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Tamasi
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Grasdaggl
Fiatgeld, noch nie gehört, wieder was gelernt!

Aber auf dem Grillfest wurde nicht gesprochen, sondern geraunt. Das war ein netter Verschwörungstheoretiker, der mir viele seeehr spannende Dinge erzählt hat. Sowas mag ich ja. Ich hab mal vor einer Reithalle in der österreichischen Provinz auf meine Familie gewartet und weil's einem anderen Typen ähnlich ging, kamen wir ins Gespräch und ich weiß jetzt, dass ich all mein Geld am besten in Silber anlegen sollte. Leider habe ich nicht gefragt, ob das nur für Österreicher gilt. Weil der Dribbelkönig hat uns ja Gold empfohlen.


Tamasi
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Grasdaggl
Ja, echt. Kannte ich nicht.

Woher auch? Von der Kasse beim Rewe?

"Bar oder Karte?"

"Ich zahl' mit Fiatgeld."
Zuletzt geändert von Tamasi am 29. Februar 2024 13:32, insgesamt 1-mal geändert.


Tifferette
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Grasdaggl
Spielgerät hat geschrieben:Follow the money wird dann noch schwerer bzw. vielleicht nahezu unmöglich. Profitieren werden Organisationen aus der Porno-, Drogen- und Waffenszene. Meine Befürchtung. Ich hoffe, ich täusche mich.


Das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten.

Entweder ein DLT-basiertes System (für Zahlung, Investment) ersetzt erstens ein bestehendes System. Dann ändert sich im Grunde wenig (außer idealerweise die Effizienz), alle Kunden und Teilnehmer nutzen das Systen durch Finanzintermediäre wie Banken, Broker etc. Da gilt flächendeckend KYC. Ob das am Ende supereffektiv ist, darüber kann man streiten, aber es ändert sich jedenfalls wenig. Darauf zielen die ganzen gesetzgeberischen Änderungen in D und EU (MiCAR, DLT-Pilot, Kryptoaktie) ab.

Der zweite Fall ist der, den Du wohl im Auge hast. Das sind die direkten Zahlungen, wie sie zB mit Bitcoin möglich sind. Da eine Blockchain erstens transparent, zweitens unveränderlich und drittens nicht anonym (sondern pseudonym) ist, kann man ganz im Gegenteil HERVORRAGEND nachvollziehen, wie Gelder bewegt werden. Man muss halt dahinterkommen, wer hinter einem Public Key steckt. Sobald das geschafft ist, herrscht völlig Transparenz. Daher sind Ermittlungsbehörden (edit: und übrigens auch manche Finanzämter, man glaubt es nicht...) inzwischen sehr angetan von der Technologie. Dazu gibt es inzwischen nämlich tolle Tools, die Zahlungsströme und Muster sehr schön herausfiltern können. Und viel ist auch ganz einfach forensisches Arbeiten. Das können die gut.

In Zahlen: Chainalysis (eine führende Analyseklitsche, mit denen arbeiten auch SEC und FBI zusammen) sagt, dass 0,24% aller Kryptotransaktionen "illicit" sind. Und der Anstieg der letzten Jahre ist hauptsächlich auf die Russlandsanktionen zurückzuführen. Keine Ahnung, ob das der Weisheit letzter Schluss ist, aber jedenfalls verwenden BaFin-Referenten diese Zahlen ebenfalls.

Ein schönes Beispiel für die verzerrte Berichterstattung ist der Hamas-Überfall. Da wurde gemeldet, dass die Hamas über Kryptowährungen über 40 Mio Dollar erhalten habe. Es folgte natürlich ganz große Aufregung und teils sauschlechte Interviews mit selbsternannten Spezialisten, die in der Szene aber irgendwie niemand kannte (zB das hier: https://www.zeit.de/geld/2023-10/fabian ... waehrungen). Analysen mit etwas weniger Schaum vor dem Mund haben dann herausgearbeitet, dass das im Vergleich zu Zahlungen aus Katar über das Banksystem, oder über Hawala (die liegen im Milliardenbereich!) zu vernachlässigender Kleinkram ist. Und, wichtig, dass Hamas schon länger von Kryptowährungen Abstand genommen hat. Weil gerade die US-Behörden das längst auf dem Schirm hatten und nach und nach alle Spender und Zahler im Land hochgenommen haben. Weil die Zahlungen ja transparent waren.
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(Batman)

halensee
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Granadaseggl
Hier das Thema in Kürze; ist zwar schon etwas älter trifft es aber ganz gut. Mir erschließt sich allerdings nicht wo der Vorteil der Blockchain gegenüber von Fiat sein soll. Die einzige Erklärung für mich wäre, dass P-NP nicht zutrifft. Das ist aber noch nicht bewiesen.

https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/intelligent-investieren-fiat-geld-und-die-blockchain/20437430-2.html

zu P-NP, aber das ist 'ne andere Baustelle. Hatte mich dazu schon kurz geäußert.

https://de.wikipedia.org/wiki/P-NP-Problem

p.s. Tifferette, wenn der Public Key bekannt ist, dann kannst du doch das komplette System in die Tonne treten. Nicht mal bei Bitcoin ist der "Ur-Key" bekannt. Oder irre ich mich ganz gewaltig?

Sorry, der Public Key ist natürlich nicht mit dem "Ur-Key" gleichzusetzen. Ich ziehe meine Aussage zurück.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

Tifferette
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Grasdaggl
Man muss da ganz genau differenzieren, von welcher Einsatzmöglichkeit man spricht. Blockchain ist eine Technologie bzw. ein Prinzip, das ist also eine Infrastruktur. Mit Geld hat das erstmal nichts zu tun.

Auf dieser Infrastruktur aufsetzend kann man Dinge tun, und eine dieser Einsatzmöglichkeiten ist eine digitale Währung. Die hat den Vorteil (und Nachteil!), dass es nicht über das Bankensystem und somit nicht über Intermediäre (oder zumindest weniger davon) läuft.

Beispiel: Du bist ein Unternehmen mit viel Auslandsgeschäft und musst viel Auslandsüberweisungen tätigen. Die sind sacketeuer und dauern lange. Wenn Du das massiv drücken kannst, sowohl in Kosten als auch in Zeit, dann ist das ein Riesending.

Nachteil: wenn Du in einer echten intermediärsfreien Umgebung Deine Zugangsdaten verbummelst, dann biste am Arsch. Da sucht angeblich immer noch ein Brite die Müllkippen des Königreichs nach seiner alten Festplatte ab, auf der der Private Key für umgerechnet 20 Mio Dollar (oder so) in Bitcoin gespeichert war.

Edit: ich halte von diesen reinen Lehren auch wenig. Ich schätze, dass es später auf ein vereinfachtes, DLT-basiertes Zahlungssystem unter Einbindung der Banken (aber weniger Intermediären insgesamt) hinauslaufen wird.
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(Batman)

schwaebi
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Halbdaggl
Ich glaub, ich verdaddel meine Kohle einfach weiterhin mit Aktien, Essen und Klamotten. Alles andere ist mir zu hoch.

Edit meint, daran merkt man jetzt, dass ich kein Fußballer bin, sonst würde da nämlich noch "Weiber" stehen.



Spielgerät
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Granadaseggl
Tifferette hat geschrieben:
Spielgerät hat geschrieben:Follow the money wird dann noch schwerer bzw. vielleicht nahezu unmöglich. Profitieren werden Organisationen aus der Porno-, Drogen- und Waffenszene. Meine Befürchtung. Ich hoffe, ich täusche mich.


Das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten.

.....


Danke für die Erklärung!
Ich bin in dem Thema nur so semi drin und verstehe da so einiges nicht. Im Moment fehlt mir aber die Zeit, hier was drüber zu schreiben (Glauos bindet alle meine Kapazitäten, sorry!), ich komme demnächst mal drauf zurück.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -

halensee
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Granadaseggl
Ich zitiere mich kurz selbst, genauer gesagt Wiki, was das Thema Kryptologie und P-NP-Problem angeht. Ich vermute, dass dort niemand bis zum Ende gelesen hat.

In der Kryptologie ist Komplexität im Gegensatz zu den meisten anderen Bereichen eine erwünschte Eigenschaft. Die Sicherheit einiger asymmetrischer Verschlüsselungsverfahren basiert allein auf diesem Faktor. Ein NP-Algorithmus kann ein beliebiges asymmetrisches Kryptosystem brechen, indem er den geheimen Schlüssel „errät“ und mit dem Verfahren, das der eigentliche Empfänger der Nachricht benutzen würde, dieses effizient entschlüsselt und so den Schlüssel verifiziert. Ein Beweis von P = NP würde also bedeuten, dass die Aussicht besteht, diese Kryptosysteme in der Praxis zu brechen. Entsprechend steht die Lösung des P-NP-Problems in Zusammenhang mit der offenen Frage, ob es Einwegfunktionen gibt. Falls es sie gibt, würde P <> NP folgen.


Ein weiteres Problem der Blockchain ist im Gegensatz zu Fiat ihre Skalierbarkeit. Es könnte aber auch ein Vorteil sein. Das dürft ihr euch selbst zusammensuchen. Ich bin hier prinzipiell falsch, da mich dieses Thema in Zusammenhang mit Börse nicht interessiert.

Wenn ich mal in die Kiste hüpfe, dann hoffe ich, dass meine Taschen leer sind, unabhängig davon ob ich im Besitz von Wallets oder Cent sein könnte.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.


jagdhuette
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Passwortsuche wird für Hinterbliebene ein schönes großes Thema sein in Zukunft.


Ich habe vor Jahren einen Laptop geerbt und damit auch einen online Karriere. Das war eine sehr langwierige Angelegenheit und ich halte mich für einigermaßen fit in diesem Bereich.
Erst das Windows Passwort und anschließend diverse Social Media Profile etc auflösen. Das war echt sehr anstrengend.

halensee
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Granadaseggl
Viele nutzen einen Passwort-Tresor bzw. Passwort-Manager. Da musste nur das eine Passwort kennen und schon haste alle.

Ich habe meine Passwörter natürlich über einen Hash-Algorithmus chiffriert und gebe diese immer selbst ein. Das ist nicht sonderlich schwer. Das Passwort lässt sich leicht ableiten. Aus dem einen Passwort aber nicht ein anderes :nod:

Windows-Passwort. Meine Frau kennt meines und ich ihres. Ist nicht schwer. Wir haben beide das Gleiche. :D

Ich schätze, dass ich alle Passwörter meiner Frau kenne, sie aber nicht alle von mir. :mrgreen:
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.





Spielgerät
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Granadaseggl
Fabio de Masi, ex-Linker, jetzt BullShitWagenknecht und leider völlig abgedreht, geht ja fest davon aus, dass Marsalek so viel gegen politische Akteure hierzulande in der Hand hat, dass sich niemand ernsthaft um seine Auslieferung bemühen wird. Wenn's denn stimmt auch ein Skandal.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -





Tifferette
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Grasdaggl
higgi hat geschrieben:Scheiß Sparkassen
Erhöhen erst die Kontoführungsgebühren und machen jetzt Milliardengewinne auf dem Rücken der Girokontoinhaber
Schämt euch

Die Sparkassen spielen seit mehreren Jahren Hardball mit den Kunden. Das ging schon bei den Prämiensparverträgen los, dann die neuen Gebührenmodelle, nicht weiter gegebene Zinsen, immer wieder fragwürdige Beratungspraktiken und so weiter. Gar nicht schön. Dafür sind die eigentlich nicht da.
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(Batman)