Es gab bisher keinen Frauenthread? Und das in einem männerdominierten Forum? Seid ihr alle divers?
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob mein erster Beitrag hierzu wirklich so richtig passend ist. Oder ob der Threadtitel nicht noch besser gewählt sein könnte...
Ich will mal kurz skizzieren, was ich mir gedacht habe:
Ich lese in letzter Zeit immer mal wieder Artikel oder schaue Videos, wo ich mich sehr darüber wundere, wie bestimmte Subgruppen in unserer Gesellschaft so ticken. Sehr oft sind das Themen die bevorzugt von Frauen in die Öffentlichkeit getragen werden.
Mal ein paar Beispiele:
- Eine wirklich kluge österreichische Journalistin sagt in einem Interview, dass sie sich zu Zeiten, als sie noch Lehrerin war von Schülern sexuell belästigt fühlte (9-12jährigen), die sie nach eigenem Empfinden "auf ihr Aussehen reduzierten". Man muss (nein: darf!) sagen, dass sie halt auch wirklich toll aussieht. Und dann hätten Schüler zu ihr gesagt, sie sähe so gut aus, warum sie nicht Model geworden sei. Tja, und das hat sie so sehr sexuell belästigt, dass sie es zu einem öffentlichen Thema machen musste. Ich rede von Melisa Erkurt, falls die jemand von Euch kennt. Falls nicht, hier zum kurz kennenlernen:
Frau Erkurt fühlt sich bis heute unterpriviligiert wegen Ihres Migrationshintergrunds und engagiert sich deshalb für Unterpriviligierte. Zweiteres ist super (absolut ernsthaft), ersteres ist bizarr und unreif. Alleine durch ihr Aussehen gehört sie zu den priviligiertesten Menschen überhaupt. Es gibt Studien, die auf erschreckende Weise zeigen, das kein anderes Privileg so wirkmächtig ist wie das Aussehen. Und sie weiß natürlich, dass sie sehr priviligiert ist in dieser Beziehung und dass ein gut Teil Ihres erstaunlichen Werdegangs diesem Umstand geschuldet sein dürfte (weiblich + gutaussehend).
Die Jungs, die sie mit Ihrem Privileg "konfrontieren" empfindet sie als sexuelle Belästiger...
- Aktuelles Beispiel ganz anderer Sorte. Ich habe einen Artikel in der TAZ gelesen zu Liebig34. Das ist das langzeitbesetze anti-patriarchalische Flint-Projekthaus in Berlin (Bedeutet: da durften CIS-Männer nicht rein). Die Liebig34 Bewohner:innen waren bis zur Räumung eigentlich wenig auskunftswillig, was ihre politische Agenda betrifft. Nun, nach der Räumung scheinen sie einen Taktikwechsel vollzogen zu haben und geben Interviews in denen sie ihre Agenda offenbaren. Darin fallen dann Sätze wie:
Das Haus gehört Gijora Padovicz. Man kann nun zwei Dinge glauben:
- Man lehnt Eigentum als kapitalistisch-patriarchalisches Verbrechen ab...okay: dann ist aber auch niemand in "ihr Zuhause" eingedrungen, weil, es ja eben auch nicht ihr Eigentum ist, wenn es keines geben soll.
- Oder man akzeptiert Herrn Gijora Padovicz als Eigentümer, dann sind aber eher diese beiden femministischen Kämpferinnen in Herrn Padovicz Gefilde eingedrungen.
https://taz.de/Hausprojekt-Raeumung-in-Berlin/!5723223/
- Ich könnte jetzt immer so weiter machen. Ständig (mein Empfinden) lese ich Aussagen von Frauen, die ich zwar verstehe, wo es mir aber nicht mehr gelingt eine Intentionalität des Gegenübers zu rekonstruieren. Wie ticken die?
- Letztes Beispiel (von wirklich unzähligen): die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht - aus meiner Beobachtung eine Karrierejuristin aus dem Bilderbuch - legt einen Gesetzesentwurf zum Insolvenzrecht ( ) im generischen Femininum vor. Okay, kannze machen, aber warum?
So etwas wäre "witzig" in einem Roman, in einem Zeitungsartikel, aber doch nicht in einem Gesetzestext, der nachher vor Gericht "funktionieren" muss. Und er funktioniert halt Stand heutiger Germanistik nur im generischen Maskulinum. Das mag manche und mancher ja beklagen, aber das ändere ich doch nicht durch Kindergarten? Was geht in diesen Leuten vor? Wie gesagt: überangepasste Karrierejuristin.
- Ich lese zunehmend abenteuerliche Begründungen darüber, warum sich Frauen sexuell belästigt fühlen. Das irritiert mich auch deshalb so sehr, weil ich nicht will, dass Frauen sexuell belästigt werden. Allerdings, wenn man das will und damit auch erfolg haben möchte, darf man sich nicht dadurch lächerlich machen, dass jeder völlig belanglose Firlefanz zur sexuellen Belästigung hochgejazzt wird.
Warum war dieses Gedicht nun eine sexuelle Belästigung:
"Alleen / Alleen und Blumen / Blumen / Blumen und Frauen / Alleen / Alleen und Frauen / Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer".
Das Gedicht - Verzeihung - ist einfach nur scheisse (rein subjektiv).
...und während die diversen Doppel-X-Chromosomalträgerinnen hierzulande abstruseste Bauchnabelbetrachtungen präferieren, interessieren sie sich außerhalb ihrer Lieblingsthemen nicht mehr die Bohne für die Menschen, die in anderen Gesellschaften, in anderen Ländern wirklich existentiell vor die Hunde gehen. Das ist so "Hilfe, mein Karl-Lagerfeld-Kleid hat mich sexuell missbräuchlich berührt". Das ist meist nicht mal "irgendwie" politisch, sondern einfach nur pure Selbstbefriedigung im Rahmen des "kapitalistisch" gerade so Angesagten. Themen für Leute, die wirklich gar keine anderen Probleme mehr haben.
Konnte ich jetzt halbwegs verständlich machen, was ich meine?
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob mein erster Beitrag hierzu wirklich so richtig passend ist. Oder ob der Threadtitel nicht noch besser gewählt sein könnte...
Ich will mal kurz skizzieren, was ich mir gedacht habe:
Ich lese in letzter Zeit immer mal wieder Artikel oder schaue Videos, wo ich mich sehr darüber wundere, wie bestimmte Subgruppen in unserer Gesellschaft so ticken. Sehr oft sind das Themen die bevorzugt von Frauen in die Öffentlichkeit getragen werden.
Mal ein paar Beispiele:
- Eine wirklich kluge österreichische Journalistin sagt in einem Interview, dass sie sich zu Zeiten, als sie noch Lehrerin war von Schülern sexuell belästigt fühlte (9-12jährigen), die sie nach eigenem Empfinden "auf ihr Aussehen reduzierten". Man muss (nein: darf!) sagen, dass sie halt auch wirklich toll aussieht. Und dann hätten Schüler zu ihr gesagt, sie sähe so gut aus, warum sie nicht Model geworden sei. Tja, und das hat sie so sehr sexuell belästigt, dass sie es zu einem öffentlichen Thema machen musste. Ich rede von Melisa Erkurt, falls die jemand von Euch kennt. Falls nicht, hier zum kurz kennenlernen:
Frau Erkurt fühlt sich bis heute unterpriviligiert wegen Ihres Migrationshintergrunds und engagiert sich deshalb für Unterpriviligierte. Zweiteres ist super (absolut ernsthaft), ersteres ist bizarr und unreif. Alleine durch ihr Aussehen gehört sie zu den priviligiertesten Menschen überhaupt. Es gibt Studien, die auf erschreckende Weise zeigen, das kein anderes Privileg so wirkmächtig ist wie das Aussehen. Und sie weiß natürlich, dass sie sehr priviligiert ist in dieser Beziehung und dass ein gut Teil Ihres erstaunlichen Werdegangs diesem Umstand geschuldet sein dürfte (weiblich + gutaussehend).
Die Jungs, die sie mit Ihrem Privileg "konfrontieren" empfindet sie als sexuelle Belästiger...
- Aktuelles Beispiel ganz anderer Sorte. Ich habe einen Artikel in der TAZ gelesen zu Liebig34. Das ist das langzeitbesetze anti-patriarchalische Flint-Projekthaus in Berlin (Bedeutet: da durften CIS-Männer nicht rein). Die Liebig34 Bewohner:innen waren bis zur Räumung eigentlich wenig auskunftswillig, was ihre politische Agenda betrifft. Nun, nach der Räumung scheinen sie einen Taktikwechsel vollzogen zu haben und geben Interviews in denen sie ihre Agenda offenbaren. Darin fallen dann Sätze wie:
„Wir haben mit der Räumung ein kollektives Trauma erlebt“...„Das war ein Akt patriarchaler Gewalt“, sagt Emma. „Zu sehen, wie männliche Polizisten in unser Zuhause eindringen – einen Ort ohne Cis-Männer –, und die dann auch noch sexistische Sprüche kloppen: Das war nur schwer zu ertragen.“
Das Haus gehört Gijora Padovicz. Man kann nun zwei Dinge glauben:
- Man lehnt Eigentum als kapitalistisch-patriarchalisches Verbrechen ab...okay: dann ist aber auch niemand in "ihr Zuhause" eingedrungen, weil, es ja eben auch nicht ihr Eigentum ist, wenn es keines geben soll.
- Oder man akzeptiert Herrn Gijora Padovicz als Eigentümer, dann sind aber eher diese beiden femministischen Kämpferinnen in Herrn Padovicz Gefilde eingedrungen.
https://taz.de/Hausprojekt-Raeumung-in-Berlin/!5723223/
- Ich könnte jetzt immer so weiter machen. Ständig (mein Empfinden) lese ich Aussagen von Frauen, die ich zwar verstehe, wo es mir aber nicht mehr gelingt eine Intentionalität des Gegenübers zu rekonstruieren. Wie ticken die?
- Letztes Beispiel (von wirklich unzähligen): die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht - aus meiner Beobachtung eine Karrierejuristin aus dem Bilderbuch - legt einen Gesetzesentwurf zum Insolvenzrecht ( ) im generischen Femininum vor. Okay, kannze machen, aber warum?
So etwas wäre "witzig" in einem Roman, in einem Zeitungsartikel, aber doch nicht in einem Gesetzestext, der nachher vor Gericht "funktionieren" muss. Und er funktioniert halt Stand heutiger Germanistik nur im generischen Maskulinum. Das mag manche und mancher ja beklagen, aber das ändere ich doch nicht durch Kindergarten? Was geht in diesen Leuten vor? Wie gesagt: überangepasste Karrierejuristin.
- Ich lese zunehmend abenteuerliche Begründungen darüber, warum sich Frauen sexuell belästigt fühlen. Das irritiert mich auch deshalb so sehr, weil ich nicht will, dass Frauen sexuell belästigt werden. Allerdings, wenn man das will und damit auch erfolg haben möchte, darf man sich nicht dadurch lächerlich machen, dass jeder völlig belanglose Firlefanz zur sexuellen Belästigung hochgejazzt wird.
Warum war dieses Gedicht nun eine sexuelle Belästigung:
"Alleen / Alleen und Blumen / Blumen / Blumen und Frauen / Alleen / Alleen und Frauen / Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer".
Das Gedicht - Verzeihung - ist einfach nur scheisse (rein subjektiv).
...und während die diversen Doppel-X-Chromosomalträgerinnen hierzulande abstruseste Bauchnabelbetrachtungen präferieren, interessieren sie sich außerhalb ihrer Lieblingsthemen nicht mehr die Bohne für die Menschen, die in anderen Gesellschaften, in anderen Ländern wirklich existentiell vor die Hunde gehen. Das ist so "Hilfe, mein Karl-Lagerfeld-Kleid hat mich sexuell missbräuchlich berührt". Das ist meist nicht mal "irgendwie" politisch, sondern einfach nur pure Selbstbefriedigung im Rahmen des "kapitalistisch" gerade so Angesagten. Themen für Leute, die wirklich gar keine anderen Probleme mehr haben.
Konnte ich jetzt halbwegs verständlich machen, was ich meine?
Zuletzt geändert von Frank N Furter am 26. November 2020 12:07, insgesamt 4-mal geändert.
https://bit.ly/2x1Kpuf