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CoachingZone
Halbdaggl
vivafernanda hat geschrieben:So langsam wirds ein bisschen irr.


Glaube ich nicht. Die Absage von Großveranstaltungen dient zunächst einmal dazu, die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus zu verlangsamen, bis die Grippewelle abgeflaut ist und vielleicht der Frühling dafür sorgt, dass die Erkrankungen sowieso saisonüblich zurückgehen. Beides ist durchaus im Interesse der besonders gefährdeten Gruppen. Und es gibt halt auch immer wieder Leute, die, obwohl krank, es sich nicht nehmen lassen, trotzdem außer Haus und unter Menschen zu gehen.

(Allerdings fragt man sich schon, warum ausgerechnet beim Coronavirus das durchgesetzt wird, was ggf. auch bei jeder Grippewelle angesagt wäre?)

Die Schule unserer Tochter hier in der Schweiz übrigens hat einen sehr sachlichen Brief geschickt, in dem auf das bei allen anderen fiebrigen Erkrankungen auch zu befolgende Prozedere (Zuhause bleiben bis symptomfrei) und auf allgemeine Hygienemaßnahmen (Schneuzen und Husten ins Taschentuch oder in die Ellbeuge sowie häufiges Händewaschen) hingewiesen wurde. Sehr vernünftig das alles.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Tifferette
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Grasdaggl
Die Behörden in Bayern erwägen ein ähnliches Verbot wie in der Schweiz. Wir sollten hier jedenfalls in kürzester Zeit Meldung machen, ob wir in den nächsten Wochen Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern planen.

Die Hysterie rund um das Coronavirus hat jedenfalls auch ihre guten Seiten. Es wird wesentlich weniger Grippefälle geben, schlichtweg weil viele Leute besser aufpassen. Und Prävention gegen das eine ist auch Prävention gegen das andere.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

CoachingZone
Halbdaggl
CoachingZone hat geschrieben:(Allerdings fragt man sich schon, warum ausgerechnet beim Coronavirus das durchgesetzt wird, was ggf. auch bei jeder Grippewelle angesagt wäre?)


Die Edith erinnert mich daran, dass es gegen die Grippe immerhin einen Impfstoff gibt, der die Risikogruppen schützen kann (unter der Voraussetzung, dass der Impfcocktail genau die Antigene derjenigen Grippevirus-Subtypen enthält, die gerade grassieren...).

Insofern haben die besonderen Maßnahmen gegen Corona durchaus ihre Berechtigung, weil eben bislang kein Impfschutz existiert. Der Staat kommt hier nämlich seiner Pflicht nach, die Schwachen zu schützen :!:
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

vivafernanda
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Granadaseggl
Es ist alles sinnvoll und logisch und dennoch finde ich es ein bisschen irr.

Es ist, als müsse man die Pest verhindern. Aber das kann auch daran liegen, dass ich aufgrund meiner ach so wohl durchdachten Berufswahl seit 30 Jahren viel Zeit mit identifizierten und nicht identifizierten Keimträgern verbringe.
Man entspannt sich oder haut ab.
Spahn hat jetzt jedenfalls seine Bühne auf der er sich offensichtlich bewährt. Vielleicht wird er doch noch Kanzlerkandidat. Made by Corona.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

CoachingZone
Halbdaggl
vivafernanda hat geschrieben:Es ist, als müsse man die Pest verhindern.


Nun ja. Vielleicht kann man sagen, dass es durchaus eine im kollektiven Unterbewusstsein angelegte Furcht vor einer neuen "Pest" (oder Spanischen Grippe o.ä.) gibt, die große Teile der Menschheit auslöscht. Und man deswegen besonders vorsichtig ist, wenn ein neuer Keim auftaucht, den man in seiner Letalität noch nicht beurteilen kann.

Hinzu kommt, dass das Verhalten der chinesischen Regierung durchaus an Schilderungen bei Manzoni und Camus erinnert, wie behördlicherseits mit Epidemien umgegangen wird, die man einfach nicht wahrhaben will.

Ich habe selbst Eltern jenseits der 80 Jahre und wünsche mir sehr, dass sie nicht nach einer (vielleicht vermeidbaren?) Infektion durch Corona sterben müssen. Und da kann ich die Furcht bei Menschen, die nun mal zu den Risikogruppen zählen, schon verstehen und erwarte auch, dass der Staat Maßnahmen zu deren Schutz ergreift :!:
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Tamasi
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Grasdaggl
CoachingZone hat geschrieben:Ich habe selbst Eltern jenseits der 80 Jahre und wünsche mir sehr, dass sie nicht nach einer (vielleicht vermeidbaren?) Infektion durch Corona sterben müssen. Und da kann ich die Furcht bei Menschen, die nun mal zu den Risikogruppen zählen, schon verstehen und erwarte auch, dass der Staat Maßnahmen zu deren Schutz ergreift :!:

Das finde ich richtig. Man kann sich ja privat ärgern oder lustig machen, finde ich völlig okay, jeder wie es ihm liegt. Aber wenn man über seine eigenen Befindlichkeiten hinausdenkt, sollte man zu so einer Haltung kommen und dann eben auch Einschränkungen akzeptieren.

Spielabsagen inklusive. :(

Und was die Erklärung der Ängste angeht:
Ja, Spanische Grippe, irgendwo im Hinterkopf. Aktuell viel einflussreicher scheint mir aber, dass wir - mal wieder, wie immer, jetzt grad aber ganz doll - in einer Zeit leben, in der viele alte Sicherheiten marodieren und viel Neues anders, unklar und bedrohlich wirkt. Klimawandel, Digitalisierung, Strafzinsen, whatever. Und natürlich: Die Globalisierung.

Ein unbekanntes, unberechenbares und sich global ausbreitendes Virus passt da perfekt dazu.

fkAS
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Halbdaggl
CoachingZone hat geschrieben:
CoachingZone hat geschrieben:(Allerdings fragt man sich schon, warum ausgerechnet beim Coronavirus das durchgesetzt wird, was ggf. auch bei jeder Grippewelle angesagt wäre?)


Die Edith erinnert mich daran, dass es gegen die Grippe immerhin einen Impfstoff gibt, der die Risikogruppen schützen kann (unter der Voraussetzung, dass der Impfcocktail genau die Antigene derjenigen Grippevirus-Subtypen enthält, die gerade grassieren...).

Insofern haben die besonderen Maßnahmen gegen Corona durchaus ihre Berechtigung, weil eben bislang kein Impfschutz existiert. Der Staat kommt hier nämlich seiner Pflicht nach, die Schwachen zu schützen :!:

Dazu kommt, dass Corona oft einen sehr leichten Verlauf hat. Einerseits positiv, aber dadurch verbreiten Leute das Virus eher. Und für bestimmte Gruppen hat es sehr ernsthafte Effekte, etwa 5-10 mal mehr Verstorbene als bei Grippewellen (wobei sich das ggfs. auch noch nach unten anpasst). Wenn man die Ansteckungsrate verlangsamt, hält man Belastungsspitzen vom Gesundheitssystem fern und das läuft sich irgendwann aus ohne allzu großen Schaden anzurichten.

Auswurf
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ja,
es geht nur noch darum zeit zu gewinnen.
Ob dies in relevantem ausmaß gelingen wird ist unklar,
aber den impfstoff wird es irgendwann geben
- vielleicht in nem halben jahr oder so
das ist doch keine Musik


Tamasi
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Nice Weather hat geschrieben:Man kann die Entwicklung vielleicht hinauszögern, aber es gibt kein Zurück.

Bitte auf Threadhygiene achten! :-)

de mappes
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Spamferkel
fkAS hat geschrieben:
CoachingZone hat geschrieben:
CoachingZone hat geschrieben:(Allerdings fragt man sich schon, warum ausgerechnet beim Coronavirus das durchgesetzt wird, was ggf. auch bei jeder Grippewelle angesagt wäre?)


Die Edith erinnert mich daran, dass es gegen die Grippe immerhin einen Impfstoff gibt, der die Risikogruppen schützen kann (unter der Voraussetzung, dass der Impfcocktail genau die Antigene derjenigen Grippevirus-Subtypen enthält, die gerade grassieren...).

Insofern haben die besonderen Maßnahmen gegen Corona durchaus ihre Berechtigung, weil eben bislang kein Impfschutz existiert. Der Staat kommt hier nämlich seiner Pflicht nach, die Schwachen zu schützen :!:

Dazu kommt, dass Corona oft einen sehr leichten Verlauf hat. Einerseits positiv, aber dadurch verbreiten Leute das Virus eher. Und für bestimmte Gruppen hat es sehr ernsthafte Effekte, etwa 5-10 mal mehr Verstorbene als bei Grippewellen (wobei sich das ggfs. auch noch nach unten anpasst). Wenn man die Ansteckungsrate verlangsamt, hält man Belastungsspitzen vom Gesundheitssystem fern und das läuft sich irgendwann aus ohne allzu großen Schaden anzurichten.


das ist korrekt, ja
aber in Bezug auf höhere Zahlen an Toten sollte man mal noch abwarten; in Südkorea beispielsweise ist die Letalitätsrate äußerst gering.

zum leichten verlauf und leichten Verbreiten: Absolut richtig, deswegen finde ich es so schwer und zugleich auch vielleicht nicht nötig, das riesige Fass aufzumachen.

Beispiel: Im Saarland gibt es einen Verdachtsfall, der untersucht wird. Sollte der positiv sein, hat die Person möglicherweise die letzten Tage in diesem Ort schon Leute infiziert. Aus diesem Ort war eine Laufgruppe unterwegs zum Paris-Marathon am letzten Wochenende per Zug. Marathon wurde abgesagt aber die Leute waren natürlich dennoch auf den Straßen. Knapp ne Woche Später aufklären wo überall intensiver Kontakt herrschte und zudem die Leute milde oder keine Symptome zeig(t)en...eine riesige Herausforderung.

Ich finde es gut, dass man alles mögliche versucht, die Spitzen zu verteilen so gut es geht und ständig einzudämmen solange es noch Sinn macht...aber ich fürchte, das Virus lässt sich nicht aufhalten.
Und genau dann ist man wieder über ersteres froh: Meist milder Verlauf.
Don't criticize what you can't understand

Tamasi
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Grasdaggl
Ich fände es ja auf irgendeine Art witzig, wenn das Virus über den Sommer schwächer wird und dann im nächsten Winter wieder anzieht. Und dann muss man die extra in den Winter verlegte WM in Katar absagen. :D

Nachteiliges Szenario:
Katar ist klein und überschaubar und drumrum Wüste oder Wasser lassen sich super zur Quarantänezone umbauen. Womöglich werden Großveranstaltungen in Zukunft nur noch in solchen Safe Zones stattfinden. Fans werden computeranimiert und das TV-Bild isch eh subbr. Mist.

fkAS
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Halbdaggl
de mappes hat geschrieben:das ist korrekt, ja
aber in Bezug auf höhere Zahlen an Toten sollte man mal noch abwarten; in Südkorea beispielsweise ist die Letalitätsrate äußerst gering.

Ca. 0,5% wenn die Infizierten gut erfasst sind. Im Vergleich zur "normalen" Grippe mit 0,1-0,2% höher. In China mitlerweile 0,7%, anfangs 2,5%, in dem Fall vermutlich wegen Überlastung des Gesundheitssystems.
In Italien stehen rund 50 Verstorbene zu rund 2000 infizierten - wieder 2,5%. Gute Frage, woran das dann liegen mag. Evtl. ist die Dunkelziffer bei den Infizierten viel höher. Gute Voraussetzungen dafür, dass das Virus weiter grassiert.

CoachingZone
Halbdaggl
Nochmal: Im Namen der Risikopatienten, derer ich in alleine in meinem näheren Verwandten- und Bekanntenkreis über zehn zähle (und da gehören hochbetagte Senioren wie meine Eltern genauso dazu wie 12jährige Schulfreundinnen meiner Tochter mit Immunschwäche oder Herzfehler), die keinerlei Schutz genießen außer Nichtkontakt mit infektiösen Personen, finde ich jede Aufrechnerei von Letalitätsquoten sowieso sehr abstrakt und irgendwie abgehoben.

0,5% bedeutet übrigens, dass einer von 200 Infizierten stirbt. Nur um das mal zu veranschaulichen...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

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de mappes
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Spamferkel
fkAS hat geschrieben:
de mappes hat geschrieben:das ist korrekt, ja
aber in Bezug auf höhere Zahlen an Toten sollte man mal noch abwarten; in Südkorea beispielsweise ist die Letalitätsrate äußerst gering.

Ca. 0,5% wenn die Infizierten gut erfasst sind. Im Vergleich zur "normalen" Grippe mit 0,1-0,2% höher. In China mitlerweile 0,7%, anfangs 2,5%, in dem Fall vermutlich wegen Überlastung des Gesundheitssystems.
In Italien stehen rund 50 Verstorbene zu rund 2000 infizierten - wieder 2,5%. Gute Frage, woran das dann liegen mag. Evtl. ist die Dunkelziffer bei den Infizierten viel höher. Gute Voraussetzungen dafür, dass das Virus weiter grassiert.


In Italien verwundert mich die hohe Letalität auch in einem eigentlich gut entwickelten europäischen Land und zudem im besser strukturierten Norden des Landes
Möglich, dass es da an der Erfassung mangelt
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de mappes
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Spamferkel
Plan B hat geschrieben:Eben. So rum liest sich das so gefährlich, wie es wirklich ist.


Niemand verharmlost etwas...schon garnicht die Presse oder ich glaub hier im Forum hat auch niemand die Absicht
Aber relativieren beispielsweise mit der Influenza hilft schon bei der Einschätzung

Natürlich sollte man niemandem einem unnötigen Risiko aussetzen
Das öffentliche Leben lahm legen nebst Panik ist vielleicht aber auch nicht nötig

Ich finde es gut, wie es aktuell in brd gehandhabt wird
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Southern Comfort
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Halbdaggl
CoachingZone hat geschrieben:Nochmal: Im Namen der Risikopatienten, derer ich in alleine in meinem näheren Verwandten- und Bekanntenkreis über zehn zähle (und da gehören hochbetagte Senioren wie meine Eltern genauso dazu wie 12jährige Schulfreundinnen meiner Tochter mit Immunschwäche oder Herzfehler), die keinerlei Schutz genießen außer Nichtkontakt mit infektiösen Personen, finde ich jede Aufrechnerei von Letalitätsquoten sowieso sehr abstrakt und irgendwie abgehoben.

0,5% bedeutet übrigens, dass einer von 200 Infizierten stirbt. Nur um das mal zu veranschaulichen...


Angesichts des teilweise milden Verlaufes würde ich nicht viel auf diese Quote geben. Entweder hohe Dunkelziffer bei den Erkrankten und/oder zu wenig erfasste Todesfolge durch Corona.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Southern Comfort
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Halbdaggl
CoachingZone hat geschrieben:Nochmal: Im Namen der Risikopatienten, derer ich in alleine in meinem näheren Verwandten- und Bekanntenkreis über zehn zähle (und da gehören hochbetagte Senioren wie meine Eltern genauso dazu wie 12jährige Schulfreundinnen meiner Tochter mit Immunschwäche oder Herzfehler), die keinerlei Schutz genießen außer Nichtkontakt mit infektiösen Personen, finde ich jede Aufrechnerei von Letalitätsquoten sowieso sehr abstrakt und irgendwie abgehoben.

0,5% bedeutet übrigens, dass einer von 200 Infizierten stirbt. Nur um das mal zu veranschaulichen...


Angesichts des teilweise milden Verlaufes würde ich nicht viel auf diese Quote geben. Entweder hohe Dunkelziffer bei den Erkrankten und/oder zu wenig erfasste Todesfolge durch Corona.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Tamasi
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Grasdaggl
Toll, dann kann man die Haltegriffe abschlecken ohne blöd angeschaut zu werden. Also... falls man auf sowas steht. Heutzutage geht ja so manches.


Bücherwurm
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Lombaseggl
Tifferette hat geschrieben:Die S-Bahn war heute herrlich leer.


Seit ich meinen asiatischen Bekannten in die volle S-Bahn mitnehme und er gut hörbar hüstelt, haben wir trotz großer Enge stets eine Vierer-Sitzgruppe für uns... :lol:

Airwin
Southern Comfort hat geschrieben:
CoachingZone hat geschrieben:Nochmal: Im Namen der Risikopatienten, derer ich in alleine in meinem näheren Verwandten- und Bekanntenkreis über zehn zähle (und da gehören hochbetagte Senioren wie meine Eltern genauso dazu wie 12jährige Schulfreundinnen meiner Tochter mit Immunschwäche oder Herzfehler), die keinerlei Schutz genießen außer Nichtkontakt mit infektiösen Personen, finde ich jede Aufrechnerei von Letalitätsquoten sowieso sehr abstrakt und irgendwie abgehoben.

0,5% bedeutet übrigens, dass einer von 200 Infizierten stirbt. Nur um das mal zu veranschaulichen...


Angesichts des teilweise milden Verlaufes würde ich nicht viel auf diese Quote geben. Entweder hohe Dunkelziffer bei den Erkrankten und/oder zu wenig erfasste Todesfolge durch Corona.



die quoten sind etwas uneinheitlich. In italien 79 tote bei ca 2500 infektionsfällen. Wären ca. 3% ( :!: )
https://www.merkur.de/welt/coronavirus- ... 54783.html