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de mappes
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@frank
auch eine tolle antwort auf thoreaus beitrag...eine sehr wertvolle debatte; macht spaß zu lesen und verfolge das mit großem Interesse
bitte mehr davon :prost:
Don't criticize what you can't understand

thoreau
Granadaseggl
Frank N Furter hat geschrieben:
thoreau hat geschrieben:...Oder hinterher so zu tun als wäre irgendetwas auf systemischer Ebene zu verhindern gewesen. Auf individueller Ebene vielleicht. Von Freunden, Bekannten, Verwandten. Aber auch das ist kaum hinzubekommen. Auf systemischer Ebene ist es unmöglich.


Bin ich anderer Meinung, Thoreau. Ich denke aber, wir sind gedanklich auch noch zu weit voneinander weg, um uns hier überhaupt nachvollziehen zu können.

Ich versuchs mal sorum:
- Immer mehr junge Menschen geben in Umfragen an, in ihrem Leben keinen Sinn zu sehen
- Immer mehr junge Menschen leben in Großstädten und fühlen sich aber gerade dort - also in größmöglicher Menschendichte - zunehmend einsam.
- Immer mehr junge Menschen leben sehr zurückgezogen, mit nur noch spärlichen, direkten Sozialkontakten
- Immer mehr jungen Menschen wird heute eine Depression diagnostiziert
usw.

Diese jungen Menschen haben systemische Krisen, um mal Deinen Begriff aufzugreifen. Sie leben in einer pervertierten Massen-Gesellschaft, die nicht mehr ihre Bedürfnisse befriedigt und die ihnen keinen Existenz- oder auch nur Gemeinschaftssinn vermittelt. Das funktioniert einfach schon evolutionsbiologisch nicht mehr. Menschen sind für solche Massengesellschaften einfach nicht geschaffen. Die Folge sind haufenweise psychische Probleme und psychische Erkrankungen. Es geht so vielen jungen Menschen in unserer rein materiell-technologisch orientierten Gesellschaft schlecht, dass das eigentlich für sich genommen der viel größere Skandal ist. Die wenigsten werden ja auf so krasse Weise Täter, sondern leiden mehr oder weniger still.

In den ursprünglichen Jäger-Sammler-Kulturen, die man leider zuletzt halbwegs nativ nur noch um 1900 beobachten konnte, fühlte sich jedes Mitglied notwendig und sinnvoll. Was einfach auch faktisch nachvollziehbar war. Das was diese Menschen machten war "vollständig", verständlich, autonom, selbtwirksam. Sie kannten jeden anderen ihrer Gruppe nahezu von Geburt bis zum Tod und hatten zu jedem eine tiefe lebenslange Beziehung. Die JSK kannten keine Art von psychischer Erkrankung! Nicht mal das, was wir heute eine genetisch bedingte Schizophrenie nennen. Und Amokläufer gabs natürlich schon gleich dreimal nicht.

Jetzt kann man natürlich resignieren und sagen: "zurück in den Urwald ist keine Option". Ist es natürlich auch nicht. Aber trotzdem kann man systemisch was machen, um die jungen Menschen besser einzubinden. Man kann ihnen Werte vermitteln und vorleben, die sie als sinnvoller und befriedigender erleben. Und man kann ihnen einen sozialen Kontext verschaffen, in dem sie sozial wachsen und kompetent werden können und auch ne Freundin oder nen Freund finden.

Heute hatte ich von einem Lehrer gelesen, der mit seinen Schülern über die Alpen gewandert ist. Danach brauchten die Kids kein Handy mehr und hatten das erst mal in ihrem Leben gemeinsam etwas schweres aber auch befriedigendes erlebt und erfahren. Von solchen Beispielen gibt es unzählige. Nicht alles muss bei allen wirken. Aber wenn wir unsere sinnlosen Gesellschaften so weiter hohl drehen lassen und jungen Menschen keinen Halt mehr bieten können, werden unzählige daran kaputt gehen. Das kann man jetzt schon klar diagnostizieren.


Ich glaube, da habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt. Ist auch sehr schwierig schriftlich, aber das hätte ich besser rausarbeiten sollen. Ich habe mich mit dem systemischen komplett auf die Ebene des "logistisch" verhinderbaren bezogen. Sei es durch Poller, Sicherheitskontrollen, erhöhte Security und alles was jemals an Reaktion auf einen Terroranschlag versucht wurde.
Natürlich ist es möglich und mehr denn je nötig, auf individueller Ebene an genau die Menschen heranzukommen, die du da beschreibst. Und das wird mehr und mehr Aufgabe der Schulen sein, bzw. ist es das schon sehr stark. Den SuS klarzumachen wie man mit dieser blinden und komplett oberflächlichen Massenkommunikation klarkommt, die man ihnen völlig ohne jede Vorbereitung anbietet. Ich sehe die - neben der Metropolsituation die du beschreibst - mindestens ebenso relevant. Ihre Rolle wechselt heute viel früher und intensiver vom Aufwachsenden zum Konsumenten, in jedem Bereich nahezu ohne Filter. Der neue Bildungsplan in BW nimmt da einiges sogar auf und trotzdem ist dieser Druck omnipräsent. Und dieses Umfeld produziert mehr und mehr Einzelgänger, man fällt schneller durch ein Raster und ohne entsprechende Unterstützung aus der Familie fehlt jegliche Orientierung. Und die Auswirkungen wiederum sind dann sehr unterschiedlich, je nach Persönlichkeit, ganz wie du es beschreibst.
Das Problem an Aktionen wie einem Alpencross oder ähnlichen Projekten dieser Art ist, dass hier meistens die ohnehin etablierten und integrierten Kinder und Jugendliche teilnehmen, es ist unglaublich schwer alle anderen hier einzufangen. Da spielt einfach das Elternhaus eine große Rolle und hier ist es wie mit dem Bildungserfolg selbst... Im Prinzip ist es ein System, dass die SuS mit ohnehin viel Unterstützung noch mehr erhalten, während die ohne familiäre Unterstützung auch schulisch manchmal durchs Raster fallen, eben wegen komplett fehlender familiärer Unterstützung, nicht weil die Schule das nicht möchte.
Leider wird das in Zukunft zumindest was die reine Bildung angeht noch extremer werden, nachdem das Mantra der Differenzierung, das seit 2004 die Bildung beherrscht hat, zumindest am Gymnasium wieder durch ein stärkere Elitenförderung ersetzt. Natürlich auf Druck der Wirtschaft. Hinzu kommt, dass außerschulische Projekte durch das Land weniger denn je gefördert werden. Für Schüleraustausche außerhalb Europas erhält ein Lehrer beispielsweise nur ein Drittel der Reisekosten erstattet.
Insbesondere bei deinem letzten Absatz gebe ich dir absolut Recht - aber ganz offensichtlich besteht daran, systemisch gesehen, kein gesteigertes Interesse. Die gesamte Entwicklung in der baden-württembergischen Kultuspolitik weist viel mehr auf ein Ausbilden von künftigen Arbeitnehmern hinaus, als auf ein Entwickeln von eigenständigen und mündigen Bürgern und vor allem Menschen.

muffinho
Ein relativ ausgewogener Artikel über die Umstände, warum Menschen sich so entwickeln können:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/die- ... 06864.html

Ich kann aber mit einem Teil von Fränk nicht übereinstimmen:
Da es zumindest diese Art von Täter noch bis vor....20? Jahren...nicht gab


Solche Menschen, die empathiebefreit auf der Suche nach Anerkennung Dinge machen, die nur schwer zu begreifen sind, gab es sicherlich auch schon früher, nur eben lokal begrenzt, so erhoffte man sich damals eben die Anerkennung der örtlichen Clique, heute ist es dank Internet eben alles eine Stufe größer. Auch die Medien tragen ihren Teil bei, früher ging sowas mehr oder weniger unter, heute berichten Schmierblätter tagelang über jeden möglichen Scheiß. Die mediale Reichweite und das Streben nach globaler Akzeptanz ist durch das WWW eben rasant angewachsen, gleicher Mist warum die Trutherspacken solchen Zulauf bekommen... früher konnte man seine wirren Thesen maximal bei einem obskuren Verlag veröffentlichen, heute kann jeder Idiot auf Facebook, Youtube und Konsorten seinen Gehirndünnpfiff unter das Volk bringen, ohne größeren Aufwand wie Netzwerken und Selbstvermarktung.

Aber es stimmt schon, die Welt ist kälter geworden, der Leistungsdruck nimmt zu. Wenn ich da an meine Schulzeit denke, Englisch in der 5. Klasse, in der 7. darf man wählen zwischen Französisch oder Latein... und heute: Englisch ab der 1. Klasse, das ist doch der Wahnsinn, es sind immer noch Kinder mit 6 Jahre. Und das zieht sich eben weiter bis zum Erwachsenwerden. Cybermobbing, Body shaming und was es sonst noch alles für einen Scheiß gibt.

muffinho
Mein Lieblingserfahrungsjurist hat wieder mal zugeschlagen:

"Manche nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild", sagte Seehofer. "Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag. Und deshalb müssen wir die Gamerszene stärker in den Blick nehmen."


Scheiße, ich habe früher Siedler und ages of empires gespielt, bekomme ich jetzt demnächst Besuch vom BKA wegen Plaung bzw. Simulation von kriegerischer Expansion und Genozid? :shock:

Tamasi
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Grasdaggl
Oh... ich habe „Risiko“ gespielt!

Aber ich finde, wir sollten viel eher die „Monopoly“-Spieler betrachten!

Und im Ernst: Gute Beiträge gerade. Auch lesenswert:
https://sz.de/1.4631625

Edit, Wikipedia über „Risiko“:
Wegen der militaristischen Ausdrucksweise, in der die Spielbeschreibung der ersten Spielversion in Deutschland gehalten war, sollte das Spiel 1982 indiziert werden. Erst eine gerichtliche Auseinandersetzung wandte dieses ab.[3] Als Konsequenz änderte der Hersteller die Formulierungen der Spielbeschreibung und Anleitung ab. War in älteren Versionen noch vom „Erobern“ bestimmter Gebiete und „Vernichten“ der Gegner die Rede, werden in neueren Versionen Gebiete „befreit“ und die gegnerischen Armeen „aufgelöst“.

Dit is mir zu real. :-)

muffinho
Alle die früher Cowboy und Indianer gespielt und dabei mit einem Käpsele Revolver auf andere Menschen geschossen haben, bitte sofort Selbstanzeige beim BKA!

Und Schach, da wird die arme Dame solange gejagt bis sie aus dem Spiel genommen wird, das sollte man sich auch mal näher anschauen... ein Wunder dass Kasparow und Karpow nicht Amok gelaufen sind.

Frank N Furter
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Himbeertoni
thoreau hat geschrieben:….Den SuS klarzumachen wie man mit dieser blinden und komplett oberflächlichen Massenkommunikation klarkommt, die man ihnen völlig ohne jede Vorbereitung anbietet.... Ihre Rolle wechselt heute viel früher und intensiver vom Aufwachsenden zum Konsumenten, in jedem Bereich nahezu ohne Filter.... Und dieses Umfeld produziert mehr und mehr Einzelgänger, man fällt schneller durch ein Raster und ohne entsprechende Unterstützung aus der Familie fehlt jegliche Orientierung.
...Das Problem an Aktionen wie einem Alpencross oder ähnlichen Projekten dieser Art ist, dass hier meistens die ohnehin etablierten und integrierten Kinder und Jugendliche teilnehmen, es ist unglaublich schwer alle anderen hier einzufangen. Da spielt einfach das Elternhaus eine große Rolle und hier ist es wie mit dem Bildungserfolg selbst... Im Prinzip ist es ein System, dass die SuS mit ohnehin viel Unterstützung noch mehr erhalten, während die ohne familiäre Unterstützung auch schulisch manchmal durchs Raster fallen, eben wegen komplett fehlender familiärer Unterstützung, nicht weil die Schule das nicht möchte.


Ich verstehe noch nicht ganz, warum das so ist. Was ich natürlich verstehe, dass die Kinder aus einem liebevollen Elternhaus wesentlich bessere Chancen haben. Aber beim schulischen Nachhilfeunterricht ist es ja auch so, dass da nur noch die sitzen, deren Noten halt nicht so gut sind. Theoretisch sollte es also durchaus möglich sein Strukturen aufzubauen, die ganz gezielt konkrete Defizite adressieren, oder?

Gerade Jugendliche wünschen sich nichts Anderes sehnlicher, als die Anerkennung ihrer Peers. Das ist quasi ein biologisch vollkommen zuverlässiges Programm, das da abläuft. Wenn der Staat obligatorische Schulaktivitäten finanzieren würde, die allen Jugendlichen - Beliebten wie Unbeliebten, Integrierten wie nicht-Integrierten - "ursprüngliche Kollektiverlebnisse" verschaffte, dann bestünden aus meiner Sicht sehr gute Chancen, dass sich die Kinder eben gerade nicht mehr nur "als Träger von Markenklamotten", "Besitzer von Konsumtrends" oder "schöne und hässliche Menschen" wahrnehmen, sondern als kollektives Ganzes.

Warum bin ich mir da so sicher?: Wenn Du abends nach einem sehr anstrengenden Tag irgendwo mitten in der Pampa bist, es ist kalt und schifft in Strömen, alle sind fast irr vor Hunger, und irgendjemand muss noch Zelte aufbauen, Holz sammeln, Feuer machen und kochen, dann wird jeder Jugendliche der sich daran beteiligt etwas wert. Auch die "Ausgestoßenen" werden dann etwas wert, weil die Anderen sehen können (was sie sonst nie sehen würden), dass jeder eine Aufgabe übernehmen kann, die dem gemeinschaftlichen Ziel nützt. Weil jeder dem Anderen wieder zur Hilfe wird, was nicht zufällig der Leitgedanke einer jeden Gesellschaft ist, der Grund, weshalb wir überhaupt sozial sind, weil wir gemeinsam mehr erreichen können, als alleine.

Wenn man solche "ursprünglichen" Situationen in Jugendfreizeiten oder auch im schulischen Rahmen finanziert und Raum gibt, garantiere ich Dir, dass die Jugendlichen wieder zu einem sozialen Ganzen zusammenwachsen (wenigstens zeitweise mit einer gewissen Halbwertszeit). Ihre (und unsere) inneren Programme sehnen sich letztendlich nach dieser Form des Sozialen, weil wir so konstruiert wurden.

Was wir heute mit unseren Kindern machen ist letztlich eine soziale Vergewaltigung. Dass da einige "krank" werden, ist doch fast unvermeidlich.

Also kurz zusammengefasst: Ich hätte schon noch die Hoffnung, dass durch geeignete Strukturen und gemeinsame Aktivitäten für die soziale Entwicklung Aller Erhebliches erreicht werden kann. Aller, weil es nichts nützt nur die Ausgegrenzten zu sozialisieren. Wir müssen auch die Ausgrenzer sozialisieren.

Es ist ja nicht zufällig, dass die Ausgegrenzten rechtsradikalen Ideologien anheim fallen, die ihrerseits wieder hauptsächlich ausgrenzend sind (die Juden, die Moslems, die Ausländer usw.). Das sind alles Gebilde aus der antisozialen Formenfamilie. Alle wurzeln in einem starken Mangel sozialer Kompetenz. Soziale Kompetenz ist auf Basis unserer Anlagen jedoch hervorragend erlernbar!
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
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Himbeertoni
muffinho hat geschrieben:Solche Menschen, die empathiebefreit auf der Suche nach Anerkennung Dinge machen, die nur schwer zu begreifen sind, gab es sicherlich auch schon früher, nur eben lokal begrenzt, so erhoffte man sich damals eben die Anerkennung der örtlichen Clique, heute ist es dank Internet eben alles eine Stufe größer.


Klar. Was ich jetzt erstmal neu (oder wahlweise schwer verständlich) finde, ist der Umstand, dass frühere Täter eher größenwahnsinnig waren und ihre Taten mit Allmachtsphantasien verübten. Der Halle-Täter, wie auch schon die Jungs neulich in den USA, nennen sich selbst Incels, begreifen sich als Loser, und kompensieren ihren Frust ganz offensichtlich nicht mehr durch Allmachtsphantasien. Gleichzeitig zelebrieren sie ihren eigenen Untergang im Netz und kommentieren das wie ein Computerspiel. Das meinte ich mit: "neu".
https://bit.ly/2x1Kpuf

Tamasi
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Grasdaggl
Im oben verlinkten SZ-Artikel geht es auch darum, dass wir gerne von „allen“ reden, der Begriff aber hohl geworden ist, weil der Einzelne viel, viel mehr zählt.

Das wird aber nicht - wie so gern & einfach - als aktuelles Phänomen der Instagram-Leutchen gesehen, sondern als Folge einer bereits über Jahrzehnte gehenden Entwicklung. Hübsch die Formulierung, dass wir in den 90ern unseren Kompass verloren haben...

de mappes
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muffinho hat geschrieben:Mein Lieblingserfahrungsjurist hat wieder mal zugeschlagen:

"Manche nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild", sagte Seehofer. "Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag. Und deshalb müssen wir die Gamerszene stärker in den Blick nehmen."


Scheiße, ich habe früher Siedler und ages of empires gespielt, bekomme ich jetzt demnächst Besuch vom BKA wegen Plaung bzw. Simulation von kriegerischer Expansion und Genozid? :shock:


und sicher auch counter strike?
und Command Conquer?
Dann hatten wir ja denselben Horizont oder Erfahrungsschatz :mrgreen:

die Kombination der genannten Spiele macht alle mitspieler natürlich zu potentiellen Amokläufern...das ist logisch

immer dasselbe hilflose tote ross, dass sie rauszerren, wenn solch ein vorfall sich abspielte
naja immerhin ist die SUV-Debatte jetzt erloschen :lol: (Erklärung: Das ist keine Bewertung hinsichtlich der Anschaffung oder Einschränkungen der SUVs, die man sicher führen kann...wollte lediglich drauf hinweisen, dass solche schnellschüsse nach einem Unfall oder Ereignis auch schnell wieder ad acta gelegt werden...sprich leere Worthülsen der Politiker)
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Frank N Furter
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Tamasi hat geschrieben:Im oben verlinkten SZ-Artikel geht es auch darum, dass wir gerne von „allen“ reden, der Begriff aber hohl geworden ist, weil der Einzelne viel, viel mehr zählt.


Verschwindet bei mir leider hinter der Bezahlschranke (Buähhhh, ich werde ausgegrenzt.... :) )

Tamasi hat geschrieben:Das wird aber nicht - wie so gern & einfach - als aktuelles Phänomen der Instagram-Leutchen gesehen, sondern als Folge einer bereits über Jahrzehnte gehenden Entwicklung. Hübsch die Formulierung, dass wir in den 90ern unseren Kompass verloren haben...


Warum in den 90`igern? Ob wir unseren Kompass wertemäßig verloren haben, weiß ich gar nicht. Ich befürchte, wir hatten nie einen, bzw. das was unsere Ahnen einen Kompass nannten, war seit jeher immer nur behelfsmäßig konstruierte Orientierungslosigkeit.

Das Verschwinden des Sozialen aus unserer Gesellschaft hat aber glaube ich seine Hauptursache darin, dass sich die Produktionsmethoden geändert haben. Wenn man heute in einem Büro sitzt - durchaus im netten Tete-a-Tete mit Anderen - und irgendwelche Vorgänge bearbeitet, Akten pflegt oder Projekte macht, dann ist für die meisten Menschen gar nicht mehr zu erkennen, dass etwas anders abliefe, wenn sie fehlten oder ausgetauscht würden.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder seine Austauschbarkeit erdulden muss, statt seine soziale Einmaligkeit erleben zu können. Ich weiß nicht, ob Dir da was in den Ohren klingelt: "soziale Einmaligkeit" ist der Versöhnungsgedanke zwischen Kollektivismus und Individualismus. Wir Menschen konnten lange Zeit echte Individuen sein, in einem fuktionierenden Kollektiv (nur dort ist es möglich). Heute, wo wir nur noch Austauschbare sind, sehnen wir uns wie die Hunde nach dieser sagenhaften Individualität (der ganze Prominentenkult erzählt unsere Leidensgeschichte bestens)

Grotesker Weise hoffen wir aber unsere Individualität als eines von 7,7 Milliarden Menschenwesen ausgerechnet (oder: Hallo: natürlich :idea: ) in den kollektiven Trends und Moden zu entdecken, die man allesamt kaufen kann..... :lol: *
Das nenen wir dann Konsum, respektive Kapitalismus. Freilich hat es mit beidem gar nichts zu tun. Selbst unsere Gegentheorien, die Anamnese unserer Krankheit und die Diagnose sind schon zutiefst krank. Das Gegenteil von Kapitalismus würde uns niemals unsere Individualität zurück geben. Und weniger zu konsumieren hilft da für sich genommen auch nicht...

Es wäre interessant über die Therapie zu sprechen. Nur mit wem? :lol:
https://bit.ly/2x1Kpuf

muffinho
Frank N Furter hat geschrieben:Klar. Was ich jetzt erstmal neu (oder wahlweise schwer verständlich) finde, ist der Umstand, dass frühere Täter eher größenwahnsinnig waren und ihre Taten mit Allmachtsphantasien verübten. Der Halle-Täter, wie auch schon die Jungs neulich in den USA, nennen sich selbst Incels, begreifen sich als Loser, und kompensieren ihren Frust ganz offensichtlich nicht mehr durch Allmachtsphantasien. Gleichzeitig zelebrieren sie ihren eigenen Untergang im Netz und kommentieren das wie ein Computerspiel. Das meinte ich mit: "neu".


Ah, ok ich verstehe was Du meinst. Ich weiß nicht, also ob es diese Art Täter schon früher gegeben hat, ich bin doch nur ein dummer Tastenknecht und kein Kriminologe. Aber ich halte es für sehr billig von Medien und Politik nun hier Vergleiche zu Computerspielen anzustellen, denn es wird in der Geschichte der Menschheit schon immer Menschen gegeben haben, die sich durch Ereignisse, Medien oder Personen inspiriert haben... spontan fällt mir da dieser Massenmörder aus LA ein, der sagte ihn "night prowler" von ACDC inspiriert hat. Dazu noch massenhaft Filme, Bücher oder Ereignisse, die labile Menschen als Vorlage für was auch immer herziehen, weil ihnen die Fantasie für eigene Kreationen fehlt und sie sich Rambo, Soap oder Bon Scott als Blaupause wählen müssen. Und da der Mensch mit einer sich ständig sich entwickelnden Umwelt zurecht kommen muss, ist es doch nur logisch dass man auch die Quelle der Inspiration anpasst. Früher waren es Bücher, heute sind es Games, morgen ist es eine virtuelle Welt in die wir eintauschen können, etwa wie in total recall, Manipulation der Synapsen.

Frank N Furter
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Himbeertoni
@Muffie

Was die "Computer-Legende" betrifft, müsste man zu folgendem etwas wissen: Erhöht die Internet-Computer-Spiele-Kultur die Quote derjenigen psychisch kranken jungen Menschen, die ihren Frust irgendwann in Gewalttaten zu lindern versuchen oder nicht.

Um diese Frage zu beantworten, müsste man die Gesamt-Anzahl der jungen Menschen kennen, die sich sozial vernichtet fühlen, darunter diejenigen die im Internet tagtäglich Computerspiele spielen, verglichen mit denjenigen, die das nicht tun. Getrennt nach Geschlechtern, weil Mädchen und Jungs ihre soziale Vernichtung anders kompensieren.

So lange niemand Statistiken vorlegen kann (you remember :lol: ), bleibt das mit den Computerspielen nur ein sehr plausibler Verdacht.
https://bit.ly/2x1Kpuf

de mappes
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Spamferkel
Ich glaube als das Thema ballerspiele richtig hoch kochte gab es auch Politiker oder sonstige Experten, die davon faselten, dass Ego shooter auch dazu führt, dass die Täter besser zielen und effizienter töten können
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muffinho
Frank N Furter hat geschrieben:
So lange niemand Statistiken vorlegen kann (you remember :lol: ), bleibt das mit den Computerspielen nur ein sehr plausibler Verdacht.


Ja, ein Verdacht mit dem man herrlich Stimmung machen, komplexe Situationen auf ein Mindestmaß reduzieren und von den eigentlichen Problemen ablenken kann.

Frank N Furter
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Himbeertoni
@de mappes

Das ist natürlich wirklich Gefasel. Aber wenn ein gewisses Spielgenre, wie die Shooter, süchtig machen, dann muss man fragen, was das suchtauslösende Momentum ist.

In der Sexualität hat das Internet dazu geführt, dass Jugendliche heute empirisch nachweisbar andere Sexual-Präferenzen entwickeln. Je höher der Internetporno-Konsum, umso stärker differenziert sich die Sexualpräferenz. Internet-Porno-Süchtige, haben meist nur noch ganz wenige, hoch spezifische Phantasien, die sie sich selbst herangezüchtet haben und die kaum noch in der Realität gelebt werden können. Entweder wollen sie z.B., dass ihnen eine Frau unbedingt ins Maul scheißt oder sie wollen z.B., eine Frau sadistisch quälen.

Dieses "Differenzierungsphänomen" kennen wir auch aus anderen Spielarten der sensorischen Lustbefriedigung. In der Musik ist es auch so, dass Leute die sehr viel Musik hören, einen immer differenzierteren Geschmack ausbilden. Einige hören dann z.B. nur noch Heavy Metall einer ganz bestimmten Sorte.

Bei der Shooter-Spielsucht hat der Spielsüchtige aus irgendeinem Grund seine Lust ganz auf Shooter-Spiele fokussiert, welche er teilweise viele Stunden am Tag spielt und mit Anderen Shooter-Freaks noch darüber chattet. Was diese chattenden Shooter-Spieler sich als Lustgewinn erhoffen, dürfte in jedem Fall mal Aufmerksamkeit durch ihre Peer-Shooter sein. Eine Aufmerksamkeit, die sie ja sozial nicht bekommen. Dann ist es kein großer Schritt mehr, darüber nachzudenken, wie man durch einen analogen Shooter, noch mehr Aufmerksamkeit bekommen könnte.

Unabhängig davon sagen Psychologen, dass diejenigen Menschen zur Ausbildung starken Suchtverhaltens im Allgemeinen neigen, die innerhalb der ersten drei Jahre ihres Lebens keine sichere Bindung im Sinne der Bindungstheorie erlebt haben.

Die Bindungstheorie unterscheidet 3 nicht-sicher gebundene Typen: die i) unsicher gebundenen, ii) die desorganisierten und iii) die ambivalent gebundenen. Die ambivalent gebundenen gehören zu der Gruppe, die das mit Abstand höchste Suchtverhalten zeigen. Man erklärt sich das so, dass diese Kinder als Bezugsperson innerhalb der ersten drei Lebensjahre einer Person ausgesetzt waren (meist der Mutter), die dem Kind nur liebend Aufmerksamkeit geschenkt hat, wenn es die impliziten Leistungskriterien erfüllt hat. Ansonsten gab es keine Liebe. Deshalb die Klassifizierung "ambivalent". Die Bindungstheorie ist heute die Mastertheorie der Psychologie und sie hat alle freudianischen Erklärungsmuster ersetzt. Die Evidenz für die Bindungstheorie ist experimentell erdrückend.


muffinho hat geschrieben:Ja, ein Verdacht mit dem man herrlich Stimmung machen, komplexe Situationen auf ein Mindestmaß reduzieren und von den eigentlichen Problemen ablenken kann.


Ja, all das und ein Verdacht über den man zusätzlich auch seriös diskutieren kann - siehe oben.
https://bit.ly/2x1Kpuf

de mappes
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Spamferkel
danke für deine ausführlichen, sehr interessanten und nachvollziehbaren (fundierten) Erläuterungen...kann ich mir durchaus vorstellen
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muffinho
Frank N Furter hat geschrieben:Ja, all das und ein Verdacht über den man zusätzlich auch seriös diskutieren kann - siehe oben.


Man kann eigentlich über alles seriös diskutieren, nur ist es gerade in diesem Falle so, dass die Personen, die als Entscheidungsträger oder Beeinflusser der öffentlichen Meinung den IQ haben, die Problematik überhaupt - einigermaßen - zu erfassen, kein Interesse an einer Seriosität haben und bei vielen Anderen muss man schon froh sein, wenn sie bei der BILD über den Möpse- und Wetterteil hinauskommen. Aber gerade in Sachen Games sehe ich da seit Jahren einen roten Faden, der sich zwar vor ein paar Jahren etwas gelockert hat, aber immer noch existent ist, nämlich die Abwälzung gesellschaftlicher Probleme auf Schichten, Szenen oder Aktivitäten, um sich vieler in der Vergangenheit begangener Probleme nicht zu stellen. Und gerade als Beteiligter (spiele Shooter seit Jahrzehnten, auch wenn aktuell die Familie kaum mehr Zeit dafür lässt) sehe ich in diesem Bereich eine konstante Fehlinformation und -leitung der öffentlichen Meinung. Nach dem Amoklauf in Erfurt kamen sofort Meldungen über einen intensiven Konsum von Counterstrike (hat sich nachträglich als falsch herausgestellt, aber was ein Mal in der BILD oder Welt ist, bleibt auch meistens dort), natürlich auch nach Winnenden, da wurde tagelang über die angebliche Parallelwelt des Tim K. berichtet. Erst nach und nach kamen alternative Erklärungen ans Tageslicht, hier Mobbing durch Mitschüler, Einsamkeit, Behandlung und Medikation von psychischen Problemen und ähnliches, aber bis dahin hatte sich im Resthirn vieler Menschen schon das Bild festgesetzt, dass durch Spiele wie Counterstrike Abertausende tickende Zeitbomben herangezüchtet werden, wo es nur darum geht das Töten zu lernen. Höhepunkt waren natürlich Pat und Patachon dieser Diskussion, nämlich Pfeiffer und Beckstein. Der Eine konnte einen Egoshooter nicht von einem MMORPG unterscheiden und der Andere schien generell ein Problem mit virtuellen Medien zu haben (hätte er nur mehr Zeit mit seinem Parteikameraden "Erfahrungsjurist" verbracht, der ist ja laut eigener Aussage seit den achtziger Jahren im Internet unterwegs), aber Beide bestimmten die öffentliche Meinung, die Talkshows, die politische Richtung. DASS bei psychisch labilen Menschen, die verstärkt durch Einsamkeit, Psychosen, nicht altergerechter geistiger Entwicklung und anderen Umständen ein übermäßiger Konsum von Gewaltspielen zu einer entsprechenden Verstärkung dieser Probleme führen kann und man irgendwann eine empathielose, perspektivbefreite und enthemmte Existenz vor sich hat, ist doch völlig klar und braucht auch nicht diskutiert werden, aber auch hier sehe ich die Priorisierung der Kritik wieder völlig fehlerhaft an.

Aber wurde in dieser Zeit jemals über andere Dinge gesprochen, wie dem immer größeren Leistungsdruck für die Schüler? Die fehlenden Freizeitaktivitäten, weil Jugendclubs geschlossen wurden? Die fehlenden Aufklärung an Schulen bzgl. neuer Medien? ( Eine Freundin ist Lehrerin, vor kurzem sagte sie dass fast die Hälfte ihrer Zeit außerhalb der Unterrichtsstunden für Dinge wie Eltern und Kindergespräche draufgehen mit der Problematik Mobbing, insbesondere im Cyberbereich, weitergeleitete Nacktselfies und ähnlichem Scheiß, aber es gab lange Zeit keinerlei Initiative von staatlicher Seite, egal ob Land oder Bund, hier mal präventiv einzuwirken). Warum fühlen sich Schüler in der heutigen Zeit so gestresst? Wenn ich sehe dass mein Kleiner schon bei der Einschulung die ersten Hausaufgaben aufbekommt, dann frage ich ich in welche Richtung das die nächsten Jahre gehen wird. Sicherlich muss man die Bevölkerung auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten, aber man muss auch die Bevölkerung mitnehmen, und das passiert in meinen Augen nicht immer ehrlich.

Ist doch die gleiche Scheiße wie mit der Dieseldiskussion unserer Landesregierung... am besten sollen alle, die nach Stuttgart fahren, nur noch mit ÖPNV unterwegs sein. Da frage ich mich als erstes, ob die Befürworter dieser Forderung schon jemals einen längeren Zeitraum zu Hauptverkehrszeiten mit der U- oder S-Bahn gefahren sind... man kann ja schon froh sein wenn man überhaupt noch stehen kann. Und will man noch mehr Menschen da reinpressen, wie soll das gehen? Taktung erhöhen geht nicht, der Hbf ist jetzt schon das Nadelöhr, man kann nicht einfach noch ein paar Linien aus dem Boden stampen. Mehr Wagons anhängen ist auch nicht möglich, die Haltestellen wurden vor 10 Jahren schon erweitert und jetzt ist halt Schluss, also wie soll man die politisch gewollte bzw. erzwungene Umstellung auf ÖPNV kapazitätstechnisch erreichen? Es wird versucht eine politische Wunschvorstellung in eine knallharte Realität zu packen, da helfen auch Streckensperrungen, Radwege, 40 Zonen und Fahrverbote nichts. Wer in der Woche bis zu 50 Stunden arbeiten muss und nebenbei noch Kinder in Kita, Kindergarten und Schule verfrachten soll, nur um Abends Sozialkontakte, Einkäufe und Freizeitaktivitäten der Kinder zu bedienen, scheisst auf den Umstieg auf ÖPNV, da muss alles schnell und effizient gehen. Leider haben das etliche Menschen noch nicht verstanden, oder sie haben keine Kinder, oder eine Frau die nicht arbeitet und daheim den Laden schmeißt, während der Mann sich in Wunschträumen verlieren kann, oder was auch immer, aber abseits der Realität.
Aber Hauptsache man kann den bösen Diesel die Schuld für den Untergang unserer Erde zuschieben und dafür die Versäumnisse der vergangenen Jahre einfach mal so unter den Teppich kehren, oder wo ist die elektrotechnische Infrastruktur? Wo sind die umweltfreundlich produzierten Batterien, die unsere Elektroautos antreiben sollen? Wo ist der Ausbau und Unterhalt unserer öffentlichen Verkehrsnetze wie Schienen? Wo ist der staatliche Anreiz oder auf Druck zur Schaffung von Homeoffice für mehr AN, um die morgendlichen Blechlawinen zu minimieren? Wo ist das schnelle Internet und Ausbau in ländliche Gebiete samt entsprechender Infrastruktur, um industrielle Ballung etwas zu entzerren? Lieber sucht man sich ein Bauernopfer, nagelt es an die Wand und feiert sich, weil man mehrere Monate die Brücken mit "Feinstaubalarm" zupflastert.

thoreau
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Frank N Furter hat geschrieben:Ich verstehe noch nicht ganz, warum das so ist. Was ich natürlich verstehe, dass die Kinder aus einem liebevollen Elternhaus wesentlich bessere Chancen haben. Aber beim schulischen Nachhilfeunterricht ist es ja auch so, dass da nur noch die sitzen, deren Noten halt nicht so gut sind. Theoretisch sollte es also durchaus möglich sein Strukturen aufzubauen, die ganz gezielt konkrete Defizite adressieren, oder?


Ich konzentriere mich mal darauf, weil ich Dir beim rest zustimme.
Es gibt hier verschiedene Faktoren. Die Hauptsache ist die Unterstützung der Eltern, bzw. deren Fehlen. Und gar nicht primär das Helfen/Lernen bei inhaltlichen Dingen. Es geht um die ganze Schulorganisation, das Kontrollieren von Hausaufgaben, das Kontrollieren der Schulsachen, der Zuverlässigkeit. Da entstehen oft sehr früh in der Sekundarstufe große Lücken, die später nicht mehr ausgeglichen werden können. Der schulische Nachhilfeunterricht / individuelle Förderung kann das nur ein stückweit ausgleichen. Dazu kommt, dass dieser dann aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen werden kann. Man glaubt oft nicht, welche Rolle 14-jährige Mädchen manchmal in einer Familie spielen (müssen). Oft sind es einfach massive private Probleme, die verhindern, dass ein Kind/Jugendlicher sich halbwegs auf die Schule konzentrieren kann. Da gibt es einfach zentralere, dringlichere Probleme als Vokabellernen. Ökonomische Schwäche einer Familie hängt sehr oft eben mit der Grundsituation der Familie zusammen. Was immer das individuell genau bedeuten mag. Dazu kommen oft Sprachprobleme, etc.

Eine andere Sache ist sicherlich auch die Begabung, aber es ist nicht besonders einfach, seriös darüber zu sprechen...

Frank N Furter
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Himbeertoni
@Muffie

Erst mal zu Deiner generellen Kritik an der mittlerweile fast allumfassenden Untätigkeit unserer Politiker: Ja, das ist so. Wir sind im Zeitalter der Akklamations-Politik angekommen: wer handelt, verliert potentielle Wählerstimmen....sagen die Berater-Berater.


Zurück zum Thema Halle

Es ist eine (richtige) Sache festzustellen, dass die Täter solcher Amokläufe nicht durch Shooter-Spiele psychisch krank wurden, sondern in unserer Gesellschaft psychisch krank wurden und deshalb dazu neigen immer mehr in die virtuelle Welt auszuweichen, im Versuch ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

Trotzdem muss man ebenfalls konstatieren, dass Spiele, wo sich dann fast alles nur noch um Gewalt, ums Töten und Zerstören dreht, keinen substantiellen Beitrag zu Gesundung leisten können. Für Spieler wie Dich, ist das unproblematisch, weil Du nicht labil bist.

Warum spielen Kinder überhaupt Spiele, bei denen es fast durchgängig nur ums Töten geht? Das ist doch schon ziemlich pervers, findest Du nicht? An Kinder dürfen keine Zigaretten verkauft werden, sie dürfen nicht alleine in Gasttätten gehen und bestimmte Filme nicht anschauen. Aber Tötungsspiele spielen, die auf höchstmögliches Suchtpotential und größtmögliche Echtheit evolutioniert wurden, das lässt man zu?

Mir geht es dabei gar nicht um die 1-2 Amokläufer pro Jahr. Das ist reine Medienhysterie. Mir geht es um einige 10.000 Kinder, vielleicht sogar mehrere 100.000 mittlerweile, die durch das Internet systematisch desozialisieren und krank werden. Das Internet stellt für die psychische Gesundheit von Kindern eine größere Gefahr dar, als unbeaufsichtigte Baustellen, Tabak oder Wirtshäuser und Sonstiges in Summe. Das Internet ist heute die größte Gefahrenquelle für die Gesundheit von Kindern - eine Art neue Pestwelle, wenn man sich die epidemologischen Daten anschaut.

Ich wäre dafür, dass das Spielen von Gewaltspielen für Kinder unter 16 Jahren generell verboten wird. Der Verkauf solcher Spiele und der Vertrieb (auch durch die Eltern). Und zwar mit einer ordentlichen Strafandrohung. Und ich wäre auch dafür, dass Kinder unter 12 Jahren nicht ins Internet dürfen - also gar nicht! Die Gefahr dass sie dort auf extreme Pornoseiten kommen oder sonst eine kranke Scheisse ist einfach viel zu hoch. Dieser "kranke Scheiss" ist im Internet teilweise so krank, dass selbst gesunde Kinder daran krank werden, ganz ohne gesellschaftliche Probleme.

Wenn Politiker noch echte Politik machen würden, gäbe es solche Verbote auch schon längst, denn die Evidenz für die Gefahren sind mehr als ausreichend. Natürlich kann man nicht einfach nur das eine verbieten ohne andere Angebote zu machen. Die Kinder müssen sich wieder viel mehr gemeinsam körperlich bewegen (zunahme von Diabetes Typ I unter Kindern ist z.B. sehr beunruhigend!), und gemeinsam, also sozial miteinander erleben.

Stattdessen faseln unsere Politiker was von Digitalangeboten in den Schulen, weil Deutschland sonst international wirtschaftlich abgehängt würde....Hier muss man fast schon wieder froh sein, dass Politiker nur noch akklamieren.
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Frank N Furter
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Himbeertoni
Haber hat geschrieben:Zur bindungstheorie von frank. Sozialisation in der Jugend oder spätere Erfolge können Viel kompensieren natürlich auch die genannte Therapie . Kognitive Verhaltens Therapie lässt die ersten kindheitsjahre außer acht aber ist trotzdem erfolgreich.


Nein, gerade das leider nicht. Was in den ersten drei Jahren bei einem Menschen schief läuft, ist nahezu unheilbar (Das hat etwas mit der Art unseres Gedächtnisses zu tun, das zu dieser Zeit noch unreif, bzw. wenig autobiografisch ist. Man kann, ganz grob gesagt, nichts ursächlich verändern, an das man sich gar nicht mehr erinnert). Das ist das Schlimme. Selbstreflexion, Therapien etc. können nur noch versuchen besser mit den Störungen umzugehen. Die Ängste, die Trauer, die Wut, all diese Gefühle, tragen wir ein Leben lang mit uns herum. Die wird man nicht mehr los. Den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie sehr sie emotional noch das dreijährige Kind sind.

Es gibt jetzt erste "Bindungstherapien", denen fehlt aber noch das Studiendesign und die Studien, um festzustellen was sie bringen. Aber auch hier sagen Kliniker wie Psychologen, dass es nur noch darum geht besser mit den Symptomen klarzukommen. Natürlich muss man auch aufpassen, dass man nicht der Selbstoptimierungs-Ideologie auf den Leim geht. Denn eines weiß man heute auch: auch psychisch kranke Menschen können gut gesellschaftlich funktionietren. Wir sind ziemlich robust. Wir leiden halt während des Funktionierens. Die einen mehr, die anderen weniger.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
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Himbeertoni
thoreau hat geschrieben:Ich konzentriere mich mal darauf, weil ich Dir beim rest zustimme.
Es gibt hier verschiedene Faktoren. Die Hauptsache ist die Unterstützung der Eltern, bzw. deren Fehlen. Und gar nicht primär das Helfen/Lernen bei inhaltlichen Dingen. Es geht um die ganze Schulorganisation, das Kontrollieren von Hausaufgaben, das Kontrollieren der Schulsachen, der Zuverlässigkeit. Da entstehen oft sehr früh in der Sekundarstufe große Lücken, die später nicht mehr ausgeglichen werden können. Der schulische Nachhilfeunterricht / individuelle Förderung kann das nur ein stückweit ausgleichen. Dazu kommt, dass dieser dann aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen werden kann. Man glaubt oft nicht, welche Rolle 14-jährige Mädchen manchmal in einer Familie spielen (müssen). Oft sind es einfach massive private Probleme, die verhindern, dass ein Kind/Jugendlicher sich halbwegs auf die Schule konzentrieren kann. Da gibt es einfach zentralere, dringlichere Probleme als Vokabellernen. Ökonomische Schwäche einer Familie hängt sehr oft eben mit der Grundsituation der Familie zusammen. Was immer das individuell genau bedeuten mag. Dazu kommen oft Sprachprobleme, etc.


Ja, das glaube ich alles sofort. Letztlich ist eines von zwei wesentlichen entwicklungspsychologischen Grundproblemen die wirtschaftliche Armut. Das andere ist die nicht-genetische Vererbbarkeit entwicklungspsychologischer Probleme. Beide gehen Hand in Hand und verstärken sich leider auch noch. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht verzagen. Alle Eltern, auch die armen, sollten ertüchtigt werden, ihre eigenen Kinder etwas besser und vorallem liebevoller* zu erziehen. Dann kommen wir wenigstens auf der Zeitachse voran.

* Unfassbar aber wahr: Deutschland gehört Dank solcher Irren wie Johanna Haarer immer noch zu den Ländern weltweit, mit der lieblosesten Erziehung. Kinder aus absoluten Hocharmutsgebieten Afrikas performen in Test wesentlich besser als unsere Kinder, nur weil sie liebevoll erzogen wurden. Sehr viele Probleme in Deutschland, haben damit tief in den Wurzeln zu tun.
https://bit.ly/2x1Kpuf

muffinho
Frank N Furter hat geschrieben:Trotzdem muss man ebenfalls konstatieren, dass Spiele, wo sich dann fast alles nur noch um Gewalt, ums Töten und Zerstören dreht, keinen substantiellen Beitrag zu Gesundung leisten können.


Es geht weniger um Gesundung, es geht um Freizeitbeschäftigung. Auch wenn das viele Mitmenschen nicht verstehen können, es macht Spaß. Es macht Spaß wenn man versucht im jeweiligen Spielmodus sein Ziel zu erreichen, sei es Domination mit der Eroberung von Flagpoints oder auch nur Team Deathmatch, wo das Team mit den meisten Kills gewinnt. Gerade ambitionierte Spieler drehen die Grafik sehr weit runter, um einen Vorteil zu haben, denn je mehr Rechenleistung nötig wird, desto langsamer wird alles, und Geschwindigkeit und Reaktion ist das Wichtigste. Daher bekomme ich dann das Kotzen, wenn man davon spricht, dass es diesen Spielern nur um Töten geht, um muss Blut spritzen, am besten noch mit multiplen Vergewaltigungen, es geht um die Diskreditierung einer kompletten Szene, eben Menschen die gerne Shooter spielen, und das sind, wenn man die Verkaufs- bzw. Downloadzahlen in Deutschland so anschaut, nicht gerade wenige. Klar gibt es viele Spacken unter den Spielern, die einen IQ wie Legat haben, aber man versucht doch oft gar nicht zu differenzieren.

Ich erwarte nicht dass andere Menschen verstehen, warum mir und anderen Gamern sowas Spaß machen kann, ich erwarte jedoch dass man sich kritisch damit auseinandersetzt, und zwar in beide Richtungen. Viele Freizeitaktivitäten leisten keinen substantiellen Beitrag zu Gesundung, trotzdem werden sie betrieben, weil Menschen sich in dieser Zeit eben dabei wohlfühlen und es Spaß macht, und das ist die Hauptsache.

Warum spielen Kinder überhaupt Spiele, bei denen es fast durchgängig nur ums Töten geht? Das ist doch schon ziemlich pervers, findest Du nicht? An Kinder dürfen keine Zigaretten verkauft werden, sie dürfen nicht alleine in Gasttätten gehen und bestimmte Filme nicht anschauen. Aber Tötungsspiele spielen, die auf höchstmögliches Suchtpotential und größtmögliche Echtheit evolutioniert wurden, das lässt man zu?


Das sehe ich ähnlich, aber hierbei liegt es, wie so oft, am Elternhaus, hier korrektiv einzuwirken, wie in allen anderen Dingen eben auch. Man ehrlich ,was sollen Verbote bringen? In meiner Jugend waren viele Filme indiziert oder verboten, und trotzdem kannte jeder Tanz der Teufel oder andere Splatterfilme, weil sie getauscht oder bei Älteren angesehen wurden, und irgendwann ist die Kontrolle über die Kinder halt vorbei. Man kann am Anfang den Grundstein legen und versuchen seinen Kindern das nötige Wissen zu vermitteln, um selbstständig Dinge zu beurteilen und danach zu handeln, aber irgendwann fängst Du an die Kontrolle über Dein Kind zu verlieren, das beginnt im Kindergarten wenn es von den Älteren diverse Ausdrücke hört und wird ganz schlimm in der Schule, wenn die Älteren Videos und anderen Scheiß auf dem Schulhof oder nach der Schule draußen anschauen und die Jungen schauen mit, das kannst Du nicht verhindern.
Daher reduziere ich die Verantwortung primär auf den Elternbereich, aber was willst Du erwarten, wenn Du manche Spacken siehst, die mit der Bierflasche auf den Spielplatz kommen, während ihre Kinder machen was sie wollen, oder ihre 2jährigen auf der Hauptstraße ohne Blickkontakt mit dem Laufrad sich selbst überlassen, weil man unbedingt ins Smartphone spechten muss... Bei uns gilt die Regel, dass es am Tisch kein Smartphone gibt, auch Notebook oder TV sind tabu. Im Urlaub auf Mallorca habe ich oft gesehen, dass Eltern beim Essen ihrem Nachwuchs (beginnend ab 1 Jahr) das Tablet am Tisch aufgebaut haben und nebenbei das Essen reinschaufeln, während der Kurze irgendeinen animierten Scheiß anschaut... was willst Du da erwarten, da ist schon alles versaut bevor ein Lehrer etwas vermitteln kann.

Aber zu Deiner Frage, meine Kinder werden irgendwann auch Shooter spielen dürfen, ich vermute zwischen 14 und 16, aber unter meiner Aufsicht, denn so kann ich Dinge erklären, noch einigermaßen leiten was sie spielen, wie sie spielen und wie sie reagieren, und das ist mir lieber als wenn sie es heimlich beim Kumpel machen, weil deren Eltern von IT keinen Plan haben und es ihnen scheißegal ist was der Nachwuchs macht.

Das Internet stellt für die psychische Gesundheit von Kindern eine größere Gefahr dar, als unbeaufsichtigte Baustellen, Tabak oder Wirtshäuser und Sonstiges in Summe. Das Internet ist heute die größte Gefahrenquelle für die Gesundheit von Kindern - eine Art neue Pestwelle, wenn man sich die epidemologischen Daten anschaut.


Stimme ich Dir zu, ich halte auch, wenn ich beim Autofahren mal anderen Fahrer anschaue oder andere Leute beim Essen sehen, Smartphones für die schlimmste Innovation der letzten Jahrzehnte, weil jeder nur noch auf seinen Bildschirm schaut, beim Fahren, beim Essen, beim Reden, würde mich nicht wundern wenn manche während dem Blowjob noch nebenbei chatten.

Ich wäre dafür, dass das Spielen von Gewaltspielen für Kinder unter 16 Jahren generell verboten wird. Der Verkauf solcher Spiele und der Vertrieb (auch durch die Eltern). Und zwar mit einer ordentlichen Strafandrohung. Und ich wäre auch dafür, dass Kinder unter 12 Jahren nicht ins Internet dürfen - also gar nicht! Die Gefahr dass sie dort auf extreme Pornoseiten kommen oder sonst eine kranke Scheisse ist einfach viel zu hoch. Dieser "kranke Scheiss" ist im Internet teilweise so krank, dass selbst gesunde Kinder daran krank werden, ganz ohne gesellschaftliche Probleme.


Nicht durchführbar und daher auch nicht diskussionsfähig.

Die Kinder müssen sich wieder viel mehr gemeinsam körperlich bewegen (zunahme von Diabetes Typ I unter Kindern ist z.B. sehr beunruhigend!), und gemeinsam, also sozial miteinander erleben.


Da beginnen wir erst mal mit den Eltern die morgens mit dem SUV am liebsten noch die Treppe hoch bis ins Klassenzimmer fahren würden, weil sie denken dass ein paar hundert Meter Schulweg ihr Kind an den Rande der Verzweiflung bringt.

Plan B
Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:
Haber hat geschrieben:Zur bindungstheorie von frank. Sozialisation in der Jugend oder spätere Erfolge können Viel kompensieren natürlich auch die genannte Therapie . Kognitive Verhaltens Therapie lässt die ersten kindheitsjahre außer acht aber ist trotzdem erfolgreich.


Nein, gerade das leider nicht. Was in den ersten drei Jahren bei einem Menschen schief läuft, ist nahezu unheilbar (Das hat etwas mit der Art unseres Gedächtnisses zu tun, das zu dieser Zeit noch unreif, bzw. wenig autobiografisch ist. Man kann, ganz grob gesagt, nichts ursächlich verändern, an das man sich gar nicht mehr erinnert). Das ist das Schlimme. Selbstreflexion, Therapien etc. können nur noch versuchen besser mit den Störungen umzugehen. Die Ängste, die Trauer, die Wut, all diese Gefühle, tragen wir ein Leben lang mit uns herum. Die wird man nicht mehr los. Den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie sehr sie emotional noch das dreijährige Kind sind.

Es gibt jetzt erste "Bindungstherapien", denen fehlt aber noch das Studiendesign und die Studien, um festzustellen was sie bringen. Aber auch hier sagen Kliniker wie Psychologen, dass es nur noch darum geht besser mit den Symptomen klarzukommen. Natürlich muss man auch aufpassen, dass man nicht der Selbstoptimierungs-Ideologie auf den Leim geht. Denn eines weiß man heute auch: auch psychisch kranke Menschen können gut gesellschaftlich funktionietren. Wir sind ziemlich robust. Wir leiden halt während des Funktionierens. Die einen mehr, die anderen weniger.


Neudeutsch heisst das Resilienz und den Begriff habe ich inzwischen bereits in Stellenanzeigen gelesen. Bis zur Gleichschaltung ist es nicht mehr weit.
Carpe diem.

de mappes
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Frank N Furter hat geschrieben:
Haber hat geschrieben:Zur bindungstheorie von frank. Sozialisation in der Jugend oder spätere Erfolge können Viel kompensieren natürlich auch die genannte Therapie . Kognitive Verhaltens Therapie lässt die ersten kindheitsjahre außer acht aber ist trotzdem erfolgreich.


Nein, gerade das leider nicht. Was in den ersten drei Jahren bei einem Menschen schief läuft, ist nahezu unheilbar (Das hat etwas mit der Art unseres Gedächtnisses zu tun, das zu dieser Zeit noch unreif, bzw. wenig autobiografisch ist. Man kann, ganz grob gesagt, nichts ursächlich verändern, an das man sich gar nicht mehr erinnert). Das ist das Schlimme. Selbstreflexion, Therapien etc. können nur noch versuchen besser mit den Störungen umzugehen. Die Ängste, die Trauer, die Wut, all diese Gefühle, tragen wir ein Leben lang mit uns herum. Die wird man nicht mehr los. Den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie sehr sie emotional noch das dreijährige Kind sind.

Es gibt jetzt erste "Bindungstherapien", denen fehlt aber noch das Studiendesign und die Studien, um festzustellen was sie bringen. Aber auch hier sagen Kliniker wie Psychologen, dass es nur noch darum geht besser mit den Symptomen klarzukommen. Natürlich muss man auch aufpassen, dass man nicht der Selbstoptimierungs-Ideologie auf den Leim geht. Denn eines weiß man heute auch: auch psychisch kranke Menschen können gut gesellschaftlich funktionietren. Wir sind ziemlich robust. Wir leiden halt während des Funktionierens. Die einen mehr, die anderen weniger.


was kann man tun, um bei den eigenen kindern innerhalb dieser ersten drei jahren solche "Schäden" zu minimieren?
Ist es nur die liebe, die wir geben?
Hast du dazu Literaturtipps?
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