- Tifferette
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- Grasdaggl
@killroy
@Balbriggan
Die Kalkulation der Vereine ist nicht unseriös. Mit dem Komplettausfall des Spielbetriebs über fast eine halbe Saison hinweg muss man nicht rechnen und dagegen muss man auch nicht vorsorgen. Vielleicht den Ausfall von einem oder zwei Spielen oder mal ein leeres Stadion - okay. Aber in dieser Größenordnung nicht. Das hat in dieser Form wie jetzt ja ungefähr die Dimension eines Kriegs oder einer verheerenden Naturkatastrophe.
Dass man von einer Finanzquelle insbesondere abhängt ist auch nicht ungewöhnlich. Die TV-Einnahmen für ein Jahr machen je nach Verein 25 bis 40 Mio aus (bei den CL-Teilnehmern natürlich mehr). Das ist für jeden Verein ein großes Stück vom Kuchen. Das ist aber für viele Leute bzw. Geschäfte so. Es ist auch nicht zu ändern. Reichere Clubs können es sich leisten, Rücklage zu bilden, sind generell kreditwürdiger und haben noch weitere Einnahmequellen. Die Kleinen trifft es tendenziell härter. Das ist einer der Gründe, warum ich dieses "lasst sie doch alle verrecken!" wirklich nicht nachvollziehen kann. Da trifft es insbesondere die normalen und kleineren Konkurrenten. Weitgehend unbeschadet überstehen wird es ein Krösus wie der FC Bäh oder die Retortengewächse.
Fragen gefallen lassen muss sich aber die DFL. Wenn ich das Konstrukt richtig verstehe, dann ist die ja Vertragspartner von Sky und schüttet das Geld dann aus (bzw. lässt ausschütten). Erstens frage ich mich, warum die DFL keinen Puffer eingebaut hat, um die Vereine im Bedarfsfall weiterzuversorgen. Das könnte ja zB auch die Insolvenz einer der TV-Partner sein. Den Wettbewerb würde es auch nicht verzerren, weil alle in gleichem Maße beteiligt sind. Zweitens ist schon komisch, dass in solch einem Fall höherer Gewalt das wirtschaftliche Risiko allein den Vereinen aufgebürdet wird. Das ist jedenfalls nicht gerade großartig verhandelt.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."
(Batman)