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Frank N Furter
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Himbeertoni
Haber hat geschrieben:Peter Handke hat es - glaub mal - in einem seiner frühen Romane geschrieben
"Ich wünsche mir, dass ich mir nicht mehr auffalle"


... dass seine Romanfigur einfach leben kann, ohne sich ständig zu hinterfragen. Ohne diesen Zwang des Erkenne dich selbst

dieses permanente Reflektieren macht einen ja ganz kirre. Man*n will doch am liebsten einfach nur in den Tag hineinleben und möglichst sicher im Bett landen. Wer reflektiert schon? Soviel Drogen und Alkohol kann man*n ja gar nicht konsumieren um die Erkenntnisse wieder zu vertuschen. Deshalb lassen gute Psychologen ihre Patienten auch immer sagen:

Einfach sein


Dann könnten die allerbesten Psychologen auch einfach sagen: bring Dich um, dann hast Du es komplett hinter Dir (samt Reflektiererei).

Nee, mein Guter, hier liegsch a bissle falsch. "Reflektieren" hört sich natürlich mittlerweile tatsächlich auch ein wenig doof an. Dieses Schicksal teilen viele Psycho-Modewörter. "Achtsamkeit" kannst Du heute fast auch nicht mehr sagen, so abgedroschen klingt das. Vor 30 Jahren sollte jeder seine "innere Balance" finden etc.

Wenn man "reflektieren" übersetzt, dann kann damit auch gemeint sein, dass man selbst versucht seine Gefühle so genau zu empfinden, dass man sie sehr gut sprachlich beschreiben kann. Nur wer diese Fähigkeit erwirbt, ist eigentlich in der Lage sich einem anderen Menschen mitzuteilen und auch als der Mensch geliebt zu werden, der man ist. Das gewinnt dann also am Ende doch eine erstaunlich große Bedeutung. Leider redet bis heute die Mehrzahl der Leute davon, dass sie jemanden lieben, obwohl sie eigentlich sehr wenig über diese Person wissen.

Seine "inneren nichtsprachlichen" geistigen Vorgänge zu reflektieren führt letztlich auch auf einem längeren Weg dahin, dass man die Gefühle die man hat, überhaupt mal fühlen kann. Das ist besonders wichtig für Menschen, die irgendwann einmal etwas Schlimmeres erlebt haben im Leben und die damit verbundenen unangenehmen Gefühle nicht ausgehalten haben. Gerade bei Kindern ist das enorm gefährlich. Sie können ja ihre Emotionen meist noch überhaupt nicht steuern, so dass die einzige Chance die sie haben mit diesem teilweise wirklich lebensgefährlich negativen Gefühlen umzugehen, darin besteht, sie komplett wegzudrücken. Viele traumatisierte Menschen sind ausgesprochen emotionsarm. Das hat man leider jetzt auch wieder erfahren müssen, als die ganzen Missbrauchsopfer der Kirche endlich begonnen haben mal über ihr erlittenes Leid zu reden.

Menschen, die sich emotional gedimmt haben, haben leider nur noch eine sehr geringe Lebensqualität. Es ist ein bisschen so wie mit dem Geschmackssinn: was nützt das beste Essen, wenn Du nichts mehr schmeckst. Was nützen die schönsten Erlebnisse, wenn Du Dich kaum noch glücklich fühlen kannst. Um diese gedimmten Gefühle wieder voll zu entfalten - ja, das geht! - muss man eben in sich hineinhören und sich reflektieren, damit das nicht mehr Wahrgenommene wieder wahrnehmbar wird.

So, das waren jetzt nur zwei von vielen Beispielen, warum die Reflexion an sich für den Menschen von sehr großer Bedeutung ist und nicht nur ein Mode-Hype.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
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Himbeertoni


Der Orgasmus ist ja das Ende des Sexualaktes. Jedenfalls sehr häufig beim (und mit!) dem Manne. Es ist doch erstaunlich, dass dessen erreichen ein so großes Ziel sein soll. Also logisch ist das nicht. Bei dieser Art von Trieben sind wir wirklich noch ein Opfer der Evolution. Reine Roboter.

Im Prinzip warte ich darauf, dass mal ein Hersteller einen Orgasmus-Verhinderer für Männer auf den Markt bringt. Aber halt, grad wo ichs schreibe: gibts ja: Manche Frauen halten ja ihre geneigten Männer keusch. Die sind dann dauergeil ohne eine Erektion oder einen Orgasmus bekommen zu können. Keine Ahnung ob das am Ende besser ist, ich habs noch nicht ausprobiert... aber die Anzahl der Paare die in einer FLR leben, einer Female led relationship wo solche Späßchen praktiziert werden, nimmt in letzter Zeit stark zu, jedenfalls, wenn man diesbezüglichen Umfragen traut...
https://bit.ly/2x1Kpuf



de mappes
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Spamferkel
Frank N Furter hat geschrieben:
Auswurf hat geschrieben:was soll ich jetzt machen, obwohl ich kein problem hab?


:shock:
Oh Gott, jetzt wird mir ja plötzlich alles klar....

:lol:

Ha nix, bzw. Dich freuen.

Ich war als Grundschüler eigentlich durchgehend immer in jemanden verliebt - natürlich unglücklich. Meist Mädels, aber nicht nur. :lol: Blöder weise bin ich aber gar nicht auf die Idee gekommen, es mal mit Kleidern zu versuchen....

...das ist also ganz normal, sowohl, dass Jungs auch mal ne Phase haben, wo sie Kleider ausprobieren wollen, oder sich auch in andere Jungs verlieben. Für Mädels gilt natürlich dasselbe umgekehrt. Gibt sogar ein Fremdwort dafür, aber nachdem ich weiß, dass Du auf dirty talk nicht so stehst, verkneif ichs mir....


:lol: :lol: :lol:
aber auch sehr interessant... :!:
Don't criticize what you can't understand

Frank N Furter
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Himbeertoni
@Haber

So habe ich keine Lust mit Dir zu reden. Von dem was ich sagte ist leider nichts banal. Falls Du da anderer Ansicht bist, nützt es nichts, wenn Du mein ganzes Posting zitierst und mit einem unbegründeten, verachtenden Zweizeiler abmeierst. Musst schon argumentieren und das darf ich auch von Dir erwarten.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Southern Comfort
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Halbdaggl
Die Frauen unter uns schreiben hier vernünftigere Sachen rein. Noin, koin Pauschalurteil!

Dem FNF wünsche ich für diesen Gedankengang erstmal etwas Praxis mit ein paar Regelschmerzen und dann kann er wegen mir weiter theoretisieren.

Ansonsten... weiter mit einer Frau, über einen Mann, der Frauenerfahrungen macht.

Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Tifferette
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Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:@Haber

So habe ich keine Lust mit Dir zu reden. Von dem was ich sagte ist leider nichts banal. Falls Du da anderer Ansicht bist, nützt es nichts, wenn Du mein ganzes Posting zitierst und mit einem unbegründeten, verachtenden Zweizeiler abmeierst. Musst schon argumentieren und das darf ich auch von Dir erwarten.

Genau so läuft das nämlich. Dem feinen Herrn ist das so nicht genehm.

Und wenn die Einzige, die vom ursprünglichen Fred betroffen war, eine kritische Frage stellt, dann ist das (Zitat Fränkie) "erbärmlich".

Als ich (zugegeben nervig) seine komischen Thesen zu "wie das in Vereinen so abläuft" hinterfragt habe, wurde ich als Arschloch beschimpft.
.
Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemand online jemals so unsympathisch war. Aber es ist beruhigend, wenn sich bei mehr und mehr Usern dieses Störgefühl einstellt. Liegt dann wohl nicht nur (!) an mir.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


halensee
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@Witzfeld - die Öschitante ist Deutsche.

@Tifferette - bin mir nicht sicher, ob ich hier online jemanden sympathisch oder unsympathisch
finde. Sympathie bzw. Antipathie mache ich über den persönlichen Kontakt fest.

FnF kann jetzt sicherlich eine neurowissenschaftliche Ausarbeitung zum Besten geben, welche mich zu 100% widerlegt. Wenn er mir derart ans Bein pinkeln würde, wäre mir dies ziemlich egal. Unabhängig davon lese
ich ihn sehr gerne, wenn ich auch nicht immer alles verstehe. Ich finde ihn inhaltlich ziemlich interessant, auch in seinen Kontroversen. Dass er i.d.R. keinen Millimeter von seiner Meinung abweicht und gegenteilige Einlassungen ausgiebig zerpflückt, mag zu deiner Einschätzung führen. Ich habe aber schonmal grundsätzlich Respekt vor der Menge dessen was er zu bestimmten Themen schreibt. Für de mappes gilt im Prinzip das selbe, aber da finde ich den Inhalt oft nicht so fesselnd. Wenn nun FnF mit Haber diskutiert finde ich das sehr spannend, da ihre Ansichten auf unterschiedlichen persönlichen Backgrounds basieren. Wenn sie sich dabei gegenseitig ans Bein pinkeln empfinde ich das nicht als dramatisch.

Wieviele user hier im Forum kennen sich eigentlich persönlich?
Hinter welchen usern steckt der gleiche Autor?
Gibt es User im Forum, deren primäres Interesse es ist, viele Antworten zu generieren?
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.


killroy
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Wieviele user hier im Forum kennen sich eigentlich persönlich?

ich kannte aus den vorgänger-foren-zeiten genau drei
hetfield - mit dem war ich sogar mal in sevilla unterwegs ... aber das ist lange her und der kerle dann auch falsch rechts abgebogen
la tortuga ... der VfB-podcaster und insider ... mit dem war (zufall) auch mal in sevilla, andere saison, netter mensch
nochmal einer ... alles vergessen ... war immer am PSV ... kam über hetfield ... keine ahnung ob der noch lebt

aber ich bin ja nicht mehr beim/fürn VfB und fußball ist mittlerweile fürn arsch
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

halensee
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Granadaseggl
@Auswurf und @Killroy

Ich unterscheide schon ob man sich persönlich kennt oder hier persönliche Dinge von sich gibt. Wenn ich hier schreibe muss ich mich nicht verstellen, dann bin das einfach ich und was ich über mich schreibe das
ist auch so. Wie das dann beurteilt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Hier wird aber sehr viel geschrieben zu dem ich durchaus eine differenzierte Meinung habe, diese aber nicht mitteile, weil ich sie nicht schreibe. Das kann mehrere Gründe haben:

- vielleicht ist mein Wissen in der Thematik zu oberflächlich
- vielleicht fehlt mir die Sensibilität für gewisse Themen
- vielleicht mangelt es mir an Streitlustigkeit
- vielleicht bin ich nur zu faul zum Schreiben
- vielleicht denke ich, keinen Erkenntnisgewinn zu haben
- vielleicht habe ich keine Zeit
- vielleich habe ich einfach keinen Bock

Es gibt also mannigfaltige Möglichkeiten, die mich vermuten lassen, dass wahrscheinlich niemand hier meine Persönlichkeit beurteilen kann. Interessant finde ich aber die Meinungsvielfalt im Forum, weshalb ich hier sehr gerne mitlese und gelegentlich auch meinen Senf dazu gebe..

Ich kenne übrigens niemanden persönlich, was ich aber auch nicht tragisch finde.

Umfrage erstellen; das ist nichts für mich, weil ich keine Ahnung habe wie das geht und den repräsentativen Wert des Ergebnisses schon vorab in Frage stellen würde (-> kein Erkenntnisgewinn).
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.


Cantona
"Hier wird aber sehr viel geschrieben zu dem ich durchaus eine differenzierte Meinung habe, diese aber nicht mitteile, weil ich sie nicht schreibe. Das kann mehrere Gründe haben:

- vielleicht ist mein Wissen in der Thematik zu oberflächlich
- vielleicht fehlt mir die Sensibilität für gewisse Themen
- vielleicht mangelt es mir an Streitlustigkeit
- vielleicht bin ich nur zu faul zum Schreiben
- vielleicht denke ich, keinen Erkenntnisgewinn zu haben
- vielleicht habe ich keine Zeit
- vielleich habe ich einfach keinen Bock"

:prost:



Flache9
Frank N Furter hat geschrieben:


Der Orgasmus ist ja das Ende des Sexualaktes. Jedenfalls sehr häufig beim (und mit!) dem Manne. Es ist doch erstaunlich, dass dessen erreichen ein so großes Ziel sein soll. Also logisch ist das nicht. Bei dieser Art von Trieben sind wir wirklich noch ein Opfer der Evolution. Reine Roboter.

Im Prinzip warte ich darauf, dass mal ein Hersteller einen Orgasmus-Verhinderer für Männer auf den Markt bringt.


Hast du nur Saft für einmal? :mrgreen:

Gibts des
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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Was gibt es bei Euch zu essen heute?
Wer kocht, Du oder Deine Frau?
Bei uns gibt es heute Labskaus nach Bremer Art.
Rate mal, wer kocht?
:)


Was ich immer noch nicht verstehe, ist der Macho-Spruch: "Frauen gehören in die Küche!" - Wieso, um alles in der Welt
gibts des?
Da kommandieren die einen doch bloß rum... :o
ahh ... :arr: ...matchday. das mach schon was mit mir :roll:

RedBlues
Halbdaggl
Gibts des hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Was gibt es bei Euch zu essen heute?
Wer kocht, Du oder Deine Frau?
Bei uns gibt es heute Labskaus nach Bremer Art.
Rate mal, wer kocht?
:)


Was ich immer noch nicht verstehe, ist der Macho-Spruch: "Frauen gehören in die Küche!" - Wieso, um alles in der Welt
gibts des?
Da kommandieren die einen doch bloß rum... :o
ahh ... :arr: ...matchday. das mach schon was mit mir :roll:


Vor allem sind bei vielen Frauen die Kochkünste mittlerweile so unterdurchschnittlich ausgeprägt, dass man sie besser nur zum Bier holen in die Küche lässt :mrgreen:


Frank N Furter
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Himbeertoni
Evolutionsbiologin Meike Stoverock schreibt:
Viele Männer werden keine Sexualpartnerin mehr finden

Die männliche Zivilisation widerspricht der Natur: Das ist die These der Biologin Meike Stoverock. Sie hat ein Buch über das evolutionäre Prinzip der „female Choice“ geschrieben, wonach die Weibchen den Zugang zu Sex kontrollieren. Was heißt das für das künftige Verhältnis von Männern und Frauen?

Im Tierreich gilt Damenwahl. Ob Kranich, Riesenkänguru oder Paradiesvogel: Die Männchen fast aller Arten strengen sich an, um die Weibchen zur Paarung zu bewegen. Die promovierte Biologin Meike Stoverock beschreibt das so:

„Attraktive Männchen mit Hörnern, Geweihen, Schmuckfedern oder leuchtenden Farben machen ein Riesentamtam: Sie singen, schenken, bauen, drohen, sammeln, tanzen und imitieren Stimmen, dass den armen Weibchen ganz schwindelig wird vor Erotik.“

Üblicherweise verfügen die Männchen über massenweise Samenzellen, mit denen sie die Weibchen begatten wollen. Für die Weibchen aber ist die Fortpflanzung viel aufwändiger, ihre Eizellen sind kostbar, die Brutpflege ist anstrengend. Deshalb sind sie wählerisch – sie bestimmen, welche Männchen sich paaren können.

Nicht alle Männchen kommen zum Zug, viele bleiben ohne Weibchen und ohne Sex. Das ist die Female Choice, ein Gesetz der Evolution.

„Sex ist für Männchen eine begrenzte Ressource, die die Weibchen kontrollieren. Dass Männchen oft und hartnäckig versuchen, sexuelle Kontakte zu Weibchen herzustellen, und Weibchen diese Versuche fast immer ablehnen, ist kein Fehler des Systems – es ist das System.“

Meike Stoverock breitet das Panorama evolutionsbiologischer Zusammenhänge genüsslich aus – und die Schlussfolgerung drängt sich bei der Lektüre zwingend auf: Menschen sind auch nur Säugetiere. Aus naturwissenschaftlicher Sicht muss für sie ebenfalls das Prinzip der Female Choice gelten. So war es wohl auch mal, legt die Autorin überzeugend dar.

„Die heutige Weltbevölkerung hat ungefähr doppelt so viele weibliche wie männliche Vorfahren, in präkulturellen Zeiten haben sich also ungefähr 70% der Frauen mit 35% der Männer gepaart.“
Ehe verhindert männliche Sexualkonkurrenz

Was also ist passiert, dass wir heute in einer männlichen Zivilisation leben? Sehr kurz zusammengefasst erklärt es Meike Stoverock so: Mit der Landwirtschaft wurden die Menschen vor rund 10.000 Jahren sesshaft und die Frauen verschwanden im privaten Heim, wo sie sich um die Kinder kümmerten. Männer entschieden fortan über die Verteilung der Frauen. Sie erfanden die Ehe, um die männliche Sexual-Konkurrenz einzuhegen und den Zugang zu Sex zu sichern.

„Diese Unterdrückung […] ist das Fundament, auf dem die heutigen Staaten, politischen Systeme und Kulturkreise stehen.“

Das ist eine radikale These – und Meike Stoverock plädiert für nichts weniger als eine neue Weltordnung. Allerdings denkt sie als Kennerin der Evolutionsgeschichte nicht in Jahren und Jahrzehnten, sondern eher in Generationen und Jahrhunderten. Und sie will auch keine Rückkehr zur Female Choice in Reinform, denn, so schreibt sie: „friedliches Zusammenleben und hohe Sexualkonkurrenz“ schließen sich aus.
Das Phänomen der Incels

Doch sei die Zeit reif, das Zusammenleben von Frauen und Männern zu überdenken – zumal die Geschlechterverhältnisse ohnehin in Bewegung sind; Frauen zumindest in westlichen Gesellschaften werden freier und unabhängiger.

„Die Kultur, nicht die Evolution, hat bisher Frauen den Männern zur Verfügung gestellt – und damit brechen die Frauen jetzt.“

Männer müssen bei der Lektüre dieses Buches tapfer sein – denn die Biologin geht davon aus, dass viele von ihnen keine Partnerin mehr finden werden. Was in dieser biologischen Sichtweise allerdings ausgeblendet wird: Männer und Frauen sind wohl mehr als die Summe ihrer Triebe. Sie binden sich nicht nur aneinander, um ein evolutionäres Fortpflanzungsprogramm zu absolvieren. Die Biologin dürfte aber mit ihrer Beobachtung Recht haben, dass die sogenannten Incels, die unfreiwillig zölibatär lebenden Männer, gefährlich werden können. Incels gebe es auch im Tierreich.

„Sie sind der ‚Rest‘, die Nicht-Premiummännchen, der nach dem evolutionären Aussiebungsprozess übrigbleibt und keine Chance auf Fortpflanzung hat. Nur durch die männliche Zivilisation, die Frauen kontrolliert und entrechtet hat, wurde dieses Phänomen bis heute unterdrückt.“

Nun macht Meike Stoverock Vorschläge, wie das Zusammenleben von Männern und Frauen in einer post-männlichen Zivilisation aussehen könnte, einer Weltordnung, in der Frauen im Lauf ihres Lebens tendenziell mehrere Alphamänner auswählen, in der aber nicht jeder Topf einen Deckel findet. Sie rechnet ab mit der Institution der Ehe, in der sie ein Instrument der Unterdrückung von Frauen sieht, fordert eine Abkehr von der romantischen Vorstellung, dass Männer und Frauen in lebenslanger Monogamie glücklich werden können.

Männer, die in dieser neuen Weltordnung keine Frauen mehr finden, sollen auf andere Weise versorgt werden – Stoverock denkt über Sexualassistentinnen nach und über die Rolle von Prostitution, sie bezeichnet Pornografie als mögliche „gesellschaftsverträgliche Stütze“ für Männer.

„Männer, die nie oder nur sehr selten Sexpartnerinnen finden, müssen ethische und gesellschaftlich akzeptierte Möglichkeiten bekommen, ihre sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen.“

Meike Stoverock hat ein aufwühlendes Buch geschrieben. Es ist radikal und provoziert manchen Widerstand. Damit geht sie klug und vorausschauend um und entkräftet Gegenargumente, die beim Lesen aufsteigen können. Man muss das nicht alles mögen, was sie schreibt, man kann sich empören über ihr Bild von Männern und Frauen, ihre Ablehnung der Ehe, die Art ihrer Religionskritik. Aber gerade deshalb ist ihr Buch so lesenswert – weil es dazu auffordert, völlig neu über das Verhältnis von Männern und Frauen nachzudenken und auch: zu streiten.


https://www.deutschlandfunk.de/zukunft- ... obal-de-DE
https://bit.ly/2x1Kpuf

Auswurf
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Grasdaggl
ok,
dann wird lieschen müller also in zukunft auch von tarzan begattet (warum sollte er dies tun)?

hm, ist aber nicht so,
dass das weiblein so viele vollzugspartner hat in ihrem leben, wie noch nie zuvor,
oder stell ich mir das nur so vor ?

Meine frage zielt also auf die nicht "alphaweibchen" ab
- wieso, sollte sich an deren begehrtheit was ändern, so dass sie plötzlich auf betamännchen verzichten könnten ?
das ist doch keine Musik

jagdhuette
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Halbdaggl
Das Prinzip ignoriert anscheinend auch, dass Inzucht, dann plötzlich wieder ein viel größeres Thema wird.
Wenn das Alphamännchen in einem kleinen Kaff plötzlich alle Weibchen begattet statt die ganzen betas, dann wird es in der nächsten Generation schon sehr wahrscheinlich, dass das neue Alphamännchen haufenweise seine Halbschwestern begatten muss. Das soll dann die Lösung sein?