Die Spieler wissen das teilweise auch voneinander, oder erkennen zumindest gewisse Muster: hier wird Gunesch gefragt, ob er denkt dass es vielen so geht, und die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen.
Trotzdem ist das was anderes als eine Zerrung. Das hat was mit der Tabuisierung dieser Probleme zu tun, mit dem Konkurrenzkampf um einen Platz im Team, und und. Man unterstellt als Spieler dann vielleicht auch dem besten Trainer der Welt, dass er diese Dinge in letzter Konsequenz halt doch in Erwägung zieht. Der Trainer ist auch nur ein Mensch, und steht ebenfalls unter riesigem Druck. Und man kann von einem ehrgeizigen Sportler auch nicht erwarten, dass er sagt “gut, ist vielleicht für unseren geliebten Verein auch besser, wenn mich der Trainer auswärts gegen Bayern nicht aufstellt.”
Es geht für den Spieler darum, den Druck ganz individuell in den Griff zu kriegen und sich selbst ein gutes Gefühl zu geben, und wenn jemand es vorzieht, sich dafür ganz bewusst extern Hilfe zu holen, aus den von Aogo angesprochenen Gründen, dann gehe ich davon aus, dass der Netto-Effekt positiv ist. Wir reden ja hier auch nicht von extremen psychischen Störungen, die ein Spieler dem Arbeitgeber verheimlicht, sondern von der Bewältigung von Drucksituationen.