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Gibts des
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Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:@Gibt´s des
In dem was Du einzuwenden hast, gebe ich Dir absolut recht. Dass Du das aber als Haupteinwand gegen diesen Text siehst, verstehe ich dann schon wiederum weniger....

Ich finde es gut, dass nach vielem dussligen Geblöke, gegen alles was als "political correct" nur dümmlich verunglimpft wurde, sich jetzt Leute die Mühe machen, mal etwas anständiger zu kommentieren.

Ohne dass ich jetzt z.B. in dem Forum hier Namen nennen möchte :mrgreen: glaube ich bei vielen Leuten, dass dieses Korrektsprechen eine modische Attitüde ist. Man isst das richtige, hat das richtige Smartphone, überhaupt den richtigen Style und redet auch noch richtig. Deshalb hat man ein Anrecht dazu in die trendy Gruppe der "Richtigen" gerechnet zu werden und führt deshalb auch ein richtiges Leben (spätadoleszentes Teenager-Gehabe)

Nee, noch schlimmer: weil man sich ja im Internet gegen das "Schlechtsprechen" engagiert, hat man ja was getan. Weil man im Internet gegen den Klimawandel wettert, hat man seinen Beitrag geleistet und darf in der realen Welt weiterfliegen. Umfragen haben ja genau solch ein Verhalten bei vielen digitalnaiven "Richtigsprechern" herausgestellt.

Und was Dein Namensvetter Welzer ausführt, dass dieses paranoide Einsortieren aller Gedanken in Falsch und Richtig das eigene Differenzierungsvermögen dauerhaft schädigt, ist ja wirklich ein ernstzunehmender Einwand, angesichts von Filterblasen, hochpolarisierten Diskussionen, bis hin zu Hasskommentaren.

Wenn Korrektsprechen so eine große Dynamik gewinnt, dass es Korrektdenken erzwingt, verblöden wir alle jedenfalls unweigerlich.


Ja Haupteinwand, weil der Verfasser - wohl wissentlich, dass es sich um eine vergleichsweise Petitesse handelt, die jetzt hier auch von Dir unnötig aufgeblasen wird (s.u.) - versucht(!) durch das einsortieren in einen nicht gegebenen größeren Zusammenhang seinen (inhaltlich nicht unbedingt falschen, aber unwichtigen - wie er dadurch ungeschickter Weise selber einräumt) mehr Gewicht zu verleihen.

Den Absatz, der sich bei dir an "Namensvetter Walzer" (ich heisse ganz anders, aber ich weiss was du meinst, nur nicht, woher du das weisst...) lese ich aus dem namensvetterlichen Artikel nicht heraus - kann aber an mir liegen - oder an dir - oder an Walzer...

Und im Gegensatz zu dir bin ich nicht der Meinung, dass Korrektdenken zwingend zu (noch mehr :roll: ) Verblödung führt. Auch die Ableitung einer solchen Denkungsart vom "Korrektsprech" halte ich für gewagt. Dazu verweise ich auf deine eigenen Ausführungen bzw. "Umfragen" (lt. Frank'n'Furter). Umgekehrt wird eher(!) ein Schuh draus, und das (Korrektdenken vllt. sogar handeln :shock: -> korrekt sprechen) fände ich dann wiederum gar nicht mal schlimm :D

Gibts des
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Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:
Wer Rassismus wirklich abschaffen will, muss auch die Gruppen-Identitäten ausmerzen. Dann nimmt man den Menschen aber ganz grundsätzlich ihre Identität (dazu gibt's auch Andere Theorien, aber das wird jetzt hier zu kompliziert).


Den Zusammenhang Gruppen-Idenztität <-> Identität des Einzelnen
gibt's ned
imho - das halte ich für konditionierten Quatsch.

Also mich würden die anderen Theorien schon brennend interessieren, aber wer bin ich schon, dass ich deine Filterblasenentzündung kurieren können wollte... :P :oops: 8)

Monitor
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Granadaseggl
Frank N Furter hat geschrieben:@Moni

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Was für eine GROßARTIGE Idee mit dem Brief der eigenen Frau. Brilliant.




Frank N Furter, ja, man muss selber rausfinden oder zwischen den Zeilen lesen (auch hier), was fiktiv ist (sein könnte) oder wirklich so geschehen ist.

Siehe auch Nachtrag im vorigen Beitrag die TV-Begegnung mit Paul Auster (Mai 2010) in Amsterdam und dem nicht p.c. niederländischen Kulturredakteur, dass da ein arabischer Junge war, der lesen und schreiben konnte, das war sehr real.

Zwei Jahre zuvor hatte er mit Philip Roth in einem Café in New York zusammen gefrühstückt und wollte Roth fragen, wie er er "solche Kritiken" aushält und wie man mit dem Gefühl lebt, dass Menschen, die einem am nächsten stehen, einen verfolgen. Er wollte ihn fragen, wie er sich gefühlt hatte, als das gesamte amerikanische Judentum sein Werk angriff, was er getan hatte, wie er sich heute damit fühlte....
I could write several novels about what I do not know.

Gibts des
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Halbdaggl
Monitor hat geschrieben:
Gibts des hat geschrieben:Vielleicht hilft mir jemand weiter, der schon "people of colour" (sagt mensch auf deutsch dann "Farbige"?) kennt..


Die britische Autorin Reni Eddo-Lodge des Buches (mehr britisch als europäisch!)

Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

sagt auch dazu "People of Color" >>

"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass das Leben für Geflüchtete, Andersgläubige und „Colored People“ ein wenig gerechter wird.


~

Viel zu lange wurde Rassismus als reines Problem rechter Extremisten definiert. Doch die subtileren, nicht weniger gefährlichen Vorurteile finden sich dort, wo man am wenigsten mit ihnen rechnen würde – im Herzen der achtbaren Gesellschaft. amazon



Zitat im Essay (Deutschlandfunk Kultur) zum Buch von Reni Eddo-Lodge

"Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche"

von René Aguiga, Sohn einer Deutschen und eines Togolesen:

Wer privilegiert ist, soll von Rassismus schweigen


Das habe ich auch im DLFunk gesehen - deswegen ja mein Link auf die Gegenmeinung eines farbigen(?) dunkelhäutigen(?) Räppers (ich meine den Text - wohl ebenfalls auf DLF - vor langer Zeit gehört zu haben - war aber am Fahren...). Wahrscheinlich hast du's nicht angeklickt; kommt nämlich auch ziemlich arabisch rüber, oder bin ich ignorant:

NurunnisaFatima
NurunnisaFatima
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Geschrieben 10. Mai 2015
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Stimmt^^ happy.png



Wenn wir geboren werden,


sind wir schwarz.


Wenn wir heranwachsen,


sind wir schwarz.


Wenn wir unter der Sonne wandern,


sind wir schwarz.


Wenn wir sterben,


sind wir schwarz.




Wenn Ihr geboren werdet,


seid Ihr rosa.


Wenn Ihr heranwachst,


seid Ihr weiß.


Wenn Ihr unter der Sonne wandert,


seid Ihr rot.


Wenn Ihr krank seid,


seid Ihr grün.


Wenn Ihr sterbt,


seid Ihr blau.



Und ausgerechnet ihr,


nennt uns farbig?



[Autor Unbekannt]


wasalam.gif


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Muhammad al Hadi
Muhammad al Hadi
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Geschrieben 10. Mai 2015
Salam w Alaykum



Das nenn ich ein Gedicht gegen Rassismus massallah sehr gut, vor Allah swt sind wir alle gleich, danke für dieses Gedicht Schwester.



W Salam
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neukonvertite
neukonvertite
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210 Beiträge
Geschrieben 14. Mai 2015
Selamaleikum

..mashallah wirklich

..eigentlich schade das "wir" Menschen so sind
NurunnisaFatima und Muhammad al Hadi gefällt das


Im Übrigen hänge ich hier der Meinung FnF's an, wonach der "Gegenrassismus" zu alten weissen Männern (zu denen ich mich mittlerweile ohne wenn und aber zählen muss) längst "in full swing" ist. Die Aussage, dass jemand durch seine Hautfarbe privilegiert wäre, dürfte damit überholt sein. Im Übrigen werde ich in Lima von "gewissen Kreisen" dermaßen angestarrt, dass ich mir mittlerweile einbilde sehr wohl EIN WENIG eine Ahnung davon zu haben. Natürlich auf der deutschen Abschiebebehörde wäre ich sehr männlich und sehr braungebrannt weiss :cyclops:

Dein weiteres Zitat:
"Meine Hautfarbe wurde gegen meinen Willen politisiert, aber ich möchte nicht, dass sie in dem Bemühen, eine Art falscher Harmonie herzustellen, vorsätzlich ignoriert wird."
übersteigt meine intellektuelle Leistungsfähigkeit, wie ich gerne ungern zugebe. Eine Berücksichtigung der mir daraus zu entstehen scheinenden Handlungsmaxime in gegenseitiger Kommunikation könnte eigentlich nur zu einem umfassenden Verstummen der Diskussion führen... :stumm:


Gibts des
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:
Gibts des hat geschrieben:Die Aussage, dass jemand durch seine Hautfarbe privilegiert wäre, dürfte damit überholt sein.


Ja gut, sowas zu sagen ist natürlich dein Privileg als Weißer.


Ja gut, sowas aus dem Zusammenhang zu reißen lässt natürlich ein bisschen darauf schließen, dass jemand sich darauf untersuchen lassen sollte, ob er nicht afd-positiv ist. Oder ich habermaße mal wieder den göttlichen Humor des Forumszauselszeusens (zefixnochmal) nicht verstanden... :oops:

Im Übrigen:

Monitor
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Granadaseggl
Gibts des hat geschrieben:
Das habe ich auch im DLFunk gesehen - deswegen ja mein Link auf die Gegenmeinung eines farbigen(?) Räppers (ich meine den Text - wohl ebenfalls auf DLF - vor langer Zeit gehört zu haben - war aber am Fahren...)eine Art falscher Harmonie herzustellen, vorsätzlich ignoriert wird."
übersteigt meine intellektuelle Leistungsfähigkeit, wie ich gerne ungern zugebe. Eine Berücksichtigung der mir daraus zu entstehen scheinenden Handlungsmaxime in gegenseitiger Kommunikation könnte eigentlich nur zu einem umfassenden Verstummen der Diskussion führen... :stumm:


Gibts des,

Der Link

https://www.deutschlandfunkkultur.de/es ... _id=441994

Dass gemeint ist, dass man so tut, als ob man nichts bemerkt, und das Verhalten wiederum so auffällig ist und als eine Art "falsche Harmonie"-Verhalten "Bloß nicht auffällig anstarren!" gehalten wird?

Anderes Beispiel im selben System: das Konzept der „Farbenblindheit“, die nicht auf Hautfarben zu achten glaubt, denn wir seien ja alle gleich.


Teils schwer zu verstehen, stimmt.

Manchmal fällt man sofort auf, wenn man einen ausgeprägten Akzent hat. Kürzlich hörte ich, wie schwierig es wäre, Jerusalem wie ein Einheimischer auszusprechen.
Da könnte man jahrelang üben und es würde trotzdem sofort auffallen, z.B. als Araber.

Ich bin von einem jüdischen Israeli zum Ben Gurion Airport gefahren worden. Ohne Probleme wurden wir von strengen Kontrollen mit seinem Fahrzeug durchgewinken. Einige Worte und ein Lächeln, das wars.
Ich musste als ausländischer Fahrgast keinen Ausweis zeigen oder irgendwas sagen, nur später im Airport.
Da piepste mein Koffer weit entfernt auf dem Laufband! :shock:

Deshalb wunderte ich mich (oder auch nicht), dass es Sayed Kashua ganz anders erlebt hat.

Er sieht arabischer aus, meinte er und ließ sich für den doppelten Preis beim Juden die Haare schneiden.
Putzt sein Auto innen und außen gründlich (unauffälliger Citroën, den er sich extra für die Checkpoints zugelegt hatte ) und fuhr los zum Flughafen.

Der Wachmann schaute meistens nur kurz in die Autos, die in der Warteschlange beim Check Point standen und mit der Handbewegung zum Weiterfahren aufforderte.
Bis Kashua an der Reihe war und er anhalten sollte.

"Woher kommen Sie?", fragte er.

"Ich wusste, wenn ich sagte, Jerusalem, würde es nicht gut enden. Noch nie habe ich den hebräischen Namen der Stadt akzentfrei aussprechen können. Jerusalem ist der Albtraum eines jeden, der vortäuscht, Israeli zu sein. Außer dem R gibt es den Zischlaut und zu viele Konsonanten. Ich hätte gern gesagt, ich komme aus Tel Aviv, aber das war zu gefährlich, denn wenn es nicht funktionierte und ich meinen Ausweis vorzeigen müsste, wäre ich sowohl als Araber als auch als Lügner entlarvt, und die Kontrolle könnte zu einer gründlichen Untersuchung führen, wenn nicht gar zu einer Verhaftung."

"Jerusalem", zischte ich leise.

"Ausweis bitte", sagte der Wachmann..
..ab zum Parken auf den rechten Streifen, Motor ausschalten...
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Frank N Furter
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Himbeertoni
@Kein Walzer, aber vielleicht ein Tango

Und im Gegensatz zu dir bin ich nicht der Meinung, dass Korrektdenken zwingend zu (noch mehr :roll: ) Verblödung führt. Auch die Ableitung einer solchen Denkungsart vom "Korrektsprech" halte ich für gewagt.


Öhm, gibt’s des: Das ist die Idee der Political Korrekten! Also der Glaube daran, dass richtiges Sprechen, zu richtigem Denken führt und umgekehrt. Warum denkst Du, sollen Kinder nicht mehr Mohrenkopf sagen? Weil sie sonst – so die PC-Doktrin – den Rassismus mit den Negerküssen inhalieren.

Umgekehrt wird eher(!) ein Schuh draus, und das (Korrektdenken vllt. sogar handeln :shock: -> korrekt sprechen) fände ich dann wiederum gar nicht mal schlimm :D


Jou, in der Theorie hört sich das prima an. In der Praxis gibt’s leider seit….naja, sagen wir mal so ca. 4.500 Jahren ein Problem damit: Kein Mensch auf diesem Planeten weiß, was korrekt ist. Ich weiß, ich strapaziere dieses Argument sehr oft, aber es ist halt auch von so großer Bedeutung.

Der apostrophierte „lupenreine Demokrat“, sagt ja gerade nicht: "I han immer recht", sondern „Ich respektiere die Meinung des Anderen“. Dass tut der Lupenreine nur deshalb, weil er weiß, dass beim Menschen letztlich alles wieder auf pure Subjektivität hinausläuft: ja, bevor Du fragst: beim Einzelnen sowieso und bei der Gruppe auch. Subjektivität soweit das Auge reicht und von Wahrheit kein Körnchen in Sicht. Und an der Stelle wars das mit der Theorie vom Korrektsprechen. Dat gibbet jar nich. Du kannst den anderen dann auch nicht Dein Korrektsprech aufzwingen wollen, ohne Deine Lupenreinheit komplett einzubüßen als Demokrat.
Damit ist die Kette vom Richtigdenken-Richtigsprechen-Richtighandeln richtig im Arsch. Leider, denn wäre ja cool, wenns so einfach wäre. Wenn Walzer schreibt, dass das differenzierte Denken beim Richtigsprechen beschädigt wird, ist das doch keine Petitesse, öder?

Und Walzer schreibt ja noch mehr, bzw. führt den Gedanken aus: Nur wenn wir bereit sind auch „Störendes“ in unserem Geiste zuzulassen, bewahren wir uns die geistige Flexibilität, Andere, Anderes und vor allem Neues zu verstehen. Das "Störende", also das weder Falsche noch Richtige, ist in den meisten Fällen überhaupt das Interessante.


Addendum 1:

Den Zusammenhang Gruppen-Idenztität <-> Identität des Einzelnen
gibt's ned
imho - das halte ich für konditionierten Quatsch.



Kai Sorg`: des stammt nicht von Adorno. Jetzt folgt eine Hypothese, an deren weitestgehender Korrektheit ich persönlich keinen Zweifel habe, was aber Dich nicht einschränken soll: Kein Mensch verfügt über eine Identität, die er aus sich selbst heraus geschöpft hat. Die eigene Identität ist eine Palette aus Gruppenidentitäten, die am Ende mehr oder weniger einzigartig ist (eher weniger). Für einen Anhänger des Individualismus und Mephistos natürlich jetzt nicht gerade der Harald of free Enterprise, das gebe ich gerne zu.

Warum bin ich mir so sischä, und warum könntest Du Dir auch so sischä sein? Stellen wir uns mal kurz vor, Du wärst alleine auf der Erde. Würdest Du sagen: ich bin ein Weißer? Wozu, gibt ja nix anderes. Würdest Du sagen: ich bin groß? Nee, denn dass kann man nur im Vergleich mit anderen feststellen? Faul, fleißig, humorvoll, extrovertiert, vorsichtig, gewissenhaft - woher willst Du das wissen, wenn Du es nicht an den Anderen misst? Du bräuchtest als der Einzige noch nicht mal Wörter für diese Art von Eigenschaften, mit denen Identität erzeugt wird ("the big 5" aus der Entwicklungspsychologie, zum Nachlesen) Verstehst Du es jetzt besser, warum ich überzeugt bin? (Sag ja, dann ersparst Du Dir den Genetik-Teil dazu)

Addendum 2:
Also mich würden die anderen Theorien schon brennend interessieren, aber wer bin ich schon, dass ich deine Filterblasenentzündung kurieren können wollte


Auf meine Aussage:
Wer Rassismus wirklich abschaffen will, muss auch die Gruppen-Identitäten ausmerzen. Dann nimmt man den Menschen aber ganz grundsätzlich ihre Identität (dazu gibt's auch Andere Theorien, aber das wird jetzt hier zu kompliziert).


Ich erwähne es einfach, damit da nichts Mysteriöses bleibt. Es gibt Psychologen, die gehen von einem Modell aus, wonach Menschen verschiedene Bewusstseinsstufen erreicht haben (nix Spirituelles). Beispielsweise erklären die, dass die Deutschen in der Nazizeit, hauptsächlich in der (historischen) Bewusstseinstufe 3-4 waren. In diesen Stufen vertrauen Menschen noch nicht so sehr auf ein eigenes Über-Ich-Gewissen, dass sie selbst und bewusst sich erarbeitet haben, sondern sie sind noch ziemlich obrigkeitshörig und haben eine gruppenmoralische Orientierung.

Heute, glauben diese Psychologen haben die meisten Menschen eine Bewusstseinsstufe zwischen 5-6 erreicht. Das soll vor allem der Bildung und dem freien Zugang zu „Wissen“ geschuldet sein, sowie mehr Zeit und Möglichkeiten eigenständig zu reflektieren.

Für Menschen der Stufe 3-4 sagen diese Psychologen die Gruppen-Identität als prädominierende Identität in der Gesellschaft voraus. Bei Menschen der Stufe 5-6 soll es aber möglich sein, sich gruppenunabhängig zu „identifizieren“. Aus obig genannter Argumentation glaube ich persönlich nicht an dieses Konzept. Aber das Konzept an sich hat trotzdem ein paar interessante Gedankengänge, weshalb man es durchaus mal erwähnen kann. Aber da würde ich Dich echt bitten das im Internet nachzulesen, weil das würde den Rahmen hier dann echt sprengen.


PS: Axo: überleg Dir gut was Du antwortest....bis Montag. Denn für gewöhnlich meide ich am Wochenende das Internet aus Hygienegründen. Ich erwähns auch nur, damit Du nicht sinnlos auf ne Antwort warten brauchst (jaja, tust Du eh nicht, schon klar) :vfb: :banane:
https://bit.ly/2x1Kpuf

Gibts des
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Halbdaggl
"bedankt" erstmal...

Das muss sich ohnehin jetzt alles setzen. Hast du nen link zu den "unspirituellen" (des
gibt's ned
ebensowenig wie unpolitisch oder unauschwitzisch :oops: ) Bewusstseinsstufen in der nach oben hoffentlich offenen Psychoklempnerskala?
...und wieso sprengt das den Rahmen? Schlimmer als Adorno kann des doch auch ned sein :arr:

Frank N Furter
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Himbeertoni
Gibt's`s des, ich bin wirklich schon mit einem Bein auf meim Rad:

Das Modell mit den Bewusstseinsstufen ist von Jane Loevinger - Das ist ein umstrittenes Modell, wie gesagt. Ich habe jetzt auf die Schnelle nix wirklich Supergescheites gefunden, aber in dem nachfolgeneden Link, werden wenigstens mal die Stufen genannt und erklärt. Von da ab, kannst Du Dich sicher selber weitergoogeln. Und wenn Du auf einen Artikel stößt, zu dem Du keinen Zugang kriegst, kann ich Dir den vermutlich am Montag besorgen.

Das Ding hier ist 9-stufig, aber wenn ich mich nicht völlig irre, gibt's das auch in 11-stufig

https://mymonk.de/9-stufen-entwicklung/

So, ein wunderschönes Wochenende wünsche ich Dir und allen Formen von Bewusstsein in diesem Forum
:prost:
https://bit.ly/2x1Kpuf






Monitor
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Granadaseggl
[quote="Gibts des"

Wahrscheinlich hast du's nicht angeklickt; kommt nämlich auch ziemlich arabisch rüber, oder bin ich ignorant:




Wenn wir geboren werden,


sind wir schwarz.


Wenn wir heranwachsen,


sind wir schwarz.....

...........

[Autor Unbekannt]

Geschrieben 10. Mai 2015
Salam w Alaykum



[/quote]

MarHaban & Shalom @Gibts des,

(Klugscheißer-Anmerkung:
„Salam aleikum, das heißt, Frieden sei mit Dir. Und der andere antwortet dann aleikum asalam, der Friede sei mit Dir. Hin und her, das ist aber ein Gruß, den Muslime nur gegenüber Muslimen verwenden. Und in dem Fall, wenn man als erkennbarer Nicht-Muslim einen Muslim so begrüßt, dann ist das für den unangenehm.“ )


Ich hatte deinen Link mit dem Gedicht im Shia-Forum geklickt. Es ist wohl für mich das am
häufigsten verbreitete Gedicht / Spruch (Verfasser N.N. siehe unten) zum Thema Hautfarbe (oder gibts noch ein häufiger zitiertes?) und man sieht es seit vielen Jahren weltweit auf Postkarten, T-Shirts, Tassen und im Internet. Deshalb kam es mir noch nie ziemlich arabisch rüber. Ich kenne es gefühlt mindestens seit 25 + Jahren.

Zum Verfasser werden auch wiederholt diverse Ursprünge genannt, wie Oglala Lakota über Malcom X oder einem afrikanischen Kind ......

This poem is a translation of a “Cher frère blanc” by Léopold Sédar Senghor, a Senegalese poet

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9op ... ar_Senghor


You can find more details here:
http://www.poetrylibrary.org.uk/queries/faps/#27

Coloured

When I was born, I was black.
When I grew up, I was black.
When I get hot, I am black.
When I get cold, I am black.
When I am sick, I am black.
When I die, I am black.

When you were born, You were pink.
When you grew up, You were white.
When you get hot, You go red.
When you get cold, You go blue.
When you are sick, You go purple.
When you die, You go green.

AND YET YOU HAVE THE CHEEK TO CALL ME COLOURED!!!

by an Anonymous pupil of King Edward VI School, Birmingham, UK.

Found in The children's book of poems, prayers and meditations ed. Liz Attenborough (Element Books, 1989)
Dawn · 4 years ago


Gibts des?
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Monitor
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Granadaseggl
Ich habe dir deine Frage beantwortet, ob ich den Link geklickt hätte (vielleicht zu ausführlich).
Ich hätte auch nix dazu sagen können.

Warum bin ich wissend?

~

Es gibt kanadische First Nations in meinem Freundes- und Bekanntenkreis.
Falls ich gefragt werde, sage ich First Nations oder Natives, niemals Indianer, sonst sowieso Kanadier.
Sie selber sagen oft zu Nicht-First Nations "Weiße", wenn sie (mich) darauf hinweisen möchten, dass
es um keine Natives / Métis geht.

Wird nach der Herkunft / Nationalität explizit gefragt, antworte ich mit:
Filipinas und Filipinos, Briten, Amerikaner, Inder, Algerier, Belgier...
Kürzlich ist mir das Land des Lebenspartners der Freundin meiner Tochter nicht mehr eingefallen und
dann sagte ich: Er kommt aus einem afrikanischen Land!

Manchmal komme ich nicht darum herum, dass ich schwarz oder weiß sage, wenn ich darauf angesprochen werde oder eine bestimmte Situation beschreiben soll.

Meine Freundin hat eine Zeit lang in Israel gelebt und dort einen Mann (Einheimischer) kennengelernt, den sie geheiratet hat. Sie hat mir gesagt, dass er Palästinenser wäre, und gleich im Nachsatz: Christ.
Sie ist mit ihm nach Berlin gezogen. Seine Familie lebt jetzt in Jordanien.

Im Vorwort von Reni Eddo-Lodges Buch steht auf S. 16:

Ein kurzes Wort zu Definitionen. In diesem Buch wird der Ausdruck "Person / People of Colour" benutzt, um alle Menschen mit einer Hautfarbe zu definieren, die nicht weiß ist. Ich gebrauche ihn, weil es eine unendlich viel bessere Definition ist als "nicht-weiß" - eine Bezeichnung, die klingt, als würde etwas fehlen oder wäre unzulänglich. Ich benutze das Wort "schwarz", wenn ich Menschen mit afrikanischem oder karibischem Erbe beschreibe will, einschließlich Personen mit Eltern unterschiedlicher Hautfarbe. Ich zitiere viel aus der Forschung, deswegen liest man gelegentlich den Ausdruck B M E ("black and minority ethnic"; Schwarze und Minderheiten). Die Bezeichnung gefällt mir nicht sonderlich, weil sie an klinisches Diversitätsmonitoring erinnert, doch um die Forschung so präzise wie möglich zu interpretieren, habe ich mich dazu entschlossen, sie zu verwenden.


https://www.bpb.de/politik/extremismus/ ... urnalisten

Die politisch korrekte Ausdrucksweise für schwarze Menschen wäre: Schwarze Menschen. Aber auch hier sollte die Hautfarbe nur genannt werden, wenn sie zum Verständnis der Mitteilung benötigt wird. Ebenso ist eine Herkunftsangabe des Opfers meist nicht von Relevanz und daher nicht notwendig. Ist die Herkunft in einem Fall jedoch bedeutsam, sollte sie korrekt benannt werden. "Schwarzafrikaner" gibt beispielsweise nicht einmal an, aus welchem Land das Opfer genau kommt.
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Gibts des
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Halbdaggl
Guten Morgen Moni,
meine 70minütige Antwort ist gerade im Orkus verschwunden, und ich sollte mich neu anmelden (obwohl ich angemeldet war - ausweislich oben rechts:
"Gibts des")
Ich brauch jetzt nen Kaffee und melde mich dann nochmal - oder nach dem Fahrradfahren - oder morgen oder so.... :twisted: - Emoticon fehlt auch, seh ich grade...

Gibts des
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Halbdaggl
Also nochmal in Kürze:

das "wissend" bezog sich auf deine witzige Signatur und darauf, dass du in der Tat meine "Bauchweisheiten" mit Zitaten belegt hast.

ob dir "das reicht" meinte ich ganz ernst, weil ich den Link ja zweckgebunden eingestellt hatte. Nämlich wg. des m.E. im Sinne FnF's (s. dort zur Verwendung von "schwul") offensiven "Schwarz-Gebrauchs" der inzwischen sich anscheinend selbst so bezeichnenden people of colour (POC), was sie damals den "Andersfarbigen" ;) noch zum Vorwurf machten.

dass es dir nicht reicht, hast du ja durch deine dezidierten Vorgehensbeschreibungen letztgezeigt - danke dafür. Aber ich find's kompliziert, so für den Hausgebrauch und werde weiterhin hier in Nordfrankreich (was es wäre, wenn Napoleon nicht geschwächt hätte) meine Frau als "pälzer Mädche" (unkorrekte Verniedlichung - ich weiss :oops: ) und mich selbst als Exoten (schwäbischer Ausländer) vorstellen.

Meine Schwägerin werde ich dagegen - im Gegensatz zu IHRER gesamten Verwandtschaft - weiterhin nicht "Negra" oder gar "Negrita" rufen (mein Scham-Film) - obwohl sie schwarz und klein ist... Ihr herausstechendes Merkmal ist ohnehin die Gesprächichkeit...

Gibts des
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Halbdaggl
Addendeum (von FnF gelernt):

deine Klugscheißeranmerkung war sehr erhellend für mich, da ich bei zukünftigen Urlauben in Ägypten zur Begrüßung weiterhin, aber überzeugter, ein freundliches "hai" ausstoßen werde.

Die Leute in dem Shia-Forum dürften aber alles Moslems gewesen sein. Ich habe den "25+"Jahre alten Text ja extra deswegen aus DIESER Quelle gepostet, damit die (AUCH) arabische Option deutlich wird.

Ansonsten äußere ich mich zu Isra-/palästinänsischen Auseinandersetzungen nicht mehr, seit sich im DLF eine Israelitin darüber aufgeregt hat, weshalb sich in D alle dazu berufen fühlen, die nichtmal vor Ort waren.

Sie bekam zwar Gegenwind in der Diskussion, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass Konflikte in China (mit Tibet z.B.) oder Schwelbrände auf dem Balkan nicht annähernd mit so viel Vehemenz angegangen werden.

Bei deinen persönlichen Bezügen ist das was anderes. Und deine Eindrücke finde ich interessant.

Gibts des
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Halbdaggl
@Alle: Neues Fass (ozapft is :oops: ):

Meine Schwester (obwohl mit der "Gnade der späten Geburt" versehen, wie wir alle), schämt sich immer noch für Nazideutschland wenn sie im Ausland ist (und das ist sie ständig, denn sie lebt in Frankreich)

Für mich ist das Fremdschämen par excellence, denn vergnüglicher Weise waren wir nicht dabei und können somit nicht in Sippenhaft genommen werden.
Leider wäre ich z.B. - wie jahrzehntelange Selbstanalyse mit zunehmendem Objektivitätsfaktor gezeigt hat - sicherlich ein stiller Mitläufer geworden :oops:

So gilt mMn, was letzte KZ-Überlebende uns ins Stammbuch schreiben: Keine Schuld an den Vorgängen von vor 70 Jahren, ABER Verantwortung dafür, dass es nicht wieder passiert (hier nicht - und auch nicht anderswo, wo andere dafür Verantwortung tragen).

Vor allem HIV- AFD-positive sollten sich das zu Herzen nehmen und Anti-HEIL-Mittel gegen Filterblasenentzündung einnehmen.

Auswurf
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Grasdaggl
afd positive könnten sich so allerhand zu herzen nehmen,
wenn sie aber der meinung sind,
dass man wirtschaftsflüchtlinge falscher hautfarbe und muslimischen glaubens nur nicht im land haben möchte und vergasen keine option der problemlösung darstellt, werden sie weitermarschieren
ohne sich angesprochen zu fühlen von dem, was sie als nazikeule wahrnehmen.

nazis - das waren doch die von früher.
Warum sollte man heute nicht dem gesunden empfinden folgend
eindringlinge verdammen dürfen, wo das eigene volk doch eh so leidet?


argumentativ wird da nie was gehen
das ist doch keine Musik