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"Ein zweites Mal mit Sars-CoV-2 angesteckt" bzw. Immun oder nicht immun – das ist jetzt die Frage.
Wenn berichtet wird, die Antikörper-Spiegel gegen Sars-CoV-2 oder auch gegen andere Vertreter aus der Familie der Coronaviren, gingen nach einem Infekt erschreckend schnell nach unten, heißt das erst einmal noch nichts. Wichtig sei, über eine längere Zeitspanne zu beobachten, ob sich die Antikörper-Menge auf niedrigen Werten einpendele, sagt Andreas Radbruch, Experte für das immunologische Gedächtnis am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin. Genau dafür haben jetzt Forscherteams in den USA und Island ermutigende Hinweise gefunden. Neutralisierende Antikörper gegen das Spike-Protein des Virus bleiben danach über mindestens drei Monate (in der isländischen Studie sogar vier Monate) nachweisbar - auch bei Menschen, die nur leichte Covid-19-Symptome hatten.
Bei bisher 26 Millionen bekannten Coronavirus-Infektionen weltweit sollten einige wenige Zweitinfektionen kein Grund zur Sorge sein, sagt zwar der Virologe Thomas Geisbert von der University of Texas gegenüber dem Fachmagazin „Nature“. Andere Experten rechnen in den nächsten Wochen und Monaten allerdings mit einer steigenden Anzahl von Zweitinfektionen. Dann wird sich herausstellen, ob und bei wem das Immunsystem das Virus rasch eindämmen kann - beziehungsweise ob und bei wem das gefürchtete Gegenteil auftritt.
Daher wundert es nicht, wenn kürzlich über fünf Männer und Frauen berichtet wurde, die sich nachweislich ein zweites Mal mit Sars-CoV-2 angesteckt haben - allerdings mit einer genetisch vom ersten Kontakt leicht abweichenden Virusvariante. Drei der fünf erkrankten nicht oder leichter als beim ersten Mal. Einen 25-jähriger US-Amerikaner traf es nach 48 Tagen und zwischenzeitlich zwei negativen Virustests jedoch heftiger, genauso wie einen 46-jährigen Ecuadorianer nach 63 Tagen. Die ersten drei Fälle müssen - im Gegensatz zum vierten und fünften Fall - kein Anlass zur Sorge sein, sondern können durch die Arbeitsweise der Immunabwehr erklärt werden.
. .....Drei der fünf erkrankten nicht oder leichter als beim ersten Mal. Einen 25-jähriger US-Amerikaner traf es nach 48 Tagen und zwischenzeitlich zwei negativen Virustests jedoch heftiger, genauso wie einen 46-jährigen Ecuadorianer nach 63 Tagen. Die ersten drei Fälle müssen - im Gegensatz zum vierten und fünften Fall - kein Anlass zur Sorge sein, sondern können durch die Arbeitsweise der Immunabwehr erklärt werden.
Warum der US-Amerikaner und der Ecuadorianer beim zweiten Kontakt zu dem neuen Virus sogar schwerer erkrankten als beim ersten Mal, weiß man nicht. Ob der junge Mann aus den USA nach der ersten Infektion überhaupt Antikörper bildete (wovon auszugehen ist), wurde gar nicht untersucht. Der Südamerikaner hatte nach der ersten Ansteckung zumindest IgG und IgM-Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut. Möglicherweise waren unter den gebildeten Antikörpern auch solche, die es dem Virus (bei einem zweiten Kontakt) über den Vorgang des so genannten „Antibody-dependent enhancement“ sogar erleichterten, Körperzellen zu befallen. Rein theoretisch könnte auch ein Impfstoff die Produktion solcher "Verstärker"-Antikörper auslösen. Direkt nach der Impfung würden keine Beschwerden auftreten, wohl aber nach einem erneuten Kontakt, etwa bei einer tatsächliche Infektion mit dem Virus oder eine Zweitimpfung.
Das ist bisher reine Spekulation. Aber von anderen Infektionen - zum Beispiel dem Dengue-Virus oder dem Felinen Coronavirus (ein Coronavirus der Katzen) -weiß man, dass Antikörper nicht nur blockieren, sondern im ungünstigen Fall eine Infektion oder das Entzündungsgeschehen eben auch verstärken können .
Störung des Immungedächtnis
Auf welche Weise Antikörper die Krankheitsprozesse nach einer Sars-CoV-2-Infektion verstärken können, untersucht Mascha Binder vom Universitätsklinikum Halle (Saale). Bei schweren Covid-Fällen verliefe die Immunreaktion recht merkwürdig, sagt die Medizinerin.........
https://www.riffreporter.de/immun/antik ... ars-cov-2/https://www.nzz.ch/wissenschaft/immun-o ... ld.1575951~
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