Tamasi hat geschrieben:Spielgerät,
warum verbeißt du dich so in den Lauterbach? .
Tue ich das? Ich habe große Vorbehalte gegen ihn, das stimmt. Ich kann das begründen, im Augenblick fehlt mir leider die Zeit.
Aber wie es der Zufall will, ist gerade heute in der FAZ ein Artikel über KL erschienen.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 18912.htmlLeider hinter der pay wall, aber hier mal einige Auszüge.
Glatt gelogen (wie öfters)
Lauterbach läuft weiterhin mit einem eindrucksvollen Selbstbewusstsein durch die Welt. Auch wenn er, wie kürzlich auf Twitter, behauptet, dass Deutschland die höchste Inzidenz in Europa habe, was erstens keine gute Nachricht für den obersten Pandemiemanager des Landes wäre und zweitens falsch war. Etliche Länder hatten zu dem Zeitpunkt höhere Inzidenzen, etwa Island, Österreich und die Niederlande.
Biegt sich Studien zurecht; desaströse Kommunikation
Karl Lauterbach inszeniert sich seit jeher als Mann der Zahlen, der Studien, der Fakten. Er wollte schon immer mehr Wissenschaftler sein als Politiker. Aber Anspruch und Wirklichkeit fallen bisweilen auseinander. Lauterbach hatte oft recht. Aber er änderte auch seine Meinung und widersprach sich selbst. Das fiel nicht so sehr auf, weil Lauterbach einfach sehr viel sagt, und wer viel sagt, liegt auch oft richtig. Als vor mehreren Monaten über die Wirksamkeit von Ausgangssperren diskutiert wurde, begründete der Bundestagsabgeordnete Lauterbach deren Notwendigkeit mit einer Oxford-Studie. Sie zeige, dass Ausgangssperren einen Effekt „von etwa 15 Prozent Senkung der Reproduktionsrate“ hätten. Einer der Autoren der Studie sagte hingegen, solche Aussagen seien „Fehlinterpretationen“, die Daten nicht auf Deutschland übertragbar.
Widerspricht sich, kann keine Fehler eingestehen, desaströse Kommunikation
Erst nannte Lauterbach die neu entdeckte Omikron-Variante „sehr gefährlich“ und forderte Grenzschließungen. Dann: „Omikron stellt alles in den Schatten, was wir bisher in der Pandemie erlebt haben.“ Was ja durchaus stimmt. I
nzwischen weist Lauterbach aber den Vorwurf von sich, er zeichne immer nur Schreckensszenarien. Er habe sich schon früh intensiv zu Omikron eingelesen und habe die Variante als vergleichsweise harmlos beschrieben .
Widerspricht sich, kann keine Fehler eingestehen, desaströse Kommunikation
Lauterbach ist ständig auf Sendung....Und was teilt er ihnen dann mit, den Menschen? Mitte Februar nahm er Bezug auf eine Studie aus Israel und meinte, die Daten sprächen „eher“ gegen eine vierte Impfung für alle. Einen Monat später rief Lauterbach die Älteren auf, sich abermals boostern zu lassen, also die vierte Impfung in Anspruch zu nehmen. Klare Kommunikation sieht anders aus.
Desaströse Kommunikation; schiebt anderen den schwarzen Peter zu
Er hat schon für einige Verwirrung gesorgt. Vor allem Mitte Januar, als es darum ging, wie lange man nach einer überwundenen Corona-Infektion die Vorteile des Status eines Genesenen genießt. Lauterbach verkündete im Bundesrat und im persönlichen Gespräch mit Ministerpräsidenten, dass eine Veränderung der Zeitspanne rechtzeitig kommuniziert werde – denn vor allem eine Verkürzung kann zum Nachteil im Alltagsleben werden. Wenige Stunden, nachdem der Minister das gesagt hatte, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit, dass man mit sofortiger Wirkung nicht mehr sechs, sondern nur noch drei Monate als genesen mit allen entsprechenden Erleichterungen gelte.
Die Ministerpräsidenten waren sauer, fühlten sich hintergangen. Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler hatten sich mindestens missverstanden. Der Minister hatte offenbar gedacht, zunächst gehe es nur um Änderungen bei der Quarantäne-Regelung, das RKI war längst einen Schritt weiter und schaffte beim Genesenenstatus neue Tatsachen. Die Kommunikation zwischen dem Ministerium und der nachgeordneten Behörde hatte folgenreich nicht funktioniert.
Der Artikel ist noch sehr viel länger uns beschreibt den merkwürdigen Werdegang des Karl L. und seine Schwierigkeiten, ein Ministerium zu leiten.
Ich selbst habe noch seine Aussage in einer Talkshow in Erinnerung, der Altersdurchschnitt auf den Intensivstationen sei auf 47 abgesunken. Meine Frau und ich sind schier vom Stuhl gefallen, als wir das gehört haben. Für diese dreiste Lüge gab es nichtmal ein Studie, die er manipulativ verbiegen konnte. Er hat sich später darauf rausgeredet, in einem Gespräch mit einem Intensivmediziner etwas falsch verstanden zu haben
.
Klar kann man sagen, ist ja alles nicht so schlimm, in der Politik wird halt gelogen und gebogen, weiß ja jeder, hahaha. Blöd nur, dass dieses Verhalten in der Pandemie furchtbare Schäden verursacht hat und weiterhin verursachen wird, wenn man nicht endlich etwas ändert. Lauterbach ist nicht der Scheuer-Andi, und das Schüren von Ängsten in einer Pandemie ist nicht mit der Kündigung eines Mautvertrages vergleichbar.