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Die Staffeln 1 bis 6 hatten jeweils 10 Folgen, Staffel 7 hatte 7 Folgen, plus 3 jetzt in Staffel 8. Mal sehen, was es jetzt noch gibt. Dass man die Stränge irgendwann zusammenführen muss, war eh klar – und auch, dass sich dadurch die Erzählgeschwindigkeit ändern wird, und dass man Dinge abhandeln muss, die jeder voraussieht und erwartet. Deswegen muss man als Zuschauer mit einer anderen Haltung herangehen, und das ist schwierig.

Würde man der bisherigen Handlung und Erzählweise – und dem Stil – folgen, müsste es jetzt erstmal 3 Staffeln lang dunkelsten Winter geben, mit den Helden im Exil – und das wäre ja nix anderes als eine Schleife zurück zu den frühen Staffeln. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum der mit den Büchern nicht fertig wird: wie macht man Knoten und Schleife an die ganze tolle Geschichte, ohne in Klischees zu verfallen?

Im richtigen Leben gibt’s auch keine finale Schlacht, in der man den Tod besiegen soll und sich dann nur noch mit der Schwipp-Schwiegermutter zweiten Grades rumärgern muss.






Hasenrupfer
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Vor Mitternacht noch kurz:



Werner!


Fun fact: hab vor zwei Jahren feststellen dürfen, dass mein Vadder wie Werner Herzog Englisch schwätzt...

Klar, andere Stimmlage und vielleicht nicht ganz so ein ausgefeiltes Vokabular, aber der Singsang war dupfagleich.

Fand's sehr faszinierend.


Übrigens:

Nice Weather hat geschrieben:Ich habe beschlossen, dass mir das gefällt und wir es gemeinsam durchziehen werden. So kurz vor Schluss ergibt es keinen Sinn, den Trainer zu wechseln.

Jetzt wird’s vielleicht nochmal interessant, nachdem sie die Hälfte der Staffel im Grunde damit zugebracht haben, einen Cliffhanger von August 2017 aufzulösen.


Ja in der Tat.


CoachingZone
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Übrigens:

Nice Weather hat geschrieben:Ich habe beschlossen, dass mir das gefällt und wir es gemeinsam durchziehen werden. So kurz vor Schluss ergibt es keinen Sinn, den Trainer zu wechseln.

Jetzt wird’s vielleicht nochmal interessant, nachdem sie die Hälfte der Staffel im Grunde damit zugebracht haben, einen Cliffhanger von August 2017 aufzulösen.


Ja in der Tat.



Geklaut von den Kommentaren auf YouTube:

HBO: what do we say to good writing?

D&D: Not today.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


CoachingZone
Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:das war eine bombige Folge


In der Tat :!: Hatte was vom 0:6 in Augsburg. Nur dass diesmal die Sportvorstände selbst die Season zur Strecke Ende bringen wollen...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

thoreau
Granadaseggl
Hat mir auch deutlich besser gefallen als die Dritte. Fand den Wandel halbwegs nachvollziehbar und den Großteil der Sachen in Ordnung. Bei Greyjoy war es mir egal welche Weise verhindert, dass man diese laufende Regieanweisung weiter ertragen muss.
Besser kommt man aus so einer Serie wohl nicht raus, zumal die Sache mit den White Walkers schon so ein Desaster war. Meine Erwartungen sind seitdem aber auch nicht mehr besonders groß. Kinematographisch war es absolut hervorragend.


CoachingZone
Halbdaggl
@Tifferette

Zitiere mich in dem Zusammenhang gerne selbst.

Bei mir hat die Begeisterung ziemlich rapide nach der vierten, allerspätestens aber während der fünften Staffel abgenommen. Da kam ja fast nur noch eine hollywood-typische Action- und Blockbuster-Dialogszene nach der anderen. Und aus den vorher interessanten Charakteren wurden Schablonen.


Finde die Erklärung mit den unterschiedlichen Ansätzen einerseits nachvollziehbar, andererseits gibt es in den Büchern genug Hinweise, dass auch Martin zumindest eine Grundidee z.B. der Intrigen von Littlefinger gehabt haben muss, weil die vielen kleinen Szenen ja dann doch in einem größeren Zusammenhang stehen. Und es gibt andere Autoren, die zunächst grob die Storyline festlegen und dann in die Detailarbeit gehen und trotzdem "lebendige Personen" erschaffen.

Sehe die Veränderung der Serie daher eher darin begründet, wie es @Hasenrupfer schon ausgeführt hat:

Dein Moment des Niedergangs trifft auch ziemlich genau den Punkt, wo Benioff und Weiss, die Macher der Serie, nicht mehr auf Vorlagen von Martin zurückgreifen konnten.

Ergo, eine "Hollywoodisierung" des Ganzen.


Meine Vermutung ist ja, dass die etwas lahme fünfte Staffel in der Hoffnung gedreht wurde, dass Martin bis dahin sein sechstes Buch endlich fertiggeschrieben und man wieder eine Vorlage für die nächste Staffel haben würde. Blöd halt, dass Martin gerade - aus welchen Gründen auch immer - nicht weiterarbeitet.

Jetzt haben wir also drei Staffeln, die wie ein Endgame beim Schach wirken. Die Personen sind plaziert und die Motive im Wesentlichen klar. Lediglich bei Daenerys wurde ein Twist eingebaut, der viele Zuschauer(innen) schockieren mag, aber doch nicht wirklich überrascht, wenn man die Serienstaffeln Revue passieren lässt. Oder psychologisch ausgedrückt: Wer seinen Hunger nach Liebe und Anerkennung nicht gestillt bekommt, der... Und dieser Twist war sicherlich auch von Martin so geplant.

Hinzu kommt, dass die zwei zentralen Themen - Kampf gegen den Night King und Kampf um den Eisernen Thron - irgendwie sehr unbefriedigend und mit großen Logikfehlern weniger gelöst, denn "ver"endet wurden. Dramaturgisch ist nach "The Long Night" der emotionale Höhepunkt vorbei.

Es wirkt auf mich so, als ob die Macher D&D endlich aus der Serie rauskommen wollten. Kann man machen. Ist vielleicht sogar das Besondere, dass GoT eben auch hier nicht die Erwartungen erfüllt. Aber zumindest bei mir hinterlässt eine solche Vorgehensweise ein schales Gefühl, weil die ersten Staffeln andere Erwartungen geweckt haben.

Filmisch, im Sinne von Bebilderung des Geschehens, setzt die Serie jedoch wirklich Maßstäbe. Da kann ich mich kurzfristig daran berauschen, aber danach kommt der Kater, weil kaum etwas zurückbleibt, was in mir weiterarbeitet, wie beispielsweise nach "The Rains of Castamere".
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


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Halbdaggl
Das einzig wahre Ende von Game of Thrones kann nur sein, dass es kein Ende gibt. Und damit endet.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

jagdhuette
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Halbdaggl
Das Enttäuschende ist doch, dass so viele Handlungsstränge aufgebaut wurden, Andeutungen gemacht wurden, die unterm Strich im Sande verlaufen.

Welche Frage wirklich spannend ist, ist die, wer sitzt auf dem Thron, wenn beide sterben. Der neu-Baratheon, die Stark(s), die Eisenmännin oder behält am Ende Stephen King mit seinem kürzlich getweeteten Tipp recht, dass es der Zwerg wird. Aber vermutlich stellt sich diese Frage nicht.
Ob's den dritten Tagaryan gibt, werden wir vermutlich auch nie erfahren. Aber wir werden damit zu leben lernen. Montag abend nen guten Wein einplanen, dann geht das. So lange am Donnerstag nicht die nächste Enttäuschung in der Relegation folgt. :banane:

Auswurf
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Grasdaggl
viele halten ja die persönlichkeitsentwicklung einiger figuren für unglaubwürdig,
was ich fast gar nicht finde.
Es fehlen aber einfach diesbezüglich erhellende zwischenschritte.
Für mich, war's zb logischer, was mit Jaime in der letzten folge geschah,
als sein tete a tete in winterfell.
2 mal 10 folgen, hätten den letzten beiden staffeln gutgetan

Wie es zb Arya möglich war zu schleichen,
interessiert mich auch überhaupt nicht.
Was weiss ich, was die bei den niemands alles gelernt hat.
das ist doch keine Musik

fkAS
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Halbdaggl
Ne, das mit Brienne hat sich ja ewig angekündigt. Der Rückfall ist komisch. Genauso Jons Ehrenkäsigkeit. Das hätte vielleicht noch zu seinem letzten Leben gepasst oder zu Ned Stark. Deanerys hat zwar das Kniebeugenprobem, aber nie diesen Hass auf die kleinen Leute. Außerdem hätte sie ja ne Machtdemonstration mit dem Drachen geben können, statt blöd dazustehen bis Missandei geköpft wird. Ging ja dann doch recht einfach. Tyrion vom Cleverle zum Naivling. Nenenen, das ist alles recht lieblos runtergefilmt. Explosionen und einstürzende Altbauten hat man auch schon oft gesehen. Da war nix dran. Ende Staffel 6 war filmtechnisch noch top.

Auswurf
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Grasdaggl
ich hatte das mit brienne immer auf ner anderen ebene gesehen
- sowas wie größtmögliche achtung.
Jaimes ritt nach norden war ja auch nicht aus liebe zu brienne motiviert,
sondern folgte der erkenntnis, dass es seine menschenpflicht war,
gegen DIE größte bedrohung vereint zu kämpfen.
Er floh alo auch nicht vor cersei, sondern lebte eigenständigkeit.

Folge ich aber Deiner betrachtung, dass das mit brienne eine romatische liebe ist/war
- wen kann es wundern, dass nach einer nacht des vergleiches,
es ihn wieder zurückzog?
Wie es sich mit brienne anfühlen würde, wusste er ja erst nach dieser nacht

ich wäre lieber mit cersei zusammen,
aber mir fehlt die goldene hand :oops:
das ist doch keine Musik


fkAS hat geschrieben:Der Rückfall ist komisch. Genauso Jons Ehrenkäsigkeit.


Das ist nicht komisch – Jon ist einfach ein Dackel:

(Thread)



Für die letzte Folge sind plötzlich wieder einige Dinge offen, die man für vorhersehbar hielt – allein das gefällt mir gut.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Schaut Euch einfach mal auf Youtube den Zusatzcontent von HBO zu den Episoden an. Viel Enttäuschung kann man sich ersparen, wenn man sich mal das anhört, was die Produzenten und Protagonisten so erzählen. Das ist recht erhellend. Klar hat man seine eigenen Vorstellungen, Theorien und Prophezeiungen, aber wenn man die auf der Mattscheibe sehen will, muss man das halt selber machen.

Und wer immer noch Inspiration braucht, wie man ne Story genießen kann, wenn sie ihm einfach nur erzählt wird, kann gleich mal hinterher nach „Burlington Game of Thrones“ suchen. Man zeigt Leute in einem Pub, wie die aktuelle Episode anschauen, mitzittern, mitjubeln... Männer wie Tormund, die echte Gefühle zeigen und such verzweifelt an einem Bier festhalten. Herrlich!

Da sagt nachher keiner: out of character, bad scripting...

Zugegeben, die Serie hatte imho immer schon ein paar Tempoprobleme, aber ich fühlte mich stets bestestens unterhalten und das wird auch bei der kommenden Episode so bleiben.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!