Kürzlich erhielt ich einen überraschenden Anruf, dass ich diese Woche dem Schriftsteller
T.C. Boyle hautnah und face to face über sein neues Buch "Die Terranauten" zuhören dürfte, zusammen mit Denis Scheck.
Gesagt, getan. Es war ein großartiger und unterhaltsamer Abend.
Die TerranautenIn einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von "Ecosphere 2" verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität - auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist.
Fast hätte T.C. Boyle nicht aus den USA ausreisen können. Gibt's des? Es gab ernsthafte Probleme am US-Flughafen mit seinem Pass und es war gar nicht so einfach für ihn, nach Deutschland zu reisen. Kein Witz.
Er meinte, dass Herr Tr. ihn so gerne mögen würde, dass er ihn womöglich deshalb nicht ausreisen lassen wollte. Er könnte aber diese vermutete Sympathie zu H. Tr. leider nicht erwidern.
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, selber in dieser Glaskuppel zu leben, meinte er, dass
er schon nach kurzer Zeit alle Mitbewohner erschlagen hätte und noch viel Grausligeres ..... mehr.
T. C. Boyle wuchs als Sohn eines Schul-Hausmeisters (janitor) und einer Sekretärin in bescheidenen
Verhältnissen auf und war der Erste in der Familie, der studierte. Erst mit 25 Jahren wusste er, für welche
berufliche Laufbahn er sich 100 % entscheiden wollte. Davor wechselte er mindestens dreimal die Richtung.
Seltsam, auf der Wikipediaseite steht, dass sein Vater Busfahrer gewesen wäre. Er selber sagte:
Janitor / Hausmeister in einer Schule.
Den High-School-Abschluss schaffte er nur knapp. Er handelte sich in den letzten Jahren auf der High-School den Ruf als Herumtreiber und Schulversager ein
Auf die Frage von Denis Scheck, ob er sich jetzt nach vielen Jahren zu einem viel besseren Autoren
entwickelt hätte, wollte er nicht direkt bejahen. Seine Frau hatte ihn schon in früheren Jahren
kritisch aufgezeigt, dass ihr die Frauenfiguren damals oft sehr "flach" geschildert vorkamen,
was er bestätigte (nicht nur die Frauen).
Er lebt ja in Santa Barbara und hätte sich in Kalifornien auf die Warteliste für eine Gehirntransplantation
setzen lassen, leider wäre er im Moment erst auf Rang 3.924 (?) ****)
Vielleicht hilft es nach der OP.
Auf jeden Fall hat mich das Buch noch neugieriger gemacht. Davor konnte ich mich noch nicht ganz
dafür entscheiden. Das erste Kapitel hörte sich vielversprechend und unterhaltsam an.
Boyle:
"Ich stehe in Opposition zu allem, was Trump verkörpert"
"Ich werde immer ein linker Demokrat bleiben"http://www.deutschlandradiokultur.de/t- ... _id=378553****) Werde mich jetzt auch auf die Transplantationsliste setzen lassen, Rang 3.925
Kann nicht schaden...