Frank N Furter hat geschrieben:@Strafraumgitarre
Dann halt Dich doch einfach an Dieter Nuhr, wenn Dich das Thema nicht interessiert und Deine Priortäten eh andere sind?
Heiland Zack, Du zitierst aber schon arg selektiv! Würde mich das Thema nicht interessieren, würde ich mich auch nicht beteiligen, ich hoffe, das leuchtet grundsätzlich erst mal ein.
Was ich geschrieben habe, ist, dass meine Prioritäten andere seien, als "Gedankenspiele"
oder "theoretische Gedankenexperimente"
Das ist so, weil ich mich grad jeden Tag mit den
praktischen Gegebenheiten zu befassen habe.
Frank N Furter hat geschrieben:Auch Du bist nicht offen genug, klar und ehrlich zu sagen, was Dir nicht passt. Stattdessen lässt Du Dich tatsächlich von so einer primitiven Gruppendynamik mitreißen. Einige Deiner Postings ließen mich eigentlich denken, Du wärst...ja: menschlich reifer.
In welcher Welt lebst Du denn? Ich hatte ziemlich klar geschrieben, was mir nicht passt:
Strafraumgitarre hat geschrieben:Manche Deiner getätigten Schlussfolgerungen spielen Gedankenlotto mit Menschenleben auf der Grundlage von Bauchgefühl.
Und dafür bin ich nicht zu haben!
Viele Deiner nachfolgenden Postings haben mich in dieser Einschätzung leider eher bestätigt als widerlegt und das stößt mir dann inhaltlich und menschlich auf. Eine verkackte Gruppendynamik brauche ich dazu sicher nicht!
Jetzt zu inhaltlichen Aspekten:Frank N Furter hat geschrieben:Flache9 hat geschrieben:Man möchte die Kapazitäten auf 56.000 erhöhen und ist schon dabei.
Das ist bereits erreicht worden.
Hier liest sich das anders:
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 74cd031baa Deutschlandweit gibt es 28.000 Intensivbetten, 20.000 davon mit Beatmungsmöglichkeit. Rund 5000 weitere Betten könnten aus jetziger Sicht innerhalb von 24 Stunden zusätzlich bereitstehen, hat die DIVI erfasst.
Auch das sind im internationalen Vergleich immer noch sehr viele, sogar mehr, als Frankreich und Italien zusammen aufbieten können, um das mal in eine Relation zu setzen. Aber sämtliche Kliniken bereiten sich derzeit auf die erwartete große Welle in ein bis spätestens zwei Wochen vor. Und wie heftig genau die ausfallen wird, kann derzeit niemand wirklich seriös vorhersagen! Zahlenspiele und statistische Jonglierereien zwischen der Spanischen und der "normalen" Grippe helfen da halt nicht mal begrenzt.
Frank N Furter hat geschrieben:Der einzige Punkt, der aktuell noch nicht so gut beurteilt werden kann, ist die Versorgung mit Verbrauchsmaterialien. Da wirken die internationalen Handelbeschränkungen gerade sehr kontraproduktiv. Es wäre die Aufgabe der Politik sich hier international besser abszustimmen.
Die internationalen Handelsbeschränkungen sind hier gerade das kleinste Problem:
https://www.tagesschau.de/inland/masken ... s-101.htmlObwohl in China, wo der Großteil der Ausrüstung hergestellt wird, die Produktion wieder angelaufen ist und sogar gesteigert wurde, ist die Versorgungslage in Deutschland dramatisch: Manchen Krankenhäusern geht bereits die Ausrüstung aus, Pflegedienste und Arztpraxen fürchten, ihre Patienten nicht mehr behandeln zu können und ebenfalls in Krankenhäuser überweisen zu müssen. In vielen Einrichtungen näht das medizinische Personal die Atemschutzmasken bereits selbst.
...
Überall wird die fehlende Koordinierung der Landes- und Bundesregierungen kritisiert. "Es ist Wildwest. Jeder versucht jetzt, sich zu bereichern, die Not der Krankenhäuser auszunutzen", sagt Olaf Berse, Geschäftsführer von Clinicpartner, einer bundesweiten Einkaufsgemeinschaft für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen. Die Angebote seien zum Teil regelrecht kriminell. Filter sind nicht funktionsfähig, die Zertifikate gefälscht. Dies gefährde Patienten und Personal, die glauben, geschützt zu sein, obwohl sie es eigentlich nicht sind, sagt Berse.
...
Innerhalb weniger Tage kletterte damit der Einkaufspreis von FFP2-Atemschutzmasken um 3000 Prozent - von 0,45 Euro auf 13,52 Euro. Vor allem die Logistik aus China ist ein Problem. Der Transport ist im Zuge der Pandemie fast zum Erliegen gekommen. Außerdem ist die Versorgungslage in anderen Ländern zum Teil noch verheerender, beispielsweise in Spanien oder den USA. Sie alle konkurrieren um die Schutzausrüstung.
Mittlerweile haben Tutorials Konjunktur, wie man sich selbst einen Mundschutz basteln kann, wie etwa hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/vire ... ket-newtabProblem: Man benötigt dazu Küchenrollen. Siehe Klopapier...
Und zuletzt für heute noch eine ganz allgemeine Anmerkung:
Ich beobachte seit einigen Tagen, wie in der medialen Berichterstattung verstärkt Ökonomen zu Wort kommen, die auch nicht mit Ratschlägen geizen, wie die aktuelle Gesundheitsbedrohung durch Covid 19 gehandhabt werden müsse. Erstmal kein Problem - jeder ist betroffen, jeder kann und soll sich äußern. Nur:
Ich werde
sehr hellhörig, wenn die Finanzwelt mit Lösungen für medizinische Fragen um die Ecke kommt. In Italien steht man derzeit bereits vor dem ethischen Problem, welcher von mehreren Patienten das eine verfügbare Intensivbett mit Beatmungsmöglichkeit bekommt und welcher nicht. Ich würde mir sehr wünschen, dass zu gesundheitlichen Aspekten nicht die Ökonomen sprechen, sondern die Virologen, Epidemiologen, etc., bevor nach den ersten zwei Wochen Lockdown und Lagerkoller als nächstes die Frage aufkommt "Wieviele gerettete Menschenleben verkraftet unsere Wirtschaft (noch)?"
Aus US-Sicht ist unser Gesundheitssystem "kommunistisch". Wir sollten froh und dankbar sein, dass wir es haben!