knaust hat geschrieben:Und trotzdem ist IMHO die Studie kaum geeignet, eine Aussage zur Gefährlichkeit von Doping Substanzen zu treffen.
So verhält es sich ja auch nicht. Es verhält sich so:
1. Wenn ich eine Substanz auf die Doping-Liste stellen will, müsste ja unter vernünftigen Leuten erstmal eine Art positiv Beweis vorgelegt werden, der belegt, dass diese Substanz a) leistungssteigernd und b) gesundheitsschädlich ist.
2. Da es aber wie unter 1) geschildert leider nicht abläuft - nämlich vernünftig - müssen jetzt Leute hergehen und an einem sehr prominenten Beispiel - hier EPO - aufzeigen, dass die Methode die zur Erstellung der Dopingliste der WADA führt zweifelhaft ist.
Es wäre in der Dopingdiskussion super, wenn alle Teilnehmenden, unabhängig von Alter, Hautfarbe, Geschlecht und Behinderung sich auf diese obige Prämisse der "reinen Vernunft" verbindlich einlassen würden. Da wären Sie nämlich schon ziemlich geholfen.
Something completely different: Vor einigen Tagen geisterten ja erneut, die Ergebnisse der Studie von Ulrich und Pope durch die Medien. Heute auf IdW auch in einer deutschprachigen Version, samt ein bisschen Hintergrundinformation über die frühe Streuung der Studienergebnisse:
https://idw-online.de/de/news679990Original-Studie:
https://link.springer.com/article/10.10 ... 017-0765-4 (Download full Text, rechts)
Erstaunliich ist an dieser Studie nicht nur die hohe Diskrepanz zwischen der Quote an Dopingtests, die zu einem Positiv-Befund führen (individuell irgendwo zwischen 0,5-4%) und der Quote derer die zugeben tatsächlich zu dopen (30-45%) in der Ulrich&Pope-Quote. Nicht nur dass man daraus befürchten muss, dass Dopingtests nur einen Bruchteil der Dopingsünder überführen, falls man gewillt ist weiterhin zu glauben, es sei überhaupt eine Sünde.....noch interessanter finde zumindest ich, dass sagenhafte 90% der Sportler bereit waren an der anonymen Umfrage teilzunehmen. Ich will das jetzt nicht einen "Hilfeschrei" nennen, doch die Motivation der Öffentlichkeit zu sagen, wie verbreitet Doping ist und wie schlecht die Dopingtests das dokumentieren, kann ich mir nur so erklären, dass die Sportler selbst eine Motivation haben auf die schlechte Situation aufmerksam zu machen (ich muss es hoffentlich nicht ausformulieren.....) ....