keiner als "Normalzeit" verkaufen. Die Schule meiner Kinder fängt jedenfalls später an. In diesem Sinne:
2. Wir sind doch keiner Jäger & Sammler mehr, die sich nach der Naturzeit richten müssen. Unser Tagesablauf wird in der Tat durch die soziale Zeit bestimmt. Hey, Champions-League-Spiele fangen um 20.45 Uhr (bald 21 Uhr) an. Nur mal so EIN Beispiel... Und: Wie will man das denn alles zurückdrehen? Ich rechne eher mit einer Zunahme der morgendlichen Unausgeschlafenheit & generellen Übermüdung, wenn wir dauerhaft auf eine Normalzeit umstellen, die
nicht zur sozialen Realität passt.
3. Ich brauche auch im Winter - also in der Normalzeit - einen Wecker. Und ich bin sicher, dass ich da nicht der einzige bin.
Lustigerweise hat meine Frau gerade beruflich zum Thema recherchiert, immer auf der Suche nach fundierten Argumenten gegen die Zeitumstellung. Insofern passen die obige Zitate, hihi. Bei ihrer Suche hatten sich jedoch auch zahlreiche Sackgassen aufgetan: Den legendären Milchkühen - bzw. deren Bauern - scheint's jedenfalls wurscht zu sein, Melkmaschinen-bedingt. Und auch die Depressionen lassen sich wohl nicht in dem Maße belegen, dass sie mehrheitstauglich sind.
Dennoch haben Leute Probleme mit der Zeitumstellung - CZ & SC, ich lese das wirklich mit Interesse! -, aber die Mehrheit betrifft das vielleicht nicht und darum gibt es auch nur wenig Wissenschaftler, die sich diesbezüglich konkret aus dem Fenster lehnen. Till Roenneburg ist da eine Ausnahme, aber gehässig gesagt könnte ich jetzt auch auf Wissenschaftler hinweisen, die den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel in Frage stellen und da ein großes Ding draus machen.
Übrigens werde ich - nun ja - depressiv, wenn es nicht hell genug ist. Ich habe eine Tageslichtlampe im Büro und benutze die im Herbst & Winter als Standardbeleuchtung. Natürlich zusätzlich zu einer entsprechenden Schreibtischlampe. Kaltes, weißes Licht? Ich liebe es.