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Mahlzeit

Abliegen
2
10%
Joggen/Spazieren
2
10%
Zeitung/Internet lesen
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15%
Blos kochen und/oder fressen
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Nix wie raus
0
 
Nix wie rein
1
5%
I schaff durch
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Ich ess nebenher
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Von was Pause ... ??
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Grad im Urlaub
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Frank N Furter
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Himbeertoni
Gestern habe ich mal wieder nach langer Zeit schwäbischen Kartoffelsalat gemacht. Also nicht diesen Mayonesse-Scheißdreck den der Rest der Republik für gewohnlich für Kartoffelsalat hält. Leider ist er mir doch weitestgehend nicht gelungen. Das Problem bestand hauptsächlich darin, dass ich ihn in Berlin gemacht habe, mit Zutaten aus berliner Verkaufsständen. In Berlin gibts aber keine gescheiten Kartoffeln, obwohl bekanntlich der Preußenkönig Friedrich der Große die Kartoffel überhaupt erst nach Deutschland gebracht hat. Die mit Abstand beste Kartoffelsalat-Kartoffel nach meiner Erfahrung ist "Sieglinde", aber ausgerechnet die gibts hier nicht zu kaufen. Wenn die Kartoffel aber keinen markanten Eigengeschmack hat, dann kann man bei einem schwäbischen Kartoffelsalat kaum über die Note 3 hinauskommen.

Ich frage mich, wie das andere Schwaben in Berlin meistern? Lassen sich die ihre Potatoes einfliegen? Kann ich auf Amazon Sieglinde-Kartoffeln kaufen? Ohne Sieglinde werde ich jedenfalls hierzulande keinen Kartoffelsalat mehr machen, das habe ich mir geschworen. Aufwand und Ertrag stehen in keinem akzeptablen Verhältnis.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Also, was Sieglinde betrifft, hast Du Recht.
Sieglinde baue ich auch selbst an. Da weiß man, was man hat.
Bei uns haben sie die Kartoffelbauern, die direkt vermarkten, im Sortiment.
Ich glaube nicht, dass Du sie in Berlin nicht bekommst.
Alternativen wären Linda, Belana und Annabelle.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Goofy hat geschrieben:Wusstet ihr, dass Eis aus dem Gefrierschrank eine längere Haltbarkeit hat als Eis aus dem Eisfach?

Und noch länger hält es, wenn man es einfriert. :)
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

Tamasi
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Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Ich frage mich, wie das andere Schwaben in Berlin meistern?

Im Rewe meiner (Zweit-) Wahl gibt es mehrere lose Kartoffelsorten - inklusive Sieglinde. Hab heut' extra g'schaut. Die Filiale ist zwar nicht groß, aber mit Prenzlberg-Klientel. Das dürfte es erklären. :lol:

Falls du im Umfeld keinen Supermarkt mit entsprechender Kundschaft hast, melde dich und ich nenne dir die Adresse.


Tamasi
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Grasdaggl
Berlin ist versaut.

Hab gestern den Oklahoma Onion Smash Burger gemacht. Natürlich davor groß angekündigt und Kind 1 so: "Kenne ich." Kind 2 unabhängig davon: "Den gibt's doch bei Smash Burgers". Sofort enterbt, alle beide.

Aber trotzdem gekocht, nach dem Rezept von Kenji-Lopez-hier-bekannt. Saugut. Aber ich stinke heute so dermaßen nach Zwiebel, dass... dass... ich mich gleich selbst aufesse.

Tipp!






Frank N Furter
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Himbeertoni
Tamasi hat geschrieben:Im Rewe meiner (Zweit-) Wahl gibt es mehrere lose Kartoffelsorten - inklusive Sieglinde. Hab heut' extra g'schaut. Die Filiale ist zwar nicht groß, aber mit Prenzlberg-Klientel. Das dürfte es erklären. :lol:

Okay, Danke für den Tipp, dann werde ich das bei nächster Gelegenheit mal versuchen.
https://bit.ly/2x1Kpuf

higgi
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Grasdaggl
Tamasi hat geschrieben:Ich bin eine Zwiebel, ich heule nicht selbst.

Wir haben eine offene Küche und wenn ich Zwiebelkuchen oder Zwiebeln für Zwiebelrostbraten anbrate, mach ich das mittlerweile draußen. Den Geruch kriegst du 3 Tage lang nicht aus der Bude raus.
von daher





Goofy
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Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Gestern habe ich mal wieder nach langer Zeit schwäbischen Kartoffelsalat gemacht. Also nicht diesen Mayonesse-Scheißdreck den der Rest der Republik für gewohnlich für Kartoffelsalat hält. Leider ist er mir doch weitestgehend nicht gelungen. Das Problem bestand hauptsächlich darin, dass ich ihn in Berlin gemacht habe, mit Zutaten aus berliner Verkaufsständen. In Berlin gibts aber keine gescheiten Kartoffeln, obwohl bekanntlich der Preußenkönig Friedrich der Große die Kartoffel überhaupt erst nach Deutschland gebracht hat. Die mit Abstand beste Kartoffelsalat-Kartoffel nach meiner Erfahrung ist "Sieglinde", aber ausgerechnet die gibts hier nicht zu kaufen. Wenn die Kartoffel aber keinen markanten Eigengeschmack hat, dann kann man bei einem schwäbischen Kartoffelsalat kaum über die Note 3 hinauskommen.

Ich frage mich, wie das andere Schwaben in Berlin meistern? Lassen sich die ihre Potatoes einfliegen? Kann ich auf Amazon Sieglinde-Kartoffeln kaufen? Ohne Sieglinde werde ich jedenfalls hierzulande keinen Kartoffelsalat mehr machen, das habe ich mir geschworen. Aufwand und Ertrag stehen in keinem akzeptablen Verhältnis.



Wie viel Arbeit ist so ein Kartoffelsalat eigentlich?


Ich frage für einen Idioten.


vivafernanda
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Granadaseggl
Also während die Kartoffeln im Dampfkochtopf vor sich hin zischeln machst Du die Salatsoß:

Zwiebel kleinschneiden, Essiggürkles in feine Scheibchen, alles in die Schüssel, Senf dazu, Salz, Pfeffer, bissle Knoblaugranulat ( kein Muss), Gemüsebrühpulver, Essig, Öl ( das ist der Haken, zuviel schmeckt nicht gut, zuwenig, well, kein Schlotz… mir fehlt der nicht, manchen schon), warmes Wasser. Du rührst alles zusammen und nimmst eine Geschmacksprobe, ob irgendwas grundlegend zuviel oder zu wenig drin ist und lässt die Soß ziehen.
Kartoffeln sind fertig, Du holst sie raus, lässt sie kurz abkühlen, dann schälst Du sie und lässt sie ruhen. Kümmerst Dich um Deine Fleischküchle, Bratwürste, Rinderbraten oder was es halt gibt.

Dann rädelst Du die Kartoffeln in die Soß, mischst durch und lässt ihn wieder ziehen. Tisch decken, Spätzle machen, Grill beobachten.
Kartoffelsalat probieren, ich muss immer noch ein bissle Salz und Essig nachlegen.
Noch ein bissle Zeit lassen, aber zur Essenszeit ist er dann soweit.

ODER: Du rädelst die heißen Kartoffeln, was schwierig ist, aber egal, in die lauwarme Soß und isst ihn sofort. Ich liebe das sehr. Dann gehts subbr schnell.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.


Frank N Furter
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Himbeertoni
vivafernanda hat geschrieben:Also während die Kartoffeln im Dampfkochtopf vor sich hin zischeln machst Du die Salatsoß:

Zwiebel kleinschneiden, Essiggürkles in feine Scheibchen, alles in die Schüssel, Senf dazu, Salz, Pfeffer, bissle Knoblaugranulat ( kein Muss), Gemüsebrühpulver, Essig, Öl ( das ist der Haken, zuviel schmeckt nicht gut, zuwenig, well, kein Schlotz… mir fehlt der nicht, manchen schon), warmes Wasser. Du rührst alles zusammen und nimmst eine Geschmacksprobe, ob irgendwas grundlegend zuviel oder zu wenig drin ist und lässt die Soß ziehen.
Kartoffeln sind fertig, Du holst sie raus, lässt sie kurz abkühlen, dann schälst Du sie und lässt sie ruhen. Kümmerst Dich um Deine Fleischküchle, Bratwürste, Rinderbraten oder was es halt gibt.

Dann rädelst Du die Kartoffeln in die Soß, mischst durch und lässt ihn wieder ziehen. Tisch decken, Spätzle machen, Grill beobachten.
Kartoffelsalat probieren, ich muss immer noch ein bissle Salz und Essig nachlegen.
Noch ein bissle Zeit lassen, aber zur Essenszeit ist er dann soweit.

ODER: Du rädelst die heißen Kartoffeln, was schwierig ist, aber egal, in die lauwarme Soß und isst ihn sofort. Ich liebe das sehr. Dann gehts subbr schnell.


Das ist natürlich alles Geschmackssache. trotzdem:

1. "Essiggürkle" gehören für mich nicht in einen schwäbischen Kartoffelsalat. Nachdem inzwischen wissenschaftlich erwiesen ist, dass 99% dessen was an einer Salatgurke wertvoll genannt werden könnte in der Schale steckt, kann man vielleicht darüber nachdenken auf das Schälen zu verzichten.

2. "Zwiebel kleinschneiden". Sehr, sehr klein schneiden. Ich dünste die Hälfte an. Erstens, weils den gealterten Darm weniger blähet und zweitens, weil es besser schmeckt (mir).

3. "Senf dazu". Normalen Senf und etwas süßen Senf. Manche zuckern sogar den Kartoffelsalat noch etwas, dass kann man sich durch den süßen Senf sparen. Der normale Senf darf nicht scharf sein, weil das sonst mit dem Pfeffer in der Summe zu kräftig werden kann.

4. "Gemüsebrühpulver". So stehts wahrscheinlich im Originalrezept, falls es eines gibt. Ich rate von Gemüsebrühe ab, es sei denn, man hat vom Vortag noch zufällig einen selbst gemachten Sud übrig und den rechtzeitig abgegossen (das ist sehr lecker!)

5. "Essig, Öl". Kritischter Punkt bei einem Kartoffelsalat neben den Kartoffeln. Erst Essig rein und den Salat lange ziehen lassen und kurz vorm Servieren dann das Öl. Das Öl sollte natürlich wirklich gut sein, was heute ja gar nicht mehr so einfach ist im Einkauf.

6. Zu Kartoffeln wurde schon fast alles gesagt. Eine bekannte von mir macht immer eine oder zwei zu Muss verstampfte Opferkartoffeln rein. Ich merke da aber keinen großen Unterschied in der Konsistenz. Wenn die Kartoffeln klein sind, kann man sie optimal festkochend machen. Sie sollten nach dem Schneiden auf gar keinen Fall weiter zerfallen. Dann kriegt man nämlich Schlonz pur. Wenn man das hinbekommt, hilft die Opferkartoffel vielleicht tatsächlich etwas die Konsistenz zu optimieren.

7. Am Ende " immer noch ein bissle Salz und Essig nachlegen" ist ganz normal, weil die optimal gekochten Kartoffeln, wenn sie abgedampft sind, Flüssigkeit und Salz ziehen.

8. Ein Kartoffelsalat ohne Petersilie wäre für mich auch kein schwäbischer Kartoffelsalat. Die Petersiliensträucher sollte man sehr ordentlich klein hacken, damit sie beim Schlucken nicht stören, wozu nicht klein gehackte Petersilien leider stark neigen.

9. Bei Essig reicht übrigens ganz gewöhnlicher Apfelessig. Alle Versuche mit irgendwelchen Edelessigs haben nach meinem Kartoffelsalatgedächtnis nichts bewirkt.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Auswurf
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Grasdaggl
Keine Gürkle
Schnittlauch und Liebstöckl statt Petersilie
Natürlich Brühe, was sonst?
Opferkartoffel :nod:
Bitte kein Apfelessig
Scharfer Senf und fast kein Pfeffer
- schmeckt trotzdem mild, weil's nur auf die Dosis ankommt
das ist doch keine Musik

cron