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jagdhuette
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Halbdaggl
jagdhuette hat geschrieben:Endlich mal ein Thread wo manche Spamer gemäß Alter noch nicht mitschreiben können.
@Haber: Worom au ned?
@UWe: Spearman oder Pearson?


@ 1. Was für ein fataler Irrtum - hier ist ja mal wieder kein Stöckchen klein genug.

@ UWe - das bezog sich auf die Korrelation. Da sehe ich mittlerweile zumindest bei zwei Schreibenden auch eine gewisse.

de mappes
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Spamferkel
muffinho hat geschrieben:Ein souveräner Mensch würde mein Witzchen mit einem anderen Witzchen oder noch besser Selbstironie kontern, ein unsouveräner Mensch jammert rum, dass es vollkommener Schwachsinn ist.

Wer nicht über sich selbst lachen kann, ist eine ganz arme Sau.


du hast sooo recht ohne es zu wissen...nur: leider war kein Witz auffindbar
Don't criticize what you can't understand

Unter Westfalen
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Grasdaggl
jagdhuette hat geschrieben:
jagdhuette hat geschrieben:Endlich mal ein Thread wo manche Spamer gemäß Alter noch nicht mitschreiben können.
@Haber: Worom au ned?
@UWe: Spearman oder Pearson?


@ 1. Was für ein fataler Irrtum - hier ist ja mal wieder kein Stöckchen klein genug.

@ UWe - das bezog sich auf die Korrelation. Da sehe ich mittlerweile zumindest bei zwei Schreibenden auch eine gewisse.


alles klar, capito.
Ja, bei einigen auf dem 1%-Niveau.

Bei den beiden, die Du meinst, ist es aber eine 100%ige Kohäsion. :twisted:

Der eine hat jetzt noch mehr Zeit, seitdem sich der Lemmingboss verdünnisiert hat,
der andere hat heute home office frei bekommen.
:mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Anyway, das beste Auto ist eins, das anspringt, wenn man losfahren will. Das haben die Japaner vor einiger Zeit kapiert. Am schönsten zu fahren sind größere Mercedes mit Automatikgetriebe aus den Achtzigern oder Neunzigern: das Getriebe ist knackig und modern genug, aber auch schön sanft, das ist ein bisschen wie Boot fahren.

Traumautos gibt’s viele, aber ich hätte keine Lust, so einen Karton das ganze Jahr einzuölen und zu streicheln, nur um im Sommer drei mal damit rumzufahren und dann Schiss zu haben, dass auf dem Parkplatz jemand einen Kratzer reinmacht, während man ein Schlotz-Eis isst.

Alte Amerikaner blubbern schön, aber bringt’s das wirklich? Gut, wenn man sich das als Hobby aussucht, meinetwegen. Für die Umwelt ist es kein Problem, weil die Dinger eh alle 50 Kilometer liegenbleiben. Hätte auch Lust, mit einem H1 hin und wieder einen Baumstumpf rauszureißen, aber was macht man mit dem Ding sonst? Kommst ja in keinen Parkplatz, und wenn’s regnet, schifft es rein. Strich-Achter? Käfer? Volvo Schneewittchensarg? Land Cruiser? Ford Granada? Ja sicherlich, nur frage ich mich eben immer, was ich denn wirklich damit machen würde.

Der Nachbar hat so einen VW Golf Sportsvan – ich glaube das wäre die beste Karre für mich, wenn wir mal ehrlich sind: Automatik für den Stau, recht kompakt, trotzdem viel Ladefläche, gutes Gebläse, damit die Scheiben schnell frei sind, und das iPhone kann man bestimmt auch ohne Schreikrämpfe verbinden. Und nicht zu vergessen: vor zwei Jahren ist mir mal jemand mit Karacho hinten reingerauscht: da war ich froh, in einem neuen Japaner zu hocken, und nicht in einem coolen Young- oder Oldtimer.

Also meh – Hauptsache warm und freie Sicht und genug PS zum Überholen. Und es muss von innen schön und dezent sein, ich sitze ja da drin. In den letzten 25 Jahren hat Audi das ganz gut gemacht, Mercedes nicht so.


Auswurf
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Grasdaggl
das interessiert aber wenig,
wenn man zb ein bussle sucht
und auf die absurden preise von vw nicht bezahlen kann.
Abgesehen davon find ich heutzutage vom aussehen her fast alle scheisse. Schauen aus wie prollkarren im negativen sinn.
Angefangen von der bmw riesenniere, über andere monsterkühlergrille (wenn man die noch son nennt?) Fensterschlitze statt fenster etc

mein "mit schuh bisch hi" l 300 bus aus den 90ern hat alles verkraftet.
Cooles einfaches auto

optisch was bei mir der renault espace erste generation (mit riesen frontscheibe) und der orangene käfer die persönlichen aushängeschilder.
das ist doch keine Musik


muffinho
Das beste Auto ist großräumig, zuverlässig und unauffällig. Nichts schlimmeres wenn die Checker mit der tiefergelegten Schwanzverlängerung/-ersatz durch die Gegend fahren und denken, dass die für die Poserei geernteten Blicke alle auf Neid basieren.
Geschmeidiger Kombi mit Klimaanlage, Automatik wegen Stadtverkehr, ein paar Sensoren damit man Licht und Scheibenwischer vergessen kann, Sitzheizung damit der homeofficegeplagte Popo im Winter keine Schockstarre bekommt, Sprachsteuerung damit man sich seinen Wunschtitel nicht umständlich auf dem Display suchen muss, das wars. Ob die Kiste in Grau oder Metallic-Urin lackiert ist, interessiert dann weniger, Hauptsache es stimmt drin, denn ich sitze im und nicht auf dem Auto :D

redrum
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Lombaseggl
Weil es hier so schön nach Benzin müffelt ein Text, den ich vor Jahren für einen Blog geschrieben habe.

MIt deinen Vorschlägen zur Formel 1 und anderen Rennserien kann ich mich durchaus anfreunden.

Einfach und klar. Alles ist erlaubt, außer es wird explizit verboten. Allerdings gab es solch ein Regelwerk schon einmal. Beim ersten Autorennen von Paris nach Rouen im Jahre 1894. Und hier mein Freund beginnt meine Kritik an deinem Text.

Ein Passus in den Regeln dieses Rennens war das Verbot von Schuß- oder Stichwaffen. Ein Duellverbot falls es zu einem Unfall zwischen den Teilnehmern kommen sollte. Warum? Autos waren zur damaligen Zeit eine sehr elitäre Angelegenheit und daher ließt sich die Teilnehmerliste auch wie ein Auszug aus dem who’s who des französischen Hochadels. Autorennen waren schon immer ein Spielplatz für reiche Jüngelchen. Und so war der Schnellste auf der Strecke auch ein gewisser Comte Jules-Albert de Dion. Gewonnen hat er aber nicht, da sein Dampfwagen nicht komfortabel genug war. Das gab Abzüge in der Wertung.

Niemand hätte gewagt, die hochgeschlossenen Damen an Start und Ziel als Boxenluder zu bezeichnen. Schließlich waren es die großen Kokotten des fin de siècle. Maitressen, die ihre Körper nur dem Männern von Adel oder Geld zur Verfügung stellten. Das gemeine Volk war zwar nicht ausgeschlossen, musste aber den standesgemäßen Abstand zu den hohen Herren und Damen wahren. So gesehen ist die heutige Formel 1 ein Muster an Demokratie.

Jener Comte de Dion war jedoch, das sei zugegeben, ein begnadeter Konstrukteur und Rennfahrer. (Übrigens nicht nur im Auto. Auch mit dem Motorrad und dem Fahrrad hatte er einige Erfolge).

Politisch war der Marquis eher eine sinistre Gestalt. Der äußersten Rechten zugehörig, forderte er erst die Wiedereinführung des Kaisertums. Engagierte sich später für die Hinrichtung Dreyfus' und machte sich im Alter mit dem Maréchal Pétain und seiner Vichy-Regierung gemein. Das Einzige was er an den Nazis nicht mochte war, dass es Deutsche waren. Dion war für die politische Presse damals das, was Lothar Mathäus heute für den Boulevard ist.

Aber zurück zum Rennsport. Eher als Segler, denn als Rennfahrer bekannt, war Albert Wilhelm Heinrich von Preußen, der Bruder von Wilhelm II, ein Konkurrent Dions bei einigen Rennen.

Manfred von Brauchitsch – ein Onkel des ehemaligen Flick-Managers Eberhardt, dem Erfinder der Abkürzung wg (von Lambsdorff 100.000 Mark wg Bundestagswahl) – war in seiner Jugendzeit ebenfalls kein armer Mensch. Der Werksfahrer von Mercedes wurde zwar nie Weltmeister aber war trotzdem sehr erfolgreich. Deshalb machten ihn die Nazis zum Sturmführers beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps. Später wurde er Präsident des AvD und flüchtete irgendwann in die DDR, da der Generalbundesanwalt wegen Hochverrat und Staatsgefährdung gegen ihn ermittelte.

Graf Berghe von Trips, Gunter Sachs, die Liste lässt sich schier endlos erweitern. Deine These vom Rennsport als Betätigungsfeld für echte Malocher ist, zumindest im Automobilbereich, kaum haltbar.

“Proletarisch” ist der Auto-Rennsport nur selten und meist nicht lange. In den 50er und 60er Jahren waren es die Indy-Car-Rennen in Indianapolis oder Daytona. Die Bergrennen in Europa. Rallyes. Aber sobald die Zuschauerzahl stimmte, wurden die Rennen von der Industrie übernommen und ein Geschäft damit gemacht. Die Autos und die Technik wurden für normale Freizeitfahrer unbezahlbar.

Hach, und nun hast du mir mit deinem Artikel eine Steilvorlage geliefert. Ich weiß, es führt vom Thema ab. Aber vielleicht habt ihr ja Spaß am lesen.

Ich liebe die amerikanischen big blocks von Ford oder GM. Den 366 Chevrolet mit seinen 6,9 Litern Hubraum, die FE-Maschine aus dem Thunderbird oder die RB 440 des Charger. Den XJ12 von Jaguar (zugegeben „nur“ ein Engländer). Was für herrliche Motoren und welch wunderbare Autos. Leider habe ich sie immer kaputt gefahren. Mit Absicht.

Bis vor 15 Jahren war ich leidenschaftlicher Bangers-Pilot. Für die Unkundigen, Bangers ist wie diese Stock-Car Challenge von Stefan Raab. Nur für Erwachsene. Also nicht in einer Turnhalle, sondern unter freiem Himmel und auf Asphalt ausgetragen. Die Strecke ist oval, die Geraden sind meist eine viertel Meile lang. Es gibt nur zwei Regeln: Es ist verboten, entgegen der Rennrichtung zu fahren und die Fahrertür des Gegners absichtlich zu rammen. Ein Sport, der zur seelischen Ausgeglichenheit führt. Nach dem Rennen kennt man über Monate hinweg nicht einmal die Bedeutung des Wortes „Aggression“.

Es ist ein vergleichsweise günstiges Vergnügen. Alles was man dafür braucht, ist ein Auto vom Schrottplatz, mit einem funktionierenden Motor und einen Sicherheitskäfig, den man sich selbst zusammenschweißt. Einen Benzinkanister, Vier-Punkt-Sicherheitsgurte, einen Helm, einen Feuerlöscher und einen großen Wassertank. Das reicht theoretisch schon, um an einem solchen Rennen teilzunehmen. Mit etwas Glück kann man sogar den einen oder anderen Lauf gewinnen.

Interieur und Scheiben und Stoßstangen ausbauen, Kofferraum und Türen verschweißen. Kühler ausbauen und den Wasserkreislauf mit dem Behälter hinter dem Fahrersitz verbinden. Dort ist auch der Benzinkanister. Er dient als Tank. Die Motorhaube an den Längsträgern verschrauben und fertig ist der Rennwagen. Ach halt, ein Not-Aus-Schalter ist ebenfalls vorgeschrieben. Das war es. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sich für zwei- oder dreihundert Mark einen formidablen Renner bauen. Noch etwas Farbe drüber und los geht’s.

Aber nicht in Deutschland. Die wenigen Strecken, die es gab, sind aus Umweltschutzgründen meist längst geschlossen. Holland, Belgien und Frankreich sind angesagt. Dort werden Rennen bis drei Liter Hubraum gefahren. In dieser Klasse dominieren Anfang und Mitte der neunziger Jahre Ford Granada und Consul. Stabil und mit der 2,8-Liter-Maschine auch einigermaßen schnell. Ein /8 oder W123 hat bei diesen Rennen keine Chance. Viel zu weich. Einzig die Datsun sind zu fürchten. Der 280Z oder der Fairlady. Die Gitterbauweise der Rahmen macht sie beinahe unzerstörbar. Aber der Granada ist besser zu fahren.

Rennen ohne Hubraumbegrenzung gibt es nur in England. Dann wird es teuer.

Besser als ein Auto vom Schrottplatz ist ein gut erhaltener Gebrauchtwagen. Es lohnt sich wirklich die Kleinanzeigenblätter zu durchforsten. Hemd und Anzugjacke angezogen und dann ab. Die Spritpreise steigen ständig und die Säufer von Ford will eigentlich niemand haben und der Student vor der Tür macht einen so wohl erzogenen Eindruck. Er ist begeistert von der Rentnerschaukel und bei ihm ist das Schätzchen samt gehäkeltem Klopapierhut gut aufgehoben. Und so wechselt der Wagen den Besitzer.

Ein paar Monate später erinnert nichts mehr an Opas gemütliche Familienkutsche. Die Radkästen an den Vorderrädern sind großzügig ausgeflext und der ganze Wagen dick mit Unterbodenschutz lackiert. Freitags geht es los zum Rennen und am Sonntag zahlt der Schrotthändler an der Rennstrecke noch ein paar Mark für den Totalschaden.

Mein Verbrauch liegt bei zwei bis drei Autos pro Jahr. Nicht alle werden für die Rennen benutzt. Ein Granada A Coupé mit Vinyldach steht noch heute in meiner Einfahrt. Eine Krawallschachtel mit einer 3,4-Liter-Maschine von Cosworth. Eine echte Proll-Schleuder. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei etwa 16 Litern und der Schadstoffausstoß treibt dem TÜV-Prüfer regelmäßig Tränen der Freude in die Augen. Meiner Frau ist das Auto peinlich. Deshalb benutze ich es nur als Dienstwagen.

Mit der Geburt meines ersten Sohnes werden die Rennen weniger. Und irgendwann ist es Zeit aufzuhören. Aber das letzte Rennen muss schon etwas besonderes sein. England. Mit einem big block. Seit Jahren steht ein 72er Challenger in der Scheune und wartet auf seinen Einsatz.

Firecracker, das ist das Rennen für die großen Jungs. Mehr als drei Liter Hubraum sind erlaubt. Es wimmelt nur von Jaguars, Rovern, S-Klassen, Mustangs, Chargern, Bentleys selbst ein Rolls Royce ist dabei.

Der Challenger steht gut da. Ein Jahr Arbeit, aber schön im eigentlichen Sinne ist er nicht. Die Konkurrenten haben sich dagegen richtig Mühe gegeben. Die Autos blitzen und blinken. Der Rolls hat sogar eine Airbrush-Lackierung bekommen. Der Challenger wurde mit Rostschutzfarbe gerollert. Leider hat diese einen starken Stich ins Rosane. Auf die Fahrertür hat mein Sohn einen bösen Dinosaurier gemalt. Er erinnert stark an eine Wurst auf vier Beinen. Stolz zeigt der Kleine den anderen Fahrern sein Werk und wird gelobt, während ich mitleidige Blicke ernte.

Trotzdem kommt ein Oldtimerfan vorbei und will mir den Wagen abkaufen. Nichts zu machen. Nein, mein Herr, Sonntagabend geht es um alles. Rund 10000 Leute stehen dann am Oval und ich will König werden. König für eine Nacht.

Drei Europäer vom Festland, der Rest Engländer. Blöde Rechtslenker. Sie sind es gewohnt von der linken Seite anzugreifen. Ich nicht. Ich werde mich komplett umstellen müssen, sonst werde ich disqualifiziert. Darauf werden sie jedoch keine Rücksicht nehmen. Ich kann nur versuchen schneller zu sein. Sonst reißen sie mich in Stücke. Aber ich bin vorbereitet. Während die meisten anderen ihre Bigblocks gegen kleinere Sechszylinder eingetauscht haben, um mehr Knautschzone zu haben, fahre ich mit dem Originalmotor. 7,2 Liter Hubraum knapp 420 PS. Das sollte reichen. Ich habe es getestet. Am Ende der Viertelmeile fahre ich knapp 120 km/h ein Granada schafft nur etwa 70 km/h. Ich muss nur aufpassen, dass der Motor nicht überhitzt.

Abends ist es schon ziemlich frisch. Schließlich ist es November. Ein paar hundert Meter weiter liegt die Arena. Dort werden schon die ersten Rennen in den kleinen Klassen ausgetragen. Ich sitze mit ein paar Engländern am Lagerfeuer und trinke Bier, während mein Sohn mit ein paar anderen Kindern spielt.

Es ist erstaunlich. Er kann kein Wort Englisch und versteht trotzdem, was sie sagen. Er hat seinen Spaß an unserem „Männerwochenende“, denn seine Mutter weigert sich strikt, noch einmal in ihrem Leben ein Rennen mit mir als Teilnehmer zu sehen. „Mein“ Mechaniker wird während des Rennens auf ihn aufpassen. Aber auch ohne ihn wäre es kein Problem, einen Aufpasser zu finden. Die meisten Fahrer sind mit Kind und Kegel angereist. Viel davon kenne ich vom Sehen, sie fahren auch auf dem Festland.

Sie sind die Cracks. Halbprofessionell und beinahe jedes Wochenende bei einem Rennen. Sie fahren viel besser als ich und wir sind uns einig, dass ich keine Chance habe. Es ist Tradition auf der Insel, dass die Fahrer vom Kontinent als erste rausgekegelt werden und zudem gibt es noch einen Holländer, der gerne ein Hühnchen mit mir rupfen will. Beim letzten Rennen habe ich seinem Kombi das Heck abgerissen und so seinen sicheren Sieg vereitelt. Lachend erklärt er, was er im Rennen mit mir machen werde. Wir trinken weiter Bier zusammen und amüsieren uns prächtig.

Hier im Fahrerlager feiern wir uns, aber auf der Strecke gibt es keine Freundschaften.

Am nächsten Tag werden die Auslosungen für den Vorlauf bekannt gegeben. Insgesamt sind wir 20 Fahrer in der Gruppe. Die ersten zehn erreichen das Halbfinale. Ich fahre zusammen mit dem Rolls. Glück gehabt, denn den werden alle jagen. Außer mir. Das Halbfinale ist mir so gut wie sicher.

Einmarsch der Gladiatoren. Es ist ein echter Sonntag. Beinahe frühlingshaft. Aus den Lautsprechern dröhnt „Spiel mir das Lied vom Tod“. Das ist so albern, dass ich lachen muss. Wir fahren in die Arena. Die automobile Oberklasse gibt sich ein Stelldichein. Vor der Arena demonstrieren Autofreaks gegen unser Vorhaben.

Vorneweg der Rolls – sein großer Auftritt. Soll er ihn haben. Auf der Motorhaube Challenger sitzt mein Sohn. Er wächst um mindestens zehn Zentimeter als wir in die Arena einfahren. Er winkt in die Menge. Der kleine Prinz. Und ich denke an meine Frau und habe kurz ein schlechtes Gewissen. „Alles ganz harmlos”, habe ich immer betont. Aber natürlich gibt es in jedem Rennen Knochenbrüche. Gerade bei den schweren Kisten. Aber jetzt konzentriere ich mich auf meine Bestie.

Leerlauf rein und ein kurzer Gasstoß. Ein Höllenlärm geht los und mein Sohn fällt vor Schreck beinahe von der Haube. Das sollte ich lieber lassen.

Der erste Lauf ist beinahe langweilig. Ich starte von der zweiten Reihe aus und ziehe davon. Die anderen sind mit sich selbst und dem Rolls beschäftigt. Jeder will ihn erlegen. Zehn Runden später bin ich im Halbfinale. Der Challenger ist noch so gut wie neu, wenn man davon absieht, dass ich ein paar Konkurrenten aus dem Weg räumen musste und damit die Front eingedellt habe.

Jetzt endet das Glück jedoch. Ich erwische einen Startplatz weit hinten. Hey, du Rover, ich will nicht mit dir raufen, ich will ins Finale. Es hilft nichts. Er nimmt förmlich Anlauf und rammt mich auf Höhe der Fahrertür. Idiot. Ich bin ein Linkslenker und das hast du genau gesehen. Das zahle ich dir heim du Arschloch. Dich kriege ich.

Vergessen ist der Traum vom Finale. Den Wichser werde ich jetzt und sofort abschießen. Ach Bürschchen du entkommst mir nicht. Zwei Runden später hänge ich an seinem Heck. Eine Runde bleibe ich hinter ihm. Hin und wieder stupse ich ihn ein wenig an. Er weiß genau, was passieren wird. Weg kann er nicht. Er hat das schnellste Auto des Feldes hinter sich. Bete, mein Freund, bete, dass mich einer erwischt bevor ich mit dir Ernst mache. Im Moment will ich nur spielen.

In der Zwischenzeit ist es reichlich unübersichtlich auf der Strecke geworden. Immer wieder kommt die rote Flagge wenn ein Auto nicht mehr fahren kann. Dann wird angehalten oder im Schritttempo weitergefahren. Der Rover-Fahrer schaut in den Rückspiegel und ich winke ihm freundlich zu. Er wird das Ende des Rennens nicht mitbekommen und er weiß es. Und ich weiß, wie er sich fühlt. Ich habe selbst schon ein paar mal erlebt. Der Psychoterror ist das Schlimmste. Am liebsten würde er jetzt aussteigen und gehen. Dann wäre er aber für alle Zeiten ein Weichei. Nein, es gibt keinen Ausweg. Aber vielleicht mache ich einen Fehler? Vielleicht erwischt mich einer seiner Kumpels?

Hoffnung kann so ein schlimmes Gefühl sein.

Neben mir steht der Holländer. Wie oft haben wir uns in Warneton oder auf anderen Strecken beharkt. Was wollte er mir nicht alles antun. Aber ich zeige auf den Rover und er nickt. Wir vom Festland halten zusammen. Ab jetzt habe ich Geleitschutz. Und dann geht es weiter.

Der Rover versucht wieder wegzukommen. Er setzt seine Bremspunkte immer später. Und jetzt ist es zu spät. Er will einem Wrack ausweichen. Der Wagen kommt ins Rutschen und ich gebe Gas. 420 Pferdchen wiehern und ich habe ihn. Er steht quer vor meiner Motorhaube und ich schiebe ihn auf die Bande. Eine Vollbremsung und der arme Kerl schlittert weiter und landet in der Mauer. Bang! Das nennt sich wohl Totalschaden. Mein Freund. Du hast es dir verdient!

Ach, die Momente des Triumphes sind so kurz. Nur ein paar Sekunden stehe ich regungslos auf der Strecke und dann bekomme ich einen Schlag. Mein Fuß rutscht von der Bremse und meine Motorhaube bohrt sich in die Flanke des Rover. Der stolze Challenger wird gefühlt um knapp zwei Meter verkürzt.

Ein Datsun fährt mir mit etwa 80 km/h ins Heck. Scheiß Gitterrohrahmen. Das Ding ist hart wie ein LKW und der Challenger nur noch Schrott. Der Terminator wurde terminiert.
Das Publikum johlt und applaudiert. Dafür sind sie hergekommen. Ich fluche.

Obwohl ich das Ziel nicht erreicht habe, darf ich im Finale antreten. Als die Zielflagge sich senkte war ich sechster. Aber was nützt es? Der Motor ist tot. Eine klaffende Wunde zieht sich durch den Block. Nichts zu machen.

Nach dem Rennen kommt der Rover-Mann an meinem Zeltplatz vorbei. Zwei Biere in der Hand. Er begutachtet den Challenger und grinst. „This was a really big bang“, grinst er. Wir köpfen die Flaschen und schauen uns zusammen das Finale an.



killroy
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Granadaseggl
Also ich bin mit meinem südkoreanischen Elektroauto sehr zufrieden. Leider ist er nicht so gut gedämmt und hat nicht so tolle Sitze wie der W212 E-Klasse 200D, den ich davor für meinen alten Herrn vollends aufgefahren habe, bevor dann die Dieselfahrverbote kamen. Aber durch den morgendlichen Berufsverkehr gehts mit dem E-Auto wesentlich geschmeidiger. Und den Strom zahlen meine Stadtwerke :)
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Southern & tiffi sind bescheiden.

Ich helfe mal nach.

Southern Comfort:

Bild

wegen der Kundenbindung. :idea:

Könnte aber auch sein, dass er einen Volvo fährt. ;)

Tifferette

Bild

Auf Empfehlung des Heimatministeriums. :twisted:

Ach Ja, dann haben wir ja auch noch Nilkheimer:

Bild

Da erübrigt sich wirklich jeder Kommentar. :cyclops:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Cantona
...erste karre war ein W123er 240D, weiss, automatik, mit schiebedach, zusammen mit 2 kumpels nach dem Abi gekauft, 140.000km fuer 1.300DM (kurz vor der euro-einfuehrung): mit dem Benz dann 5 wochen durch europa getourt, in der Zeit zwischen Abi und Zivi bzw. Wehrdienstbeginn; war ne geile Karre, verlaesslich, gut in Schuss; das Ende dieses Autolebens war dann allerdings im darauffolgenden Winter ein eher trauriges: einer der Mitbesitzer hat es eines Winterabends die Weinsteige runterfahrend bei glattem Untergrund und etwas zu zuegig fahrend gegen die Mauer gesetzt (dem Fahrer ist zum Glueck nichts passiert).
Danach das erste richtige eigene auto ein schwarzer Mini (vor BMW-Zeiten... ), das allerdings wie nicht anders zu erwarten ein Sorgenkind war: wenn er mal fuhr, hat's aber Spass gemacht... :bounce:
Darauf folgend wurde es langweiliger, golf III, Golf IV, ne zeitlang nichts, und aktuell nen peugeot 508.
Waere aber mal wieder Zeit fuer nen Benz... :bounce:
:vfb:


Gibts des
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Halbdaggl
Mein erstes 1980 genau so blau: :idea:

https://images.app.goo.gl/WghKytEzd622gTTw8

Lief wie der Teufel und hatte 10 PS mehr als der gleichteure Fiesta. Serienmäßig mit 5 Gang, Lederlenkrad und -schalthebel. Die Fenster an der Rückbank (also vor dem Bullauge) waren zum Runterkurbeln. Genial. Ich hatte ihn (dann als Zweitwagen für Gibt's ned) 10 Jahre lang...
Und heute
Gibt's des
totale Vernunftauto: :mrgreen:



Allerdings BJ 2012 :banane:

Edith weiß noch meine früheren Traumautos: Jaguar E und Opel GT 1900 :oops:
Derzeit träume ich nur davon, dass das Cabrio lange hält. Wird nicht mehr gebaut :evil:


jagdhuette
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Halbdaggl
witzfeld hat geschrieben:Kein Entefahrer dabei? Also doch Spießerform.

Mal als Beifahrer einen amtlichen Crash mit einer Ente erlebt. Das hat mir gereicht. Das Auto ist schon ziemlich cool, grade in der Stadt. Man passt fast überall durch und hat ein ziemlich cooles Cabrio. Aber das ständige Geschraube und die 100km/h plus der fehlenden Dämmung bei weiten Strecken wären mir dann doch zu viel des guten.


Aleksiander
Halbdaggl
[quote="Unter Westfalen"]Halensee

:prost:

Wie gut, dass außer mir noch einer gedient hat. :lol:

Meine Erfahrungen in der BW-Fahrschule:

Nach der Grundausbildung in Böblingen in der Wildermuth-Kaserne kam ich zur leichten Transportkompanie 271 in Nürnberg.


In der Wildermuthkaserne hatte ich auch meine Grundausbildung. 1978 muesste das gewesen sein.
Ist es möglich, dass wir uns begenet sind?
Vogt und Wehrle zum KSC, Hitz come back!!