Familie Mild hat geschrieben:NOCH EINE TORHÜTER GESCHICHTE
nein, bitte nicht!nicht noch eine Torhüter Geschichte
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Vor dem Tor steht ein Torhüter. Zu diesem Torhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Tor. Aber der Torhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Torhüter, »jetzt aber nicht.« Da die Pfosten zum Tor offenstehen und der Torhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Torhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Torhüter.
Von Mannschaft zu Mannschaft stehn aber Torhüter, einer mächtiger als der andere.
Im Buli Kader, bei VfB II, bei den Jungen Wilden, allen Jugendmannschaften und auch bei den VfB Frauen!
Schon den Anblick der Torhüter kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Tor soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt die 2weimetergroße Torhüterin in ihrem weiten Torwartdress mit bratpfannengroßen Handschuhen genauer ansieht, ihre große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Haaren, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt.
Die Torhüterin gibt ihm einen Schemel und lässt ihn seitwärts von dem Tor sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet die Torhüterin durch seine Bitten. Die Torhüterin stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Frauen stellen, und zum Schluss sagt sie ihm immer wieder, dass sie ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um die Torhüterin zu bestechen. Diese nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann die Torhüterin fast ununterbrochen. Er vergisst die andern Torhüter, und diese erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in alle Tore. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium der Torhüterin auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und die Torhüterin umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen.
Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus dem Tor bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an die Torhüterin noch nicht gestellt hat. Er winkt ihr zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Die Torhüterin muss sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt die Torhüterin, »du bist unersättlich.« »Alle streben doch nach dem Tor«, sagt der Mann, »wieso kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?« Die Torhüterin erkennt, dass der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt sie ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieses Tor war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe es.«
Oh, oh, oh, das ist eine Perle, dass sehe ich gleich. Wundervoll, mit ganz viel Liebe ausgedacht und aufgeschrieben. Ich schmecke Eugen Egner und Ror Wolf heraus.
Und verneige mich.
"Ein Wort, Herr! Sag mir nur ein einziges Wort in diesem Elend!" - "Ich sage dir sogar zwei: Guten Appetit!"
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"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."
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"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."