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Für mich persönlich löst das iPad Pro gar nix ab. Andere iPads haben auch nix abgelöst: ich habe eins und verwende es zum Testen, und zur Unterhaltung beim Kacken. Das iPad hat also meinem Alltag etwas Wert hinzugefügt, aber nichts ersetzt.

Wäre ich aber zum Beispiel ein Illustrator, dann könnte das eine ganz neue Ära für mich erschließen. Und Apple ist ziemlich erfolgreich dabei, Businesskunden hinzuzugewinnen. Es fällt auf, dass bei den Produktvorstellungen Microsoft Office auftaucht – früher war das immer iWorks, Apples eigenes Officedings. Und IBM entwickelt in Zusammenarbeit mit Apple jede Menge Business-Apps für iOS – wäre vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen.

Tablets sind aber nicht mehr “stuck in the middle”, sondern schlicht und einfach eine Option, die für manche Leute maßgeschneidert ist, für andere eher unbrauchbar. Wenn man nun denkt, dass Hersteller – und speziell Apple – planen, den herkömmlichen PC abzulösen, dann muss man sich nur mal die Produktpalette angucken: da gibt’s alles, vom 2 Jahre alten iPhone 5s – mit Vertrag in vielen Ländern ohne Einmalzahlung erhältlich, bis hin zum Mac Pro und zum 5k iMac.

Der iMac mit 27 Zoll-Bildschirm und einer Auflösung von 5120 × 2880 Pixeln ist praktisch nagelneu – da wird nix zu Grabe getragen, weil es natürlich für solche Kolosse nach wie vor jede Menge Anwendungsbereiche gibt. Der interessante Teil des Marktes bewegt sich halt irgendwo um die 13 Zoll – und da werden gerade ein paar Lücken geschlossen: iOS-Geräte gibt’s jetzt in sechs verschiedenen Größen, und das iPad Pro ist signifikant größer als der kleinste Laptop. Na klar kann das für viele Leute einen PC ersetzen – nur halt nicht für mich.

Es wird sich zeigen, was sich durchsetzt. Man spricht aber schon seit einigen Jahren von der Post-PC-Ära, weil man sich halt anguckt, womit die Hersteller Geld verdienen – und das sind mobile Geräte, nicht Laptops. Von Desktops redet schon kein Schwein mehr, obwohl die – siehe oben – nach wie vor mit Volldampf weiterentwickelt werden. Das heißt aber nicht, dass es in naher Zukunft nix anderes geben wird: mein Alltag dreht sich ganz eindeutig um einen stationären Computer mit ordentlich Power – ich werde da vorzüglich bedient, und es wird auch in Zukunft einen Computer geben, der für mich Sinn ergibt.

Nicht vergessen: es wächst eine Generation heran, die noch nie eine Mouse benutzt hat und die sich einen Käs dafür interessiert, wo ihre Dateien gespeichert sind – Hauptsache sie sind verfügbar. Damit meine ich nicht das Thema Cloud oder Sicherheit, sondern die Benutzeroberfläche: das Dateisystem mit Ordnern ist für mich absolut zentral. Muss aber nicht heißen, dass das die dollste Lösung ist.


P.S. Auch ein Thema – ich rede überhaupt nicht mit meinem Computer, aber für viele Jünglinge ist das schon eine Selbstverständlichkeit.

Mit dem neuen Apple TV kannst du sagen “Was hat er gesagt?” Und Siri spult 10 Sekunden zurück und schaltet vorübergehend Untertitel an. Lauter so Zeug.

Ich finde das alles ganz überwältigend, ist aber eine Frage der Gewöhnung. Einige Geräte und Features werden auch wieder verschwinden, aber insgesamt ist es eine ganz spannende Entwicklung.

Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Was hat er gesagt?

Nice Weather hat geschrieben:P.S. Auch ein Thema – ich rede überhaupt nicht mit meinem Computer, aber für viele Jünglinge ist das schon eine Selbstverständlichkeit.

Mit dem neuen Apple TV kannst du sagen “Was hat er gesagt?” Und Siri spult 10 Sekunden zurück und schaltet vorübergehend Untertitel an. Lauter so Zeug.

Ich finde das alles ganz überwältigend, ist aber eine Frage der Gewöhnung. Einige Geräte und Features werden auch wieder verschwinden, aber insgesamt ist es eine ganz spannende Entwicklung.


Tatsache, funktioniert! :shock:
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

RedBlues
Halbdaggl
Kommt drauf an, im Auto mit dem Smartphone oder dem boardeigenen System zu reden halte ich für äußerst sinnvoll und praktisch, wenn es denn wirklich funktioniert.

Ansonsten zuhause auch mal Siri eine Frage zu stellen bevor ich mir einen abtippe auch, leider funktioniert der Spaß nicht immer so perfekt. Der Unterschied zwischen deutscher Siri und englischsprachiger Siri ist da eklatant. Gilt aber auch für cortana.

Die neuen Funktionen des Apple TV, gerade das zurückspulen plus Untertitel find ich auch der Hammer, wobei mir das jetzt noch nicht reicht den alten in Rente zu schicken.

Ich lerne grad neu tippen – beziehungsweise präziser. Das liegt daran, dass ich mir zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder ein mechanisches Keyboard hergetan habe:

Bild

Filco Majestouch 2 Ninja – frisiert mit ein paar unbeschrifteten Tasten.
Schalter: Cherry MX (braun)
Mega laut: KLACK KLACK KLACK. Super.

Gibts auch in länger mit Nummerndings, auch in einem deutschen Layout, und auch mit Beschriftung oben auf den Tasten statt vorn. Ebenfalls erhältlich sind blaue Cherry-Schalter, die machen nicht nur klack, sondern extra auch nochmal “klick”.

Wiegt eine halbe Tonne, damit kannsch nen Esel totschlagen und dann weitertippen. Bin sehr glücklich. Das Kabel ist fest mit dem Keyboard verbunden – manche (auch sehr teure) haben einen Micro-USB-Stecker, der gern zu wackeln anfängt.

Mac-kompatibel: man kann die Windows-Taste und die ALT-Taste im Betriebssystem (ohne Zusatzsoftware) gegeneinander austauschen, so dass man sich nicht umgewöhnen muss. Einige Funktionstasten (F1 bis F15) werden automatisch belegt, für ein paar Sachen wie Lautstärke und Play/Pause verwende ich eine App: Keyboard Maestro.

Die Alu-Keyboards, die Apple anbietet, finde ich zwar eigentlich ganz angenehm und sind wegen des Winkels und der flachen Tasten auch besonders für schlampige Tipper geeignet, aber die weißen Tasten waren mir immer ein Dorn im Auge: werden sofort dreckig und sehen einfach kacke aus – man guckt da ja jahre- und jahrzehntelang den ganzen Tag drauf. Die Laptops gibt’s auschließlich mit schwarzen Tasten, externe Keyboards gar nicht – unverständlich.

Da viele von euch ebenfalls den ganzen Tag an einem Keyboard hocken, dachte ich das sei interessant, gerade für Mac-User. Allen allerwärmstens ans Herz gelegt – oder zumindest denen, die keine Kollegen in unmittelbarer Nähe haben – KLACK KLACK. Kostenpunkt war £150 mit einem Extra-Satz unbeschrifteter Tasten, preisgünstigere Alternative wäre sicherlich ein G80 oder G83 von Cherry aus dem schönen Franken.

Wer hackt ebenfalls auf einem mechanischen Keyboard rum? Gibt es Tastatur-Nerds unter euch? Apple Extended II aus den frühen Neunzigern? IBM Model M?



Ein Grund, warum ich Apple mag:

Tim Cook wendet sich an die Kunden und erklärt, warum Apple trotz Gerichtsbeschluss die eigenen Geräte nicht hacken will:

Specifically, the FBI wants us to make a new version of the iPhone operating system, circumventing several important security features, and install it on an iPhone recovered during the investigation [der Anschlag in San Bernardino 2015]. In the wrong hands, this software — which does not exist today — would have the potential to unlock any iPhone in someone’s physical possession.

The FBI may use different words to describe this tool, but make no mistake: Building a version of iOS that bypasses security in this way would undeniably create a backdoor. And while the government may argue that its use would be limited to this case, there is no way to guarantee such control.

While we believe the FBI’s intentions are good, it would be wrong for the government to force us to build a backdoor into our products. And ultimately, we fear that this demand would undermine the very freedoms and liberty our government is meant to protect.


http://www.apple.com/customer-letter/

Das ist als Standpunkt an sich und auch in der Formulierung doch sehr deutlich. Freut mich ungemein.


Sunny
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Granadaseggl
Apple hin Apple her, das hätte ich von JEDEM CEO erwartet!
Hätte er was anderes gesagt wäre das geschäftsschädigend gewesen.
Die Frage ist auch was er sagt und was er macht (bzw. machen lassen muss).
Insofern ist das mal primär Marketing, auch wenn ich ihm den Inhalt hoch anrechne,
WENN er die Haltung bewahren kann und darf.

Ich bin gespannt wie das weitergeht. Von der Konkurrenz gab es in vergangener Zeit ohrenbetäubende Stille zu diesem Thema.

Apple war sehr lange Zeit dafür berühmt, überhaupt nicht zu kommunizieren. Zu Produkten, die noch nicht auf dem Markt sind, sagen sie nach wie vor nichts – die Gerüchte, die man immer hört, kommen von den Zulieferern.

Cook hat sich vor einiger Zeit dazu entschieden, in die Offensive zu gehen und bekanntzugeben (bzw. klarzustellen), dass Apple den Kunden ermöglicht, die Daten zu verschlüsseln und selbst auch nicht rankommt. Dementsprechend müssen sie jetzt reagieren, weil die Details aus dem Gerichtsbeschluss vermutlich öffentlich sind, klar. Der Unterschied ist, dass man davon ausgehen kann, dass Apple nun sagen wird, wenn sie dazu gewungen werden, diese Herangehensweise aufzugeben. Das ganze ist mit einer Kampagne verknüpft – Cook will eine politische Diskussion über diese Dinge anstrengen, und das kaufe ich ihm ab – wäre ja auch nicht zu Apples Nachteil. Er äußert sich regelmäßig zu diesem Thema.

Wäre er stumm geblieben, dann hätte Otto Normalverbraucher größere Schwierigkeiten, sich verlässlich über die Datensicherheit der Geräte zu informieren. Momentan sieht es so aus, dass man mit Apple am besten bedient zu sein scheint, wenn einem was an Privatsphäre liegt – basierend auf Informationen, die man als Kunde so finden kann.

Angestoßen hat das ganze natürlich Edward Snowden, das sollte man auch nicht vergessen. Ein Unglück und eine absolute Schande, dass der sich seither ausgerechnet hinter Putins Rockzipfel aufhalten muss.

Tamasi
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Grasdaggl
Himmel, das mit den Keyboards sehen ich ja erst jetzt. Seid ihr wahnsinnig, die mit den Mechanischen? Der Kollege am Schreibtisch gegenüber holt tatsächlich gern mal sein Apple Extended Keyboard II M3501 hervor. Das ist so eins:

Bild

Er lächelt dann immer sehr beseelt. Ich nicht. Ich möchte "den Esel" damit erschlagen. Problem: Das Teil ist so schwer, dass ich es nicht hochheben kann. Behelfe mir deshalb mit Kopfhörer & Musik.

Vom nervigen Geklackere mal abgesehen: Ich habe recht viele Tastaturen ausprobiert und bin an einer ganz flachen Cherry hängengeblieben. Die liebe ich. Womöglich tippe ich zu schnell und zu unsauber - mit diesen Mechanischen komme ich jedenfalls überhaupt nicht zurecht.

Apple Extended II ist der heilige Gral. Man kriegt nur noch verfärbte und abgenutzte, wäre mir aber wahrscheinlich sowieso zu groß. Und außerdem braucht man einen Adapter, der ebenfalls nicht mehr offiziell verkauft wird. Und bald wahrscheinlich einen Adapter für den Adapter, wenn die alles auf USB C umstellen.

KLACK KLACK

Man muss aber in der Tat mehr von oben hacken und genauer zielen. So ganz habe ich mich noch nicht umgewöhnt.


Die Electronic Frontier Foundation (EFF) und die American Civil Liberties Union (ACLU) haben ihre Anwälte drübergejagt und Statements herausgegeben, die die Forderung des FBI als verfassungswidrig bezeichnen.

Abgesehen von der gesetzlichen Situation gilt natürlich, dass so eine Hintertür jeder Lump benutzen kann, der clever oder reich genug ist, sie ausfindig zu machen. Türen sind per Definition zum Aufmachen und Durchlatschen da.

knaust
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Lombaseggl
Apropos Apple:
Ich habe gerade mal iTunes ein wenig aufgeräumt. Dabei fiel mir auf, wenn man nur ein Album von einem Interpreten besitzt, steht tatsächlich unter dem Namen des Interpreten:

1 Alben, 8 Titel

Bizarr.

Sunny hat geschrieben:Apple hin Apple her, das hätte ich von JEDEM CEO erwartet!
Hätte er was anderes gesagt wäre das geschäftsschädigend gewesen.
Die Frage ist auch was er sagt und was er macht (bzw. machen lassen muss).
Insofern ist das mal primär Marketing, auch wenn ich ihm den Inhalt hoch anrechne,
WENN er die Haltung bewahren kann und darf.


Das wird jetzt natürlich diskutiert. Google-CEO Sundar Pichai hat mittlerweile ein Wischi-Waschi-Statement via Twitter herausgequält, von anderen ist nichts zu hören.

Das mag daran liegen, dass es hier um einen Fall geht, in dem das FBI an Daten eines islamistischen Terroristen heran will. Ich bin mir nicht sicher, was in den USA geschäftsschädigender ist: wenn man sagt man hilft bei den Ermittlungen, oder wenn man sich hinstellt und explizit sagt, dass man in das Gerät einbrechen könnte, aber nicht möchte.

Es geht um ein iPhone 5C – das hat nicht die selben Sicherheitsvorkehrungen wie aktuelle Modelle. Das FBI will, dass Apple eine modifizierte Version des Betriebssystems schreibt und auf das Telefon aufspielt, um Sperren umgehen zu können. Im Einzelnen sollen Maßnahmen abgeschaltet werden, die das Raten des Passcodes von angeblich 5 Jahren auf wenige Minuten verkürzen würden.

Apple hätte den Leuten irgendeinen Pferdemist erzählen können: ja, wir machen das für dieses Gerät, aber bei den aktuellen Modellen sieht’s anders aus. Das wäre so eine Halbwahrheit gewesen, wie man sie vielfach kennt. Natürlich durchschauen die Nerds sowas, aber die überwältigende Mehrheit der Kunden schaltet an dieser Stelle ab.

“Apple chose to protect a dead ISIS terrorist’s privacy over the security of the American people”
Tom Cotton, Senator

So ein Zeug prasselt jetzt natürlich auf Cook herein. Ob diese Haltung mittel- und langfristig eine gute Marketingstrategie ist, wird sich noch herausstellen müssen – nix sagen wäre kurzfristig jedenfalls wesentlich bequemer.

Der Fall ist hochexplosiv: islamistischer Terror und Patriotismus werden in den USA 1000 Grad heißer gekocht als hier, dazu kommt die anstehende Wahl, und der vakante Posten im Supreme Court. Das FBI versucht einen Präzedenzfall herzustellen, und sich in dieser Sache querzustellen ist… aufsehenerregend. Man kann sagen dass Cook unter Druck steht, seine Linie konsequent durchzuziehen, aber man kann nicht sagen, dass er hier einen Kram erzählt, um Produkte zu verkaufen.

Der Kern ist folgender: wird eine Regierung einen Hersteller dazu zwingen, absichtlich Produkte mit Sicherheitslücken herzustellen? Apple mag meinetwegen einen bunten Strauß an strategischen Beweggründen haben, aber das Thema geht weit, weit über ein paar Telefonmodelle hinaus. Normalerweise sind es spendenfinanzierte Interessengruppen, die so einen Streit anstrengen, und nicht börsennotierte multinationale Konzerne.

Tifferette
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Grasdaggl
Was ich gerade nicht kapiere - wurde das gerichtlich angeordnet? Und auf welcher Grundlage? In Cooks statement steht was von "Government".

Sollte es eine gerichtliche Entscheidung sein, dann finde ich es schon problematisch, wenn man das ignoriert. Für so was gibt es einen Rechtsweg bis ganz nach oben. In der Sache liegt Apple natürlich sehr, sehr richtig. Ich finde es wohltuend, dass einer der großen Techies da mal Position bezieht.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

“Magistrate Judge Sheri Pym of the Federal District Court for the District of Central California ordered Apple to provide “reasonable technical assistance” to the F.B.I. in unlocking the phone. That assistance should allow investigators to “bypass or erase the auto-erase function” on the phone, among other steps, she wrote.”

http://www.nytimes.com/2016/02/17/us/ju ... phone.html

P.S. Grundlage ist angeblich der All Writs Act von 1789. Man kann sofort sehen, dass es hier auch darum gehen wird, wie neue Gesetze aussehen werden, die sich momentan noch im Kochtopf befinden.

Tifferette
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Grasdaggl
Ah, gracias. War zu faul, mir das selbst rauszusuchen.

Apple said that “we believe it would be wrong to weaken security for hundreds of millions of law-abiding customers so that it will also be weaker for the very few who pose a threat.”


Well said.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


Die anderen haben jetzt ihren Daumen nassgemacht und ins politische Wetter gehalten, und die Lage rechtlich durchgeklopft. Und sind zu dem Schluss gekommen, Apple zu unterstützen:

“Several tech companies, including Google parent Alphabet Inc., Facebook Inc. and Microsoft Corp., plan to file a joint motion supporting Apple Inc. in its court fight against the Justice Department over unlocking an alleged terrorist’s iPhone, according to people familiar with the companies’ plans.”

http://daringfireball.net/linked/2016/0 ... port-apple