Ist ein gefährliches Terrain imho, die Aussagen an der Vorqualifikation zu messen, wenn es nicht um völlig fachfremde Bezüge geht. Also ein Friseur wird nicht unbedingt was sinnvolles über Astrophysik sagen können...
Aber wenn Scholl nichts über Trainer sagen darf, weil er selber kein Guter war, dann dürfte Wolf auch nichts über Spieler sagen, weil er kein Guter war...
Setzen wir uns lieber rein inhaltlich mit Scholl auseinander.
Der Bezug nationale Liga zur N11 ist recht vage. Die Franzosen bspw. haben keine dominante Liga, dafür viele Legionäre, und haben starke Schwankungen in der Leistung ihrer N11. Die Italiener haben fast traditionell eine gute N11, kaum Legionäre, und bei denen schwankt die Liga.
Die Deutschen sind mal das eine, mal das Andere... Ich sehe da nicht wirklich einen Zusammenhang. Und hier hängt Scholl sein Thema auch nur an diese große Glocke, damit es Aufmerksamkeit bekommt.
Viel interessanter ist doch seine Frage nach der Durchlässigkeit aus dem Jugendbereich, wenn es ihm um das Herausbilden von individuellen Stärken ggü. dem Einfügen in einen Teamgedanken geht. Und da springt Scholl meines Erachtens viel zu früh ab.
Der heutige Fußball ist zu 90% taktische Disziplin mit dem Ziel "Fehlervermeidung" und "Schaffung von verwertbaren Situationen". Wo entsteht wann wieviel Überzahl? Und wie kann ich das beeinflussen? dafür braucht es einen Blumenstrauß an Denkprozessen, die gelernt werden müssen. Schnelligkeit und Robustheit sind ja Selbstverständlichkeiten...
Erst danach braucht es die individuelle Klasse, um geschaffene Situationen zu verwerten. Und dann machen eben die Superindividualisten in den Grenzbereichen wirklich Unterschiede aus. Aber die Basis kommt aus ner ganz anderen Ecke. Das ist aber schon fast ne Binsenweisheit, und wenn man lange genug im Archiv wühlt, hat der Scholl das auch genau so schon gesagt.
Den Gegenentwurf, den er da zeichnet mit den "Effes" und den "Riberys" dieser Welt, wirkt auf mich einfach antiquiert. Und dass er sich nicht zum ersten Mal über "Laptoptrainer" oder die Jungen geäußert hat, zeugt von einer recht starren Auffassung. Das geht alles so ein bisschen in die Richtung "Früher war alles besser...." und hat somit sicher eher was mit Scholl, als mit dem Fußball an sich zu tun.
Bei manchen kommt dieser "Klartext" vielleicht gut an... Aber auch unabhängig von meiner roten Fanbrille: "Grenzwertig" und "Grütze" war schon zutreffend
Übrigens: Gibt's eigentlich keine Diskussion über die erneute verbale Entgleisung vom Reschke? "Grütze" und "Vollidiot" ist jetzt nicht so weit auseinander...
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!