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jagdhuette
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Halbdaggl
Deshalb sind Filialbanken überflüssig und teuer. Weil sie eigentlich kein Geschäftsmodell mehr haben aber eine Menge mittelmäßig kompetentes Personal.
Ist durchaus eine Frage die man sich stellen sollte ob man wirklich Gründe für den persönlichen „Service“ hat, die einem über 100€ und mehr im Jahr wert sind.

Tifferette
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Grasdaggl
@Rufus: Gemach, Gemach, wie mein (inzwischen sehr alter) Geschichtslehrer sagen würde. Das ist für Kunden viel weniger schlimm, als es aussieht. Problematisch könnte es allenfalls für die Bank(en) werden. Deshalb findet sich das wohl auch so prominent in den Medien.

Zunächst einmal ist das in dieser Geschichte eine nicht autorisierte Auszahlung, und die geht nicht zu Lasten des Kunden. Nicht er ist beschissen worden, sondern die Bank. Falls die Bank das zB in solch einer Situation von Deinem Konto abbuchen würde, dann müsste sie es unverzüglich (ich glaube spätestens nächster Geschäftstag) erstatten.

Ähnliches bei der 2-Faktor-Authentifizierung. Wenn eine Bank das nicht macht, dann haftet sie im Grunde immer. Wenn sie es macht, und dann trotzdem ein Haftungsfall eintritt, dann kann sie sich über die 2F-Authentifizierung zumindest im Prinzip einen Schadensersatzanspruch gegen den Kunden offenhalten. Das ist aber an hohe Anforderungen geknüpft (zB grobe Fahrlässigkeit hinsichtlich eines Kartenverlusts) und ganz schön schwer zu beweisen. Solange man verlorene Karten etc. sofort meldet, ist man fast immer auf der sicheren Seite. Das ist für Banken ein echter Uphill-Battle.

Banken lassen das nicht so gerne durchblicken, aber am Ende haften so gut wie immer sie. Deshalb muss ich immer lächeln, wenn eine Kreditkarte "zum Schutz" gesperrt wird, weil eine auffällige Transaktion vorliegt. Jaha, aber nicht zu meinem Schutz, sondern zu Eurem Schutz, Ihr Schlingel.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Tifferette
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Grasdaggl
jagdhuette hat geschrieben:Deshalb sind Filialbanken überflüssig und teuer. Weil sie eigentlich kein Geschäftsmodell mehr haben aber eine Menge mittelmäßig kompetentes Personal.

Teuer ja. Zu viel Personal und teils mäßig kompetent auch ja. Überflüssig? Für Dich vielleicht. Für mich meist auch. Aber es gibt da dann doch noch viele Leute, denen persönlicher Kontakt wichtig ist, die sich online nicht so zurecht finden, und so weiter. Es wird für Filialbanken zunehmend schwerer (jedenfalls dann, wenn sie mit Gewinnerzielungsabsicht unterwegs sind). Aber ich glaube nicht, dass das Modell überflüssig ist oder in absehbarer Zeit sein wird.

Aber das hat jetzt eher wenig mit Datensicherheit zu tun.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

witzfeld
Lombaseggl
"Die Bankmitarbeiterin hat sich natürlich den Ausweis zeigen lassen, er musste auch die Corona-Maske herunternehmen. Sie hat auch ihren Chef angerufen, der im Hinterzimmer saß. Dieser hat es auch abgewunken.
Dann hat sie die 80.000 auf das Girokonto überwiesen.
Insgesamt war der Mann über 15 Minuten in der Bank, hat das Geld aber schlußendlich bar bekommen."

Man muß halt glauben was im Fernsäh kommt.
1.) ab 10 Mille Geldwäschegesetz
2) Keine Sau kann ohne EC Karte abheben
3) Keine Sau kann ohne seine PIN + EC karte abheben
4) Keine Sau kann ohne Unterschrift abheben.

Schlichtweg konstruierte Scheisse


witzfeld
Lombaseggl
Nicht mal wenn man unterstellt, die Leute da an der Kasse wären blöd, geht das nicht. Hebt doch einfach mal 10 Mille ab. Ohne Pin, ohne Ausweis, ohne CD Karte , ohne Unterschrift zahlt da keine Sau aus. Die Leute werden vermutlich bescheiden bezahlt, aber so dumm ist keiner.

Rufus
Granadaseggl
Tifferette hat geschrieben:@Rufus: Gemach, Gemach, wie mein (inzwischen sehr alter) Geschichtslehrer sagen würde. Das ist für Kunden viel weniger schlimm, als es aussieht. Problematisch könnte es allenfalls für die Bank(en) werden. Deshalb findet sich das wohl auch so prominent in den Medien.

Zunächst einmal ist das in dieser Geschichte eine nicht autorisierte Auszahlung, und die geht nicht zu Lasten des Kunden. Nicht er ist beschissen worden, sondern die Bank. Falls die Bank das zB in solch einer Situation von Deinem Konto abbuchen würde, dann müsste sie es unverzüglich (ich glaube spätestens nächster Geschäftstag) erstatten.

Ähnliches bei der 2-Faktor-Authentifizierung. Wenn eine Bank das nicht macht, dann haftet sie im Grunde immer. Wenn sie es macht, und dann trotzdem ein Haftungsfall eintritt, dann kann sie sich über die 2F-Authentifizierung zumindest im Prinzip einen Schadensersatzanspruch gegen den Kunden offenhalten. Das ist aber an hohe Anforderungen geknüpft (zB grobe Fahrlässigkeit hinsichtlich eines Kartenverlusts) und ganz schön schwer zu beweisen. Solange man verlorene Karten etc. sofort meldet, ist man fast immer auf der sicheren Seite. Das ist für Banken ein echter Uphill-Battle.

Banken lassen das nicht so gerne durchblicken, aber am Ende haften so gut wie immer sie. Deshalb muss ich immer lächeln, wenn eine Kreditkarte "zum Schutz" gesperrt wird, weil eine auffällige Transaktion vorliegt. Jaha, aber nicht zu meinem Schutz, sondern zu Eurem Schutz, Ihr Schlingel.

Vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen :nod:
Ich hoffe du hast mit der Haftung recht aber ich befürchte die Bank wird da nicht so einfach zahlen (bezogen auf den Filmfall, kassieren ohne EC-Karte):

Die Bank wird doch alles versuchen, nicht zu haften, sprich ich hätte jemand vorgeschickt, um doppelt zu kassieren ("Versicherungsbetrug").
Schon klar, klingt jetzt konstruiert aber mir fällt nix anderes ein.
Aber dass die so einfach zahlen werden, kann ich mir leider nicht vorstellen.

Mir ist klar, dass viele Banken unter Druck stehen, und die Kunden mit zu viel Sicherheit nicht "überfrachten" wollen.
Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Leuten darüber gesprochen und einiges erfahren:
- Bei der Kreissparkasse hat jahrelang eine alte Frau OHNE EC-Karte und OHNE Personalausweis persönlich bei einem Bankmitarbeiter der sie kannte Geld bekommen. Als der mal nicht da war und eine junge Frau ihr das Geld nicht geben wollte, meinte sie lapidar "Bei Herrn xy geht das aber immer" und ist enttäuscht wieder gegangen
- Der Bankmitarbeiter bei Bank 2 (die die keine so hohe Sicherheit haben) meinte "Eine EC-Karte ist keine Legitimation". Und was ist mit der Pin?
MMn ist natürlich die EC-Karte ZUSAMMEN mit der Pin eine sehr starke Legitimation
Dieser Mitarbeiter hat immer darauf hingewiesen, dass ihm der Ausweis viel wichtiger ist und mir klar gemacht, dass er sehr wohl einen gefälschten Personalausweis erkennen würde.
Auf meinen Einwand, dass die mittlerweile so gut nachgemacht werden, dass selbst Polizisten manchmal Schwierigkeiten hätten, das zu erkennen, fiel ihm nix mehr ein.

Da fallen mir noch was zwei Sachen ein:
- Als mein Vater noch lebte und auch schon über 70 war, hat er mir erzählt, dass er auch mal ohne EC-Karte (aber mit Perso) Geld bekam. Die Frau am Schalter wollte nicht aber der Filialleiter hat es "durchgewunken", er kannte meinen Vater seit vielen Jahren.
- Ich weiß von jemand, die die Bank gewechselt hat, als das mit der 2F-Auth. kam, sie hat geschimpft und war stocksauer ("keinen Bock auf den zusätzlichen Scheiß") und ist jetzt wohl bei einer Bank, wo das nur gelegentlich kommt.

Ich weiß, es gibt keine 100% Sicherheit aber durch dieses 2F-Auth. fühle ich mich etwas sicherer, denn auch wenn meine Kontodaten gehackt werden, kommt man doch nicht an mein Konto heran, zumindest nicht so einfach.

Noch eine Frage an die Spezialisten hier:
Was ist sicherer? Tan-Generator oder Push-Tan.
Ich benutze beides, fühle mich aber ehrlich gesagt bei dem Tan-Generator sicherer, weil das was zum anfassen ist, das andere ist "EDV" und da ich selber aus der IT komme, weiß ich, dass es nix 100% sicheres gibt.
Oder bin ich doch zu übervorsichtig?

higgi
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Grasdaggl
Mir wurde mal der Geldbeutel gestohlen.
Der Dieb ist mit meiner EC Karte und meinem Ausweis zur Bank und hat am Schalter Face to Face das Geld abgehoben. Ohne PIN und ohne Probleme
Die Tante hat sich den Ausweis vermutlich nichtmal angeschaut
von daher



de mappes
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Spamferkel
jagdhuette hat geschrieben:Deshalb sind Filialbanken überflüssig und teuer. Weil sie eigentlich kein Geschäftsmodell mehr haben aber eine Menge mittelmäßig kompetentes Personal.
Ist durchaus eine Frage die man sich stellen sollte ob man wirklich Gründe für den persönlichen „Service“ hat, die einem über 100€ und mehr im Jahr wert sind.


Für alte Menschen ist das absolut essenziell

Trotzdem machen viele dicht; gerade die Volks-und Sparkassen sind da vorne mit dabei
Das ist schon ne sauerei wenn man überlegt dass ebenjene Menschen ihr Leben lang das Geld auf die Bank trugen
Don't criticize what you can't understand

jagdhuette
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Halbdaggl
Die alten Leute von heute, wenn sie nicht über 80 sind, sind in der Regel auch einigermaßen mit einem Computer vertraut. Die können eigentlich auch gut mit einer Direktbank klar kommen. Wieso sollten die mehr Bock haben auf Gebühren für schlechte und eigennutz orientierte Beratung? Guck doch nur mal hier ins Forum, da sind auch einige ältere Semester dabei. Die können doch sicherlich auch online banking.


higgi
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Mehrzahl weis ich nicht
Ich kenne Senioren für die Smartphone, Tablet und PCs was völlig natürliches sind, ich kenne aber auch welche, die in ihrem Leben noch nie eine Maus in der Hand hatten.
von daher

Unter Westfalen
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Grasdaggl
jagdhuette hat geschrieben:Die alten Leute von heute, wenn sie nicht über 80 sind, sind in der Regel auch einigermaßen mit einem Computer vertraut. Die können eigentlich auch gut mit einer Direktbank klar kommen. Wieso sollten die mehr Bock haben auf Gebühren für schlechte und eigennutz orientierte Beratung? Guck doch nur mal hier ins Forum, da sind auch einige ältere Semester dabei. Die können doch sicherlich auch online banking.


Also, ich könnte, aber ich mache es (noch) nicht.
Wir Alten wollen den Bankangestellten möglichst lange noch den Arbeitsplatz erhalten.
So habe ich immer wieder einen Grund, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren.
10 km hin und zurück.

Übrigens,
als das Onlinebanking aufkam, habe ich prophezeit, dass das das Ende der Dauerbeschäftigung für Bänker sein wird.

"dass das das": kleiner Gruß an die Flache et.al.
;)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

de mappes
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Spamferkel
jagdhuette hat geschrieben:Die alten Leute von heute, wenn sie nicht über 80 sind, sind in der Regel auch einigermaßen mit einem Computer vertraut. Die können eigentlich auch gut mit einer Direktbank klar kommen. Wieso sollten die mehr Bock haben auf Gebühren für schlechte und eigennutz orientierte Beratung? Guck doch nur mal hier ins Forum, da sind auch einige ältere Semester dabei. Die können doch sicherlich auch online banking.


ich weiß nicht, ob du einen repräsentativen Schnitt über diese Schicht der Bevölkerung vor dir hast

Ich weiß es natürlich auch von mir nicht, aber hier gibt es reihenweise Proteste gegen die Schließungen und es gibt ne Menge Leute Ü60, denen ich onlinebanking nicht zutraue

davon abgesehen ist es einfach Undankbarkeit...und dafür werden paar pennys eingespart und Halbtagskräfte freigesetzt...weiß nicht, wie man sowas rechtfertigen kann

mag aber auch sein, dass Stadt(du trotz Jagdhütte) und Land (Saarland) da anders ticken
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de mappes
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Spamferkel
Unter Westfalen hat geschrieben:
jagdhuette hat geschrieben:Die alten Leute von heute, wenn sie nicht über 80 sind, sind in der Regel auch einigermaßen mit einem Computer vertraut. Die können eigentlich auch gut mit einer Direktbank klar kommen. Wieso sollten die mehr Bock haben auf Gebühren für schlechte und eigennutz orientierte Beratung? Guck doch nur mal hier ins Forum, da sind auch einige ältere Semester dabei. Die können doch sicherlich auch online banking.


Also, ich könnte, aber ich mache es (noch) nicht.
Wir Alten wollen den Bankangestellten möglichst lange noch den Arbeitsplatz erhalten.
So habe ich immer wieder einen Grund, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren.
10 km hin und zurück.

Übrigens,
als das Onlinebanking aufkam, habe ich prophezeit, dass das das Ende der Dauerbeschäftigung für Bänker sein wird.

"dass das das": kleiner Gruß an die Flache et.al.
;)


:nod:
allzu schwer war diese Prophezeiung auch nicht ;)
Im Übrigen kostet das natürlich halt die "kleinen" angestellten ihre jobs, andere "Bänker" verdienen woanders
Don't criticize what you can't understand

Rufus
Granadaseggl
Unter Westfalen hat geschrieben:"dass das das": kleiner Gruß an die Flache et.al.
;)

Sehr gut :prost:
Wer dieses Bsp. kapiert macht diesbezüglich nie wieder einen Fehler


Unter Westfalen
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:
jagdhuette hat geschrieben:Die alten Leute von heute, wenn sie nicht über 80 sind, sind in der Regel auch einigermaßen mit einem Computer vertraut. Die können eigentlich auch gut mit einer Direktbank klar kommen. Wieso sollten die mehr Bock haben auf Gebühren für schlechte und eigennutz orientierte Beratung? Guck doch nur mal hier ins Forum, da sind auch einige ältere Semester dabei. Die können doch sicherlich auch online banking.


Also, ich könnte, aber ich mache es (noch) nicht.
Wir Alten wollen den Bankangestellten möglichst lange noch den Arbeitsplatz erhalten.
So habe ich immer wieder einen Grund, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren.
10 km hin und zurück.

Übrigens,
als das Onlinebanking aufkam, habe ich prophezeit, dass das das Ende der Dauerbeschäftigung für Bänker sein wird.

"dass das das": kleiner Gruß an die Flache et.al.
;)


:nod:
allzu schwer war diese Prophezeiung auch nicht ;)
Im Übrigen kostet das natürlich halt die "kleinen" angestellten ihre jobs, andere "Bänker" verdienen woanders


Und der Chef der Sparkasse Münsterland-Ost, verdiebekommt mehr als der Intendant des WDR.
Und keine Sau regt sich darüber auf.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.




Plan B
Halbdaggl
konfettikotz hat geschrieben:Seit heute komme ich von der Arbeit aus nicht mehr auf diese Seite.
"Unsichere Seite" oder sone Meldung kommt.
Sehr schade.

Du sollst auch schaffen und nicht surfen.
Carpe diem.