22594 Beiträge


Cantona
https://www.lemonde.fr/international/ar ... _3210.html
Der Nato-gipfel wird glaub' recht amüsant.
Freue mich schon auf den Auftritt des Erdogan'schen Speichelleckers Maas und der Einrichtung seines Arbeitskreises, der sich Gedanken über die strategische Ausrichtung der Nato machen soll, wenn ich das richtig verstanden habe. Maas ist mit Westerwelle zweifellos einer der besten Aussenminister, den die Bundesrepublik jemals hatte.

Auswurf
Benutzeravatar
Grasdaggl
wo steht der feind,
wer wartet nur darauf uns zu überrennen?

jetzt wo wir eh bald umgevolkt sind, macht das doch keinen sinn mehr,
die würden sich ja selbst angreifen

aber ja,
der heiko ist schon ne vollpfeife
das ist doch keine Musik






Unter Westfalen
Benutzeravatar
Grasdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Mir senn SPD-Vorsitzende!


Ja und wir sind Vorsitzender.

Beste Lösung.
Mein Dank geht an meine ehemaligen Genossinnen und Genossen.

Borjans ist ein grundehrlicher Typ. Etwas spröde, vielleicht so wie Weil. Aber, dass er die Finanzkriminellen zur Kasse gebeten hat, war schon imponierend. Ich weiß noch gut, wie die FDP dagegen gezetert hat. Und die CDU hat schamhafttlos geschwiegen.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Auswurf
Benutzeravatar
Grasdaggl
Saskia Esken ist leider nicht sonderlich eloquent und ich seh Sie schon in sackgasen rennen und fettnäpchen treten :(
Vielleicht kann ihre sperrigkeit helfen um als geradlinig wahrgenommen werden.

Norbert Borjans find ich gut
das ist doch keine Musik




Bundes-Jogi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Auswurf hat geschrieben:Saskia Esken ist leider nicht sonderlich eloquent und ich seh Sie schon in sackgasen rennen und fettnäpchen treten :(
Vielleicht kann ihre sperrigkeit helfen um als geradlinig wahrgenommen werden.

Norbert Borjans find ich gut


Wobei, was ist das für ein Name? Norbert Walter-Borjans? Das ist ja fast die Annegret-Kramp-Karrenbauer der SPD. Und die Esken kommt in etwa so eloquent rüber wie der Linken-Chef Riexinger. Schwäbisches Fremdschämen ist da angesagt.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Auswurf
Benutzeravatar
Grasdaggl
ach, ich schäm mich da nicht Rudi

Oettinger ist ja fast schon kult :bounce: und wenn die anderen denken,
wir seien alle so-- grad egal

was Eskens betrifft - jetzt warten wir's mal ab.
Viel verkacken kann man ja fast nicht mehr in der rolle

:prost: öttinger
das ist doch keine Musik

Bundes-Jogi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Auswurf hat geschrieben:ach, ich schäm mich da nicht Rudi

Oettinger ist ja fast schon kult :bounce: und wenn die anderen denken,
wir seien alle so-- grad egal

was Eskens betrifft - jetzt warten wir's mal ab.
Viel verkacken kann man ja fast nicht mehr in der rolle

:prost: öttinger


Ja, bei der SPD heißt es ja "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's reichlich ungeniert." Wobei, in dem Zustand sind sie jetzt schon seit Jahren.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
Benutzeravatar
Grasdaggl
"Jack was proud. Jack was absorbingly intelligent. Jack was fiercely loyal. Jack loved music, art, eating good food with his family, and having more than one pint with his mates. Oh, and in case you haven’t realised by now … he was also devilishly handsome.

But Jack was also angry, frustrated, selfless, stubborn. He was angry because he saw our society failing those most in need. He was frustrated because the political elite have forgotten why it is important to be fair. He was selfless in his dedication to make things right in every second of his life. Jack devoted his energy to the purpose of Learning Together: a pioneering programme to bring students from university and prisons together to share their unique perspectives on justice. Unlike many of us, Jack did not just go to work. He lived and breathed fire in his pursuit of a better world for all humanity, particularly those most in need.

If Jack could comment on his death – and the tragic incident on Friday 29 November – he would be livid. We would see him ticking it over in his mind before a word was uttered between us. Jack would understand the political timing with visceral clarity.

He would be seething at his death, and his life, being used to perpetuate an agenda of hate that he gave his everything fighting against. We should never forget that. What Jack would want from this is for all of us to walk through the door he has booted down, in his black Doc Martens.

That door opens up a world where we do not lock up and throw away the key. Where we do not give indeterminate sentences, or convict people on joint enterprise. Where we do not slash prison budgets, and where we focus on rehabilitation not revenge. Where we do not consistently undermine our public services, the lifeline of our nation. Jack believed in the inherent goodness of humanity, and felt a deep social responsibility to protect that. Through us all, Jack marches on.

Borrow his intelligence, share his drive, feel his passion, burn with his anger, and extinguish hatred with his kindness. Never give up his fight."


https://www.theguardian.com/uk-news/201 ... -GdTRLBsN4
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Airwin
Airwin hat geschrieben:
Mein Dank geht an meine ehemaligen Genossinnen und Genossen.



:D die vom staatsrat :mrgreen: ?




jedenfalls bedankt sich jetzt auch onkel thierse ganz herzlich bei den genossinnen und genossen :mrgreen: :

"ein Klima der Unzufriedenheit, der Verdächtigungen und des Hasses".

Wolfgang Thierse rechnet mit der SPD ab

Der langjährige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse fürchtet unter der neuen SPD-Führung einen Totalabsturz seiner Partei: „Eine Partei, die nicht lernt, eigene Regierungs-Leistungen auch zu loben, sondern durch ein Klima der Unzufriedenheit, der Verdächtigungen und des Hasses geprägt ist, wird keine Zukunft haben“, sagte Thierse dem Tagesspiegel. Da sei es völlig egal, wer an ihrer Spitze stehe.

https://www.tagesspiegel.de/politik/kli ... 97614.html

Airwin
aber nicht nur in der spd herrscht der klimanotstand.... . Gute artikel zum thema aus der letzten woche:

klimaforscher bei hart aber herzlich:

„Viele klimaforscher haben die Schnauze voll von diesen Übertreibungen“

https://www.welt.de/vermischtes/article ... ungen.html

dazu ein älteres interview mit hans von storch:

"Es gibt gute Gründe für Tempo 130 auf Autobahnen - Klimaschutz gehört nicht dazu"

Der Klimaforscher und Mathematiker Hans von Storch findet, dass der Klimawandel nicht ernst genommen wird und die Sorge darüber in einem See von unwirksamen symbolischen Akten untergeht. Was stattdessen getan werden müsste, um das Klima zu retten.

Ein Gastbeitrag von Hans von Storch



Die Menschheit bläst derzeit jährlich riesige Mengen von CO2 in die Atmosphäre. Genauer: 37 Gigatonnen oder 37 Milliarden Tonnen. Das entspricht der Emission von 3008 Braunkohle-Großkraftwerken vom Typ "Schwarze Pumpe". Wenn das politisch verabredete Ziel erreichen werden soll, die Klimaerwärmung auf 1,5 bis maximal zwei Grad zu begrenzen, müsste der weltweite CO2 Ausstoß spätestens bis 2050 auf Null gefahren werden; und danach sind sogar negative Emissionen nötig, um die Erwärmung zu begrenzen – wir müssen CO2 aus der Atmosphäre zurückholen. Allein mit Aufforstung von Wäldern kann das nicht gelingen, erforderlich werden großtechnische Lösungen.


Wenn man also an dem Ziel festhalten will, ist es höchste Eisenbahn für eine massive Umsteuerung. Doch die gesellschaftliche und politische Debatte zum Klimaschutz erinnert irgendwie an den BREXIT: Manche wollen das 1.5 bis zwei Grad Ziel als unerreichbar aufgeben, andere einen geregelten Ausstieg aus dem Kohlenstoffregime erreichen und andere ein hartes Aufschlagen hinnehmen. Wir erleben eine Mischung aus Nicht-Ernstnehmen, Schreckensmalerei und symbolischem Aktionismus. Aber ernsthafte erfolgversprechende Bemühungen, die erforderliche Halbierung der weltweiten Emissionen noch vor 2030 oder 2035 zu erreichen, gibt es kaum.

Und je dramatischer wir über vermeintliche Folgen des Klimawandels schreiben, je stärker wir Ängste schüren, um so schriller werden die Diskussionsbeiträge. So twitterte die Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn vor einigen Tagen "die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmten. Ein Zeichen, dass die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert." Eine sachliche Basis für diese Behauptung gibt es nicht. Und wenn der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach einen Zusammenhang zwischen einem Tsunami in Indonesien und dem Klimawandel twittert, dann kann man sich eigentlich nur an den Kopf fassen. Seriös ist das nicht. Doch mit der inflationären Verbreitung solcher Behauptungen verliert das gute Klimaargument Anerkennung und Unterstützung.

Der moralische Zeigefinger scheint mir in der Klimadebatte so unangemessen wie realitätsfern. Nicht wenige in Deutschland predigen Verzicht auf vieles, angeblich dem Klima zuliebe. Wenn wir Deutschen mit gutem Beispiel vorangehen, so die Logik, dann können wir Menschen in den emissionsintensiven Ländern bewegen, uns zu folgen. Doch wenn man mit Bewohnern etwa Chinas spricht, und nicht nur die Verlautbarungen der Regierungen liest, wird man schnell davon überzeugt, dass das nicht funktioniert. Diese Menschen wollen Verbesserungen in der Luftqualität, und ansonsten die gleichen oder sogar mehr Annehmlichkeiten im Leben haben, als wir sie seit Jahrzehnten genießen.

Andere wiederum meinen, dass symbolische Akte, wie Schulstreiks, zu einer Stärkung der Moral führen würden, so dass die Welt endlich einseht, dass nordeuropäische Schüler es besser wissen als die politischen Eliten in den USA, China, Indien, Brasilien oder Nigeria, was im Interesse der Menschen ihrer Länder steht :mrgreen: .

Und schließlich gibt es noch jene, die finden, dass eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen der "Klimakrise" Einhalt gebieten würde. Wenn man sich den Umfang der so erreichten Minderungen (dadurch, dass nur ein Bruchteil der Autos dann nicht mehr 180 sondern 130 km/h fährt) vor Augen führt, ist klar, dass diese Maßnahme zum Klimaschutz unwirksam ist. Vielmehr ist es bloß eine Wiederholung einer alten, unveränderten Forderung aus den 1970er und 1980er Jahren, allerdings diesmal mit dem Verweis auf das Klima und nicht wie damals auf den sauren Regen und den Wald. Mit anderen Worten – es geht dabei gar nicht um das Klima; vielmehr wird das Klimathema für einen anderen Zweck instrumentalisiert.
Was tun? Ich schlage zwei Änderungen gesellschaftlicher Praxis vor

Zunächst müssen wir Klimawissenschaftler uns ändern. Wir müssen aufhören, nur Sorge vor den Trivialisierungen der Klimaskeptiker zu haben, und auch den Schreckensmalern und ihren dummen Aussagen wie den beiden oben genannten Tweets aktiv entgegentreten. Wenn Maßnahmen wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung keinen relevanten Beitrag zur CO2-Reduktion beitragen, dann sollten wir das laut und deutlich sagen. Um nicht falsch verstanden zu werden – es gibt gute Gründe für Tempo 130 auf deutschen Autobahnen, weniger Unfälle etwa oder weniger Staus. Klimaschutz gehört nicht dazu.

Zum anderen sollte sich unser Umgang mit der Option Technik ändern. Technische Intelligenz ist eine der wenigen Ressourcen unseres Landes. Und sie ist auch der entscheidende Hebel, den wir in Deutschland haben, um einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn von den weltweit 37 Gigatonnen, verantworten wir bloß 0,8 Gigatonnen, also fast nichts. Auch der gerade vorgeschlagene Kompromiss zum Kohleausstieg ändert nichts an der Tatsache, dass der deutsche Beitrag zur weltweiten CO2-Reduktion eher gering ist.

Wir sollten jedoch versuchen, technische Entwicklungen anzustoßen, die es wirtschaftlich attraktiv erscheinen lassen, emissionsfrei zu leben. So dass nicht nur unsere eigenen 0,8 Gigatonnen verschwinden, sondern anderswo Modernisierung so gestaltet wird, dass auch wesentliche Gewinne in der CO2-Bilanz erzielt werden. Wir könnten diese neuen Produkte zu "open access" machen, wenn wir noch altruistischer sein wollen.

Also – um auf BREXIT zurückzukommen – wenn ein geregelter Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe politisches Ziel bleiben soll, dann bitte realistisch werden und nicht romantischen Träumen über unsere moralische Zugkraft anhängen oder dumme Räuberpistolen verbreiten. Den Klimawandel, insbesondere seine Größenordnung, ernst nehmen und uns nicht in unwirksamen Kleinklein verlieren, weil es sonst einen harten Aufschlag geben wird. Aber sich auf den harten Aufschlag vorbereiten – durch laufende Anpassung an die Risiken und deren Änderungen insbesondere in der Dritten Welt. Wenn man dann noch die Geschwindigkeit auf den Autobahnen begrenzen will – bitte gern, aber dann mit einer wahrhaftigen Begründung, nicht mit dem Klima.

Zur Person: Der Klimaforscher und Mathematiker Hans von Storch ist Professor an Universität in Hamburg und Qingdao. Er hat in verschiedenen Funktionen an den Sachstandsberichten des IPCC teilgenommen, und war als Leiter des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz Institut Geestacht maßgeblich an der Zusammenstellung der Wissensreports zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg und im Ostseeraum beteiligt.


Airwin
und noch ein beleg der these dass andere länder einfach nicht am doitschen klimawesen genesen wollen. Der iwan wieder besonders widerspenstig... .



Europa will sich schnell von schmutziger Kohle-Energie verabschieden. Doch weil Russland Unmengen Kohle liefert, geht in Asien ein Kraftwerk nach dem anderen ans Netz. Ein Land egalisiert so den deutschen Kohleausstieg innerhalb eines Jahres.

Die Kohle ist zurück. Die weltweiten CO2-Emissionen steigen nach einem vierjährigen Plateau seit 2017 wieder an. Die Kohle – als einer der größten Klimakiller überhaupt – hat entscheidenden Anteil daran.

Bei der UN-Weltklimakonferenz in Madrid wird sich die Weltgemeinschaft des Energieträgers mit den höchsten CO2-Emissionen annehmen: Umsetzung des Pariser Klimaschutzvertrages und CO2-Zertifikatehandel stehen auf der Agenda – nicht zum ersten Mal. Die Klimapolitik kämpft weiter gegen die sich öffnende europäisch-asiatische Kohleschere.

Vorreiter beim Kohleausstieg ist Europa. Die EU-Kommission ruft den „Umwelt- und Klimanotstand“ aus, Staaten mühen sich. Der halbe Kontinent will bis 2030 aus der Kohle heraus sein. Deutschland schleicht etwas hinterher, hat aber zuletzt Erfolge zu vermelden: Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist der Anteil der Kohle am hiesigen Energieverbrauch in den ersten neun Monaten 2019 kräftig gefallen: bei Steinkohle um 18 bei Braunkohle um 22 Prozent.


Asien und Afrika hingegen steigen erst richtig ein und egalisieren so die europäischen Erfolge. Kräftig beteiligt an der Kohlerenaissance ist der drittgrößte Kohlelieferant des Planeten: Russland. Deutschlands größter Kohlelieferant wird die Fördermengen weiter anheben und so die Kohleschere vergrößern.

Ein Blick nach Sibirien zeigt, wie abseits der europäischen Blase weitergekohlt wird und wie Mensch und Umwelt darunter leiden. „Die eigene Position stärken und den Weltmarktanteil ausbauen“, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin bereits 2018 mit Blick auf die Kohle. Dafür soll die russische Eisenbahngesellschaft RZD die Transsibirische Magistrale ausbauen, dafür werden Häfen erweitert.

Zudem wird der Transport nahezu vollständig subventioniert, was zu niedrigen Preisen führt. Vor allem gen Südostasien und Indien soll die Transportkapazität bis 2025 gesteigert werden. Umgerechnet 20 bis 30 Milliarden Euro stellt der Staat für den Ausbau des Kohleexports bereit, wie der russische Wirtschaftskanal RBK berichtete.

Ein Kohleeinzelkämpfer ist Russland aber nicht. Die größten Kohleprofiteure sind die Außenhändler: Nach UN-Angaben entfallen auf Australien 38, auf Indonesien 17 Prozent der weltweiten Ausfuhren. Danach folgt schon Russland mit 14 Prozent. Sie liefern den Rohstoff für den Kohlekontinent: Asien.

Dort liegen laut UN auch die Absatzmärkte: Für 62 Prozent der Importe zeichnet mit Japan, Indien, China, Südkorea und Taiwan ein asiatisches Quintett verantwortlich. Der asiatische Verbrauch ist gewaltig: Fast 80 Prozent der dominierenden Steinkohle werden in Asien verfeuert, listet die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) auf.

Über die Hälfte verglüht in China, wo 14-mal mehr als in der EU verbraucht wird. Und die Schere öffnet sich weiter: Bei weltweit 2000 installierten Kohlegigawatt sind 580 Gigawatt in Planung, 230 davon in China. Dies ist der Global Coal Exit List zu entnehmen, die der Global Energy Monitor im September vorlegte. Der stellt zudem klar: Seit Januar 2018 baute China gut 40 Gigawatt zu. Damit ist der deutsche Kohleausstieg egalisiert, bevor er eingetreten ist. Weitere 120 Gigawatt seien dem Bericht zufolge im Bau, nur unwesentlich weniger als die gesamte EU-Kapazität.

Noch betrüblicher für Europa: Insgesamt 20 Länder in Nahost, Mittelamerika, Asien und Afrika bauen ihre Kohlekapazitäten aus. Betrachtet man erstens die Entwicklung seit 1990, stieg der Anteil von Kohleenergie der Internationalen Energieagentur (IAE) zufolge weltweit um drei Viertel. Dass sich die Kohlestromerzeugung in der EU fast halbierte, ist eingerechnet. Zweitens entfielen nach BGR-Angaben im Jahr 2017 auf die EU nur fünf Prozent des globalen Steinkohleverbrauchs.

Beim Braunkohleverbrauch entfällt zwar die Hälfte auf Europa. Allerdings wird weltweit rund sechsmal mehr Stein- als Braunkohle verheizt. Ein kompletter Kohleausstieg Europas würde ein gutes Zehntel der Weltemissionen sparen. Realistisch sind nur wenige Hundertstel, da Länder wie Polen beabsichtigen, unvermindert weiterzukohlen.
Europas Kohleausstieg rettet das Klima nicht

Der europäische Kohleausstieg rettet also nicht das Weltklima. Immerhin geht Europa mit gutem Beispiel voran. Gleichzeitig beendet es fragwürdige Geschäfte. Der globale Kohleboom hat nämlich schlimme Folgen vor Ort: Fast die Hälfte der europäischen Kohleimporte stammt aus Sibirien. Deutschland bezieht zu 40 Prozent russische Steinkohle.

Über die Hälfte davon wird im Kusbass gefördert, dem größten russischen Kohlebecken im südsibirischen Gebiet Kemerowo. Im großen Stil wurden hier seit den späten 1970er-Jahren – nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Eco Defense – auf einer Fläche so groß wie Bayern über 1000 Quadratkilometer Taiga gerodet, ausgehöhlt, verkratert und verwüstet. Der größte deutsche Kohletagebau Hambach ist mit 44 Quadratkilometern geradezu ein Feinstaubpartikel.
255 Millionen Tonnen Steinkohle wurden im Kusbass zuletzt aus der Erde geholt. Das meiste über Tage: Die Sprengwolken können frei abwehen und alles einäschern.

„Sauber“ und „grün“ – davon ist man weit entfernt. Das stellte im November in Berlin auch eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung mit Umweltschützern und Juristen aus der Region fest: Mensch und Umwelt litten in unvorstellbarer Weise. Dutzende private Kohleunternehmen roden, unterstützt von Regierung, die Taiga, brechen die Erde auf und reißen die Flöze heraus. Aufgeforstet hingegen wird nicht.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen sind krankheits- bis krebserregend, immer wieder verunglücken Kumpel bei Einstürzen und Explosionen. Die über 200.000 Menschen, die im Revier leben, kämpfen mit Sprengungen, braunem Trinkwasser sowie einem Giftcocktail aus krebserregendem Quarzfeinstaub, Quecksilber und Stickoxiden, der als sogenannter schwarzer Schnee vom Himmel fällt.

Die Menschen leben dort im Schnitt 63 Jahre, neun Jahre kürzer als im übrigen Russland. Eco-Defense-Aktivist Anton Lementuew aus dem Kusbass sprach auf der Berliner Veranstaltung von „Verbrechen gegen die Gesundheit der Menschen“.

Darüber hinaus sind russische Kohleunternehmen in milliardenschwere Geldwäscheskandale um die schwedische Swedbank verwickelt. Der größte auf Zypern registrierte Konzern, Carbo One, wusch über estnische Swedbank-Konten mithilfe des usbekisch-russischen Oligarchen Iskander Machmodow Milliarden Rubel.

Aus deutscher Sicht problematisch: Der Kohleriese belädt im Hafen Archangelsk auch 200 Meter lange Containerschiffe oder schickt kilometerlange Güterzüge, die Zehntausende Tonnen Kohle an deutsche Unternehmen wie RWE, Uniper und EnBW liefern. Sie unterstützen damit die Melange aus Umweltzerstörung, katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen, politischer Verfolgung und Geldwäsche.
Auch deutsche Anlagenbauer werden versuchen, vom russischen Kohleboom zu profitieren. Unternehmen wie Siemens und Enviro Chemie wittern ihre Chance, vermeldet German Trade & Invest.

Der Kohlesektor berge „gute Marktchancen für europäische Hersteller von Bergbau-, Filter- und Reinigungstechnologien“, befinden die Wirtschaftsförderer des Bundes. Vielleicht fällt mit deutscher Filtertechnik in einigen Jahren zumindest im Kusbass weniger schwarzer Schnee.


Southern Comfort
Benutzeravatar
Halbdaggl
Hans von Storch entstammt dem vormals im Landkreis Rostock begüterten Adelsgeschlecht derer von Storch. Er war von 1972 bis 1990 mit Angelika Pfaff verheiratet, mit der er zwei Söhne hat. Seit 1990 ist er mit der Meteorologin Jin-Song von Storch verheiratet.

Beatrix von Storch (AfD) hat 2010 durch Heirat mit seinem Neffen Sven von Storch in die Familie eingeheiratet.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!



Airwin
Cantona hat geschrieben:...schon erstaunlich, mit diesen Ökopopulisten:
Wasser predigen und Champagner saufen.
Ohne mit der Wimper zu zucken...

https://m.bild.de/politik/inland/politi ... obile.html

:vfb:



jomei, das ist halt traditionspflege:

Die Grünen betonen stets, wie wichtig der Klimaschutz für sie ist. Beim Reisen mit dem Flieger sind ihre Bundestagsabgeordneten aber ganz vorne mit dabei. Das zeigt eine neue Auswertung.

Eine Liste der Auslandsreisen der Abgeordneten im Bundestag, über die die „Bild-Zeitung“ berichtet, zeigt demnach: Die Grünen sind die Partei der Vielflieger.

Zwar war das Gesamtaufkommen der Reisen bei den Abgeordnete von CDU und CSU mit 330 Einzeldienstreisen seit Beginn dieser Legislaturperiode am höchsten. Jedoch handelt es sich bei der Union auch um die größte Fraktion Im Bundestag.

Pro Kopf ergibt sich nämlich ein anderes Bild: Hiernach flogen die Grünen-Abgeordneten am häufigsten – und zwar innerhalb von zwei Jahren 126-mal.

Gegenüber der „Bild-Zeitung“ erklärte die Fraktion ihr hohes Reiseaufkommen damit, dass den Grünen-Abgeordneten der Dialog mit Fachleuten vor Ort besonders wichtig sei.


https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 16930.html


aber die europarlamentarier rufen ja auch den klima"notstand" :roll: aus und pendeln dann weiter lustig zwischen straßburg und brüssel - notstang hin , notstand her :prost: