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RedBlues
Halbdaggl
Iron hat geschrieben:
Auswurf hat geschrieben:
Frank N Furter hat geschrieben:
Ah, jetzt soll wieder jeder nach seiner persönlichen Fasson. Dann kann ja auch jeder der was "verändern will" eine Maske tragen oder es sein lassen.
Nochmal zur Erinnerung: Du wolltest eben noch Maskenverweigerern ihre moralische Integrität absprechen.


was ist das für eine völlig zusammenhanglose umdeutung des von cz geschriebenen..


Nö, läuft doch darauf hinaus. Ist in vielen Bereichen so.


Nimm Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft, die kann man schon heute kaufen, wenn man möchte und sie sich leisten kann, aber wenn ich mir anschaue wie sich zum Beispiel die Schweinefleischpreise anschaue und die Nachfrage nach selbigem, dann scheint die Nachfrage nicht abzunehmen.

Und ja, in einer Marktwirtschaft hat jeder einzelne die Möglichkeit durch sein Verhalten etwas zu ändern.

Aber, wenn man 300 Euro verfügbares Haushalts Einkommen pro Monat hat, dann ist 3 Euro teureres Schweinefleisch pro Kilo 1 Prozent vom verfügbaren Betrag pro Monat. Und da kann man den Kunden dann keinen Vorwurf machen wenn sie nicht Bio kaufen.

Das nennt sich dann leider Teufelskreis, denn wenn Menschen aus Not immer billigere Produkte kaufen, werden die Löhne für diese Produkte immer stärker unter Druck geraten. Und wenn die Mitarbeiter weniger verdienen, werden sie billigere Produkte kaufen.

Wer aber damit argumentiert, dass Leute weniger Fleisch essen können, ja, hat jemand die Preise für Gemüse mit Fleischpreisen verglichen?

Am Ende liegt es dann leider oft auch am Staat, aber nicht nur. Jeder einzelne hat Verantwortung

Iron
Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben: aber wenn ich mir anschaue wie sich zum Beispiel die Schweinefleischpreise anschaue und die Nachfrage nach selbigem, dann scheint die Nachfrage nicht abzunehmen.

Und ja, in einer Marktwirtschaft hat jeder einzelne die Möglichkeit durch sein Verhalten etwas zu ändern.


Die Leute die dort ihre Sachen verkaufen wollen sind doch nicht blöd... das darf man nicht immer dem Kunden überlassen... in anderen Bereichen werden doch auch ständig Hürden eingebaut und die Empörung ist groß wie z.B. beim Abgasskandal während die Pferdelasagne schnell verdaut wurde ...

muffinho
Schon wieder die Preis-Moraldiskussion? Solange es Menschen gibt deren Einkommen nicht entsprechend hoch ausfällt, wird es auch billiges Fleisch geben, so wie es schrottreife Autos und verschimmelte Wohnungen gibt.

Und ich habe das glaub schon mal geschrieben, wer den ganzen Tag als Hilfskraft malocht und trotzdem nicht auf Fleisch verzichten will, weil er sich den von den Grünen als Standard angesehenen Bio-Metzger um die Ecke schlicht nicht leisten können, wird es egal sein ob ein paar Rumänen im Container in Rheda vor sich hinvegetieren, so wie vielen Menschen das Schicksal der Bauarbeiter egal ist, die als Subunternehmer gerade ihr Häuslein bauen, oder in China die Scheiße zusammenschrauben, mit der wir heute telefonieren und surfen, oder die Kinder die in Afrika die Kakaobohnen ernten, mit der wir unsere Kinder als leckeres Endprodukt glücklich machen.... machen wir weiter? Spargel, Erdbeeren etwa?

Scheiß Moraldiskussionen!

Tifferette
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Grasdaggl
muffinho hat geschrieben:Scheiß Moraldiskussionen!


Kannst Du den Blödsinn vielleicht mal lassen? Das ist lupenreines Framing. Warum sollte man nicht drüber diskutieren, welche Auswirkungen das Verhalten Einzelner hat? Das ist die Basis unseres Gesellschaftssystems, die Handlungen Einzelner sind zusammengenommen die Gesellschaft. Und es ist nun auch keine neue Erkenntnis, dass Freiheit eben auch mit Konsequenzen zu tun hat. Sind Leute wie Immanuel Kant etwa moralinsaure Gutmenschen? Da machst Du es Dir aber ganz schön einfach.

Wenn man mit dem Finger auf Individuen zeigt, dann hört für mich auch der Spaß auf. Das ist eine eklige Moralkeule. Aber das hier hat damit NIX zu tun. Also vielleicht mal den Ball flach halten. Es nervt.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

RedBlues
Halbdaggl
Die meisten von uns hier argumentieren ja sicherlich aus der persönlichen Erfahrung und den persönlichen Einkommensverhältnissen.

Das Problem ist, dass wir uns ohne Probleme alles in Bio leisten können, weniger Fleisch essen uns auch leisten können, während andere diese Möglichkeit finanziell nicht so ohne weiteres haben.

Die Diskussion über bessere Lebensmittel muss aber zwangsweise mit einbeziehen, dass höhere Standards zu höheren Preisen führen, die sich nicht jeder ohne weiteres leisten kann.

Mir tut es finanziell nicht weh, wenn das Fleisch 20 Prozent mehr kostet, das Gemüse ebenso.
Für andere ergeben sich daraus aber ernsthafte Probleme.

Und trotzdem ist das Konsumverhalten einzelner in ihrer Gesamtheit am Ende relevant für den Markt und die Erzeuger.

muffinho
Tifferette hat geschrieben:Kannst Du den Blödsinn vielleicht mal lassen? Das ist lupenreines Framing. Warum sollte man nicht drüber diskutieren, welche Auswirkungen das Verhalten Einzelner hat? Das ist die Basis unseres Gesellschaftssystems, die Handlungen Einzelner sind zusammengenommen die Gesellschaft. Sind Leute wie Immanuel Kant etwa moralinsaure Gutmenschen?

Wenn man mit dem Finger auf Individuen zeigt, dann hört für mich auch der Spaß auf. Das ist eine eklige Moralkeule. Aber das hier hat damit NIX zu tun. Also vielleicht mal den Ball flach halten. Es nervt.


Nein, weil es mich einfach ankotzt. Man kann und muss darüber diskutieren, aber sobald die Vorwürfe gegen die anderen beginnen, nervt es mich, und genau darum geht es, diese scheiß Vorwürfe, dass man sich hier und dort falsch verhält und schon fast rechtfertigen muss, warum man dies und das macht. Mich kotzt es einfach an wenn Leute belehren wollen, weil sie denken dass sie die einzig richtige Wahrheit kennen und dann in diesem Bereich die Moralinstanz gegenüber anderen darstellen wollen, aber in analogen Situationen weiterhin sündigen.

Prangert im allgemeinen an, aber hört auf andere zu verurteilen.

Tifferette
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Hilf mir mal kurz - wer wird angeprangert oder verurteilt? Du? Ich?

Und selbst wenn, Du bist sehr schnell dabei, Deine Meinung sehr dezidiert rüberzubringen.ist ja auch okay, das finde ich gut. Dann wird es Dich aber auch mal treffen.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

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Tifferette
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Wenn Du "Moraldiskussionen", die überhaupt keine sind, zum Kotzen findest, dann misch Dich halt raus.
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Balbriggan
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Diese Diskussion ist mit die wichtigste die man führen kann. Aufklärung sollte schon in der Kita und der Schule beginnen.
Die Kinder sollen begreifen und verstehen dass ein Tier sterben muss, um ein Lebensmittel herzustellen. Genauso sollte man den Kids beibringen, dass man ohne Fleisch leckere Gerichte kochen kann.
Wir essen mittlerweile nur noch 2 mal in der Woche fleischhaltige Gerichte. Geht super.
Über dieses Vorurteil dass es nur Norma 1,50 Steak oder Bio für 28 € gibt könnte ich mich ärgern.
Mein Metzger hat kein Bio Label, aber er hat aushängen von welchen Höfen er sein Fleisch bezieht. Kann man sogar in Absprache mit dem Landwirt mal durchlatschen.
Ich seh die Schuld nicht bei den Tönnies und Co. sondern in der Politik wegen fehlender Aufklärung sowie in der Gesellschaft.
Man sollte ein Schulfach „Ernährung“ einführen. Zucker, Fett, Massentierhaltung , Folgeschäden durch ungesunde Ernährung, all diese Themen.
Zuletzt geändert von Balbriggan am 16. Juli 2020 10:00, insgesamt 1-mal geändert.

Tifferette
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muffinho hat geschrieben:Allgemein Leute die so blöd sind dieses Billigfleisch zu kaufen und das System damit noch unterstützen.

Leute, die das machen, sollten sich zumindest im Klaren sein, was sie da tun. Das zu kritisieren hat nichts mit Moraldiskussion zu tun.

Du kannst es gerne anders sehen, bringt mich auch nicht um. Aber ich für meinen Teil mag es nicht, wenn etwas zur nicht diskutierbaren Zone erklärt wird. Obwohl man nicht mal mitdiskutiert.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

muffinho
Tifferette hat geschrieben:Du kannst es gerne anders sehen, bringt mich auch nicht um. Aber ich für meinen Teil mag es nicht, wenn etwas zur nicht diskutierbaren Zone erklärt wird. Obwohl man nicht mal mitdiskutiert.


Nochmal, man kann gerne über alles diskutieren, aber z. B. pauschal Menschen als Blöd zu bezeichnen, weil sie eben billig einkaufen, da fehlt mir der diskutable Grundsatz bzw. die Basis. Das ist wie wenn der Flache sagt, dass alle AfD Wähler Nazis sind.

Ich hatte diese scheiß Diskussionen schon zu oft, auch hier, weil ich eben offen sage dass ich dies und das mache, auch wenn ich die Konsequenzen kenne. Es ist wahnsinn wie sich Menschen winden können, wenn sie einem auf Tierschützer machen, weil ich z. B. Fleisch esse, sich dann aber hin und her winden wenn ich sie frage warum sie mit den Kindern in die Wilhelma gehen, ob das nicht auch Tierquälerei wäre.

Meine Fresse, jeder Mensch handelt nicht moralkonform, weil Moral etwas subjektives ist und daher von jedem unterschiedlich bewertet wird, daher ist es imho schon ok wenn man das macht, was man selbst für richtig hält, solange es nicht gegen geltendes Recht verstösst, aber dann soll man auch dazu stehen und nicht andere Menschen dafür verurteilen, wenn sie sich dieses Recht an anderer Stelle auch rausnehmen!

AxelKruse_FG
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Für micht zieht weder das Argument der Kosten, noch die Frage nach der "Blödheit" der Leute. Ich glaube viel mehr, daß es eine Frage der Eßkultur ist, die von Generation zu Generation übertragen und weiterentwickelt wird, oder eben auch nicht.

Man kann statistisch nachweisen, daß die Menschen bspw. in den mediterranen Ländern einen viel, viel höheren Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben und selbt bei uns ist der Anteil des Einkommens im Laufe der Jahrzehnte immer weiter geschrumpft.

Die Leute legen bei uns schlicht wesentlich weniger Wert auf qualitätvolles Essen als in Frankreich oder Italien. Dabei halte ich im übrigen den Verweis auf die Kosten für vorgeschoben. Oben wird geschrieben, daß manche aus "Not" Billigfleisch kaufen müßten. Das mag es wohl geben, aber im Durchschnitt sind die Leute in Deutschland so wohlhabend wie noch nie zuvor in der Geschichte. Trotzdem kaufen und essen so viele Schund.

Leider hat auch dieses pietistische Vegetariertum nichts mit Eßkultur zu tun. Essen nichts als Geschmacks- oder Kulturfrage, sondern als Gesinnungsfrage. Gute Güte.

Tifferette
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Grasdaggl
Muffi: Der Einzige, der hier das Wort "blöd" in den Mund genommen hat (genauer: "verblödet"), ist Haber. Mach das halt mit ihm aus. Aber lass doch bitte den Rest weiterdiskutieren, das wäre sehr gnädig.

Und einfach mal etwas piano mit der Meta-Moralkeule. Das nervt mich immens. Musst Du biggi vertreten? Die hat das auch immer sehr gerne gemacht.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

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Tifferette
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Grasdaggl
Und ja, wenn Leute den Konnex zwischen Fleischpreis und Tierhaltung nicht sehen, dann sind sie verblödet. DAS hat Haber gesagt. Was gibt es denn da zu deuteln? Hat doch auch nichts mit Moral zu tun.

Die sich anschließende Frage ist dann, ob das für sie beim Kauf ausschlaggebend ist oder nicht, und wie sie mit dieser Information umgehen. Das kann verschiedene Gründe bzw Aspekthaben. Manche davon sind lachhaft, andere mögen rational sein. Da tue ich mich auch sehr schwer, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Aber es ist halt eine ganz andere Frage.
Zuletzt geändert von Tifferette am 16. Juli 2020 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

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de mappes
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Balbriggan hat geschrieben:Diese Diskussion ist mit die wichtigste die man führen kann. Aufklärung sollte schon in der Kita und der Schule beginnen.
Die Kinder sollen begreifen und verstehen dass ein Tier sterben muss, um ein Lebensmittel herzustellen. Genauso sollte man den Kids beibringen, dass man ohne Fleisch leckere Gerichte kochen kann.
Wir essen mittlerweile nur noch 2 mal in der Woche fleischhaltige Gerichte. Geht super.
Über dieses Vorurteil dass es nur Norma 1,50 Steak oder Bio für 28 € gibt könnte ich mich ärgern.
Mein Metzger hat kein Bio Label, aber er hat aushängen von welchen Höfen er sein Fleisch bezieht. Kann man sogar in Absprache mit dem Landwirt mal durchlatschen.
Ich seh die Schuld nicht bei den Tönnies und Co. sondern in der Politik wegen fehlender Aufklärung sowie in der Gesellschaft.
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:prost:
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de mappes
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Spamferkel
AxelKruse_FG hat geschrieben:Für micht zieht weder das Argument der Kosten, noch die Frage nach der "Blödheit" der Leute. Ich glaube viel mehr, daß es eine Frage der Eßkultur ist, die von Generation zu Generation übertragen und weiterentwickelt wird, oder eben auch nicht.

Man kann statistisch nachweisen, daß die Menschen bspw. in den mediterranen Ländern einen viel, viel höheren Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben und selbt bei uns ist der Anteil des Einkommens im Laufe der Jahrzehnte immer weiter geschrumpft.

Die Leute legen bei uns schlicht wesentlich weniger Wert auf qualitätvolles Essen als in Frankreich oder Italien. Dabei halte ich im übrigen den Verweis auf die Kosten für vorgeschoben. Oben wird geschrieben, daß manche aus "Not" Billigfleisch kaufen müßten. Das mag es wohl geben, aber im Durchschnitt sind die Leute in Deutschland so wohlhabend wie noch nie zuvor in der Geschichte. Trotzdem kaufen und essen so viele Schund.

Leider hat auch dieses pietistische Vegetariertum nichts mit Eßkultur zu tun. Essen nichts als Geschmacks- oder Kulturfrage, sondern als Gesinnungsfrage. Gute Güte.


auch das ist korrekt (zumindest beobachte ich genau dasselbe)
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muffinho
AxelKruse_FG hat geschrieben:Trotzdem kaufen und essen so viele Schund.


Die Frage ist ob es diese Personen als Schund definieren. Sicherlich bekommt das Schwein beim Bauern um die Ecke mehr Auslauf und gesünderes Essen, aber in erster Linie muss man doch in Bezug auf dieses Fleisch die Bedingungen anprangern, die Tier und Schlachtpersonal erleiden. Der normale Durchschnittsbürger kann ein teures Biofleisch wohl schwer vom Discounterbrocken unterscheiden, auch weil man es sowieso unter 1 Kg Ketchup versteckt. Gleiches mit der Wurst.
Wie viele Metzger schlachten heute denn noch selbst? Viele bekommen ihr Fleisch auch vom Großhandel und damit Massentierhaltung, nur hat der Metzger einen besseren Ruf.
Ein Freund hat mir mal erzählt, welche Hygienevorschriften beim Schlachten einzuhalten sind, etwa beim Boden und welche Kosten damit verbunden sind, das können sich viele Metzger doch gar nicht mehr leisten.
Daher muss sich jeder, der dieses billige Fleisch ist, erst mal fragen ob ihm die Tierhaltung bzgl Massenzucht egal ist, und ob es ihm egal ist dass die Osteuropäer, die in den Schlachthöfen arbeiten, abends im Container zusammengepfercht sind.
Das kannst Du Dich aber auch beim Gemüse fragen, ich habe die Container von innen gesehen, die der Biobauer für seine Rumänen auf seinem Bauernhof aufgestellt hat, auf dem wir von ein paar Jahren an der Nordsee Urlaub gemacht haben, und ich habe live gesehen wie sie sich den Rücken auf dem Feld kaputt gemacht haben, und das Gemüse wandert dann als teures Bio Gemüse in den Handel.

Irgendwer blutet halt immer für das, was Du isst oder am Körper trägt.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Wir können bei dieser Diskussion auch von unseren Kindern und Enkelkindern lernen.

Unsere BvB-Enkelin ist seit einigen Monaten vegan. Sie ist jetzt voll in der Pubertät und macht sich sehr viele Gedanken um das Tierwohl und gesunde Ernährung. Sie weiß auch, welche Nahrungsergänzungsstoffe sie zusätzlich benötigt, um sich gesund zu ernähren.

Die Älteste war früher in der Pubertät Vegetarierin, kehrte dann zum Fleisch zurück und ernährt sich jetzt wieder vegetarisch , weil ihr neuer Boyfriend Vegetarier ist.

Meine Frau und ich haben schon vor längerer Zeit den Fleischkonsum reduziert. Es gibt regelmäßig Fisch in allen Variationen (außer Pangasius und Victoriabarsch) und eben auch fleischfreie Tage. Verpacktes Fleisch kaufe ich grundsätzlich nicht ein und mariniertes schon alleine deswegen nicht, weil ich mein Fleisch nach meinen Geschmacksvorstellungen würzen möchte. Unser Metzger um die Ecke ist einer der besten in Münster. Seine Schnitzel verkleinern sich beim Braten nicht um ein Drittel . Bei ihm kaufe ich auch meine Suppenhühner, keine verhungerten Flachbrüstler, sondern richtig fleischige Mistscharrer. Von einem halben Huhn mache ich eine Hühnersuppe mit Nudeln oder Reis und am nächsten Tag Frikassée.

Auch auf dem Markt habe ich einen Metzger, der auf seinem Hof noch selber schlachtet und nur Tiere aus der Region verarbeitet.

Zu Tönies.
Er steht jetzt am Pranger, stellvertretend für viele andere Fleischbarone. Sicher nicht zu Unrecht. Ich habe gelesen, dass er mit 1,4 Milliarden Vermögen zu den reichsten Deutschen gehört. Ich neide niemandem sein Besitztum. Aber man darf doch darauf hinweisen, dass etwas im System nicht in Ordnung ist, wenn solche Vermögen durch Tierproduktion und -verarbeitung angehäuft werden. Natürlich ist er politisch gut vernetzt. Ich hoffe, dass die Aufhebung des Schlachtverbotes nicht zu früh erfolgt ist. Dass jetzt in seiner Firma gesundheitspolitisch plötzlich alles in Ordnung sein soll? Ich möchte es gerne glauben, aber wir werden ja sehen.

Die Schweinezüchter haben jetzt kräftig Lärm gemacht, weil die nahtlose Fleischproduktion droht, ins Stocken zu geraten. Ob sie in einer stillen Stunde mal daran denken, dass sie eigentlich nur ein Rädchen in einem perversen System sind, in dem Lebewesen "just in time" produziert werden?
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

muffinho
Und als Fazit: es ist nett wenn man immer sagt, dass der Verbraucher durch sein Handeln selbst die Richtung bestimmen kann... wo wird die Richtung bestimmt beim Autofahren...bei der Elektronik, Thema Standards und die Alleingänge von Apple und anderen Firmen... bei der Energiegewinnung Wind/Solar... bei so vielen Dingen, auch Tierschutz.

Man muss es sehen wie es ist, den Großteil der Menschen bekommst Du bei diesem Thema nur durch 2 Maßnahmen auf eine Linie: Gesetze oder finanzielle Anreize.

muffinho
Tifferette hat geschrieben:Und ja, wenn Leute den Konnex zwischen Fleischpreis und Tierhaltung nicht sehen, dann sind sie verblödet. DAS hat Haber gesagt. Was gibt es denn da zu deuteln? Hat doch auch nichts mit Moral zu tun.


Die Leute wissen das, es interessiert sie nur nicht, weil das eben Teil unserer Kultur ist. Jeder halbwegs Interessierte weiß inzwischen welche Arbeitsbedingungen beim Foxconn herrschen, dass es dort unzählige Suizide gab, Einkasernierungen usw, und hindert es die Menschen daran Apple Produkte zu kaufen? Nein. Jeder weiß inzwischen welche Umweltschäden durch Ölbohrungen anrichtet wird, sei es in Nigeria, Alaska oder in Ecuador... tanken wir deswegen weniger? Haben wir weniger Kunststoff verbraucht, weil wir ständig hören dass man Mikropartikel in Fischen findet, die später auf unseren Teller landen, oder weil der Gesetzgeber eingeschritten ist?

Menschen sind ignorant, sonst würde unsere Gesellschaft nicht so funktionieren. Wir haben uns an das günstige Leben gewöhnt und blenden aus, dass andere Menschen für dieses günstige Leben leiden. Ich habe das für mich akzeptiert, sonst würde ich keine IT nutzen, sonst würde ich nicht in den Zoo gehen, nicht mehr Auto fahren, hätte kein Haus gebaut (sag mal einem Bauunternehmer dass Du keine rumänischen Subunternehmer willst, der lacht Dich aus), würde meine Kleidung selbst herstellen usw.

AxelKruse_FG
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Uwe, Muffinho: Euren Beiträgen würde ich zustimmen und noch folgendes ergänzen:

Man liest über Stuttgart nicht häufig positives, aber ein echter "Softskill" sind die Auswahlmöglichkeiten beim Lebensmitteleinkauf. Daß das große Geld in der Lebensmittelbranche in der Regel nicht mit der Produktion, sonden im Handel erwirtschaftet wird, sieht man allein schon an der Forbes-Liste. Da finden sich die Wal-Mart- neben den Aldi-Brüdern neben Lidl-Schwarz usw.
Wenn man also den Produzenten etwas gutes tun will, kauft man direkt beim Erzeuger. Und genau da gibt es in der Innenstadt von Stuttgart eine Anzahl von Möglichkeiten bei fahrenden Händlern und temporären Marktständen. Ja, das ist aufwendig und trotzdem nicht billig. Aber im Gegensatz zu den "Supermärkten" habe ich da eigentlich nur gute Erfahrungen mit der Qualität gemacht.

Schwierig wird es wirklich beim Fleisch, da auch für mich abgepacktes Fleisch indiskutabel ist.

de mappes
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Spamferkel
muffinho hat geschrieben:
Tifferette hat geschrieben:Und ja, wenn Leute den Konnex zwischen Fleischpreis und Tierhaltung nicht sehen, dann sind sie verblödet. DAS hat Haber gesagt. Was gibt es denn da zu deuteln? Hat doch auch nichts mit Moral zu tun.


Die Leute wissen das, es interessiert sie nur nicht, weil das eben Teil unserer Kultur ist. Jeder halbwegs Interessierte weiß inzwischen welche Arbeitsbedingungen beim Foxconn herrschen, dass es dort unzählige Suizide gab, Einkasernierungen usw, und hindert es die Menschen daran Apple Produkte zu kaufen? Nein. Jeder weiß inzwischen welche Umweltschäden durch Ölbohrungen anrichtet wird, sei es in Nigeria, Alaska oder in Ecuador... tanken wir deswegen weniger? Haben wir weniger Kunststoff verbraucht, weil wir ständig hören dass man Mikropartikel in Fischen findet, die später auf unseren Teller landen, oder weil der Gesetzgeber eingeschritten ist?

Menschen sind ignorant, sonst würde unsere Gesellschaft nicht so funktionieren. Wir haben uns an das günstige Leben gewöhnt und blenden aus, dass andere Menschen für dieses günstige Leben leiden. Ich habe das für mich akzeptiert, sonst würde ich keine IT nutzen, sonst würde ich nicht in den Zoo gehen, nicht mehr Auto fahren, hätte kein Haus gebaut (sag mal einem Bauunternehmer dass Du keine rumänischen Subunternehmer willst, der lacht Dich aus), würde meine Kleidung selbst herstellen usw.


vieles hat zwei seiten; mit IT kann man eben auch gutes tun, Zoos haben auch positive Aspekte...nur bei billigem Fleisch...da wird's schwerer. Und nur weil man so viele Dinge ignoriert, braucht man doch nicht beispielsweise beim Thema Fleisch dann auch nicht drauf zu achten.

Schweres Thema aber...da, wo es einem persönlich leicht fällt, "Gutes" zu tun (was sicher wieder interpretationsbedürftig ist), darf man es durchaus umsetzen
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