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killroy
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Granadaseggl
@RedBlues
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 47444.html
Diese Erfahrung kenne ich auch von mir befreundeten Gays bzw. Lesben. Und ich kenne insbesondere meine alten Schul- und Studienfreunde, allesamt nette Menschen, denen trotz aller Nettigkeit bei den Wörtern schwul und Dusche teils ganz blümerant wird. Und das sind noch die Guten da draußen.

Ich bleibe dabei, ich als Hetero-Normalo werde es niemals nachvollziehen können, wie die vielen kleinen Dinge besonderer Aufmerksamkeit, wenn man eben nicht zum Normbereich gehört, wie die bei jemandem Wirkung hinterlassen. Die kleinen, feinen Nachfragen, etc. Ich kenne es von meiner Frau - dort ist es die Herkunft.

Anekdote: Kita vor einigen jahren, mein Sohn stolz wie bolle mit Nagellack! Nachmittägliches abholen. Mama von anderem Kind: "Sag mal, hast du nicht Angst, das ..."

Wäre ich nicht so wohlerzogen würde die meine Faust heute noch spüren, die dumme Drecksfotze die ......
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

Frank N Furter
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Himbeertoni
@Killroy
Vielleicht müsstest Du Dich wirklich mal trauen zu sagen, was Dein Problem hier ist. Dann könnte man/ich wenigstens mal versuchen zu verstehen, was Dich dermaßen auf die Palme bringt. So müsste ich jetzt anfangen darüber zu spekulieren, was Du gegen die Symbolkraft eines Bildes hast, welches vermeintlich eine heteronormative Familie darstellt. Das wäre dann so... 17. Jahrhundert?

Anders ausgedrückt: Kann man sich nur für nicht-heteronormative Anliegen einsetzen, indem man das Heteronormative diskreditiert? Das erscheint kaum als der geeignete Weg mehr Verständnis miteinander und füreinander zu erzeugen.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Spielgerät
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Granadaseggl
killroy hat geschrieben:Anekdote: Kita vor einigen jahren, mein Sohn stolz wie bolle mit Nagellack! Nachmittägliches abholen. Mama von anderem Kind: "Sag mal, hast du nicht Angst, das ..."

Wäre ich nicht so wohlerzogen würde die meine Faust heute noch spüren, die dumme Drecksfotze die ......


Alles klar, jetzt habe ich verstanden, was du unter Rücksichtnahme verstehst
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:@RedBlues
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 47444.html
Diese Erfahrung kenne ich auch von mir befreundeten Gays bzw. Lesben. Und ich kenne insbesondere meine alten Schul- und Studienfreunde, allesamt nette Menschen, denen trotz aller Nettigkeit bei den Wörtern schwul und Dusche teils ganz blümerant wird. Und das sind noch die Guten da draußen.

Ich bleibe dabei, ich als Hetero-Normalo werde es niemals nachvollziehen können, wie die vielen kleinen Dinge besonderer Aufmerksamkeit, wenn man eben nicht zum Normbereich gehört, wie die bei jemandem Wirkung hinterlassen. Die kleinen, feinen Nachfragen, etc. Ich kenne es von meiner Frau - dort ist es die Herkunft.

Anekdote: Kita vor einigen jahren, mein Sohn stolz wie bolle mit Nagellack! Nachmittägliches abholen. Mama von anderem Kind: "Sag mal, hast du nicht Angst, das ..."

Wäre ich nicht so wohlerzogen würde die meine Faust heute noch spüren, die dumme Drecksfotze die ......


Gewalt ist keine Lösung ...

zu deiner Anekdote, als ich vor grob 35 Jahren im Kindergarten war, war es nicht außergewöhnlich wenn Jungs mit Puppen gespielt haben und Mädchen mit Autos. In der Grundschule gab es eine Modenschau, da liefen da Jungen geschminkt in Stöckelschuhen umher, und Mädchen in viel zu großen Anzügen.
Kann man jetzt auch so sehen, dass man sich schon damals über Randgruppen lustig gemacht hat, oder halt Fortschrittlich, oder halt als normal für Kinder ...

Frage ist, ist es in Ordnung wenn sich Jungs wie Mädchen anziehen, nur zum Spaß? Weil wenn sich Kindern schwarz anmalen und einen der 3 heiligen Könige spielen, dann ist das nicht mehr so richtig.

Was das mit der Aufmerksamkeit angeht, stelle ich nicht in Abrede, dass es unangehm ist Blicke auf sich zu ziehen, oder gar Angst vor Körperlichen Reaktionen haben zu müssen. Letzteres geht gar nicht. Ersteres haben sicherlich schon viele in anderen Zusammenhang erlebt.
Vielleicht kennt es jemand, man hat sich in seiner Schusseligkeit das Getränk in den Schritt gelehrt und muss quer durch die statt, oder riesiger Soßenfleck auf dem T-Shirt, so dass es jeder sieht. Und sofort hat man den Eindruck, dass einen jeder anschaut, jeder wertet. Ob das dann so ist, nun ja, keine Ahnung, ich kann nicht in den Kopf der anderen reinschauen.

Wenn ich mit meiner Freundin in der Bahn wild knutsche, dann zieht das genauso seine Blicke auf sich, wie wenn das mit einem Mann wäre, also glaub ich wenigstens. Die Leute schauen halt mindestens mal kurz hin, manche auch länger.

Amerikaner erzählen mir regelmäßig dass Deutsche sie total häufig anstarren würden.


Und nein, keiner kann sich vorstellen was ein anderer wahrnimmt, erlebt oder fühlt. Das macht den Umgang von Menschen untereinander so kompliziert. Da hilft es auch nicht 20 Jahre verheiratet zu sein, in den Kopf des anderen kann man nicht reinschauen, keiner erlebt eine Situation so wie der nächste.

killroy
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Granadaseggl
@RedBlues
Verlegen wir die Situation doch mal aufs schwäbische Dorf oder in den Schwarzwald (fragt mal Harald Glööckler dazu). Händchenhaltende, knutschende Gay-Paare? Mit Verlaub, die werden mit 101-prozentiger Sicherheit intensiver, deutlicher, nachhaltiger angeglotzt und kommentiert als hetero-Paare. Die Sprüche sind da. Schaut mal auf aktuelles Kinderspielzeug und KInderklamotten: Roll-Back in die 60er Jahre, rosa und hellblau. Schaut mal die Influencer-Familien an: Heile Welt mit Mama, Papa, Sohn und Tochter. Schaut in die christlichen Kreise, die mit Homosexualität immer noch nicht klar kommen, die sich teilweise aktiv gegen die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe stellen und die Aufklärung von Kindern in der Schule darüber als "Frühsexualisierung" und "Umerziehung" benennen. Und ich rede noch lange nicht von Transmenschen oder Intersexuellen. Wer hier tatsächlich der Meinung ist, es gebe keine Diskriminierung aufrgund geschlechtlicher Orientierung (selbtredend nicht von allen, aber eben von einem nicht geringen Teil der Gesellschaft - und nicht alles davon ist bewußt und brutale Absicht) macht vor vielen Dingen, die tagtäglich ablaufen, ganz einfach die Augen zu.

Und da die Frank mir in ihrer philosophischen Coolness hier einen Psychokram andichten will: Sie darf glauben, was sie will. :prost:

Frage ist, ist es in Ordnung wenn sich Jungs wie Mädchen anziehen, nur zum Spaß?

Klar ist das in Ordung. Aber da geht es schon los. Ich erinnere: "Hast du keine Angst ..."?

?

Ich soll "Angst" haben, dass mein Sohn später mal schwul sein könnte (denn man wird es nicht), weil er mit 5 mal Nagellack ausprobieren will?

Und ich bin überzeugt, dass das keine Einzelmeinung war.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
naja, Harald Glööckner zieht die Blicke schon allein wegen diesem Bart? (ist das einer?) auf sich. Da muss man nicht mehr schwul sein oder mit einem Mann Händchen halten.

Ich kann dir aber nicht widersprechen, das wird schon so sein. Wobei auf dem Dorf im Schwarzwald oder auch sonst auf dem Dorf, garantiert alles das nicht 100% normal ist (da reicht auf dem Dorf es aber auch einen Iro zu haben) intensiver angeschaut wird. Finde das sollten wir besser nicht als Maßstab nehmen, sonst wird da noch sehr sehr lagen dauern.

Und was die christlichen Kreise angeht, nun ja, was erwartest du von Organisationen die noch nicht mal Frauen predigen lassen?

Es wird immer Teile in der Bevölkerung geben, die jeden "Lebensentwurf" der von ihrer Normalität abweicht nicht tolerieren werden.

Letztlich ist es auch die Frage, ob es nicht schon wieder Intoleranz ist, wenn man der christlichen Splitterpartei das Recht abspricht sich gegen die Gleichgeschlechtliche Ehe auszusprechen.

Und als Disclaimer, ich hab echt gar nichts mit Kirchen am Hut und erkenne da bei mir relativ viel Intoleranz gegenüber Gläubigen. ....

killroy
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Granadaseggl
Glööckler habe ich erwähnt, weil der eben als schwuler Junge in der tiefsten Provinz aufgewachsen ist - und darüber habe ich ihn mal eindringlich berichten gehört. Aber am Ende gar kein so gutes Beispiel, der hat noch viel Schlimmeres erlebt als Diskriminierung :bleich:

Warum aber sollte denn das Dorf nicht der Maßstab sein? Wir reden hier von Diskriminierung und zuletzt von der oft gar nicht sichtbaren aber am Ende eben trotzdem wirkungsvollen Diskriminierung im Alltag, die Blicke, das Reden, die potentielle Ausgrenzung, die Nichtberücksichtigung, die Dusche vom Fußballverein usw.

Und von der Sprache, und wie die sowas eben (auch) prägt. Und von daher ist es IMO eben so wichtig, auch die sprachlichen Pflöcke einzuschlagen damit die Dorftrampel (*entschuldigung) eben auch mal zu hören bekommen, das eine Frau Arzt eben eine Frau Ärztin ist. Und es einen Jungen gibt, der rosa mag und deswegen noch lange nicht schwul oder trans ist (und wenn er es ist gehts euch nen Scheißdreck an).
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
äh Moment mal, in der Kleinstatt in der ich aufgewachsen bin wurde die Frau des Arztes konsequent mit Frau Doktor angesprochen, und die hat irgendwas auf der Gemeinde gearbeitet und hatte keinen Doktor. Und die Ärztin hieß da schon vor 35 Jahren Ärztin, wobei sie glaub viele mit Frau Doktor angesprochen haben. Ich mit Frau XY , so wie ihr Nachname halt war, find das blöd jemand mit der Berufsbezeichnung anzusprechen, man nennt mich ja auch nicht Herr Marketing

Jetzt bitte nicht übertreiben

killroy
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Granadaseggl
Mißverständnis - sorry

Das war auf die Frank bezogen, die vorhin gemeint hat, dass ob Arzt oder Ärztin ganz egal sei, weil den Patienten es egal ist. - mit ging es um die grundlegende Schreibweise m/w, besser noch m/w/d oder eben geschlechtsneutral
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten



killroy
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Granadaseggl
Der Weser-Kurier, sieh da
https://www.weser-kurier.de/deutschland ... 26079.html
Guter Artikel. Lesenswert und erhellend zum Thema.
Mir war das Konzept Intersektionalität vor zwei, drei Jahren beim ersten Kennenlernen auch noch sehr fremd, aber es ist eigentlich ganz einfach. Der Artikel bringt es schön auf den Punkt und am Ende zeigt er auch gut auf, wieso wir uns diesbezüglich bemühen sollten und nicht ständig nach Ausreden suchen, weswegen da etwas nicht geht.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
weißt du was das lustige ist, ich hab absolut keine Ahnung ob du ein Mann oder eine Frau bist, welche sexuelle Neigung du hast oder wie dein Körper zusammengebastelt wurde vom großen Spagettimonster. Und irgendwie funktioniert es trotzdem. Warum? bei dir steht Killroy, wir duzen uns im Forum und damit gibt es gar keinen Grund sich über irgendwelche Äußerlichkeiten Gedanken zu machen.

:prost:

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:AAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRGGGGGGGGGHHHHHHHHH


reg dich doch nicht auf, was das Thema anbelangt ist es ja recht ulkig

der Arzt (ein Mann)
die Ärztin (eine Frau)
die Ärztinnen (nur Frauen)
die Ärzte (können nur Männer sein, oder gemischt)

wenn man es genau nimmt, hat die deutsche Sprache KEINE Mehrzahl die ohne zusätzliche Wörter klar macht, dass es mehrere männliche Ärzte sind. Man könnte fast schon von Diskriminierung sprechen :mrgreen:



Unter Westfalen
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Grasdaggl
killroy hat geschrieben:Glööckler habe ich erwähnt, weil der eben als schwuler Junge in der tiefsten Provinz aufgewachsen ist - und darüber habe ich ihn mal eindringlich berichten gehört. Aber am Ende gar kein so gutes Beispiel, der hat noch viel Schlimmeres erlebt als Diskriminierung :bleich:

Warum aber sollte denn das Dorf nicht der Maßstab sein? Wir reden hier von Diskriminierung und zuletzt von der oft gar nicht sichtbaren aber am Ende eben trotzdem wirkungsvollen Diskriminierung im Alltag, die Blicke, das Reden, die potentielle Ausgrenzung, die Nichtberücksichtigung, die Dusche vom Fußballverein usw.

Und von der Sprache, und wie die sowas eben (auch) prägt. Und von daher ist es IMO eben so wichtig, auch die sprachlichen Pflöcke einzuschlagen damit die Dorftrampel (*entschuldigung) eben auch mal zu hören bekommen, das eine Frau Arzt eben eine Frau Ärztin ist. Und es einen Jungen gibt, der rosa mag und deswegen noch lange nicht schwul oder trans ist (und wenn er es ist gehts euch nen Scheißdreck an).


Wer kennt eigentlich den Film "Jagdszenen aus Niederbayern?"
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


RedBlues
Halbdaggl
vivafernanda hat geschrieben:@ red: doch glar. das geht dann Frau Dogg-dr Hä-ber-le! ist ja im Scherz, die meisten duze ich eh


ne ich meinte wegen dem Titel und der Berufsbezeichnung ;)
Wir sind doch noch nicht mal in der Lage nen Fuß von einem Bein zu unterscheiden, muss für die medizinische Zunft ein absolutes Grauen sein.

Herr Doktor mein Fuß tut so weh?
Ja wo denn?
Da oben über den Knie

:banane:

RedBlues
Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:
killroy hat geschrieben:Glööckler habe ich erwähnt, weil der eben als schwuler Junge in der tiefsten Provinz aufgewachsen ist - und darüber habe ich ihn mal eindringlich berichten gehört. Aber am Ende gar kein so gutes Beispiel, der hat noch viel Schlimmeres erlebt als Diskriminierung :bleich:

Warum aber sollte denn das Dorf nicht der Maßstab sein? Wir reden hier von Diskriminierung und zuletzt von der oft gar nicht sichtbaren aber am Ende eben trotzdem wirkungsvollen Diskriminierung im Alltag, die Blicke, das Reden, die potentielle Ausgrenzung, die Nichtberücksichtigung, die Dusche vom Fußballverein usw.

Und von der Sprache, und wie die sowas eben (auch) prägt. Und von daher ist es IMO eben so wichtig, auch die sprachlichen Pflöcke einzuschlagen damit die Dorftrampel (*entschuldigung) eben auch mal zu hören bekommen, das eine Frau Arzt eben eine Frau Ärztin ist. Und es einen Jungen gibt, der rosa mag und deswegen noch lange nicht schwul oder trans ist (und wenn er es ist gehts euch nen Scheißdreck an).


Wer kennt eigentlich den Film "Jagdszenen aus Niederbayern?"

Sagt mir nix, ist der von Jim Jarmush?