- Nordschwabe
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- Schoofseggl
Hallo zusammen,
nach dem sich der gestige Ärger ein bisschen gelegt hat komme ich auch mal zu meinem versprochenen Berichtes unserer Wandertour auf dem Fernwanderweg E 5.
Tag 1:
Mit dem Zug nach Oberstdorf, dann mit dem Taxi weiter an die Spielmannsau. Von dort aus in ca. 2 3/4 Stunden den 850m Aufstieg zur Kempter Hütte. War recht ok, Klima recht schwül.
Tag 2:
Von der Kemptner Hütte auf das Mädelejoch, Überquerung der Grenze zu Österreich, durch das Lechtal über die Hängebrücke runter nach Holzgau, dort sackheiß, knappe 40 Grad. Mit dem Taxi weiter an die Materialseilbahn nach Madau, dort Aufstieg zur Memminger Hütte, der war schon mal recht beschwerlich.
Tag 3:
Früh morgens rauf auf die Seescharte, von dort einen atemberaubenden Blick in das Tal Richtung Zams, einen Abstieg von knappen sehr, sehr beschwertlichen 1.900m nach Zams. Rückblickend die anstrengendste Etappe, wieder abartig heiß. Wir sind dann gleich mit der Seilbahn zur Gipfelhütte Venet gefahren, haben dort übernachtet.
Tag 4:
Mehr als die Hälfte aller Wandersleut haben mittlerweile Magen/Darm, die das dann so abläuft, kann man sich ja vorstellen... Nach einer durchkotzen Nacht sind wir ab 06:30 Uhr auf dem Weg nach Wenns, kraftlos geht es 5 Stunden ins Tal.
Wir fahren von Wenns nach Vent mit dem Taxi, müssen krankheitsbedingt den Aufstieg zur Braunschweiger Hütte abbrechen.
Tag 5:
Von Vent geht es auf die Martin-Büsch-Hütte, nach ca. 2 1/2 Stunde leichtem Aufstieg sind wir da.
Tag 6:
560 m geht es rauf auf die Similaunhütte, von dort 1.300m runter an den Vernagt Stausee. Wir haben es geschafft, sind fix und alle und warten nur noch auf den Bus nach Meran, der uns ins Hotel bringt, wo wir endlich das verschwitzte Wanderzeug ablegen können.
Fazit:
Die Tour ist absolut klasse, wenn auch jeder mal an seine körperlichen Grenzen und auch über diese hinaus kommt ist es ein klasse Gefühl, mit den eigenen Füßen diese Reise "überstanden" zu haben.
Allerdings sollte man mindestens ein halbes Jahr zuvor mit dem Training anfangen, 2x 10km laufen und zusätzliches Walken ist sehr von Vorteil.
Der E 5 ist eine lockere Tour auf befestigten Wegen, sondern dort geht es auch desöfteren extrem unbefestigte Wege bergauf bzw. Steintreppen und Wurzelwege sehr steil bergab.
Ich würde das nächste Mal nicht nur die Hütten buchen, sondern in Zams und Vent eine Pension oder ein Hotel, ggf. auch mal einen halben Tag pausieren, denn man denkt sich schon jeden Morgen: "wie soll ich denn das schaffen" - geht schon aber danach ist man komplett platt.
Hütten und Hotels unbedingt im Juli/August vorab buchen, was wir gemacht haben, denn in einem Notlager zu schlafen, ist noch übler als in einem normalen Lager....
Vielleicht interessiert mein Bericht den ein oder anderen, sollten Fragen für diese Tour sein, könnt ihr auch gerne bei mir melden.
Gruß
Nordschwabe