Tamasi hat geschrieben:Zur Klarstellung gehört aber: Die EMA hat Astra-Zeneca nie gestoppt o.ä. In D hieß es in den letzten Tagen immer, man müsse jetzt erstmal "die Entscheidung der EMA abwarten". Es gab aber gar keine neue Entscheidung, die EMA ist nie von ihrer Empfehlung abgerückt. Die hatte die ganzen letzten Tage Bestand.
Das stimmt nur, wenn man nicht weiß oder unberücksichtigt läßt, wie die EMA organisiert ist. Die EMA ist eine europäische Agentur, die im Wesentlichen gar keine eigenen Experten vorhält. Die Experten zu Arzneimitteln und Arzneimittelsicherheit befinden sich in den jeweiligen Oberbehörden der Länder. Bei uns also im BfArM und PEI. Beantragt ein Hersteller eine Zulassung bei der EMA prüft also tatsächlich die zuständige Behörde im Stammsitz des Unternehmens. Die EMA ist also eine ziemlich ungewöhnliche Behörde, wenn man so will. Und jetzt die Verknüpfung zu Deinem Vorwurf an Spahn:
Tamasi hat geschrieben:Es lag ganz allein an Spahn & Co., dass AZ in Deutschland gestoppt wurde und so auch weiter in Verruf geraten ist. Eine rein politische Entscheidung um von der mangelnden Impforganisation abzulenken.
Das PEI hat öffentlich dazu geraten die AZ-Impfung erstmal auszusetzen. Dort sitzen Wissenschaftler mit 30 Jahren Zulassungserfahrung von Arzneimitteln, die so ziemlich alles erlebt haben, was man da erleben kann, inklusive der minutiösen Aufarbeitung der Ursünde Contagan. Wenn diese Leute "Stop" sagen, kann der Bundesgesundheitsminister nicht einfach "Weiter" sagen. Herr Drosten, der beispielsweise auch ziemlich klar gemacht hatte, dass er gerne mit AZ weitergeimpft hätte, hat Herrn Spahn mit derselben Begründung ebenfalls in Schutz genommen. Die tatsächliche Entscheidung erstmal die AZ-Impfung zu unterbrechen hat Herr Prof. Dr. Klaus Cichutek hauptverantwortlich als Amtsleiter des PEI getroffen, nicht Herr Spahn.
Ich finde ihn zwar auch zunehmend suspekt, aber man sollte da trotzdem fair blieben.