les ich das hier richtig, dass manche von euch ihre urlaubsrouten nach kulinarischen gesichtspunkten planen
Nein. Ich habe dort Freunde, die ich regelmässig besuchen möchte und es gefällt mir aus diversen Gründen, deren Aufzählung ich mir jetzt aber erspare, dort so gut, dass das Land eigentlich gar kein Urlaubsziel mehr für mich ist, sondern eher 2. Heimat. Und speziell im Großraum Kapstadt gibt es ein reichhaltiges Angebot an wirklich guten Restaurants und die werden dann eben in den Aufenthalt mit eingebaut.
und weingüter zu besuchen dabei eine übergeordnete rolle spielen kann
Wenn ich hier Besitzerin einer Weinhandlung/eines Restaurants/eines Hotels wäre, dann wäre der Begriff "übergeordnet" zutreffend, ansonsten isches eher ein bisschen übertrieben. Für Wein-Interessierte stellen die vielen guten Weingüter eben einen von vielen interessanten Aspekten an diesem Land dar...wer kein Interesse daran hat, findet genügend anderes Interessantes.
meinereiner locken eher vertrauenserweckende dorfbewirtungen mit landesüblicher hausmannskost
Das eine schliesst doch das andere nicht aus......warum sollte ich mich auf eine bestimmte Kategorie beschränken, wenn die komplette Angebots-Palette vorhanden ist? Und wenn man weder Bock auf Dorfwirtschaft hat noch auf Feinschmecker-Restaurant, stellt man sich halt zwischendurch in seiner Fewo selbst an den Herd....
Und last but not least:
Speziell in den hochklassigen Restaurants ist das Fachwissen, das Geld und der sehr ausgeprägte Wille vorhanden, das Personal (und zwar insbesondere den Personenkreis, der von der Apartheid massiv betroffen war) einzustellen, auszubilden und auch weiterzubilden. Das trägt dazu bei, dass in erfreulichem Umfang Leute aus der Armut geholt werden und die schwarze Mittelschicht weiter anwächst....dazu trage ich mit meinen paar Besuchen pro Jahr in solchen Restaurants gerne bei.
Des weiteren haben viele Hotels und Restaurants der oberen Preisklasse mit einem Teil ihrer Gewinne selbst karitative Projekte gegründet oder beteiligen sich an solchen finanziell (development communities, die in der Schulbildung von Kindern, Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, Förderung der Gründung von Kleinunternehmen, ärztliche Versorgung usw.unterstützen). Und solange ich mir das leisten kann, pulvere ich mein Geld da gerne rein und unterstütze das.
Die Erben von Sisula, Mandela, Tambo, Suzman und vielen anderen sind ja großteils zu korrupten Drecksäcken verkommen, die sich gnadenlos bereichern, aber für die Verbesserung der Lebenssituation der Unterschicht nicht allzuviel unternehmen. Umso erfreulicher, dass hier aus der Tourismus-Branche landesweit diverse Projekte entstanden sind, die das Land vorwärtsbringen.
Jetzt simmer wieder vollends off-topic hier
"Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen."
(Erich Kästner)