Nochmal zurück zu dem Bahnrad-Verfolgungsvierer der Damen:
Für mich ein großartiger Beweis, dass in einem Teamsport, in dem jede(r) Beteiligte(r) nach seinen Stärken eingesetzt wird und danach die Taktik ausgerichtet wird, die größeren Leistungen erzielt werden können.
War ja leider im Bild nicht so gut zu erkennen, weil fast ausschließlich Nahaufnahmen gezeigt wurden, aber die deutschen Damen fuhren tatsächlich in einer ungewöhnlichen Renntaktik.
Üblicherweise gibt es bis zu der Distanz von etwa 3000m nach jeweils ca. 500m einen Wechsel in der Führungsposition (danach auch, aber da ist der Vierer dann normalerweise zu dritt...), damit jede Fahrerin anschließend ausreichend Zeit hat, sich im Windschatten zu erholen, bis sie wieder mit dem Tempobolzen an der Spitze dran ist.
Nicht so bei den Deutschen: Weil Mieke Kröger, die Größte unter den deutschen Radfahrerinnen, zum einen ungern zum Wechseln ausschert, zum anderen nur sehr langsam in Fahrt kommt, aber danach mehr als einen Kilometer höchstes Renntempo fahren kann, ließ man sie ganz hinten starten und ab 1500m bis kurz vor 3000m die Führung übernehmen. Die anderen drei aus dem Team konnten sich so extrem lange erholen, bis sie dann etwas mehr als den letzten Kilometer zu dritt in hohem Tempo fahren konnten. So erklärt sich auch, warum die deutschen Radrennfahrerinnen einen barbarisch schnellen letzten Kilometer fahren konnten, auf dem sie den anderen Teams (endgültig) den Stecker zogen.
Bin mal gespannt, ob diese Taktik in künftigen Rennen von anderen Teams kopiert wird...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -