Und jetzt aber nochmal zu ReißBrett Leipzig (sehr schön!).
Wenn man das Geld klug einsetzt, so wie Rangnick es in Hoffenheim und in Leipzig getan hat, dann kann ich das durchaus anerkennen. Es steckt jedenfalls mehr dahinter als in Hamburg, wo der Sugardaddy einen eingedickten Stammtischstar (van der Vaart) zurückholt und nach Lust und Laune Trainer und Sportdirektor feuern lässt. Oder als in Wolfsburg, wo man lange vor allem nach Namen eingekauft hat und sich von ausgedienten Altstars wie bspw. Effenberg Glanz und Gloria versprochen hat.
Aber gut, vor allem interessieren mich bei Leipzig zwei Aspekte:
1.
Ich habe ähnlich wie CZ von einem ehemals in Leipzig wohnenden Bekannten nur Positives gehört. Wenn man früher in Leipzig und Umgebung zum Fußball gehen wollte, hatte man wohl nur die Wahl zwischen lauter Faschoklubs. Vor allem, was die Fans angeht - paar aufs Maul inklusive. RB bietet nun endlich eine Alternative für ganz normale Fußballfans. Und deren Kinder. Mir ist es jedenfalls lieber, wenn der Fan-Nachwuchs bei ReißBrett andockt als beim "FC Rechter Arm hoch".
2.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Momentan ist ja alles schick und neu und erfolgreich - und alle haben sich lieb. Aber wir kennen ja Rangnick: Der wird jedes Jahr ein paar neue hungrige Spieler holen - das dürfte eine sehr kurze Durchlaufzeit für die einzelnen Profis geben. Für Rangnicks Spielidee sind 25jährige ja schon mehrheitlich zu alt & zu langsam. Und selbst jüngere Spieler könnten nach zwei Jahren im Vollpower-Modus Probleme mit ihren Akkus kriegen, körperlich und mental.
Vielleicht wird unser Wernerle schon in anderthalb Jahren aussortiert - mal sehen, ob er dann auch noch alles so toll findet. Und weil RB als Bundesliga-Club im Fokus steht, gibt's vielleicht auch die ein oder andere Story über den herzlosen Kommerzverein, der seine Spieler aussaugt und wegwirft. Das wäre dann nicht so der Knaller - jetzt mal ausnahmsweise rein vom Marketing her gesehen.