Der Spielfluss ist doch schon gestört, wenn die den Ententanz zur Freistoßmauer aufführen. Dauert gefühlt länger als die bisher kennengelernten VAR-Unterbrechnungen. Das ist imho keine Argument für eine Änderung dieses Planes.
Will man den Schiedsrichter stärken, muss man ihm die Initiative überlassen. Er soll den Prüfwillen haben.
Insgesamt wundert mich aber so ein bisschen der Grundtenor der Diskussion: "Wie wird das Spiel durch den Videobeweis geändert?"
Anderer Blickwinkel: Das Spiel hat sich massiv verändert. Durchschnittsgeschwindigkeit, Passmenge, Anzahl Sprints, etc. Der Ball kommt teilweise sofort in die Spitze (packin' rate! the best...). Da kannste nicht mehr mit Libero spielen, der als letzter die Abseitslinie markiert hat. Heute stehen da je nach Pressing 3-5 Spieler. Wenn Sie denn stehen und nicht im Vollsprint agieren. Und dann kommt irgendwoher ein Steilpass à la Pavard. Da fängst Du als Linienrichter doch das Saufen an...
Für mich ist die Einführung des Videobeweises ein Eingeständnis, dass man mit herkömmlichen Mitteln als Schiedsrichter nicht mehr gut genug ist. Und insofern ist der VAR nur eine Reaktion.
Darüber hinaus: Ich gehe davon aus, dass die bei der FIFA nicht nur dressierte Affen benutzt haben, um die Verfahren zu testen. WIr bekommen jetzt halt das Ergebnis präsentiert und man kann halt mal annehmen, dass das das am wenigsten Schlechte ist. Besser ist es allemal, als vom Schiedsrichter zu verlangen, er soll beritten und mit Pfeil und Bogen auf Panzer losgehen.
Leichten Herzens möchte ich Ihnen mitteilen, dass eine Aufgabe als Trainer des FC Bayern für mich niemals in Frage kommen wird.