Musik verbindet!
Nein?
Dann lest mal folgende Geschichte, die sich heute Nachmittag ereignet hatte.
Tatort: Theaterfoyer in Münster, 1. Stock, im Freien unter der in den Neubau integrierten Fassade des alten Lortzingtheaters, im Krieg zerstört.
Pause zur Oper Cendrillon von Jules Massenet. Sehr schöne Stadttheateraufführung, intelligente Inszenierung.
Meine Frau und ich sehen ein bekanntes Ehepaar im Gespräch mit einem anderen.
Man stellt sich gegenseitig vor. Meine Frau (sie hat 2 Jahre in Stuttgart gelebt, bevor wir nach Münster gezogen sind) sagte, dass wir, was Theater betrifft, etwas von Stuttgart verwöhnt seien.
Darauf der Herr: Ja, Stuttgart hat ja auch das weltbekannte Ballett. Meine Tochter hat jetzt ein Engagement im Schauspiel bekommen.
Ich muss dazu sagen, bis dato lief die Konversation in gepflegtem Hochdeutsch ab, also kein Öttingerdeutsch. Einen kleinen schwäbischen Unterton glaubte ich, bei ihm heraushören zu können.
Das Gespräch ging wie folgt weiter:
Er: Ich bin ja auch aus Stuttgart.
Ich: Sie sind nicht aus Stuttgart. (Testfrage, um Schwaben zu identifizieren
)
Er: Aber wenn I schwäbisch schwätz, no glaubad se wohl, dass ich aus Stuttgart bin?
Ich: Jetzt ja, I ben au aus Schduagerd. Wo henn se denn gwohnt?
Er: In Degerloch.
Ich: Ich am Leibziger Blätzle.
Er: Ich war im Schickhardt.
Ich: Ich auch.
Ich: Wie hieß denn Ihr Klassenlehrer?
Er: ****.
Ich: Meiner auch. Wann haben Sie denn Abitur gemacht?
Ich: ****.
Er: Ich auch.
Nun ja, es dauerte nicht mehr lange, dass wir uns dann gegenseitig als Klassenkameraden identifiziert hatten.
War schon irre. Wir haben uns beide saumäßig gefreut.
@Plan B
Kannst Du mal die Wahrscheinlichkeit für ein solches Treffen ausrechnen? Falls geringer, als 6 Richtige, fange ich wieder an, Lotto zu spielen.
Hier der Trailer für die MET-Inszenierung.