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Unter Westfalen
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:bist du es denn nicht?
bzw. darf man nicht fragen?
trampel erzählt ja auch immer viel...



Klar bin ich neugierig
und zwar so was von,
z.B.
ob es morgen regnet
oder mit welcher Mannschaft der VfB gegen den BvB spielt.
8)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.






Paleto Gaffeur
Halbdaggl
immer noch dunkel...gülded also noch.
Koffer gepackt, Vögel laut (die Flugtiere, nicht die Nachbarn), irgendwie alles gut geregelt, aber ich bin sicher "alles vergessen, bei Rückkehr Chaos und Verhaftung"

...wird langsam hell...



vivafernanda
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Granadaseggl
Mal den Nachtfred retten, bevor auf Seite 6 landet.

Bin nicht inspiriert, sollte deshalb auch nichts schreiben.

Denn die Nacht ist ja eigentlich die Zeit für die großen Gedanken. Oder die erwähnenswerten zumindest.
Aber bei mir herrscht gerade einfach nur Allnacht.
Alles wie gehabt. Kaffee schmeckt mittlerweile alt. Müdigkeit schleicht sich von ferne an.
Falls Ihr mal echte Helden sehen wollt, kommt meinen Arbeitsplatz besuchen.
Hier warten Menschen mit spannenden Lebensgeschichten auf ihren Tod. Manche bewußter als andere.
Diese letzte Phase kann so alltäglich (und -nächtlich) sein, dass man sich nur wundern kann. Das Leben ist einfach wie immer, bis es vorbei ist?
Keine extra Sternschnuppen? Kein Glanz? Das Leben haucht seinen Atem aus und die Zeit vergeht und der Staub sinkt auf alle und alles.
Manchmal wünschte ich mir mehr Aufregung.
Nicht die bedrohliche, die wir auch haben. Blut. Schmerz. Atemnot.
Sondern schöne. Ein bißchen wild vielleicht. Ungewöhnlich.

Aber da zeigt sich: Viele Menschen sind erschöpft und empfindsam am Ende. Sie mögen es nicht laut oder aufregend. Sie mögen die Ruhe, das Gleichmaß. Zuviel Besuch ist so schlecht wie zu wenig.
Und schöne Aufregung wird am besten von langer Hand geplant.

Was mich oft traurig macht: Viele können nicht mehr lesen. Sie schaffen es nicht, sich zu konzentrieren oder die Augen machen nicht mehr mit.
Die Vorstellung: Viel Zeit zu haben, sich schwach zu fühlen, aber dann nicht mehr lesen zu wollen oder zu können. Das ist schlimm. Der Fernseher allein ist zu wenig.
Vielleicht hören? Vielleicht möchte ich am Ende vorgelesen bekommen. Jemand, der neben mir sitzt, der mich nicht stresst mit 1000 Fragen zu meinem Ergehen, sondern der aus meinen Lieblingsbüchern vorliest.
Oder ich höre einem Buch zu, das aus dem CD-Spieler oder vom Rechner kommt:
Harry Rowohlt wie er Pu der Bär liest z. B.
Oder ich selber fange jetzt schon an und mache mir ein Mixtape sozusagen. Lese meine Lieblingsstellen ein. Alle paar Jahre wird hinzugefügt, gestrichen, verändert. Und wenn ich dann nicht mehr kann, höre ich das, von dem ich viele Jahre dachte, dass es mich freuen würde.
Eigentlich keine schlechte Idee, die aber trotzdem in die Hose gehen kann. Man ahnt ja nicht, wie wenig man sich vorbereiten kann auf diese Wartezeit. Niemand weiß im Voraus, was er dann wollen oder brauchen wird. Wie wohltuend, dann jemanden zu haben, der einen kennt und versteht. Oder zumindest jemanden mit Ideen und Empathie.
Manchmal ist das meine Aufgabe: Ideen haben, die das Hier und Jetzt erträglicher machen oder vielleicht sogar für einen Moment zu etwas Schönem.
Wie erleichternd und bestätigend, wenn das gelingt. Wie frustrierend und traurig, wenn nicht. (Ich weiß, dass es nicht immer gelingen kann, aber es ist trotzdem schwer auszuhalten.)
Manchmal muss man etwas wagen und mutig sein. Der eigenen Intuition mehr trauen als dem Augenschein.

Genug, genug.

Schlaft alle wohl.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.




de mappes
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Spamferkel
toller text über ein solch wichtiges aber schnell verdrängtes Thema.

ich glaube Hörbücher oder deine sehr gute Idee des selbst einsprechens könnten eine wohltat sein
Don't criticize what you can't understand

Monitor
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Granadaseggl
Gestern kam auf 3SAT ein Dokumentarfilm Intensivstation

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=77133

Ich habe mir die Doku zusammen mit meiner Tochter angesehen, die nach einem 12-Stunden-Tag etwas verspätet und doch stark interessiert sich nochmals mit dem Thema beim späten Abendessen befasste
Sie hat sich freiwillig und sehr engagiert für diesen Beruf entschieden, vor allem für die Intensivmedizin und die Arbeit mit schwerstkranken Erwachsenen und Kindern. Fast täglich sprechen wir über diesen Alltag und die Erkrankten (zum Ausgleich auch über den VfB, Reisen, Musik, Filme, Kulinarisches....). Zudem darf ich seit Jahren die Dokumentationen Korrektur lesen und bekomme dabei sehr viel mit, auch bei anderen Gelegenheiten.
Jeder hat (hatte) wohl mit diesem Thema schon zu tun.


Lying in a bed surrounded by family spiritedly singing the lyrics to the song “That’s Amore,” Marisa Nini enjoyed one final reunion with her loved ones before her death last month.

https://www.ctvnews.ca/canada/montreal- ... -1.3491229

https://www.theglobeandmail.com/canada/article-medically-assisted-death-allows-couple-married-almost-73-years-to-die/

https://www.cbc.ca/news/politics/medica ... -1.4344267

https://www.cheknews.ca/vancouver-islan ... ys-499098/

https://www.reuters.com/article/us-hawa ... SKBN1H606J
I could write several novels about what I do not know.

Auswurf
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Grasdaggl
fast immer schön, wenn sich jemand mit dem mut was über sich preizugeben äussert.
Manchen gönn ich den preis im unfrieden zu scheiden vom diesseitigen.
Wiklich betroffen macht mich die einsamkeit mancher, denen es einfach nicht gegeben ist/war
ihr leben schön zu gestalten
das ist doch keine Musik

Manchmal kommt man ja wirklich auf merkwürdige Ideen, das geht sicherlich jedem so. Heute wurde eine Kunststoffflasche geliefert, die ich mir für Handspülmittel bestellt hatte, und ich hab’ mir tatsächlich überlegt, ob ich die vor der Benutzung reinigen soll.

Was für ein Irrsinn! Natürlich muss man die reinigen. Ich habe die jetzt mit dem Spülmittel befüllt, das ich auch hineingeben werde wenn die Flasche schön sauber ist, und lasse das einwirken.

CoachingZone
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Natürlich muss man die reinigen.


Ist tatsächlich sinnvoll, da Kunststoffe in der Regel durch Polymerisation von recht reaktiven Monomeren wie beispielsweise Ethylenoxid hergestellt werden. Leider ist so eine Polymerisation eine chaotische Reaktion, bei der nie sichergestellt ist, dass alle Monomere auch reagiert haben. D.h. wiederum, dass in dem fertigen Kunststoff auch noch einige nicht polymerisierte, also immer noch reaktive Monomere gelöst sind. Und zumindest diejenigen an der oder recht nahe der Oberfläche kann man dann bei einer Reinigung ausspülen. Und verhindert damit, dass diese mit der menschlichen Haut/Schleimhaut oder auch mit Nahrungsmitteln reagieren.

Zu besagtem Ethylenoxid schreibt Wikipedia:
Als mutagenes Klastogen ist Ethylenoxid ein Gift, welches Chromosomenaberrationen hervorrufen kann.


Giftigkeit oder zumindest Gesundheitsschädlichkeit ist tatsächlich ein Merkmal aller dieser Monomere, weil sie eben sehr reaktiv sind, d.h. schnell und leicht mit diversen chemischen Strukturen reagieren (können).
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Heute vor drei Jahren war ich ganz kurz tot. Vermutlich nur einige Sekunden. Eine merkwürdige Erfahrung, aber auch interessant. Seither teile ich mein Leben ein, in die Zeit vor dem 4.Februar 2016 und die Zeit danach. Es hilft einem, seine Weltsicht neu zu ordnen. Was ist wichtig, was unwichtig. Und ich habe festgestellt, dass beispielsweise der Erfolg oder Misserfolg eines Fußballvereins doch stark relativiert wird. Nun ja. Am 14.2. muss mein Vater operiert werden. Ein Tumor an der Blase. Das relativiert Erfolg oder Misserfolg eines Fußballvereins nochmal zusätzlich. Mein Vater ist viele Jahre mit mir ins Stadion gegangen. 2014 bei einem Spiel gegen Schalke, als wir in der Cannstatter Kurve Karten hatten und trotz Sitzplatz stehen mussten, habe ich gemerkt, dass sich mein Vater mehr quälte, als dass es ihm Spaß machte, er hätte mir das aber nie gesagt, weil er mich nicht enttäuschen wollte. Damals habe ich für mich beschlossen, dass ich meinen Vater nie wieder zu einem VfB-Spiel schleppen werde, es sei denn, er würde es von sich aus wollen. Jetzt hoffe ich nur, dass die Operation erfolgreich und ohne Komplikationen verläuft, der Tumor vielleicht gutartig ist und komplett entfernt werden kann. Ich habe große Angst vor diesem Tag. Wenn ich gläubig wäre, würde ich beten. Bin ich aber nicht. Tut mir leid, dass musste ich mal hier in der Anonymität des Forums loswerden. Gute Nacht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Auswurf
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Grasdaggl
und ich wünsch Dir noch so abgefahren sonnige zeiten in Deinem leben,
wie Du es Dir derzeit absolut nicht vorstellen kannst

bitte wachsen und weitermachen - statt kaputtgehn
das ist doch keine Musik

de mappes
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Spamferkel
schließe mich abermals den wünschen an.

gekoppelt mit zwei fragen, die du selbstredend nicht beantworten musst, wenn du nicht willst.
aber mich würde interessieren, wie bzw.ob du Erinnerungen an diese Nahtodsekunden hast?!
Und litt dein vater während den spielen, weil er so leidenschaftlicher fan war und die spiele unerträglich für ihn waren ob der Spannung?

wie gesagt...musste nicht beantworten.

weiterhin dir und dad alles gute...und ja: fussball rückt dann weit weg...und das ist auch gut so
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Gibts des
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Halbdaggl
...ich war auch mal „hinter dem Vorhang“. Dort war nur weißes Licht zu sehen und alles sehr geordnet - aufgeräumt, geregelt. Schwer zu beschreiben.. Ein sehr harmonisches Gefühl jedenfalls. Dann wurde ich zurück geholt und war zwei Wochen super sauer und depressiver als sonst, dass sie mich nicht gelassen haben, wo ich war...
Im übrigen habe ich eben geträumt: der VfB verliert am letzten Spieltag 0:2 zuhause gegen Heidenheim und tauscht mit diesen den Tabellenplatz. HDH jetzt 16. VfB 17. und abgestiegen...
Die gute Nachricht: nachdem HDH (noch?) 2. Liga kickt, kann es sich nicht um die laufende Saison handeln :idea:

Spätzlesboi
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Seggl
Aber um die nächste, was für die laufende wieder einen Abstieg des VfB bedeuten würde :o
*What ain't no country I've ever heard of! They speak English in What?*


*English, Motherfucker, do you speak it?*