Frank,
deine Skepsis in allen Ehren und "Bewusstsein schärfen" ist m.E. richtig, "Panikmache" aber falsch. Da bin ich bei dir.
Nur, dass du dich bei deinen Argumenten auch auf Zahlen aus China berufst... Was soll ich sagen?
Nichts gegen dich, aber da vertraue ich eher einer in China lebenden, gut vernetzten und bewährten (Investigativ-)Journalistin:
https://www.sueddeutsche.de/politik/chi ... -1.4863096
Das obige ist ein Kommentar, hier kommt ein ausführlicherer Text - mit mehr Hintergründen:
https://www.sueddeutsche.de/politik/cor ... -1.4863551
"Bis zu 46.800 Tote" vs. den offiziellen "2548". Natürlich gab es in den letzten Wochen auch andere Todesursachen etc.pp., aber ich denke, bei halbwegs klarem Verstand kann man sich darauf einigen, dass die tatsächliche Zahl der Corona-bedingt Verstorbenen irgendwo zwischen den beiden genannten Zahlen liegt und damit doch deutlich höher ist als die offizielle Zahl.
Die geschönten Zahlen - das ist "eine Demonstration unglaublicher Regierungskraft und Regierungsmacht".
deine Skepsis in allen Ehren und "Bewusstsein schärfen" ist m.E. richtig, "Panikmache" aber falsch. Da bin ich bei dir.
Nur, dass du dich bei deinen Argumenten auch auf Zahlen aus China berufst... Was soll ich sagen?
Frank N Furter hat geschrieben:China: 4,02
Das sinkt jetzt seit Tagen ganz, ganz langsam ab. Die haben also noch Neuinfizierte, aber prozentual weniger Tote. Mal sehen ob China eine zweite Welle verhindern kann. Das wäre wirklich eine Demonstration unglaublicher Regierungskraft und Riegierungsmacht.
Nichts gegen dich, aber da vertraue ich eher einer in China lebenden, gut vernetzten und bewährten (Investigativ-)Journalistin:
Nichts gelernt
Das Regime schönt die Zahl der Opfer. Den Schaden hat die ganze Welt.
Von Lea Deuber
In der Stadt Wuhan, in der das Coronavirus zum ersten Mal entdeckt wurde, werden in diesen Tagen die Urnen mit der Asche der Verstorbenen an die Hinterbliebenen übergeben. 2548 Menschen sollen laut offiziellen Angaben dort gestorben sein. Nun geben die sieben größten Krematorien der Stadt jeweils 500 Urnen pro Tag aus, ein sicheres Indiz dafür: Die Opferzahlen sind falsch. Sie könnten fast 20 Mal so hoch liegen.
Überraschen kann das wenig. Von Anfang an haben Chinas Behörden Fälle vertuscht, Krankenakten gefälscht, Proben vernichtet. Das Zeitfenster, in dem das Virus hätte lokal eingedämmt werden können, hat das Land verpasst. Mit erstaunlicher Chuzpe präsentiert sich Peking nun als vorbildlicher Krisenmanager. Dabei ist das systemische Versagen Chinas der Grund für die globale Ausbreitung. Dass man zwischenzeitlich positiv Getestete aus den Statistiken strich, weil sie angeblich keine Symptome hatten, ist nur ein weiterer Beleg: Peking hat nichts gelernt.
Mit den Fälschungen verhöhnt das Regime nicht nur die Opfer. Das Land ist den anderen Krisenregionen um Wochen voraus. Für Entscheidungen dort wäre es hilfreich, von den Zahlen aus China lernen zu können. Doch wegen der geschönten Statistiken ist es anderen Staaten fast unmöglich, Lehren aus Chinas Krisenmanagement zu ziehen.
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Das obige ist ein Kommentar, hier kommt ein ausführlicherer Text - mit mehr Hintergründen:
Verwirrung um Neuinfizierte: Pekings seltsame Corona-Statistik
Von Lea Deuber, Peking
In China sind aktuell deutlich mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bisher bekannt. Mindestens 1561 Menschen wurden zuletzt positiv auf das Virus getestet. Diese Personen waren bisher nicht in den Statistiken aufgetaucht. In den offiziellen Statistiken haben die Behörden Patienten außen vor gelassen, die zwar positiv auf das Virus getestet wurden, aber keine Symptome zeigten. Die betroffenen Patienten sollen nun zentral für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden.
Zuletzt war wiederholt vermutet worden, dass die Zahlen aus China nicht stimmen. Im Internet hatten Menschen von Fällen aus ihrem Umfeld berichtet, die infiziert waren, aber nicht in offiziellen Statistiken auftauchten. In einem Eintrag auf einer Internetplattform vom 12. März etwa hatte ein Einwohner aus Yueyang erklärt, es habe mehrere Neuinfizierte in der Stadt gegeben, auf der offiziellen Liste stehe aber die Zahl null. Die örtliche Regierung hatte daraufhin erklärt, es seien tatsächlich fünf Personen positiv getestet worden. Da sie aber keine Symptome gehabt hätten, seien die Behörden auch nicht verpflichtet gewesen, dies öffentlich mitzuteilen.
In Wuhan erklärten Bewohner und medizinisches Personal der Nachrichtenagentur Reuters, es habe in einigen Kliniken Probleme mit den Tests gegeben. Deshalb seien Infizierte nicht registriert worden.
Wer die Urnen in Wuhan zählt, kommt auf eine schreckliche Rechnung
Landesweit soll es mehr als 81 000 Infektionen gegeben haben. Die Mehrheit davon sei inzwischen wieder genesen und aus den Krankenhäusern entlassen, hieß es in einem früheren Statement der Behörden. 2161 Patienten sollen sich weiterhin in medizinischer Behandlung befinden. Die Nachmeldung der Infizierten ohne Symptome erfolgte einen Tag nach der Mahnung des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang an Lokalregierungen, weiterhin Neuinfektionen zu melden und Menschen ohne Symptome zu testen, die aber möglicherweise trotzdem ansteckend seien. Ein Mitglied der Nationalen Gesundheitskommission versicherte am Dienstag in Peking, von April an auch asymptomatische Fälle wieder mit in die offizielle Statistik aufzunehmen.
Zuletzt haben die Behörden vor allem über importierte Fälle aus dem Ausland berichtet. Auch wenn es sich dabei fast ausschließlich um Menschen aus China handelte, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren, berichteten die Behörden von "Ausländern", die das Virus zurück nach China bringen würden.
Zweifel gibt es zudem an den Zahlen der Todesopfer in China. So hat das Land 2548 Tote in Wuhan gemeldet. Dort haben die Krematorien angefangen, die Urnen von Gestorbenen an Familienangehörige auszugeben. Rund 500 Urnen pro Krematorium pro Tag. Es gibt mindestens sieben große Unternehmen in der Stadt. So gehen Schätzungen davon aus, dass in der Krise bis zu 46 800 Menschen in der Stadt gestorben sein könnten.
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"Bis zu 46.800 Tote" vs. den offiziellen "2548". Natürlich gab es in den letzten Wochen auch andere Todesursachen etc.pp., aber ich denke, bei halbwegs klarem Verstand kann man sich darauf einigen, dass die tatsächliche Zahl der Corona-bedingt Verstorbenen irgendwo zwischen den beiden genannten Zahlen liegt und damit doch deutlich höher ist als die offizielle Zahl.
Die geschönten Zahlen - das ist "eine Demonstration unglaublicher Regierungskraft und Regierungsmacht".