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vivafernanda
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Granadaseggl



Keine Ahnung warum oder wenn doch, dann nur ungefähr:

Es gibt exakt eine Person in jedweder Fiktion, die mir je untergekommen ist, die ich zu meinem Alter Ego ernennen könnte und das ist Jessica Jones.

Ich mag ihre Coolness und Nonchalance, ihre Traurigkeit, ihren Hang zum Suff, während sie nachdenkt (It´s a whole process") und auch sonst. Ihre körperliche Kraft, die ihr eine Unabhängigkeit und Freiheit schenkt, von der ich und viele andere Frauen nur träumen können. Ihre Klugheit, die sie nie raushängen lässt, die sie aber mindestens ebenso auszeichnet wie ihre superpower.
Ich mag sogar ihre Einstellung zur Sexualität, die irgendwie gut zu ihr passt. Sie braucht Ventile. Sie säuft, sie sucht sich nen Typen, sie latscht Nächte lang durch NY, das in der Serie nie von seiner schönen Seite gezeigt wird. Auch sehr sympathisch.
Falls es mal über das Körperliche hinausgeht, ist sie auch nicht böse, sondern schützt und schirmt ihren Lover, wenn er es nötig hat und auch gegen seinen erklärten Willen. Überhaupt ist sie entzückend loyal. Sie würde das nicht gerne hören. Denn: "I have one weakness: Occasionally I give a damn (and Kilgrave knows it)." Dass sie Luke Cage kriegen kann, erhebt sie in meinen Augen natürlich zum Glückspilz. Dass es nicht hinhaut ist tragisch, aber mei. Glücklichsein ist eben nicht ihre Stärke. Und wenn sie nicht so einen Hauch Wehmut und Entsagung um sich wehen hätte, würde ich sie nicht so mögen.
Und als Schwester von mehreren Schwestern gefällt mir auch ihre Beziehung zu Trish. Die alte Wahrheit: "If my sister´s in trouble so am I" bestätigt sich vielfältig bei den beiden. (Ich erspar Euch das Lady Soul Video :mrgreen: )
Ich empfehle Euch also die Netflix Jessica Jones, samt den Defenders, die Miniserie entstand paralell zur Hauptserie Jessica Jones und handelt zeitlich irgendwie entlang der ersten Staffel.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.





Unter Westfalen
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Grasdaggl
Und die Besucher.

Präcoronal:
Life vor ausverkauftem Haus

Präsenscoronal:
Vinyl, Cassette, MD, CD, VHS, DVD, Blue Ray, Streaming

Postcoronal:
Life in halbleeren Sälen

Wenn uns die Alten wegsterben, wer will denn dann noch in die Oper, ins Konzert oder Theater gehen? :cyclops:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.




Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Wer noch etwas entspannte Bettlektüre benötigt: Diese Geschichte hat sich so vor etwas mehr als 4 Jahren ereignet...

Am Sonntag, den 31.Januar verspürte ich beim Aufstehen ein extrem schmerzhaftes Ziehen im Oberschenkel, der ganze Oberschenkel fühlte sich hart n. Ich habe gedacht, ich hätte mich da wobei-auch-immer gezerrt oder sonst was zugezogen. Die Schmerzen wurden im Laufe des Tages/Abends immer schlimmer, ich habe Schmerztabletten eingenommen und bin ins Bett gegangen. Am nächsten Tag war der Oberschenkel dick angeschwollen (spätere Messungen ergaben einen Umfang von 57 (!!!) cm), die Wade und der Fuß waren ebenfalls dick geschwollen, tiefrot und siedend heiß. Ich rief bei meinem Hausarzt an, dort hieß es, ich solle vorbeikommen, ich humpelte zur Bushaltestelle und hinauf in die Praxis. Als ich Dr. Maaß (so heißt mein Hausarzt) von meinen Beschwerden erzählte, ordnete er sofort ein EKG an. Als ich meine Hose ausgezogen hatte, erschrak die Arzthelferin und meinte: „Oh je, der Fuß sieht schlimm aus“, dann machte sie das EKG. Als Dr. Maaß hereinkam, sagte er ohne zu zögern: „Blickdiagnose. Sie haben eine schwere Thrombose im Oberschenkel, evtl. auch im Beckenbereich“, und mit Blick auf das EKG „Außerdem eine schwere beidseitige Lungen-Embolie (ich hatte da außer meinen üblichen Asthma-Atembeschwerden nichts gemerkt) und Sie MÜSSEN SOFORT (!!!) in die Klinik, und schon hatte er den Rettungsdienst an der Strippe und meldete mich in der Notaufnahme in der Medizinischen Klinik auf dem Tübinger Schnarrenberg an. Ich war total geschockt, komplett überfahren und kam mir wie in einem falschen Film vor. Ich hatte außer meiner Kleidung, die ich getragen hatte und eines Rucksacks nichts dabei, aber 20 Minuten später war ich in der Notaufnahme, und schon ging ein Untersuchungsmarathon los, Ultraschall, EKG und CT, zudem wurde ich über diverse Infusionen mit Heparin zur Blutverdünnung vollgepumpt. Schließlich dann so gegen 22 Uhr die Bestätigung der Erstdiagnose, es war eine schwere Thrombose im Beckenbereich (der ganze Bereich war komplett durch Gerinnsel verstopft), dazu kam eine schwere beidseitige Lungen-Embolie, denn einige Gerinnsel-Teile hatten sich bereits gelöst und waren in die Lunge eingedrungen. Ich musste also über Nacht auf der Aufnahmestation bleiben und kam am nächsten Tag auf Station. Dann wurde ich den ganzen Tag von Untersuchung zu Untersuchung gekarrt, am späten Nachmittag kam dann mein behandelnder Oberarzt und erläuterte mir die Diagnose, neben die schwere Thrombose plus Lungen-Embolie. Er sagte, das Ganze mache eine OP erforderlich, und die würde so ablaufen: Mir würde die Kniekehle punktiert, durch das Knie werde dann ein Katheter nach oben Richtung Becken/Oberschenkel geführt, dieser sei zum einem mit einer Art Bohrer und einer Art Saugapparat ausgestattet, der Bohrer werde die Gerinnsel zerstoßen, der Sauger diese absaugen. Das Ganze werde nur mit lokaler Betäubung durchgeführt, ich würde auf dem Bauch liegen. Und so lief das dann ab, und trotz lokaler Betäubung fühlte sich das sehr unangenehm und schmerzhaft an. Kurz vor Ende rief plötzlich einer der beiden Ärzte „Stopp!“, und mir schwante, dass da wohl etwas nicht so gelaufen war, wie es denn hätte laufen sollen. Die Ärzte haben noch kurz gewerkelt, dann kam der Operateur und sagte: „Die gute Nachricht ist: Wir haben das Gerinnsel komplett zerstoßen und größtenteils abgesaugt bekommen. Die schlechte Nachricht ist, kurz vor dem Ende sind an der Spitze des Bohrers zwei mikroskopische winzige Drahtstückchen abgerissen und in Ihre Lunge eingedrungen. Warum das passieren konnte, wissen wir nicht, einzige Erklärung: ein grober Materialfehler. Aber die beiden Drahtstücken sind so winzig, die dürften Sie im weiteren Leben nicht weiter beeinträchtigen. Trotzdem versuchen wir jetzt gleich, die beiden Drahtstückchen zu entfernen. Allerdings müssen wir Sie dazu auf den Rücken drehen und durch die Leiste eine Schleuse hinauf zur Lunge legen.“ Also ging das Ganze dann heiter weiter, ich bekam eine neue lokale Betäubung, und auf ging es zum Legen der Schleuse. Der Vorteil der Bauchlage war gewesen, dass ich nicht die Monitore gesehen hatte, anhand derer sich die Ärzte genau anschauten, was sie so machten, jetzt, in Rückenlage, sah ich etwas, was wohl meine Lunge und mein Herz war, und ich sah da in der Tat zwei winzige Drahtstückchen in meiner Lunge, sowie ein Gerät, das wie eine Drahtschlinge aussah, und mit dieser Schlinge versuchte der Arzt nun, die beiden Drahtstückchen zu erwischen und zu entfernen. Zig Anläufe scheiterten, und trotz lokaler Betäubung spürte ich doch, dass da irgendetwas in meinem Brustkorb herum fuhrwerkte, und jetzt sah ich auch noch, WAS das war. Nach einer gefühlten Ewigkeit – mir war es mittlerweile schlecht und ich war durstig, ich hatte seit 6:30 Uhr nichts mehr trinken dürfen, mittlerweile war es 16:30 Uhr (die OP begann um 14:00), sagte der Arzt, dass er das größere der beiden Stücke erwischt habe, das kleinere nicht, aber dass das alles jetzt keinen Sinn mehr mache, ich sie auch doch zu erschöpft. Und da war ich auch sehr einverstanden damit. Man brachte mich auf die Intensivstation und ich bekam endlich etwas zu trinken, aber irgendwie war mir unwohl und etwas schlecht. Dann kamen die Ärzte mit dem Ultraschall, um sich anzuschauen, ob sie alles erwischt hatten. Scheinbar – abgesehen von dem Drähtchen – hatten sie alles erwischt, als dann kurz noch ein Ultraschall vom Herz gemacht wurde, entdeckte der Arzt eine dunkle Stelle, die ihm ganz und gar nicht gefiel. Sofort wurde ich von der Intensivstation zum CT gekarrt, mir wurden Kontrastmittel gespritzt und rein ging’s in die Röhre. Dann wurde ich zurück auf die Intensivstation. Nach gut 15 Minuten wurde mir plötzlich schwindelig, mir brach der Schweiß aus und mir wurde speiübel, ich schaffte es noch, die Notfall-Klingel zu drücken und der hereinstürzenden Schwester etwas wie „Brechreiz … Übergeben…“ herauszupressen, und schon musste ich mich heftig übergeben und ich habe mich wohl im Bett aufgebäumt, gewürgt und geröchelt (ich hatte ja seit dem Vorabend nichts mehr gegessen, also kam da nur Galle und Flüssigkeit), die Schwester schlug Alarm, und kurz darauf wurde ich von Ärzten und Pfleger am Bett fixiert, mein Blutdruck und mein Puls waren in den Keller gestürzt, durch diverse Injektionen und Infusionen gelang es dann, mich zu stabilisieren. Mir wurde dann gesagt, dass im CT sichtbar geworden war, das Flüssigkeit durch die Herzwand ins Herz eingedrungen sei, und es handele sich um Blut. Diese Verletzung der Herzwand war beim ersuch passiert, die Drahtteilchen zu entfernen. Diese beiden Drahtteilchen hätten zudem eine zweite Lungen-Embolie ausgelöst. Ich kam nun so gegen 23 Uhr noch in die Kardiologie, dort wurde mir ein Herzkatheter gesetzt, durch den das Blut wieder ablaufen würde. Ich kam dann wieder auf die Intensivstation. Die Schwester, die den Alarm ausgelöst hatte, meinte, als sie hereingekommen sei, sei ich zwischen grau und kreidebleich im Gesicht gewesen. Die nächsten Stunden gingen dann in Halbschlaf und Halbdämmer dahin, auf der Intensivstation kann man ja eh nicht schlafen, so wie das dort zugeht. Am nächsten Morgen tauchten dann recht früh mein behandelnder Oberarzt und der Arzt, der mich operiert hatte, auf und meinten erleichtert, dass ja doch noch mal alles gerade so gegangen sei, vor allem auch wegen der Komplikationen und den ganzen Sachen danach, wo es wohl auch kurz eher kritisch ausgesehen hatte, der Operateur entschuldigte sich nochmals ganz zerknirscht wegen des Unfalls mit den Drähtchen. Und da wurde mir dann auch gesagt, dass mein Hausarzt mich „gerade noch rechtzeitig“ in die Notaufnahme geschickt habe, am nächsten Morgen wäre es wohl definitiv zu spät gewesen. Jaja, so schnell und aus heiterem Himmel kann es einen treffen und fast endgültig erwischen. Jetzt trage ich halt einen sexy Kompressionsstrumpf und muss blutverdünnende Medikamente einnehmen. Ich hatte dann bis Mitte März eine dreiwöchige Reha im schönen Heidelberg, leider nur bei sub-optimalem Wetter, aber was erwartet man von Ende Februar bis Mitte März? Jedenfalls geht es voran, aber nur in ganz kleinen Schritten. Der Kopf ist da weiter als der Körper, schnell laufen geht noch nicht nur langsames Gehen, und das nicht allzu lang, zudem läuft es beim Luftholen nicht so gut beim Laufen, beim Gehen klappt es gerade mal so. Da ist noch Luft nach oben, aber locker.

„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Auswurf
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Grasdaggl
ha, doa war gschwend ebbes los
.. was ich ungern selbst erleben würde
Wie topfit bischn derzeit?

(spätere Messungen ergaben einen Umfang von 57 (!!!) cm)

des isch doch normal
hab meinen oberschenkel das letzte mal mit 14 oder so gemessen,
wo ich grad eh schon am vermessen der wichtigsten körperteile war
und erinnere mich an 54 cm bei durchschnittlicher körperfülle.

Bisch Du an schdrich en dr landschaft?
das ist doch keine Musik

de mappes
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Spamferkel
@rudi
Ich hoffe so etwas muss dir nicht mehr widerfahren

Hattest du denn Vorerkrankungen, die zu den Thrombosen führten oder kam das für dich ebenfalls aus heiterem Himmel?
Don't criticize what you can't understand

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Auswurf hat geschrieben:ha, doa war gschwend ebbes los
.. was ich ungern selbst erleben würde
Wie topfit bischn derzeit?

(spätere Messungen ergaben einen Umfang von 57 (!!!) cm)

des isch doch normal
hab meinen oberschenkel das letzte mal mit 14 oder so gemessen,
wo ich grad eh schon am vermessen der wichtigsten körperteile war
und erinnere mich an 54 cm bei durchschnittlicher körperfülle.

Bisch Du an schdrich en dr landschaft?


Noi, eher em Gegateil, Ü100 Grwicht. Mittlerweile wieder fitter, nach einer Mörder-Reha im Allgäu vor 10 Monaten kann ich immerhin wieder schmerzfrei gehen, laufen und rennen. Und Zucker ist auch deutlich niederer geworden, ich bin halt insulinpflichtig.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:@rudi
Ich hoffe so etwas muss dir nicht mehr widerfahren

Hattest du denn Vorerkrankungen, die zu den Thrombosen führten oder kam das für dich ebenfalls aus heiterem Himmel?


Nun ja, seit 2011 bin ich Diabetiker, und ich habe schon mehr als 20 Jahre ein chronisches Bronchialasthma, aber die Geschichte kam dann doch wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel. Die Ärzte waren auch ratlos, v.a. weil das Ganze innerhalb von 48 Stunden dermassen eskaliert ist. Ich trage jetzt immer einen Thrombose-Strumpf und nehme halt Blutverdünner. Gewissheit, dass das nicht mehr passiert, gibt es nicht.

Danke an alle für die guten Wünsche!
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Goofy
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Grasdaggl
Bin grad aus irgend nem Grund in den Weihnachtsticker reingestolpert und auf den Beitrag von mappes gestoßen.


de mappes hat geschrieben:
Aleksiander hat geschrieben:Guten Morgen alle zusammen,
@Mappes, hast Du einen Hund? so früh schon unterwegs?

Was macht Sven heut? Ein neuer Tag und Fragen über Fragen.


Du meinst einen goofy?
Nee...eher einen kleinen Mann, der Früh aufsteht ;)

Ich dachte, er will sagen, er ist aufgewacht durch eine ... :shock:

:oops:
Darf man den Begriff dafür hier schreiben? :bleich:

Egal, Mann versteht schon.

Kapiert (vermutlich) hab ich es dann erst durch UWe

Unter Westfalen hat geschrieben:
de mappes hat geschrieben:
Aleksiander hat geschrieben:Guten Morgen alle zusammen,
@Mappes, hast Du einen Hund? so früh schon unterwegs?

Was macht Sven heut? Ein neuer Tag und Fragen über Fragen.


Du meinst einen goofy?
Nee...eher einen kleinen Mann, der Früh aufsteht ;)


Ich hoffe doch sehr, dass er in einem VfB-Schdramborle schläft. ;)

Übrigens,
meine BvB-Enkelin hat mir einen VfB-Schal geschenkt. Noch ist sie nicht verloren. :mrgreen:
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Goofy
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Grasdaggl
2.39
Goofy geht besser ins Bett.

Auch leicht genervt durch dieses nächtliche Hörspiel im Radio (107,7 “Abenteuernacht“ - danke fürs grade nochmal einspielen, wie ihr die Geschichtenerzählung nennt)
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Goofy
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Grasdaggl
Jetzt ist mir grad ein Witz eingefallen. Den wollt ich hier rein schreiben. Aber da fällt mir ein, Witze gehören in den Witze-Thread.
Dann bin ich falsch hier. Na gut, dann zieh ich weiter ...
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Goofy
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Grasdaggl
Ich habs mir anders überlegt.
Wir verbessern diesen Witz, feilen noch etwas daran. Und wenn er optimal ist, kommt er in den Witze-Fred.


Wenn in England ein Rind oder mehrere Rinder weg sind, dann sagt man ...


... Oxford.
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