Ja, deckt sich mit meiner Wahrnehmung.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."
(Batman)
(Batman)
jagdhuette hat geschrieben:Expanse wurde leider von Netflix gestrichen Ende September.
Unter Westfalen hat geschrieben:Kann man das auch in einer Arena machen?
Und anstelle des Wals Didavi?
Im Supermankostüm!
Auswurf hat geschrieben:FAKE
laut eines kommentars unter dem video
Airwin hat geschrieben:heute abend teil 2, aber auch noch in der mediathek für die die es verpaßt haben: Der anschlag, gute schauspieler und ein wenig verschwörungsgedöns um die 3te generation der raf. Lohnt sich.
"Beat"
Ach, Berlin: dieser Sündenpfuhl. Überall tanzen die jungen Menschen zu lauter Musik in unverputzten Betonkatakomben von Weltkriegsbunkern, nehmen rund um die Uhr Drogen, kopulieren zwischendurch auf dem Klo und sind hinterher sämtlich sehr traurig. Denn das ist natürlich nicht das richtige Leben, für das uns der Herrgott erschaffen hat. Und die trüben Typen, die für diese verirrten Lämmer die Partys organisieren – auch sie koksen von morgens bis abends und nehmen Pillen in allen nur erdenklichen Farben, denn sie müssen ja eine unglückliche Kindheit vergessen.
Zum Beispiel Beat (Jannis Niewöhner), der Titelheld der neuen Serie aus der Amazon-Fertigung. Er wurde als sechsjähriger Junge von seinen Eltern verstoßen und ist als Waisenkind in einem Stift aufgewachsen. Da bietet sich kein anderer Lebensweg an, als DJ-Booker zu werden. Beats Club sieht aus wie das Berghain, und drinnen geht es zu, wie Lieschen Müller aus Kaufbeuren oder Alexander Osang vom Spiegel sich wohl so das sittenlose Leben in einem Technoclub vorstellen. Aber die Strafe folgt auf dem Fuß: Ein schrecklicher Ritualmord erschüttert die Katakomben, ausgeweidete Zwillingsmädchen hängen unter der Decke. Beat bekommt es (allein in den ersten zwei Folgen, die vorab zu sehen waren) mit einem satanistischen Ex-Schulkameraden aus dem Stift zu tun, der am liebten Schlager hört – aber auch mit heimgekehrten IS-Terroristen, Menschenschmugglern und Waffenhändlern.
Denn für alle gibt es nun mal kein besseres Biotop als das Berliner Nachtleben. Weil man in den Clubs nicht fotografieren darf und die Musik immer so laut ist, lassen sich gesetzlose Geschäfte hier besser abwickeln als irgendwo sonst. Immerhin: Eine flotte Geheimpolizistin (Karoline Herfurth) verschafft Beat eine Ahnung davon, dass es auch ein Leben außerhalb dieser gottlosen Ödnis gibt. Und vielleicht sogar Liebe.
Marco Kreuzpaintners Technoserie ist die irrste Ansammlung an Berlin-Nachtleben-Klischees, die man sich nur wünschen kann, und glänzt mit einer ebenso wirren wie überladenen Story, in der alles, worüber besorgte Bürger sich gegenwärtig erregen, mindestens mal kurz angetriggert wird. Das Tollste ist, dass der Berghain-Resident-DJ Marcel Dettmann sich nicht zu schade war, für diesen sensationalistischen Malen-nach-Zahlen-Schrott den Titeltrack zu komponieren.
(Jens Balzer)
Die sieben Episoden von "Beat" laufen ab 9. November auf Amazon Prime.
Zu Beginn von Oliver Berbens Serienadaption von Patrick Süskinds Roman Das Parfum liegt eine Frau tot am Pool. Die Polizei findet: Da war ein Meister am Werk. Die fünf Hauptverdächtigen bestehen aus einem häuslichen Gewalttäter und dessen Gattin, einem Zuhälter, einem diabolischen Parfümeur und einem Außenseiter mit erektiler Dysfunktion, und alle kennen sich aus der Schule.
In Zeitsprüngen erzählt die Serie fortan, wie die fünf als Schüler eine Art Club der toten Düfte gründen, in dem sie Blumen in Fett einlegen und an Büstenhaltern riechen. Aber das bleibt derart unmotiviert (na ja, die Macht der Literatur vielleicht), dass man sich für den Rest schon nicht mehr interessieren mag. Die Serie tut das ja auch nicht, sofern sie sich als Krimi begreift. Mal schlägt ein Spürhund an (riechen!), mal tappen die zwei Ermittler durch eine Ruine und kommen auf Ideen. Die Hauptermittlerin hat traurigen Sex mit dem Staatsanwalt.
Doch natürlich geht's hier ohnehin um Höheres, um Erotik, Überschreitung und Sinnlichkeit. Und weil das im deutschen Fernsehen heißt, nackte Schauspieler gemäldegleich hinzubreiten, werden in länglichen Einstellungen nackte Schauspieler gemäldegleich hingebreitet, ohne dass viel mehr daraus folgte, außer dass die Frauen entweder Musen sind, Sirenen oder hysterische Elsen, die pausenlos erregt auf ihr Handy gucken. Bliebe noch zu sagen, dass August Diehl dabei alle an die Nasenscheidewand spielt. Ach, das ist leider auch egal.
(David Hugendick)
Die sechs Folgen von "Parfum" laufen ab 14. November um 22 Uhr auf ZDFneo; alle Folgen sind ab dann in der ZDF-Mediathek abrufbar.