701 Beiträge

Ein Ökothread?

Wichtige Themen, das können wir hier geballt diskutieren
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Uninteressant, aber gut, wenn es hierher ausgelagert wird, dann stört es mich nicht in anderen Threads
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Ach nö, lass doch in den anderen Threads diskutieren, wo es sich grad ergibt
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Scho recht
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Mir doch egal
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Neuer Fred? Find ich blöd, lass durch witzige Wortspiele boykottieren
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Neuer Fred? Find ich gut, endlich wieder lustige Spiele
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Bin besonders auf die Tipps, was ich selber besser machen kann, gespannt
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Goofy
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Grasdaggl
Ich zitiere nochmal den ersten Beitrag dieses Threads ...

Goofy hat geschrieben:Klar haben die nen Klimaplan

(vielleicht hatten wir das auch schon)

https://www1.wdr.de/nachrichten/landesp ... r-100.html

Kommentar zu Garzweiler:
Belogen und betrogen
Von Stefan Lauscher

Während Dörfer für den Garzweiler-Tagebau umgesiedelt werden sollen, wird ein Gutachten geheim gehalten, das genau dem widerspricht.

Ein Kommentar.

Ja, wahrscheinlich ist das so: Auch (oder vielleicht gerade) in der Politik muss schon mal ein bisschen - sagen wir - getrickst und gefummelt werden, um strittige Vorhaben auf den Weg zu bringen. Das mag sein. Ich halte das nicht grundsätzlich für verwerflich. Gehört vielleicht zum politischen Handwerk.

Aber was hier passiert ist, das geht gar nicht! Entscheidende, für die betroffenen Menschen in den Umsiedlungsdörfern sogar existenzielle Informationen sind der Öffentlichkeit bewusst verschwiegen worden; Abgeordnete, die mehrfach nachgefragt hatten, wurden belogen; Bundestag und Bundesrat haben ein Gesetz beschlossen, letztlich auf Basis von unzureichenden weil vorsätzlich unterschlagenen Informationen. Noch gründlicher kann man Vertrauen in die Politik nicht verspielen.

1:1-Umsetzung wurde zugesagt
Kurzer Rückblick, damit klar wird, worum es geht: Im Januar 2019 legte die mit hochkarätigen Experten besetzte Kohlekommission ihre Empfehlungen vor. Die wichtigsten: Kohleausstieg 2035 oder 2038; Kohlekraftwerke gleichmäßig über Jahre hinweg abschalten; keine neuen Kohlekraftwerke mehr in Betrieb nehmen; Entschädigungen für die Kraftwerksbetreiber. Alle - Merkel, Altmaier, Laschet - versprachen damals eine 1:1-Umsetzung der Empfehlungen und maximale Transparenz.

Gutachten blieb unter Verschluss
Im November 2019 dann dieses von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegebene Gutachten. Ergebnis: Wenn die Vorschläge tatsächlich 1:1 umgesetzt werden, dann müssen auch die letzten fünf Dörfer im Tagebaugebiet Garzweiler (das sind Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich, Berverath) nicht mehr abgebaggert werden. Zu diesem Zeitpunkt passte das wohl schon nicht mehr zum Verhandlungsstand mit den Energiekonzernen. Das Gutachten blieb mehr als ein Jahr lang unter Verschluss.

Im Juli 2020 dann Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes. Und da steht nun nichts mehr drin von gleichmäßiger Abschaltung der Kraftwerke; im Gegenteil: die Mehrzahl geht erst ab 2030 vom Netz. Und nebenbei: Mit Datteln IV ist - entgegen allen Versprechungen und auf Betreiben von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet - 2020 doch noch ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gegangen.

Es ist leider genauso brutal wie es klingt: Die betriebswirtschaftlichen Interessen von RWE waren der Politik wichtiger als das Schicksal der Menschen in den Dörfern.

Längst Fakten geschaffen
Und jetzt? Ich weiß es nicht. Die Grünen im Landtag und die Bürgerinitiativen vor Ort fordern: Umsiedlung sofort stoppen, Leitentscheidung überarbeiten, Dörfer erhalten. Aber an vielen Stellen sind längst Fakten geschaffen worden. Das Spiel ist aus Sicht derer, die es betrieben haben, letztlich aufgegangen. Es bleibt (und solche Sätze schreibe ich ungern) die bittere Erkenntnis, von Bundes- und Landesregierung nach Strich und Faden belogen und betrogen worden zu sein.



Industrie hat Politik im Griff.

Die von der EU vorgeschriebenen Grenzwerte dürften in zehn Jahren unerreichbar sein, wenn weiter Kohle abgebaut wird.







https://www.nd-aktuell.de/artikel/11698 ... ginnt.html

Nun beginnt die Räumung von Lützerath.

Ich war immer schwer dagegen, dass in NRW weiter Braunkohle abgebaut wird und dafür Dörfer und Wälder zerstört werden.
Einfach weil es unnötig ist. Weil es Studien gibt, die das bestätigen. Und weil das alles eine politische Entscheidung, auch zu Gunsten von RWE, war. Danke auch an Herrn Laschet.

Jetzt, zu Kriegszeiten, und mangels Energie, ist das alles etwas unübersichtlich. RWE nutzt das natürlich als Begründung. Aber was soll man denen schon glauben, so viel wie sie zu dem Thema gelogen haben?


Immerhin bleiben die fünf Nachbardörfer stehen. Danke, Ampel.

Local Zero
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Granadaseggl
Wenn man sich anguckt, was die drüben in der Lausitz noch jahrhundertelang für einen Aufwand betreiben müssen, um die Folgen des Braunkohleabbaus halbwegs in den Griff bekommen zu können, könnte man fast glauben, man muss hinterher in diese Technologie wieder so viel Energie reinstecken, wie man vorher aus ihr herausgeholt hat.
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higgi
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Grasdaggl
Moment mal, da in der Lausitz entstehen unzählige Naherholungsgebiete. Wenn diese Löcher erstmal alle mit Wasser gefüllt sind, sehen wir nur noch blühende Landschaften.
Dass es dort quasi seit Jahren nicht mehr richtig regnet, da kann nun wirklich keiner was dafür
von daher

Local Zero
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Granadaseggl
Du hast das richtige Wort benutzt: "Wenn". In den letzten Jahren war es so, dass diese "Naherholungsgebiete" da wieder gesperrt wurden, weil komplette Ufer auf riesiger Breite einfach so versackten, Tsunamis Bundesstraßen weggespült haben oder über Nacht einfach Inseln verschwanden. Es gibt riesige Seen, die seit Jahren wieder komplett umzäunt sind, bei denen man bereits aufgebaute touristische Infrastruktur in die Tonne kloppen musste, weil sie zu einer Todeszone geworden sind. Außerdem müssen diese Seen noch jahrzehntelang künstlich gekalkt werden, damit sie deren ph-Wert noch halbwegs in Richtung Essigessenz bekommen.

Totes Wasser. Milliarden Kubikmeter. Wahnsinn.
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Goofy
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higgi hat geschrieben:Ist das die berühmte Saarschleife?



äh ...

Das?

de mappes hat geschrieben:vielleicht doch Muffi...vom Witze-Niveau her

Nur mit mehr Zeit und Eloquenz ausgestattet...


Ich glaube, ja. Das muss die Saarschleife sein.

:cyclops:


Local Zero
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Granadaseggl
GRUNDWASSER-ATLAS

Wo in Deutschland das Grundwasser sinkt

Erstmals liefert CORRECTIV mit einer interaktiven Karte einen Überblick, wo in Deutschland das Grundwasser seit 1990 sinkt, gleich bleibt oder steigt. Verantwortlich für die extremen Trends sind vor allem Industrie und Trinkwasserförderung.

https://correctiv.org/aktuelles/kampf-u ... and-sinkt/
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Local Zero
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[i]"Jahrzehntelang versuchten einige Vertreter der Industrie für fossile Brennstoffe, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Nutzung fossiler Brennstoffe und der Klimaerwärmung nicht hergestellt werden könne, weil die zur Prognose der Erwärmung verwendeten Modelle zu unsicher seien. Supran et al. zeigen, dass einer dieser fossilen Brennstoffkonzerne, ExxonMobil, über eigene interne Modelle verfügte, die eine Erwärmung prognostizierten, die mit den Prognosen der unabhängigen akademischen und staatlichen Modelle übereinstimmte. Was sie über Klimamodelle wussten, widersprach also dem, was sie der Öffentlichkeit vorgaukelten.

Im Jahr 2015 entdeckten Enthüllungsjournalisten unternehmensinterne Memos, aus denen hervorging, dass der Ölkonzern Exxon seit den späten 1970er Jahren wusste, dass seine Produkte aus fossilen Brennstoffen zu einer globalen Erwärmung mit "dramatischen Umweltauswirkungen vor dem Jahr 2050" führen könnten. Dann tauchten weitere Dokumente auf, aus denen hervorging, dass der größte Wirtschaftsverband der US-amerikanischen Öl- und Gasindustrie ebenfalls seit mindestens den 1950er Jahren davon wusste, ebenso wie die Kohleindustrie seit mindestens den 1960er Jahren und die Stromversorgungsunternehmen, der Ölkonzern Total sowie die Autokonzerne GM und Ford seit mindestens den 1970er Jahren. Wissenschaftler und Journalisten haben die in diesen Dokumenten enthaltenen Texte analysiert und qualitative Aussagen über das Wissen der Interessenvertreter fossiler Brennstoffe über die Klimawissenschaft und ihre Auswirkungen gemacht. Im Jahr 2017 haben wir beispielsweise gezeigt, dass die internen Dokumente von Exxon sowie die von Wissenschaftlern von Exxon und der ExxonMobil Corp. veröffentlichten und von Fachleuten begutachteten Studien mit überwältigender Mehrheit anerkennen, dass der Klimawandel real ist und vom Menschen verursacht wird. Im Gegensatz dazu wurden in der öffentlichen Kommunikation von Mobil und ExxonMobil Corp mehrheitlich Zweifel an diesem Sachverhalt geäußert."

Unsere Ergebnisse zeigen, dass ExxonMobil in privaten und akademischen Kreisen seit den späten 1970er und frühen 1980er Jahren die globale Erwärmung korrekt und geschickt vorhersagte. Unter Verwendung etablierter statistischer Verfahren stellen wir fest, dass 63 bis 83 % der von ExxonMobil-Wissenschaftlern gemeldeten Klimaprojektionen bei der Vorhersage der späteren globalen Erwärmung zutreffend waren. Die von ExxonMobil prognostizierte durchschnittliche Erwärmung betrug 0,20° ± 0,04°C pro Jahrzehnt, was innerhalb der Unsicherheitsgrenze mit den zwischen 1970 und 2007 veröffentlichten Prognosen unabhängiger Wissenschaftler und Regierungen übereinstimmt. Der durchschnittliche "Skill Score" und der Grad der Unsicherheit der Klimamodelle von ExxonMobil (67 bis 75 % bzw. ±21 %) waren ebenfalls ähnlich wie bei den unabhängigen Modellen.

https://www.science.org/doi/10.1126/science.abk0063
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Local Zero
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Granadaseggl
higgi hat geschrieben:Die Exxons? Die werden länger leben als du und ich
Ok, kann sein. Aber das ausgerechnet die verklagt (und verurteilt!) werden, glaube ich jetzt trotzdem nicht wirklich.
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