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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Gesammelte Derrick-Weisheiten 1^:

"Mord ist das Intimste, was es zwischen zwei Menschen gibt"
"Mensch und Mörder, das passt immer zusammen"
"Mordgedanken wachsen langsam, werden immer stärker, so dass der Mord schließlich die logische Folge ist, sich gleichsam selbst recht gibt"
"Wie Sie den Mörder berührten, also das hatte fast etwas Zärtliches"
"Mord an sich gehört zum Potenzial eines jeden Menschen"
"Jeder Mensch ist so etwas wie ein Haus, mit Fenstern, aus denen er hinausschauen kann, und mit einer Haustür - und durch diese müssen Sie herein"
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Goofy
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Grasdaggl
Ich geh wieder spazieren.

Eine Katze hat den Weg gekreuzt.
Und zwei Igel beschnuppern sich lautstark.
Jetzt gehts weiter raus.
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Goofy
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Grasdaggl
Goofy hat geschrieben:Hab wieder einen ausgedehnten Nachtspaziergang gemacht und unbekannte Wege ergründet.
War schon anstrengend den Berg hoch. Aber auch interessant, diese Ruhe. Wenn man durch nichts abgelenkt wird, nimmt man viel mehr wahr.
An einem Platz lagen seltsam angeordnete Steine herum. Im Wald lagen einmal umgestürzte Bäume und heruntergebrochene Äste auf dem Pfad. Sah aus, als würde das seit Jahrzehnten dort liegen. Eigentlich sah es nach Jahrhunderten aus, aber das wäre dann doch zu arg übertrieben. Schließlich ging der Weg dahinter weiter. Bin drüber geklettert und weiter gegangen. Im Wald hörte man die Tiere.
Auf einer Anhöhe schien eine Lichtung zu sein. Aber ich wollte dann doch irgendwann zurück, da es schon ein Stück zu laufen war. Es zog auch Bodennebel auf, und es war dunkel, und ich kannte den Weg ja nicht so gut.
Vielleicht geh ich da nochmal hin, ich weiß noch nicht.


Bin heute nicht weiter unterwegs gewesen. Aber bin draussen, ist ja noch warm.
Der Nachbar, der mit der Katze

Rückblende
de mappes hat geschrieben:
Balbriggan hat geschrieben:Was habt ihr für Katzen ? :shock:
Bei uns ist es umgekehrt :lol:


dacht ich auch grad :lol:
Wildkatzen?

Wäre froh, wenn unsere die Marder verscheuchen würden


... der ist noch unterwegs. Ging vorhin den Weg hoch, Richtung Wald, von dem ich erzählt hatte.

Er schien recht zielstrebig, hat mich nicht gegrüßt, vielleicht hat er mich auch garnicht wahrgenommen.
Er hatte einen Sack dabei.

Wo der wohl hin ist? Vielleicht mal fragen irgendwann. Vielleicht sollte ich aber auch nicht so neugierig sein.
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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Einen Sack mit vier Polizeipistolen vielleicht..?

War die letzten Tage in der middelfränggischen Pampa, da ist die Nacht irgendwie anders, sauruhig und vor allem dunkel. Krass, wieviele Sterne es auf einmal gibt...

Goofy
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Einen Sack mit vier Polizeipistolen vielleicht..?


Nö, sah etwas größer und schwer aus. Er hatte ihn über der Schulter.


Seine seltsame Katze streunt herum. Schwerfälliges Teil, und stinkt, aber Marder jagen kann sie.
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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Marder werden eh überschätzt, wobei glaub keine Hauskatze so ein Vieh erlegen könnte. Verjagen schon, aber alles andere übersteigt deren Fähigkeiten.

Hmm, man müsste mal die alten Römer fragen, die waren solchen Sachen gegenüber immer sehr aufgeschlossen...


Goofy
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Grasdaggl
Der ist immernoch nicht zurück.

Dem wird doch nichts zugestoßen sein? Mir war es mehr als unheimlich, dort im Wald.

Und der Katze mit dem leeren Blick trau ich alles zu.
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Goofy
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Grasdaggl
Der Nachbar kehrt zurück aus dem Wald.
Komplett übermüdet und ausgelaugt, dreckige Schuhe, Hose und Hände. Er hat einen Spaten in der Hand, aber keinen Sack mehr über der Schulter.
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Goofy
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Grasdaggl
Genau deshalb schreibt man hier nicht tagsüber.
Man denkt viel zu rational, da fehlt die ganze Stimmung.

de mappes hat geschrieben:Bist du vielleicht Moderator in der ARD Radionacht und willst mit diesen Frage-Geschichten wach halten?


Auf so ebbes kannsch doch nachts net komma. :cyclops:
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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Heinrich Heine: Das Sklavenschiff

I

Der Superkargo Mynheer van Koek
Sitzt rechnend in seiner Kajüte;
Er kalkuliert der Ladung Betrag
Und die probabeln Profite.

»Der Gummi ist gut, der Pfeffer ist gut,
Dreihundert Säcke und Fässer;
Ich habe Goldstaub und Elfenbein -
Die schwarze Ware ist besser.

Sechshundert Neger tauschte ich ein
Spottwohlfeil am Senegalflusse.
Das Fleisch ist hart, die Sehnen sind stramm,
Wie Eisen vom besten Gusse.

Ich hab zum Tausche Branntewein,
Glasperlen und Stahlzeug gegeben;
Gewinne daran achthundert Prozent,
Bleibt mir die Hälfte am Leben.

Bleiben mir Neger dreihundert nur
Im Hafen von Rio-Janeiro,
Zahlt dort mir hundert Dukaten per Stück
Das Haus Gonzales Perreiro.«

Da plötzlich wird Mynheer van Koek
Aus seinen Gedanken gerissen;
Der Schiffschirurgius tritt herein,
Der Doktor van der Smissen.

Das ist eine klapperdürre Figur,
Die Nase voll roter Warzen -
»Nun, Wasserfeldscherer«, ruft van Koek,
»Wie geht's meinen lieben Schwarzen?«

Der Doktor dankt der Nachfrage und spricht:
»Ich bin zu melden gekommen,
Daß heute nacht die Sterblichkeit
Bedeutend zugenommen.

Im Durchschnitt starben täglich zwei,
Doch heute starben sieben,
Vier Männer, drei Frauen - Ich hab den Verlust
Sogleich in die Kladde geschrieben.

Ich inspizierte die Leichen genau;
Denn diese Schelme stellen
Sich manchmal tot, damit man sie
Hinabwirft in die Wellen.

Ich nahm den Toten die Eisen ab;
Und wie ich gewöhnlich tue,
Ich ließ die Leichen werfen ins Meer
Des Morgens in der Fruhe.

Es schossen alsbald hervor aus der Flut
Haifische, ganze Heere,
Sie lieben so sehr das Negerfleisch;
Das sind meine Pensionäre.

Sie folgten unseres Schiffes Spur,
Seit wir verlassen die Küste;
Die Bestien wittern den Leichengeruch
Mit schnupperndem Fraßgelüste.

Es ist possierlich anzusehn,
Wie sie nach den Toten schnappen!
Die faßt den Kopf, die faßt das Bein,
Die andern schlucken die Lappen.

Ist alles verschlungen, dann tummeln sie sich
Vergnügt um des Schiffes Planken
Und glotzen mich an, als wollten sie
Sich für das Frühstück bedanken.«

Doch seufzend fällt ihm in die Red'
Van Koek: »Wie kann ich lindern
Das Übel? wie kann ich die Progression
Der Sterblichkeit verhindern?«

Der Doktor erwidert: »Durch eigne Schuld
Sind viele Schwarze gestorben;
Ihr schlechter Odem hat die Luft
Im Schiffsraum so sehr verdorben.

Auch starben viele durch Melancholie,
Dieweil sie sich tödlich langweilen;
Durch etwas Luft, Musik und Tanz
Läßt sich die Krankheit heilen.«

Da ruft van Koek: »Ein guter Rat!
Mein teurer Wasserfeldscherer
Ist klug wie Aristoteles,
Des Alexanders Lehrer.

Der Präsident der Sozietät
Der Tulpenveredlung im Delfte
Ist sehr gescheit, doch hat er nicht
Von Eurem Verstande die Hälfte.

Musik! Musik! Die Schwarzen soll'n
Hier auf dem Verdecke tanzen.
Und wer sich beim Hopsen nicht amüsiert,
Den soll die Peitsche kuranzen.«

II

Hoch aus dem blauen Himmelszelt
Viel tausend Sterne schauen,
Sehnsüchtig glänzend, groß und klug,
Wie Augen von schönen Frauen.

Sie blicken hinunter in das Meer,
Das weithin überzogen
Mit phosphorstrahlendem Purpurduft;
Wollüstig girren die Wogen.

Kein Segel flattert am Sklavenschiff,
Es liegt wie abgetakelt;
Doch schimmern Laternen auf dem Verdeck,
Wo Tanzmusik spektakelt.

Die Fiedel streicht der Steuermann,
Der Koch, der spielt die Flöte,
Ein Schiffsjung' schlägt die Trommel dazu,
Der Doktor bläst die Trompete.

Wohl hundert Neger, Männer und Fraun,
Sie jauchzen und hopsen und kreisen
Wie toll herum; bei jedem Sprung
Taktmäßig klirren die Eisen.

Sie stampfen den Boden mit tobender Lust,
Und manche schwarze Schöne
Umschlinge wollüstig den nackten Genoß -
Dazwischen ächzende Töne.

Der Büttel ist Maître des plaisirs,
Und hat mit Peitschenhieben
Die lässigen Tänzer stimuliert,
Zum Frohsinn angetrieben.

Und Dideldumdei und Schnedderedeng!
Der Lärm lockt aus den Tiefen
Die Ungetüme der Wasserwelt,
Die dort blödsinnig schliefen.

Schlaftrunken kommen geschwommen heran
Haifische, viele hundert;
Sie glotzen nach dem Schiff hinauf,
Sie sind verdutzt, verwundert.

Sie merken, daß die Frühstückstund'
Noch nicht gekommen, und gähnen,
Aufsperrend den Rachen; die Kiefer sind
Bepflanzt mit Sägezähnen.

Und Dideldumdei und Schnedderedeng -
Es nehmen kein Ende die Tänze.
Die Haifische beißen vor Ungeduld
Sich selber in die Schwänze.

Ich glaube, sie lieben nicht die Musik,
Wie viele von ihrem Gelichter.
»Trau keiner Bestie, die nicht liebt
Musik!« sagt Albions großer Dichter.

Und Schnedderedeng und Dideldumdei -
Die Tänze nehmen kein Ende.
Am Fockmast steht Mynheer van Koek
Und faltet betend die Hände:

»Um Christi willen verschone, o Herr,
Das Leben der schwarzen Sünder!
Erzürnten sie dich, so weißt du ja,
Sie sind so dumm wie die Rinder.

Verschone ihr Leben um Christi will'n,
Der für uns alle gestorben!
Denn bleiben mir nicht dreihundert Stück,
So ist mein Geschäft verdorben.«
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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Naja, Heinrich Heine hieß ja eigentlich Harry Heine, und er war
Spoiler
Jude.

:oops: :oops: :oops:
Und gab es da nicht mal den Vorschlag, diese Menschen als "maximal pigmentiert" zu bezeichnen? Oder war das Satire? Und es gab aber wirklich mal den Vorschlag, Kleinwüchsige nicht mehr "Zwerg" [/size]zu nennen, weil das diskriminierend sei. Stattdessen sollte man sie "Perge" nennen, was für "Personen restringierter Größe" stünde. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Heinrich Heine
Belsazer

Die Mitternacht zog näher schon;
In stiller Ruh' lag Babylon.

Nur oben in des Königs Schloß,
Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.

Dort oben in dem Königssaal
Belsazar hielt sein Königsmahl.

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';
So klang es dem störrigen Könige recht.

Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

Und er brüstet sich frech, und lästert wild;
Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.

Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund,
Und rufet laut mit schäumendem Mund:

»Jehova! dir künd ich auf ewig Hohn -
Ich bin der König von Babylon!«

Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König ward's heimlich im Busen bang.

Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Da kam's hervor wie Menschenhand;

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblaß.

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.

Die Magier kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

Belsazar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Goofy
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Frag ihn doch mal, was er in seinem Sack hatte.



Hasenrupfer hat geschrieben:^ Würd mich auch interessieren, tote Katzen vielleicht? Wegen der Singvögel?!


Ich weiß nicht. Er wirkt derzeit so anders.
Und seine Katze stinkt und jagd Marder.
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Goofy
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Grasdaggl
Und in dem Moment, wo ich das abgeschickt hab, dachte ich, es kommt jemand in meine Wohnung. Bin zusammengezuckt.
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