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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Plan B hat geschrieben:In Oberstenfeld spricht man definitiv noch schwäbisch. Ich hab dort nämlich Verwandtschaft.


Ja klar, in O'feld sowie dem ganzen Bottwartal schwätzt man astreines Schwäbisch, jedenfalls dasselbe wie im mittleren Neckarraum.

Das Schozachtal ist da schon vielmehr sprachliches Grenzgebiet, ein Dorf Richtung Heilbronn verändert einiges.
Aber erzähl mal nem Fleiner er wäre kein Schwabe, sondern ein Franke... Oder sag im Umkehrschluss nem Würzburger, dass die Heilbronner auch Franken seien...

Sprich, das Schwabentum ist an den Rändern nicht durch irgendwelche linguistischen Linien zu erfassen.









Unter Westfalen
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Grasdaggl
Vielen Dank für Eure Beispiele, Schwabenfreunde. :prost:

Waidag und Dubbeler kenne ich noch, trifft aber tatsächlich nicht.
Rombass vielleicht schon eher vom Lautmalerischen her.
Ragall: noch nie gehört. Ist das das gleiche wie "dui Schnebfa?"

Wiaschdr Dengr ist mir auch ein Begriff. Aber eher als Aussage einer Frau: "Schdell dr doch vor, där wiaschde Dengr haot mr s' Onderhösle rondrzia wella!" ;)

Edit: Und was ist mit dem Korinthenkacker (Haarspalter, Erbsenzähler)? :mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.



cordoba
Granadaseggl
Nice Weather hat geschrieben:Ziemlich genau da, wo die HN-Autokennzeichen anfangen. Den Straßen entlang: Besigheim (Bähsga) und Mundelsheim (Mondlsa) sind definitiv noch schwäbisch. Brackenheim (Braggana) vielleicht auch gerade noch, aber dahinter geht’s los mit der Fränkelei. Unterland.

Zwischen Besigheim (das im Spaetmittelalter noch zu Baden zaehlte!) und Mundelsheim existiert ein Dorf mit eigenem, ganz besonderem Dialekt - Hessigheim (in dessen Felsengaerten es sich uebrigens nett klettern laesst).
Im weiteren Verlauf entlang des Neckars erreicht man nach Walheim, Gemmrigheim und Kirchheim schliesslich die erste HN-Stadt Lauffen.
Auf dem Neckarradweg in umgekehrter Richtung kommt man irgendwann in Cannstatt, direkt am Wasen raus.


Achso, ja.
Ein weiteres schwaebisches Kosewort. DAS Mensch.
Ich bin Brustringer ©

Nilkheimer
Halbdaggl
Haber hat geschrieben:VIVA!
spricht man nicht dann von "Unterland"?

übrigens sind alle - ingen Orte allemannische Ortsgründungen.

ingen heißt die Sippe des

zb Sigmaringen die Sippe oder der Stamm des ....

:klugscheixx:


Sippe des S?! :banane:
Aber das macht doch nichts.

vivafernanda
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Granadaseggl
@haber:
Die Alemannen waren vor den Franken da und deshalb hat sich das mancherorts sehr vermischt. Im Bottwartal hat das Schwäbisch z. B. einen deutlich fränkischen Einschlag. Je weiter östlich man kommt, desto stärker hört man das.
Je weiter südlich und westlich, desto stärker wird das Alemannische.

Ich weiß nicht, ob es im Alten Schloss noch dir Ausstellung über die Frühgeschichte von Württemberg gibt. Da konnte man das gut sehen. Aber gleichzeitig wurde einrm da auch klar gemacht, dass es manches gibt, das man sich bis heute nicht genau etklären kann. Ist ja auch wurschd.

Bei mir im Gschäft stirbt grad eine Frau, dir von der Alb stammt, aber seit 50 Jahren in M lebt.

Sie ist wirklich tapfer und so sagte ich ihr, dass es meiner Meinung nach zu wenige Älbler gebe. Sie schaut mich an und sagt: Nein, es gibt mehr als genug.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Kaum isch mr a baar dag weg ond scho wird's hier interessant.

Jetzt ohne Ironie:

Meine Frau und ich mussten am Mittwoch nach Pfullingen fahren. Beerdigung.
Früher waren es Hochzeiten, Geburten, Kommunion und Konfirmation, die uns in die Heimat geführt haben. Jetzt sind es meistens nur noch die Todesfälle. Da kennd mr was drieber schreiba, aber i hab jetzt ächd koi Luschd dazu.

Edit: Des isch koi Schwaob, der kommt aus der Nähe von Heidelberg oder aus dem Kreis Mettmann.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Doch jetzt zum Nasalen:

Man sagt uns ja nach, dass wir mit den Portugiesen verwandt sind,
wegen der ähnlichen nasalen Aussprache.

Vor Jahren, auf der Hochzeit eines Klassenkameraden in Stuttgart las ein schwäbischer Poet aus seinen gesammelten Werken vor. Den Namen habe ich leider vergessen. Färber? Egal, komme nicht drauf.
Unter anderem ging es um die nasale Aussprache unseres schönen Dialektes.
Ein wunderschönes Gedicht begann so:

a grea aogschrichanes aolagabenkle
(Eine grün angestrichene Parkbank)

Bevor jetzt wieder die Hochschwaben (@Haber, wo bisch?) an meiner Schreibweise rombruddlad, mein Tipp: zwei, dreimal vor sich hinlesen. Wenn @Tiffi das kann, könnt Ihr das auch.
Und dann so nasal, wie möglich. Habt Ihrs?
Schade, dass man hier keine eigene Audiodatei einstellen kann, sonst würde ich es Euch vorsagen.
Gibt es eigentlich Untersuchungen, dass wir uns HNO-mäßig von anderen Volksstämmen unterscheiden? ich meine, mehr Polypen oder Nasenscheidewandverengungen.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Das war vor deiner Zeit. Ich habe den immer einen Albwestfalen genannt. Weil er aus Westfalen kommt, und guckt und läuft wie ein Älbler.


Der war gut :prost:

Ich hatte es ja schon auf das berühmte Tal im Kreis Mettmann delegiert!
Das wäre allerdings Rheinland!
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Käskibber hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Edit: Und was ist mit dem Korinthenkacker (Haarspalter, Erbsenzähler)? :mrgreen:


Dipfelesscheisser

Oder

Muggamelker


Dangge.

die gfalla mr boide.

Aber bei Krawallmacher sind wir wohl nicht richtig fündig geworden. Merkwürdig.

Meine Mutter nannte solche Burschen immer "Raudi"
au gesprochen wie in "Haus", nicht wie in "Owen", wie man es etwa erwarten könnte, da ein eingedeutsches "Rowdy".
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Übrigens:

vivafernanda hat geschrieben:Im Bottwartal hat das Schwäbisch z. B. einen deutlich fränkischen Einschlag.


Gar nicht wahr. Im Bottwardäle haben vielleicht die Leute einen Einschlag, aber nicht das Schwäbisch. Wenn, dann höchstens irgendwo an der Quelle, Richtung Löwensteiner Berge. Da fängt’s meinetwegen langsam an.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Das wäre allerdings Rheinland!


Ach, Westfalen sind gastfreundlich.




(Sind sie gar nicht, aber ich ändere deswegen jetzt nicht die ganzen alten Beiträge)



Aber Du KÖNNTEST es, oder ;)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.