Auswurf hat geschrieben:schlafen, wachen, jetzt wieder wachen
Uwe
das erste Ding (Suppé) hab ich mir jetzt mal in voller länge gegeben
Klingt für mich furchtbar (sorry)
bisschen walzer, ansatzlos und für mich zusammenhanglos pauken und trompeten, gefühlsduseliges cello gespielt von nem typen, dem kein junger was vorbildhaftes abgewinen kann - schon rein von seiner strahlkraft.
Vielles ab dann doch so vorhersehbar, dass man den nächsten ton schon zu kennen glaubt, bevor er gespielt wird.
Lässt mich nicht nur kalt, sondern macht mich fast aggro.
Tut so bedeutungsvoll und liefert schaumschlägerei.
Da würd ich mir 100 mal lieber ein klavierstück von chopin anhören
also ja, ich mag ab und an klassisches wirklich sehr - bin aber nicht motiviert das zu vertiefen.
Außerdem gab's bei mir auch die falschprägung,
dass klassische musik, die einzig wahre sein soll
am arsch
Wirklich interessante Aussage.
Bestätigt meine Vermutung, dass man eine gewisse Aufnahmebereitschaft für Klassische Musik haben muss (habe das scherzhaft mal mal "Klassikgen" genannt. Vielleicht diskutiere ich darüber mal irgendwann mit Dr. Frankfurter, wenn er wieder aus seiner Schmollecke rauskommt
).
Und diese Aufnahmebereitschaft kann einem natürlich aberzogen werden. siehe den Beitrag von Monitor in diesem Thread vor einigen Monaten. Du bestätigst das ja gewissermaßen.
Bei mir war das völlig anders. Wie in der Bibel. In das Chaos fiel das Licht. AFN, Bully Buhlan und Rudi Schuricke verloren an Bedeutung, als ich als pubertierender Junge meine erste Opernaufführung erleben durfte.
Es ist schon irgendwie merkwürdig.
Wir haben hier einen guten Freundes- und Bekanntenkreis. Lediglich ein Ehepaar teilt unsere Begeisterung für Konzerte, keins die für Opern.
Zu Deiner Suppé-Rezension, für die das Wort Totalverriss ja noch schmeichelhaft ist:
Man muss die Musik von Suppé nicht mögen, genau so wenig wie die von Rossini, Verdi, Offenbach oder Wagner.
Aber für manche ist es eben wie mit dem Mops von Loriot. Ein Leben ohne Klassische Musik ist möglich aber sinnlos.
Die Bewertung des jungen Chinesen finde ich abwertend, sorry. Ich hatte diese Aufnahme für den Sohn von Tamasi ausgesucht, der vielleicht, was seine musikalische Entwicklung und Bildung betrifft, ähnliches erreichen kann, wie diese Medizinstudierenden. Es ist für mich faszinierend, zu beobachten, mit welcher äußerlichen Ruhe trotz innerer Anspannung der 1. Cellist seinen Part perfekt spielt. Wir haben in Münster ebenfalls ein Studentenorchester, das regelmäßig in öffentlichen Aufführungen einen für Amateurmusiker erstaunlichen Standard präsentiert.
Ja, Chopin, klar, super Musik. Seine Klavierkonzerte hauen mich immer noch vom Hocker. Die Gesamtaufnahme seiner Klavierwerke mit Clara Haskil (die kennt heut koi Sau mehr) sind immer noch Referenz.
Und hier, extra für Dich:
Und als ausgewiesener Filmexperte weißt Du natürlich, in welchem Meisterwerk diese Melodie eine große Rolle spielt.
Falls Du's erräts, spendiere ich dir ein Mettbrötchen mit Zwiebeln.
falls Du mal nach Münster kommst.
PS: Du bist wirklich der erste Mensch in meinem Leben der sagt, dass ihn Klassische Musik aggro macht. Die meisten können ihr nichts abgewinnen, aber aggro?