killroy hat geschrieben:1. am ende haben wir in D sehr vieles sehr gut gemacht - in dieser besonders riskanten phase märz/april haben wir durch unsere maßnahmen dazu beigetragen, dass es wenige neuinfektionen, wenige intensiv-patienten und daher auch wenige todesfälle gab.
So kann man das nur sehen, wenn einem 2.500 tote Menschen in Alten- und Pflegeheimen egal sind und man keine Sekunde über die Effektivität der Maßnahmen nachdenken will.
killroy hat geschrieben:2. am ende haben die schweden voll ins klo gegriffen
Am Ende werden die Schweden pro eine Millionen Bürger weniger Tote haben als wir. Ich hatte es Dir schonmal erklärt wieso das jetzt schon so ist.
killroy hat geschrieben:sondern eher anerkennen, dass (vlt ja auch durch den faktor zufall) zur richtigen zeit das richtige getan wurde und nun eben mit den öffnungen auch wieder die richtigen schritte eingeleitet werden.
Das wurde eben gerade nicht getan. Die Kollateralschäden, vorallem die in der Wirtschaft, kommen ja erst noch. Man hat ohne Not pauschal Kinder weggesperrt. Heute schreibt der Kinderschutzbund, dass das eine Katastrophe war und man damit rechnen muss, das sehr viel mehr Kinder erheblicher Gewalt ausgesetzt waren. Gewalt, von der ein Arzt sagte, er habe Kleinkinder gesehen, die hatten Verletzungen wie nach einem Autounfall. Diese Gewalt bleibt in unserer Gesellschaft und wird leider todsicher neue Gewalt nach sich ziehen.
Klar, wem das Leid, welches die nicht-evidenzbasierten politischen Maßnahmen Menschen zugefügt hat egal ist, kann der Obrigkeit sicherlich leichten Herzens folgen. Wer keinen Job mehr hat, könnte das anders sehen. Wessen Krebstherapie im blödesten Moment unterbrochen wurde, vielleicht auch. Wer einen Angehörigen verloren hat, ohne Abschied nehmen zu dürfen, wer Kulturinstitutionen mochte, die es jetzt nicht mehr gibt, wessen Eltern im Pflegeheim ungeschützt geopfert wurden...
...ich würde den unkritischen Heßlingschen Geist ja noch zumindest verstehen, wenn die Sterblichkeit in Deutschland tatsächlich so herausragend unterdurchschnittlich wäre. Aber wir liegen tatsächlich 236% über dem Weltdurchschnitt. Die Gründe, weshalb es uns nicht so traf, wie Italien und vor allem Belgien, liegen vornehmlich in Italien und Belgien. Und dort wo sie bei uns liegen, war es zu keinem Zeitpunkt die Politik, die das verantwortete. Die Politik hat eher ein wesentlich besseres Outcome vermasselt, zusammen mit dem völlig überforderten RKI.
Österreich z.B., die mit Ischgl gleich einen richtig schlechten Start hatten, haben danach Vieles deutlich besser gemacht als wir. Nun haben wir, trotz des enormen Startvorteils, trotzdem 40% mehr Tote als Österreich auf eine Millionen Einwohner.