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Gibts des
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Halbdaggl
jagdhuette hat geschrieben:Mappes:
Da hast du was falsch verstanden.
Dein Bauchgefühl in allen Ehren. Aber am Ende führt ein Bauchgefühl entweder zur großen Liebe oder zu einem unbedeutenden Furz.
Um aus deinem Bauchgefühl etwas mehr als die Option auf einen Furz zu machen, wäre eine Hypothese mit einer gewissen Stichprobe sinnvoll und notwendig.
Die Hypothese könnte folgendermaßen lauten: Ergebnisse des VfB gegen Mannschaften die zuvor mindestens 5x in Folge nicht gewinnen konnten im vgl zu anderen bundesligisten.
Wenn du das nicht liefern kannst und trotzdem denkst es wäre eindeutig so, solange es keiner widerlegen kann, dann sollte dir klar sein, dass keiner gerne über Fürze spricht.



Sehr feinsinnig herausgearbeitet :banane:
:prost:


Gibts des
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Nach einem Drittel der Saison kann man mal ganz vorsichtig auf die Zahlen gucken.

Der VfB ist nicht im Soll: es sollten mindestens 1,2 Punkte pro Spiel sein, also 14,4 – es gab bisher aber nur 10. Ist im Grunde noch kein Problem, weil der Punkteschnitt nach 12 Spieltagen nicht aussagekräftig ist und die Abstände gering sind, aber die haben schon gegen ein paar Gegner verloren, von denen man sich Punkte versprochen hatte.

Für eine sorgenfreie Saison rechnet man mit einem Schnitt von 1,5 – das wären momentan Leipzig, Mainz und Gladbach mit 18 Punkten. Das passt zufälligerweise ganz gut, weil Leipzig und Gladbach als zu stark gelten, um Schwierigkeiten zu kriegen, und weil Mainz diese Saison bis auf ein paar Ausrutscher stabiler aussieht als erwartet. Und es passt auch, weil allen Teams mit 17 Punkten und weniger diese Saison schon Probleme attestiert wurden. Ist kein analytischer Ansatz, aber genau da geht halt auch die untere Tabellenhälfte los.

Letzte Saison gab’s 1,6 Gegentore pro Spiel, diese Saison sind es bisher 1,8. Ist keine Überraschung, wenn man Verletzungen berücksichtigt, und auch die Tatsache, dass Fritze Müller als nagelneuer Torhüter zu Olympia abkommandiert wurde und jetzt krank war. Interessanter ist eigentlich der Wert von letzter Saison: trotz Supergreg und Platz 9 haben nur vier Teams mehr Tore kassiert als der VfB. Hat keiner gemerkt, weil eigentlich die ganze Hintermannschaft ständig gelobt wurde: Kempf, Anton und Mavropanos galten als sehr solide, auf Endo, Sosa und Knobel wurden Hymnen gesungen, und nominell hat Silas als Wingback (Flügelbacke) gespielt. Trotzdem hat’s die ganze Zeit hinten gescheppert – ist halt egal, wenn’s eh Punkte gibt.

Was schließen wir daraus? Wenn vorne keine Stürmer verfügbar sind, kriegst du hinten ein Problem, weil der VfB unter (nicht wegen) Matarazzo nicht ganz dicht ist und es auch nie war.

Es geht nicht um die Spielweise, sondern schon ums Personal. Silas und/oder der östreichische Lulatsch können halt auch eine Betonabwehr knacken, aber wenn der Kempf und der Mavropanos die Tore schießen müssen, haben die Gegner weniger Angst – obwohl das Torverhältnis bisher gar nicht so furchtbar ist.

Typen wie Klimowicz, Massimo oder Coulibaly stagnieren auch nicht unbedingt, sondern waren schon immer die, die den Gegner beschäftigt haben, damit andere Platz zum Ball reinzimmern haben. Klimowicz’ Torquote war schon immer unter aller Sau für einen Offensivspieler. Wäre natürlich ganz nett, wenn bei ihm mal irgendwas platzen würde, aber seine Werte stellen jetzt keinen Negativtrend dar.

Alle Vereine, die eigentlich zu groß sind um abzusteigen, haben üblicherweise eins gemeinsam: arge Verletzungsprobleme (und/oder inkompetente Führungskräfte, aber das nur nebenbei). Es liegt eigentlich alles auf der Hand: die Liga ist vermutlich auch aufgrund der Seuche mega-offen – fällt nur nicht so auf, weil die Beuern immer Meister werden. Das heißt mit ein paar guten Leuten kann man was reißen, aber wenn die fehlen oder todmüde sind, wird’s halt schwer. Man muss ein bisschen vorausschauen: wenn die Leute wieder gesund sind bzw. in die Gänge kommen, wird’s noch nett, wenn nicht, wird’s vielleicht brenzlig. Geld gibt’s auch keins und der Kader ist eher zu groß als zu klein, von daher muss man von daher mal daher gucken. Ich sehe jedenfalls weder fehlenden Willen noch fehlende Kompetenz in der sportlichen Leitung.




Rufus_II
Granadaseggl
Wundermann hat geschrieben:Soweit ich das verstanden habe ist es gerade unser Konzept die Spieler zu entwickeln. Da talentierte Spieler eine Wette auf die Zukunft darstellen, können sie sich mittlerweile die Vereine aussuchen. Viele dieser Talente haben scheinbar verstanden, dass es für die Karriere keinen Sinn macht bei irgendeinem Renommierclob auf der Bank zu sitzen. Wenn wir solchen Spielern keinen Entwicklungsplan aufzeigen können, kommen die einfach nicht zu uns. Als Alternative bleibt dann der eigene Nachwuchs. Falls der nicht schon längst woanders hingewandert ist. Oder aber das Modell Reschkerampe. Das funktioniert zumeist, siehe Union, kann aber auch ordentlich in die Hose gehen.
Die Kunst ist eben immer genügend Spieler in der Endphase ihrer Entwicklung auf dem Platz zu haben. Also das Zeitfenster in dem er performt aber noch bei uns ist. Das ist gewissermaßen die Ernte die es einzufahren gilt.
Leider mangelt es aktuell genau an diesen Spielern, bzw waren gerade diejenigen sehr lange verletzt. :vfb:
*Signaturen werden eindeutig überbewertet*






Rufus_II
Granadaseggl
Man kann es nicht oft genug zitieren:
thoreau hat geschrieben:Was Union da gestern abgeliefert hat war schon krass. Mit dem ironischen Höhepunkt dieses Interviews. Da tritt man 90 Minuten lang, wälzt sich selbst bei jedem Zweikampf auf dem Boden rum und geht bei absolut jeder Entscheidung auf den Schiri los. Da wurde kein noch so klarer Pfiff unbemotzt gelassen. Ganz vorne dran dieser Prömel. Und Möhwald wälzt sich einmal quer über einen Gegner ab und stellt sich dann daneben zum Einwurf. Und man sieht von der 1. bis zur letzten Minute, dass das ein gezieltes Konzept ist. Sich dann hinterher hinstellen und zu sagen, dass man viel mehr Fouls gepfiffen kriegt als der Gegner ist der Gipfel der Frechheit. Das war von vorne bis hinten unfair und unsportlich. Wer auf diese Weise Erfolg haben möchte, tut mir leid. Das hat nichts mehr mit „clever“ zu tun.
*Signaturen werden eindeutig überbewertet*


higgi
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Grasdaggl
Rufus_II hat geschrieben:Man kann es nicht oft genug zitieren:
thoreau hat geschrieben:Was Union da gestern abgeliefert hat war schon krass. Mit dem ironischen Höhepunkt dieses Interviews. Da tritt man 90 Minuten lang, wälzt sich selbst bei jedem Zweikampf auf dem Boden rum und geht bei absolut jeder Entscheidung auf den Schiri los. Da wurde kein noch so klarer Pfiff unbemotzt gelassen. Ganz vorne dran dieser Prömel. Und Möhwald wälzt sich einmal quer über einen Gegner ab und stellt sich dann daneben zum Einwurf. Und man sieht von der 1. bis zur letzten Minute, dass das ein gezieltes Konzept ist. Sich dann hinterher hinstellen und zu sagen, dass man viel mehr Fouls gepfiffen kriegt als der Gegner ist der Gipfel der Frechheit. Das war von vorne bis hinten unfair und unsportlich. Wer auf diese Weise Erfolg haben möchte, tut mir leid. Das hat nichts mehr mit „clever“ zu tun.

Na ich weis nicht
Eine gewisse Härte gehört heute einfach dazu. Siehe auch Frankfurt, Leverkusen, Hoffenheim. Da muss man dagegen halten, der Schiri hilft dir da nicht
von daher




Hasenrupfer
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Rufus_II hat geschrieben:Man kann es nicht oft genug zitieren:
thoreau hat geschrieben:Was Union da gestern abgeliefert hat war schon krass. Mit dem ironischen Höhepunkt dieses Interviews. Da tritt man 90 Minuten lang, wälzt sich selbst bei jedem Zweikampf auf dem Boden rum und geht bei absolut jeder Entscheidung auf den Schiri los. Da wurde kein noch so klarer Pfiff unbemotzt gelassen. Ganz vorne dran dieser Prömel. Und Möhwald wälzt sich einmal quer über einen Gegner ab und stellt sich dann daneben zum Einwurf. Und man sieht von der 1. bis zur letzten Minute, dass das ein gezieltes Konzept ist. Sich dann hinterher hinstellen und zu sagen, dass man viel mehr Fouls gepfiffen kriegt als der Gegner ist der Gipfel der Frechheit. Das war von vorne bis hinten unfair und unsportlich. Wer auf diese Weise Erfolg haben möchte, tut mir leid. Das hat nichts mehr mit „clever“ zu tun.


Dachte zuerst: "wo haschn des jetzt ausgegraben?", aber tatsächlich - ein Lebenszeichen von Toro...


Gibts des
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Halbdaggl
Tamasi hat geschrieben:
Wenngleich es natürlich immer auch darauf ankommt, ob man das fair kommuniziert oder heimlich hinter dem Rücken der Freundin der anderen Hübschen zuzwinkert.

Fair wär' zum Beispiel so:

Lewa:
Du, Schatz,
sorry, aber wir sind jetzt schon sooo lange zusammen. Und ganz ehrlich: Du bist nicht derjenige, mit dem ich zusammen alt werden will. Ich hatte ja schon öfter so meine Zweifel und dieses Mal bin ich mir eigentlich ziemlich sicher. Ich will da jetzt echt einen Cut machen. Ich bin schließlich bald 34. Wenn ich noch einen richtig geilen Kerl auftun will, dann muss das JETZT sein. In ein, zwei Jahren will mich doch keiner mehr.

Tschüß, RL

Brazzo:
Hey Babe,
du und ich, das läuft echt super. Wir sind jetzt schon sechs Jahre zusammen und nach wie vor bin ich echt zufrieden mit dir. Man sieht dir auch dein Alter gar nicht an. Du wirst bald 34, aber dein Body ist knackiger als der einer 24jährigen. Trotzdem. Wir wissen beide, dass sich das ganz schnell ändern kann. Ich meine, 34… Mehr als ein, zwei Jahre sind da echt nicht mehr drin.

Natürlich bin ich nach wie vor happy mit dir! Du besorgst es mir mit einer Regelmäßigkeit, die mir wohl keine andere je bieten wird. Aber sind wir ehrlich, in letzter Zeit war’s doch ganz schön routiniert. Fast mechanisch.
Du verstehst also sicher, dass ich mich langsam nach einer Alternative umschaue. Diese blonde Schwedin neulich, die fand ich schon ganz schön heiß. Die geht ja ab wie eine Rakete!!

Irgendwie bin ich da auf den Geschmack gekommen. Vielleicht finde ich ja eine, die auch von der Technik mehr drauf hat als du. Bisschen beweglicher, aktiver… Einfach eine, die mehr am Spiel teilnimmt. Nicht nur so auf eine Position festgelegt.

Verstehe mich nicht falsch, ich will dich auf keinen Fall abschießen! Ich checke ja auch erstmal nur rum. Vielleicht ergibt sich gar nix, dann machen wir natürlich weiter wie bisher. Und wenn ich doch so ein junges Ding an Land ziehe, sag’s ich dir als erstes. Okay? Dann kannst du dich gerne auch mal umschauen.

Ansonsten kann ich mir auch gut vorstellen, dass du erstmal bei mir wohnen bleibst. Natürlich klar, dass ich die Neue schon etwas häufiger einsetzen werde. Dafür hole ich sie ja. Aber die kann vielleicht nicht immer oder braucht erst ein bisschen, bis sie sich an meine Wünsche gewöhnt hat. In dem Fall würde ich natürlich sofort auf dich zurückgreifen. Außerdem kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass es mit euch zusammen funktioniert. Vielleicht ergänzt ihr euch sogar! Ich finde, da darf es keine Tabus geben.

In aufrichtiger Liebe,
dein Brazzinchen Brazzone

Gibts des
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Halbdaggl
Goofy hat geschrieben:
schwaebi hat geschrieben:Hasi, ich mach mir auch schon Sorgen.

@goofy, wo bist Du?



Sorgt euch nicht um Goofy. Dem gehts ganz gut soweit.

Weiß nicht, wo hin damit - ich packs mal hier rein.


Was sagt es aus, wenn jemand nach Tagen oder wenigen Wochen schon vermisst wird in einem Forum, und andere sich scheinbar ernsthaft sorgen?

a) derjenige ist total beliebt
b) es ist eine tolle Forumsgemeinschaft
c) derjenige hat in letzter Zeit sehr viel, zu viel, geschrieben
d) die anderen wollen austesten, ob derjenige heimlich mitliest.


Auf jeden Fall c), egal wie, da führt kein Weg drum rum.
(ohne euch b absprechen zu wollen :arr: )

Ich hab ab und zu rein geschaut und dann die Vermisstmeldungen gelesen, weshalb zur Entwarnung dann der Beitrag im Gärtner-Thread gefolgt ist.

Der Verdacht, ich wäre sauer, beleidigt, angepisst, oder so, der liegt nahe ;)
Und der Goofy ist ab und zu mal sauer, beleidigt, angepisst, oder so. Einfach so, weil es Spaß macht. Mal bissle Reaktion provozieren. Deshalb ist Goofy ja auch nur ne Figur, an der nicht immer alles ganz echt ist. ;)
Ich selber kann nämlich garnicht dichten. :cry: Und sollte nachts schlafen. 8)

Was soll das, wegen anderen in nem Internetforum angepisst sein?
Womöglich noch die Laune ins richtige Leben übenehmen? Nee, das sollte dann echt net sein. Dann läuft was falsch.


Obwohl, wenn man hier so rein schaut, mal auf Seite 1 startet, Goofy wäre ja nicht der Erste, der wegen nem vollgespamten Thread und verhinderter Fußballdiskussion das Weite sucht. ;)

Aber ja, ich war schon enttäuscht, auf welche Art der Versuch des Zitatethreads boykottiert wurde.

Das hat mich geärgert, und das war nicht die Figur Goofy, das war völlig echt. Mit dem Ausloggen aus dem Forum wäre aber auch das vorbei gewesen.

Aber dann habe ich andere als Deppen bezeichnet. Das sollte nicht sein.

Und wenn es mal so weit ist, dann ...

... ja dann ...

... dann weiß ich auch nicht.



... dann ist jedenfalls nicht die Zeit, um in einem Fußballforum zu schreiben.
Und Punkt c), siehe oben, wäre da ja auch noch.


Und einen Abschied oder Pause groß anzukündigen, so wie zum Beispiel der @halensee :D das macht, ist halt nicht ganz mein Ding. Gabs sonst auch nicht, ist aber nicht aufgefallen. siehe c) :!:
Auch weil ich, wenn ich eine Pause von irgendwas nehme, nie vorher weiß, wie lange das andauert, weil ich vorher nicht weiß, wie lange mir das gut tut. Das kann mal so und mal so ausfallen.
Und in dem Moment hätte so eine Ankündigung ja eh völlig lächerlich gewirkt. ;)


Leute :?:
Haut rein in die Tasten :!:
Und genießt das Leben. So gut es eben geht. Zufrieden sein mit dem was man hat - dann gehts. Und ab und zu ne Pause.

Plan B
Halbdaggl
Das verärgerte Wasenhuhn hat geschrieben:

:D

Also Freunde der Sonne, nehmt Euch ein Hefe und macht's Euch gemütlich...

Das ganze beginnt erstmal damit, dass ein Fußballverein eine ganze Menge Sonderstellungen einnimmt, aber dann doch nur ein ganz normales Unternehmen ist, wenn man mal die Rechtsgebiete anschaut, die im Bereich Arbeitsverträge einschlägig sind. Und wie jedes Unternehmen, das Arbeitgeber ist, versucht man halt die Kosten für sein Personal entsprechend niedrig zu halten.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Lohnkosten sparen... äääh.... Wieviel verdient der Lewandowski nochmal?

Genau. Das gilt natürlich nur für das unwichtige Personal. In unserem Fall geht es um kleine unwichtige Jugendtrainer.

In Vereinskreisen heißen die auch Übungsleiter. Der Name ist wichtig, denn zum einen ist das eine besondere Form der Anstellung und zum anderen auch eine besondere Form der Entlohnung. Ein Übungsleiter verdient nämlich nur 250 € im Monat.

Daneben gibt es noch die so genannten Minijobber. Das sind Angestellte, die weniger als 450 € im Monat verdienen.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Ok, und wer bitte geht für so ein Geld arbeiten?

Naja, Leute, die es geil finden, den einen großen Bundesligisten in ihren Lebenslauf zu schreiben. Also irgendwelche xenophoben Masochisten. Und deswegen sind die auch gerne bereit, alles mit sich machen zu lassen. Aber der Knackpunkt ist natürlich getroffen: Reicht das zum Leben? Nein.

Deswegen kombiniert der ruhmreiche Bundesligist die Entlohnungsformen. Die Person X ist beim nicht nur Jugendtrainer sondern gleichzeitig auch noch Amateurspieler (zwinkerzwinker). Dafür bekommt der X 250 € als Übungsleiter und 450 € als Spieler (zwinkerzwinker). In Summe also 700 €. Das ist nicht berühmt, aber für manche sicher ein guter Deal, wenn man seine Vita damit pimpen kann.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Geht das überhaupt? Und wenn ja, was hat jetzt der Arbeitgeber davon?

Ja, das geht, wenn man unterschiedliche Tätigkeiten damit vergütet. Extrembeispiel: Der Jugendtrainer (250 € im Monat) repariert nach dem Training noch den Rasenmäher (Minijobber: 450 € im Monat)

Der Vorteil dieser Kombi liegt n den Lohnnebenkosten und weiteren Vorteilen. Jedes Arbeitsverhältnis unterliegt folgenden Schranken:

gesetzlicher Mindestlohn: Mindestens 9,82 € € auf die Stunde (ab 01.10.2022 sogar 12,00 €)
Lohnsteuer: Klar, jede Form von Entgelt wird auch besteuert.
Sozialversicherungspflicht: Aus diesem Geld muss der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in der Regel Beiträge für Arbeits-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung entrichten. Das teilt man sich so ganz grob 50:50.
Sonderproblem bei Vereinen: Wenn ein Spieler/Sportler zu viel verdient, dann gefährdet man so den Sonderstatus des Vereins hinsichtlich beim Finanzamt

Der Reihe nach - von hinten.

Die Gemeinnützigkeit ist kein Problem mehr, denn die Bundesligisten beschäftigen alle reihenweise bezahlte Sportler. Steuerliche Privilegien entstehen hieraus nicht.
Die Lohnsteuer und die Sozialversicherung wird bei diesen Entlohnungsformen nur mi gebremsten Schaum berechnet. Da will der Staat aus verschiedenen Gründen nicht so zulangen.
Der Minijob erhebt eine 30%ige Pauschale auf das Entgelt, das der Arbeitgeber einseitig trägt, Damit sind Steuern und Versicherungen komplett abgegolten. Der Arbeitnehmer merkt davon nichts auf seinem Lohnzettel.
Der Übungsleiter ist sowohl einkommensteuer- als auch sozialversicherungsfrei.
Somit zahlt der große Verein nur Lohnnebenkosten auf den Minijobanteil. Und das sind ganz grob 190,00 €. Also kostet ihn der Mitarbeiter im Monat 890 €.
Ein kleiner Trick liegt noch im Mindestlohnbereich... So ein Übungsleiter bekommt eigentlich gar kein richtiges Gehalt. Das ist eigentlich eine "Aufwandsentschädigung" dafür, dass er mit seinem Auto kommt, seine privaten Trainingsklamotten benutzt, seine Freizeit am Wochenende opfert. Technisch gesehen arbeitet der da gar nicht, sondern geht einem Hobby nach (ganz vereinfacht gesagt). Und deswegen, weil das kein Arbeitsverhältnis ist, gilt da auch kein Mindestlohn.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Ok, alles legitim soweit. Geschickt gelöst... Was ist denn jetzt der Punkt?

Ja, dieses ganze Gebilde passt so. Ein kleiner Dominostein ist aber dennoch gefallen und der bringt eine Lawine ins Rollen.


1.) Damit man als Übungsleiter abgerechnet werden kann, darf es sich nur allenfalls um eine nebenberufliche Tätigkeit handeln. Nebenberuflich tätig ist man bis zu einem Umfang von 14 Stunden in der Woche oder 60 Stunden in der Woche.
2.) Der fragliche Spieler/Trainer X hatte aber keine Stundenaufzeichnungen für die Übungsleitertätigkeit, sondern nur für die Tätigkeit als Spieler (Minijobber). Das ist keine freiwillige Sache. Um zu prüfen, ob der Mindestlohn eingehalten wird, muss man diese Stundenzettel führen. Bei 9,82 € auf die Stunde darf man im Monat gerade mal 45,82 Stunden arbeiten.
3.) Die entscheidende Frage ist also, wie viele Stunden hat der X als Übungsleiter auf die Uhr gebracht. Und daran schließt sich die Frage an, was denn alles zur Arbeitszeit eines Übungsleiters gehört. Das wäre nämlich:
Trainingszeiten ...klar.
Nachbesprechungen ...klar.
Betreuung am Spieltag ...klar.
Reisezeit zum Auswärtsspiel ...irgendwie auch klar, aber oh-oh.
sonstige Fahrzeiten ...ja, konsequent.
Aufwärmen und Umziehen ...Auweia.
Duschen ...ok, da kommt schon was zusammen. (Gruß an Herrn Kubicki.)
4.) Ich mach es kurz: Der X hat in einem Monat mal kurz 100 Stunden auf die Uhr gebracht.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Das reicht doch! 45 Stunden Minijob und 60 Stunden Übungsleiter = 105 Stunden und damit noch über den 100 Stunden pro Monat.

Die Beanstandung liegt darin, dass man auch bei einer kombinierten Tätigkeit nicht mehr von einer Nebenberuflichkeit ausgehen kann. Leuchtet auch irgendwie ein, dass jemand der 100 Stunden für einen Arbeitgeber investiert, keinen anderen "Haupt"job mehr hat. Da ist nix mit "Nebenberuflich"! Damit gehören auch die Übungsleiterentschödigungen zum Entgelt für den Job und sind keine Hobbyentschädigung mehr. Dem Verein geht als das Modell mit der Spilttung der Entgelte flöten. Und jetzt kommt das Fallbeil:

Wer 100 Stunden arbeitet hat Anspruch auf gesetzlichen Mindestlohn, da nicht nebenberuflich tätig. Bei 9,82 €/pro Stunde liegt das Entgelt damit bei 982 € im Monat und nicht bei 700 €. Aber es geht noch weiter...
Bei 982 € Entgelt im Monat auf die der Arbeitnehmer jetzt ein Anrecht hätte sind wir auch über der Grenze von 450 €. Das heißt, es fallen keine Pauschalbeiträge für einen Minijobber an, sondern reguläre Sozialversicherungsbeiträge
Der Arbeitnehmer ist jetzt mit dabei und gibt die Hälfte der fälligen Beiträge aus seinem Bruttogehalt ab.
Zudem muss der Arbeitnehmer jetzt auch Lohnsteuer bezahlen, die früher sein Arbeitnehmer pauschaliert übernommen hat.
Außerdem rechnen sich jetzt sämtliche Abzüge aus dem Gesamtentgelt und nicht aus den 450 €.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Jo mei, soviel wird das nicht ausmachen!

Naja, früher hat der X 700 € bekommen, jetzt sind mit einer regulär richtigen Gehaltsabrechnung es nur noch 667,40 €. Die 32,60 € hat er zu viel erhalten und muss Sie dem Arbeitgeber zurückzahlen. Pro Monat seit Arbeitsbeginn oder Beginn des Prüfungszeitraums... Ist erstmal prinzipiell kein Beinbruch. Der Verein hat aus dem Modell pro Monat 28,36 € pro Monat noch an den Staat abzuführen
Verzichtet der Verein hingegen auf eine Rückzahlung, dann sind diese 32,60 € pro Monat erneue Steuer- und beitragspflichtig. . Dann sind die zusätzlichen Lohnnebenkosten sogar 47,93 €.

Entscheidend sind zwei Dinge:

1.) Das läppert sich.
2.) Die Modelkonstruktion ist wacklig und im Zusammenhang mit den nicht erfolgten Dokumentationen ist man da schon in der Diskussion um vorsätzlichen Sozialversicherungsbetrug, vorsätzliche Steuerhinterziehung und Verstoß gegen das Mindesstlohngesetz drin. Der ruhmreiche Bundesligaverein hat somit Deutsche Rentenversicherung, Finanzamt und Zoll am Arsch kleben.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Ok, ist das alles?

Nö, natürlich nicht. Die Berufsgenossenschaft (Versicherung gegen Arbeitsunfälle) kommt auch noch obendrauf und bemisst sich an dem neuen monatlichen Entgelt von 982 €.

Alles in allem kein besonders lohnender Deal und ein Imageschaden obendrein, wenn man schaut, was ein Lewandowski so verdient. Also, kommt halt nicht gut, wenn Du in Deinem eigenen Laden im Amateurbereich das Lohndumping betreibst, wobei Du das Thema locker lösen könntest, wenn der Spielerstar Numero Uno mal einen Monat lang keine Auflaufprämien kassieren würde (o.ä.).

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Hand aufs Herz, um wen geht es hier?
Es ist nicht ganz eindeutig aus welchem verein der hier zitierte Beispielsfall stammt. Man weiß von FCB und vom FCA, die wegen dieser und anderer Probleme gerade auf den Sack bekommen. Ist sicher kein Zufall, dass das zwei Vereine aus Bayern trifft. Vermutlich hat Prüfdienst der Dt. Rentenversicherung hier mal die Zügel angezogen.

Klugscheißer-Ich hat geschrieben:
Jahaha, aber das ist doch jetzt ein Thema für die ganz großen AGs. Das bisschen Strafe können die sich das ja leisten...

Falsch! Das ist gelebte Praxis auch in 6. und 7. Liga. Ich empfehle hier nachdrücklich diese Doku.

https://www.sportschau.de/milliardenspiel-100.html

Da gibt es noch ganz andere Abgründe, die sich da auftun. Thema Schwarzgeld und Schwarzarbeit. Bei manchen, die hier erwischt wurden, war das direkt eine Existenzbedrohung.

Der depperte Regionalfürst aus dem Film, der viel zu spät merkt, welches Thema die Reporter eigentlich anpacken wollen kennt man so oder so aus jedem Dorfverein. Viel Spaß beim eigenen Abgleich. Jeder findet einen... Garantiert.

Wer von solchen Themen im eigenen Verein weiß, sollte diese Doku wenigstens an den Kassenwart weiterreichen. Die Behörden haben dieses Problem erkannt und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis man die schützende Hand über diesen Vereine ("Rückgrat der Gesellschaft. Darf man nicht so hart rannehmen") wegzieht. Ich glaube nicht, dass das für alle so ganz glimpflich ausgehen wird. Lieber mal rechtzeitig die Dokumentationen überprüfen.
Carpe diem.