Boris Johnson auf der Intensivstation mittlerweile
Der Weltgeist schlägt zu und lacht.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."
(Batman)
(Batman)
Ich dachte so was in der Art, traute mich aber nicht, das zu schreiben.
Carpe diem.
Bin ja bekanntlich nicht der groesste Freund der Kanzlerin, gerade ihr Handeln waehrend der Finanzkrise fand ich nicht allzu gluecklich auf europaeischer ebene, vorsichtig formuliert, allerdings gebe ich gerne zu, dass mir ihre ansprache heute in bezug auf europa gefallen hat, sie lernt offensichtlich dazu.
Auch beispielsweise ein Huether, IW-Chef, der vor ein paar Jahren noch ganz andere toene angeschlagen hat, argumentiert vernuenftiger, siehe "corona-bonds". Gefaellt mir.
Es haben mittlerweile wohl einige kapiert, dass wenn Europa absaeuft, auch Deutschland absaeuft. Das laesst hoffen, dass es nicht dazu kommt. Denn noch mehr Johnsons waeren toedlich.
Auch beispielsweise ein Huether, IW-Chef, der vor ein paar Jahren noch ganz andere toene angeschlagen hat, argumentiert vernuenftiger, siehe "corona-bonds". Gefaellt mir.
Es haben mittlerweile wohl einige kapiert, dass wenn Europa absaeuft, auch Deutschland absaeuft. Das laesst hoffen, dass es nicht dazu kommt. Denn noch mehr Johnsons waeren toedlich.
Tifferette hat geschrieben:Der Weltgeist schlägt zu und lacht.
Isn't it ironic, don't you think? Die Briten kennen sich mit Ironie aus.
Dummes Geschwätz sorry. Wir reden hier über ein Menschenleben.
Spart euch die Scheißhauskommmentare einfach.
Unglaublich
Spart euch die Scheißhauskommmentare einfach.
Unglaublich
von daher
@tamasi:
Nachdem wir über Weihnachten und Neujahr in Deutschland waren, bin ich seit Anfang Januar wieder auf Sao Tomé. Meine Frau hingegen ist nach Deutschland zurückgekehrt. Ein bisschen früher als geplant, denn ursprünglich wollte sie bis Mai bleiben. Sohn 2 ist ebenfalls hier auf der Insel. Wir bereiten gerade sein Abschlussarbeit vor: Einen Film über die Efe, einen Pygmäenstamm in der Dem.Rep. Kongo, der bislang kaum Kontakt zur Außenwelt hatte. Eigentlich sollte es im Juni losgehen, aber durch Corona steht alles auf der Kippe.
Wir wissen wohl, dass wir uns durch unseren Entschluss einer gewissen Gefahr aussetzen. Die meisten anderen Expats sind zurück in ihre Heimatländer. Der Grund: Das einzige Krankenhaus im Land verfügt zwar über viel Charme der 60er Jahre (einschließlich der dazu gehörenden Technik) aber nur wenig Intensivbetten.
Kurz und gut, sollte der Virus die Inseln erreichen, könnte Frank einen Freiluftversuch zum Thema Herdenimmunität verfolgen und seine Ideen falsifizieren. Damit dies nicht geschieht, hat die Regierung vor etwa drei Wochen einen Einreisestopp verhängt. Das ist auf Sao Tomé nicht wirklich etwas Neues. Diese Strategie verfolgte man bereits als Ebola im Kongo beziehungsweise in Westafrika wütete. Neu ist nur, dass vom Reiseverbot jetzt auch die Europäer betroffen sind. Sämtliche Touristen haben meines Wissens nach bereits das Land verlassen. Das waren nicht so viele. Nach Unterlagen des Tourismusministeriums sind es etwas mehr als tausend Betten im Land. Die waren jedoch sicher nicht alle belegt. Im Moment ist Monsun. Das heißt: heiß bei hoher Luftfeuchtigkeit. Und jeden Tag Punkt elf Uhr fängt es an zu schütten. Etwa eine Stunde lang. Danach läuft man durch knöcheltiefen Matsch. Kein Touristenwetter. Die kommen eher zwischen Juni und Oktober. Dann ist Badesaison.
Auch die Chinesen haben offenbar das Hasenpanier ergriffen. Nicht wegen der Gesundheitsvorsorge, sondern weil die Leute gehört haben, dass Corona zuerst in China auftauchte. Das ist allerdings nur Hörensagen. In Sao-Tomé-Stadt, wo sie überwiegend wohnen, war ich schon ein paar Wochen nicht mehr. Sind zwar nur etwa 40 Kilometer, davon aber 30 Kilometer auf einer Pistenstrecke, die jetzt ein einziger Morast ist. Viel zu anstrengend mit dem Motorrad. Und der Bus fährt pünktlich um 9.30 Uhr oder auch nicht. Oder drei Stunden später. Oder in der Nacht. Vielleicht erst morgen oder am Sonntag. Aber nur wenn es nicht regnet und das Huhn des Busfahrers wohlauf ist.
Ausgangsbeschränkungen gibt es bislang nicht, eine Empfehlung allerdings schon. Ersteres wäre auch ziemlich sinnlos. Fließendes Wasser gibt es in den meisten Orten nur am Dorfbrunnen. Selbst in der Hauptstadt sind nicht alle Viertel an die Wasserversorgung angeschlossen.
Ich selbst lebe auf großem Fuß. Für mich wären Ausgangsbeschränkungen kein Problem. Von den palastartigen Fluchten meines inzwischen 60-qm-Hauses können die Familien im Dorf nur träumen. Sieben, acht, neun - manchmal auch 10 Leute leben in (Wellblech)-Hütten, die vielleicht 20 oder 30 qm groß sind. Diese sucht man bei 35 Grad nur zum Schlafen auf oder wenn es gerade mal wieder so regnet, dass man die eigene Hand vor Augen nicht erkennen kann.
Was tatsächlich gerade verboten sein soll, sind Konzerte oder Tchiloli-Aufführungen. Tchiloli ist so eine Art Musical mit europäischen und afrikanischen Wurzeln und das Unterhaltungsevent schlechthin. Da gibt es Ritter und schöne Maiden. Drachen und böse Schwiegermütter. Dazu afrikanische Rhythmen mit jede Menge Schlagwerk, Flöten und anderen Blasinstrumenten. Jeder, der zuschaut, darf mitmachen und die Geschichte nach eigenem Gusto beeinflussen. Es wird getanzt, getrunken und heimlich gekifft. Ein absolutes Chaos unter brennender Sonne und Trommelgewitter. Ein herrlicher Fasching, der regelmäßig auf den Dorfplätzen stattfindet. Am Ende des Tages fallen dann alle glücklich und erschöpft ins Bett und schlafen ihren Rausch aus. Bis zum nächsten Mal in ein paar Wochen. Aber, wie gesagt, jetzt ist das verboten.
Ansonsten geht das Leben hier seinen gewohnten Gang. Die Leute im Dorf machen sich mehr Sorgen um die Kakaopreise als um die Pandemie. Schließlich beeinflussen diese ihr Leben. Macht die Genossenschaft auf Dauer zu wenig Gewinn, müssen sie hungern. In so einer Situation setzt man andere Prioritäten.
Vielleicht liegt es auch daran, dass einige glauben, dass das Virus nur Chinesen und Weiße befällt. Uns wurde vom örtlichen Voodoo-Zauberer geraten, den Ort zu verlassen, weil es hier kein Krankenhaus gäbe und wir ja besonders anfällig seien. Wenn dann ein Gegenmittel gefunden wäre, könnten wir zurückkommen. Er hätte da auch schon einen Zauber vorbereitet, der mein Haus in meiner Abwesenheit schützen würde. Der hilft übrigens tatsächlich. Er spricht ihn immer, wenn ich nach Deutschland fliege. Danach wagt sich niemand auf das Grundstück. Diese Dienstleistung kostet mich einen Zehner. Natürlich wollte er sein Geschäftchen machen.
Doch er hatte auch tatsächlich Sorgen um uns. Ich habe stattdessen Mami Wata - auf seinen Vorschlag hin - zehn Euro an den Altar geklemmt. Auf keinen Fall mehr, sonst könnte die Göttin glauben, ich sei in sie verliebt. Dann würde sie meine Frau für mich aus dem Weg räumen.
Ich wünsche meiner Frau ein langes Leben und will kein Techtelmechtel mit einer Göttin. Daher habe ich den Rat angenommen. Jetzt sind Zauberer und Frau aus unterschiedlichen Gründen beruhigt. Der Schein wird übrigens auch noch in ein paar Jahren dort liegen. Der Mann ist seinen Göttern über korrekt. Religion ist merkwürdig. Oder plemplem.
Was auf dem Kontinent selbst abgeht, weiß ich nur aus Zeitungen. Genauso, wie der Korrespondent der dpa, der in Johannesburg sitzt und über Subsahara berichtet. Ich vermute sogar, dass er die gleichen Blätter wie ich liest. Nur muss er über die Lage in Afrika berichten, während ich einfach sagen kann: „Ich habe keine Ahnung“.
Durch einen Bekannten in Gabun habe ich erfahren, dass dort in Regierungskreisen die Panik ausbricht. Zwar gibt es noch keinen Coronafall, doch im Land herrschen schon strenge Ausgangssperren. Ich kann es nachvollziehen, schließlich steht nicht mal das Militär komplett hinter dem örtlichen Diktator Bongo. Aber Gabun ist speziell. Seit Jahren lebt der Präsident gar nicht mehr im Land. Er ist angeblich krank und lässt sich in europäischen oder US-amerikanischen Kliniken behandeln.
Je nachdem wird er Saint Tropez oder Miami gesichtet. Im Winter dann Kitzbühel oder Aspen. Er muss dort auf Diners und andere Festivitäten. Als schwer kranker Mann. Das muss man sich mal vorstellen. Und dann auch noch dieses regieren den ganzen Tag. Vom Krankenbett aus. Schrecklich. Wir sollten mehr Mitgefühl für Diktatoren entwickeln. Seine Exzellenz, Präsident auf Lebenszeit, Feldmarschall Hāddsch Doktor Idi Amin Dada, Viktoria-Kreuz, Orden für hervorragenden Dienst, Militärkreuz, Herr aller Tiere der Erde und aller Fische der Meere und Bezwinger des Britischen Weltreichs in Afrika allgemein und besonders in Uganda muss ja auch ein ganz netter Kerl gewesen sein, falls er einen nicht gleich erschoss.
Zurück zu Bongo. Wie viele Herrschende ist er eigentlich nur noch die Marionette verschiedener Interessengruppen. Da sind die Rohstoffkonzerne aus Europa und den USA, die ihm für die Schürfkonzessionen sein Luxusleben finanzieren auf der einen Seite und die einheimischen Eliten auf der anderen, die auch immer Geld brauchen können. Das Gesundheitssystem verdient diesen Namen nicht und die Millionen an Entwicklungshilfegeldern fließen in die Taschen Weniger. (Die Korruption ist ein Ballast aus Kolonialtagen. Doch das führt zu weit.) Wie die meisten schwachen Regierungen haben auch Bongo und seine Kamarilla Angst vor Aufständen, Putschen oder Revolutionen.Und die werden kommen, wenn die Opferzahlen ansteigen sollten.
Das führt zu skurrilen Situationen. Sohn 2 habe ich ja schon erwähnt. Für sein Projekt mussten wir einen Wisch unterschreiben, dass wir die Efe nicht zum Aufstand anstacheln. Ein paar tausend Leute mit Pfeil und Bogen gegen eine Armee mit Präzisionsgewehren made im Schwarzwald. Was für einen erbärmlichen Schiss müssen die Machthaber dort haben.
Dass solche Leute dann bei der kleinsten Bedrohung mit Gewalt reagieren, ist nachvollziehbar. Ihre Angst erklärt teilweise die gewalttätigen Übergriffe der Polizei in Uganda, Kenia oder in Nigeria. Leider erwähnt der Korrespondent in Südafrika diese Umstände nicht. So entsteht ein verzerrtes Bild. Lauter gewalttätige Wilde. Dabei sind Leute in Afrika nicht unzivilisierter. Nur ihre Regierungen sind es.
Wenn du diesen Riemen bis zum Ende durchgehalten hast, sei dir meine Hochachtung gewiss.
Am Schluss noch eine Frage: Wo hättest du lieber Corona?
Hier

oder hier


Nachdem wir über Weihnachten und Neujahr in Deutschland waren, bin ich seit Anfang Januar wieder auf Sao Tomé. Meine Frau hingegen ist nach Deutschland zurückgekehrt. Ein bisschen früher als geplant, denn ursprünglich wollte sie bis Mai bleiben. Sohn 2 ist ebenfalls hier auf der Insel. Wir bereiten gerade sein Abschlussarbeit vor: Einen Film über die Efe, einen Pygmäenstamm in der Dem.Rep. Kongo, der bislang kaum Kontakt zur Außenwelt hatte. Eigentlich sollte es im Juni losgehen, aber durch Corona steht alles auf der Kippe.
Wir wissen wohl, dass wir uns durch unseren Entschluss einer gewissen Gefahr aussetzen. Die meisten anderen Expats sind zurück in ihre Heimatländer. Der Grund: Das einzige Krankenhaus im Land verfügt zwar über viel Charme der 60er Jahre (einschließlich der dazu gehörenden Technik) aber nur wenig Intensivbetten.
Kurz und gut, sollte der Virus die Inseln erreichen, könnte Frank einen Freiluftversuch zum Thema Herdenimmunität verfolgen und seine Ideen falsifizieren. Damit dies nicht geschieht, hat die Regierung vor etwa drei Wochen einen Einreisestopp verhängt. Das ist auf Sao Tomé nicht wirklich etwas Neues. Diese Strategie verfolgte man bereits als Ebola im Kongo beziehungsweise in Westafrika wütete. Neu ist nur, dass vom Reiseverbot jetzt auch die Europäer betroffen sind. Sämtliche Touristen haben meines Wissens nach bereits das Land verlassen. Das waren nicht so viele. Nach Unterlagen des Tourismusministeriums sind es etwas mehr als tausend Betten im Land. Die waren jedoch sicher nicht alle belegt. Im Moment ist Monsun. Das heißt: heiß bei hoher Luftfeuchtigkeit. Und jeden Tag Punkt elf Uhr fängt es an zu schütten. Etwa eine Stunde lang. Danach läuft man durch knöcheltiefen Matsch. Kein Touristenwetter. Die kommen eher zwischen Juni und Oktober. Dann ist Badesaison.
Auch die Chinesen haben offenbar das Hasenpanier ergriffen. Nicht wegen der Gesundheitsvorsorge, sondern weil die Leute gehört haben, dass Corona zuerst in China auftauchte. Das ist allerdings nur Hörensagen. In Sao-Tomé-Stadt, wo sie überwiegend wohnen, war ich schon ein paar Wochen nicht mehr. Sind zwar nur etwa 40 Kilometer, davon aber 30 Kilometer auf einer Pistenstrecke, die jetzt ein einziger Morast ist. Viel zu anstrengend mit dem Motorrad. Und der Bus fährt pünktlich um 9.30 Uhr oder auch nicht. Oder drei Stunden später. Oder in der Nacht. Vielleicht erst morgen oder am Sonntag. Aber nur wenn es nicht regnet und das Huhn des Busfahrers wohlauf ist.
Ausgangsbeschränkungen gibt es bislang nicht, eine Empfehlung allerdings schon. Ersteres wäre auch ziemlich sinnlos. Fließendes Wasser gibt es in den meisten Orten nur am Dorfbrunnen. Selbst in der Hauptstadt sind nicht alle Viertel an die Wasserversorgung angeschlossen.
Ich selbst lebe auf großem Fuß. Für mich wären Ausgangsbeschränkungen kein Problem. Von den palastartigen Fluchten meines inzwischen 60-qm-Hauses können die Familien im Dorf nur träumen. Sieben, acht, neun - manchmal auch 10 Leute leben in (Wellblech)-Hütten, die vielleicht 20 oder 30 qm groß sind. Diese sucht man bei 35 Grad nur zum Schlafen auf oder wenn es gerade mal wieder so regnet, dass man die eigene Hand vor Augen nicht erkennen kann.
Was tatsächlich gerade verboten sein soll, sind Konzerte oder Tchiloli-Aufführungen. Tchiloli ist so eine Art Musical mit europäischen und afrikanischen Wurzeln und das Unterhaltungsevent schlechthin. Da gibt es Ritter und schöne Maiden. Drachen und böse Schwiegermütter. Dazu afrikanische Rhythmen mit jede Menge Schlagwerk, Flöten und anderen Blasinstrumenten. Jeder, der zuschaut, darf mitmachen und die Geschichte nach eigenem Gusto beeinflussen. Es wird getanzt, getrunken und heimlich gekifft. Ein absolutes Chaos unter brennender Sonne und Trommelgewitter. Ein herrlicher Fasching, der regelmäßig auf den Dorfplätzen stattfindet. Am Ende des Tages fallen dann alle glücklich und erschöpft ins Bett und schlafen ihren Rausch aus. Bis zum nächsten Mal in ein paar Wochen. Aber, wie gesagt, jetzt ist das verboten.
Ansonsten geht das Leben hier seinen gewohnten Gang. Die Leute im Dorf machen sich mehr Sorgen um die Kakaopreise als um die Pandemie. Schließlich beeinflussen diese ihr Leben. Macht die Genossenschaft auf Dauer zu wenig Gewinn, müssen sie hungern. In so einer Situation setzt man andere Prioritäten.
Vielleicht liegt es auch daran, dass einige glauben, dass das Virus nur Chinesen und Weiße befällt. Uns wurde vom örtlichen Voodoo-Zauberer geraten, den Ort zu verlassen, weil es hier kein Krankenhaus gäbe und wir ja besonders anfällig seien. Wenn dann ein Gegenmittel gefunden wäre, könnten wir zurückkommen. Er hätte da auch schon einen Zauber vorbereitet, der mein Haus in meiner Abwesenheit schützen würde. Der hilft übrigens tatsächlich. Er spricht ihn immer, wenn ich nach Deutschland fliege. Danach wagt sich niemand auf das Grundstück. Diese Dienstleistung kostet mich einen Zehner. Natürlich wollte er sein Geschäftchen machen.
Doch er hatte auch tatsächlich Sorgen um uns. Ich habe stattdessen Mami Wata - auf seinen Vorschlag hin - zehn Euro an den Altar geklemmt. Auf keinen Fall mehr, sonst könnte die Göttin glauben, ich sei in sie verliebt. Dann würde sie meine Frau für mich aus dem Weg räumen.
Ich wünsche meiner Frau ein langes Leben und will kein Techtelmechtel mit einer Göttin. Daher habe ich den Rat angenommen. Jetzt sind Zauberer und Frau aus unterschiedlichen Gründen beruhigt. Der Schein wird übrigens auch noch in ein paar Jahren dort liegen. Der Mann ist seinen Göttern über korrekt. Religion ist merkwürdig. Oder plemplem.
Was auf dem Kontinent selbst abgeht, weiß ich nur aus Zeitungen. Genauso, wie der Korrespondent der dpa, der in Johannesburg sitzt und über Subsahara berichtet. Ich vermute sogar, dass er die gleichen Blätter wie ich liest. Nur muss er über die Lage in Afrika berichten, während ich einfach sagen kann: „Ich habe keine Ahnung“.
Durch einen Bekannten in Gabun habe ich erfahren, dass dort in Regierungskreisen die Panik ausbricht. Zwar gibt es noch keinen Coronafall, doch im Land herrschen schon strenge Ausgangssperren. Ich kann es nachvollziehen, schließlich steht nicht mal das Militär komplett hinter dem örtlichen Diktator Bongo. Aber Gabun ist speziell. Seit Jahren lebt der Präsident gar nicht mehr im Land. Er ist angeblich krank und lässt sich in europäischen oder US-amerikanischen Kliniken behandeln.
Je nachdem wird er Saint Tropez oder Miami gesichtet. Im Winter dann Kitzbühel oder Aspen. Er muss dort auf Diners und andere Festivitäten. Als schwer kranker Mann. Das muss man sich mal vorstellen. Und dann auch noch dieses regieren den ganzen Tag. Vom Krankenbett aus. Schrecklich. Wir sollten mehr Mitgefühl für Diktatoren entwickeln. Seine Exzellenz, Präsident auf Lebenszeit, Feldmarschall Hāddsch Doktor Idi Amin Dada, Viktoria-Kreuz, Orden für hervorragenden Dienst, Militärkreuz, Herr aller Tiere der Erde und aller Fische der Meere und Bezwinger des Britischen Weltreichs in Afrika allgemein und besonders in Uganda muss ja auch ein ganz netter Kerl gewesen sein, falls er einen nicht gleich erschoss.
Zurück zu Bongo. Wie viele Herrschende ist er eigentlich nur noch die Marionette verschiedener Interessengruppen. Da sind die Rohstoffkonzerne aus Europa und den USA, die ihm für die Schürfkonzessionen sein Luxusleben finanzieren auf der einen Seite und die einheimischen Eliten auf der anderen, die auch immer Geld brauchen können. Das Gesundheitssystem verdient diesen Namen nicht und die Millionen an Entwicklungshilfegeldern fließen in die Taschen Weniger. (Die Korruption ist ein Ballast aus Kolonialtagen. Doch das führt zu weit.) Wie die meisten schwachen Regierungen haben auch Bongo und seine Kamarilla Angst vor Aufständen, Putschen oder Revolutionen.Und die werden kommen, wenn die Opferzahlen ansteigen sollten.
Das führt zu skurrilen Situationen. Sohn 2 habe ich ja schon erwähnt. Für sein Projekt mussten wir einen Wisch unterschreiben, dass wir die Efe nicht zum Aufstand anstacheln. Ein paar tausend Leute mit Pfeil und Bogen gegen eine Armee mit Präzisionsgewehren made im Schwarzwald. Was für einen erbärmlichen Schiss müssen die Machthaber dort haben.
Dass solche Leute dann bei der kleinsten Bedrohung mit Gewalt reagieren, ist nachvollziehbar. Ihre Angst erklärt teilweise die gewalttätigen Übergriffe der Polizei in Uganda, Kenia oder in Nigeria. Leider erwähnt der Korrespondent in Südafrika diese Umstände nicht. So entsteht ein verzerrtes Bild. Lauter gewalttätige Wilde. Dabei sind Leute in Afrika nicht unzivilisierter. Nur ihre Regierungen sind es.
Wenn du diesen Riemen bis zum Ende durchgehalten hast, sei dir meine Hochachtung gewiss.
Am Schluss noch eine Frage: Wo hättest du lieber Corona?
Hier
oder hier


higgi hat geschrieben:Dummes Geschwätz sorry. Wir reden hier über ein Menschenleben.
Spart euch die Scheißhauskommmentare einfach.
Unglaublich
Komm mal runter. Es ist nunmal an Ironie nicht zu überbieten.
Hoffentlich wird er ebenso wieder gesund wie all die Leute, wie er durch sein Händeschütteln in Menschenmengen angesteckt hat.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."
(Batman)
(Batman)
Im TV war zu sehen, wie er (bei der Aufnahme ins KH?) sich die Hände „wusch“
Da gabs
die Seife kurz drauf und dann gleich ab unter fließend Wasser und gerieben, was das Zeug hält. Dabei mit dem diensthabendenOffizier Arzt gequatscht... ... war sicher wichtig
@redrum
Schön wieder mal was zu lesen von Dir. Und gleich so viel. Wahrscheinlich
Gibt’s koi
Corona bei Euch, weil nicht getestet wird? Ich halte die hiesigen Zahlen ja auch für ähnlich belastbar, wie Lotto samt Superzahl. Dunkelziffer bleibt unbekannt und leider auch nicht abzuleiten, imho. Daran Politik auszurichten ist wahrscheinlich Quatsch, aber was soll’s. Es gibt halt keine anderen...
Aber mal was anderes: wieso ist die heutige
Korruption in Afri- (und wohl auch Südameri-)ka immer noch Ausfluss der Kolonialzeit
Gerne auch im Politikthread oder extra, oder per PN. Interessiert mich wirklich, aber anscheinend bisher nicht genug um mein naives Bewusstsein diesbezüglich aufzuschlauen, das bisher immer davon ausging, die Idi Amins et al seien halt einfach bestechlich. Also in högschdem Maße eben... 
Da gabs
die Seife kurz drauf und dann gleich ab unter fließend Wasser und gerieben, was das Zeug hält. Dabei mit dem diensthabenden
@redrum
Schön wieder mal was zu lesen von Dir. Und gleich so viel. Wahrscheinlich
Gibt’s koi
Corona bei Euch, weil nicht getestet wird? Ich halte die hiesigen Zahlen ja auch für ähnlich belastbar, wie Lotto samt Superzahl. Dunkelziffer bleibt unbekannt und leider auch nicht abzuleiten, imho. Daran Politik auszurichten ist wahrscheinlich Quatsch, aber was soll’s. Es gibt halt keine anderen...
Aber mal was anderes: wieso ist die heutige
Korruption in Afri- (und wohl auch Südameri-)ka immer noch Ausfluss der Kolonialzeit
Gerne auch im Politikthread oder extra, oder per PN. Interessiert mich wirklich, aber anscheinend bisher nicht genug um mein naives Bewusstsein diesbezüglich aufzuschlauen, das bisher immer davon ausging, die Idi Amins et al seien halt einfach bestechlich. Also in högschdem Maße eben... 
"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon
Francis Bacon
"Wir haben uns jüngst die Dynamik über alle Länder im JHU-Dashboard angeschaut und sehen in den meisten Ländern ein leichtes Abflachen der Kurve", sagt Brockmann. Das ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass weltweite Isolationsmaßnahmen langsam beginnen, die Verbreitung des Virus auszubremsen, sondern auch dass die Daten der Johns-Hopkins-Universität in sich stimmig sind.
Also da steht, daß das Abflachen der Kurve ein Zeichen dafür sei, daß die Daten stimmig seien. Ich finde das auch eher lustig, wenn auch ein Zusammenhang sicher unbeabsichtigt war. Würde die Kurve nämlich nicht abflachen, dann, äh, wären die Daten nicht mehr stimmig?
Eines zeigen die Daten aber sicherlich: Daß jeder das sieht, was er sehen will.
Übrigens hat AS schon vor zwei Wochen erkannt, daß die Ami-Daten den RKI-Daten doch recht genau vorauslaufen. Daß der Grund dafür eine zusätzliche, zeitraubende Vermittlungstelle ist, konnte man sich schon da denken. Auch die Zahlen in der StZ sind aktueller als die RKI-Daten.
Das RKI hängt nicht nur hinterher, sondern sie liegen auch sehr oft falsch mit ihren Empfehlungen und fahren jeden Tag eine andere Strategie. Sie machen sich wichtiger als sie sind und sind ein Haufen von Fachidioten!
In den letzten Tagen wird es wieder arg blöd.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."
(Batman)
(Batman)
Flache9 hat geschrieben:Das RKI hängt nicht nur hinterher, sondern sie liegen auch sehr oft falsch mit ihren Empfehlungen und fahren jeden Tag eine andere Strategie. Sie machen sich wichtiger als sie sind und sind ein Haufen von Fachidioten!
Die WISSENschaft in einer Zeit der UngeWISSheit eben.
Muss man respektieren und aushalten können. Kann aber offenbar nicht jeder...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -
- Charles Maurice de Talleyrand -
Wieler nennt gerade die Zahlen von Vorgestern Nacht um 0 Uhr. Sie hängen 1 1/2 Tage hinterher.
Unter Westfalen hat geschrieben:Und wo genau ist jetzt das Problem?
Kein Problem. Nur Fakt !
Tifferette hat geschrieben:In den letzten Tagen wird es wieder arg blöd.

Don't criticize what you can't understand
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.
Zurzeit stützt man sich zu sehr auf Modellrechnungen. Aber diese Modelle stecken voller Annahmen, die niemand getestet hat. Und es muss oft ja nur eine Annahme falsch sein oder eine Sache unberücksichtigt und schon fällt das ganze Modell in sich zusammen.
[...] mit unseren Daten bekommt man hoffentlich einen besseren Eindruck davon, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht. Aber wir müssen abwarten, wann es Ergebnisse gibt. Der größte Fehler, den wir machen können, wäre voreilig Schlüsse zu ziehen und Ratschläge zu geben. Nur um sie dann im Nachhinein revidieren zu müssen.
Und auch sonst sollte man einige Erkenntnisse zitieren, um sie der Nachwelt zu erhalten.
- Über die Ansteckung via Oberflächen:
Wir haben Viren auf Gegenständen oder Türklinken gefunden. Auch einmal im Toilettenwasser, wenn jemand Durchfall hatte. Es ist uns aber in keinem Fall gelungen, daraus intakte Viren anzuzüchten. Das deutet zumindest darauf hin, dass sich die meisten Menschen nicht über Oberflächen anstecken. Wir haben aber jetzt die Methodik verfeinert. Ich bin mir sicher, dass wir dadurch verfeinerte Erkenntnisse erlangen.
[...] Unsere vorläufigen Daten geben ja zumindest Hinweise darauf, dass das Virus eher nicht über Oberflächen, sondern bei engem Kontakt übertragen wird. Und der Fall bei München, also der deutschlandweit erste, deutet in eine ähnliche Richtung. Die Mitarbeiterin des Autozulieferers aus China hat bei ihrem Besuch nur Kollegen angesteckt, mit denen sie recht eng zusammengearbeitet hat. Es gab keine Übertragung im Restaurant, der Taxifahrer hat sich nicht infiziert und niemand in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und das, obwohl diese Frau hochinfektiös gewesen zu sein scheint.
- Über die Symptome:
Unsere bisherigen Daten zeigen: Etwa ein Drittel der Patienten hat Durchfall, auch für mehrere Tage. Das ist mehr als bisher angenommen. Außerdem – das haben wir selbst noch nicht festgestellt, aber schon öfter gehört – können wohl Taubheit und Schwindel auftreten. Auf all diese Dinge hat man anfangs nicht geachtet, weil sie nicht zu einer Atemwegserkrankung passen.
Sie passen allerdings zu Fallberichten, in denen Wissenschaftler beschreiben, dass eine Sars-CoV-2-Infektion Symptome hervorrufen kann, die mit dem Nervensystem zu tun haben, darunter auch Kopfschmerzen. In einigen Fällen stellten Forscher bei verstorbenen Patientinnen und Patienten sogar schwere Hirnschäden fest (Radiology: Poyiadji et al., 2020). Ist es bekannt, dass Sars-Viren zu so etwas fähig sind?
Es steht jedenfalls nicht in den Lehrbüchern. Sars-CoV-2 ist ein ziemlich überraschendes Virus. Eines, das offenbar Symptome in mehreren Organsystemen hervorrufen kann, und manchmal einen zweiphasigen Verlauf hat, also erst den Rachen und dann die Lunge befällt: Das alles kennt man von anderen Erregern so nicht.
- Über die Ausgangssperre, die er ablehnt:
Ein Grund ist, dass wir gerade alles tun, was schlecht für unser Immunsystem ist. Wir hängen zu Hause rum und gehen nicht raus in die Sonne. Nur zu viert im Park auf einer Decke zu sitzen, ist schon verboten. Aber auch da schauen wir nicht auf die Fakten. Sars-CoV-2 ist eine Tröpfcheninfektion und keine, die über die Luft übertragen wird. Wären es Masern und wir hätten alle keinen Immunschutz, dann würde auch ich dazu raten, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Auch bei Pocken würde ich mich anders verhalten.
Aber drei Wochen Zeit gewonnen, um den Feind besser kennenzulernen

Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -
- Charles Maurice de Talleyrand -
Unter Westfalen hat geschrieben:Neues von Hendrik Streeck:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... ket-newtab
sehr gutes Interview finde ich
was in der bild stand und in der Zeit nicht (passt auch ins Bild): Streeck machte eine durchaus abfällige Bemerkung über das RKI, weil es ihn überraschte, dass von denen niemand in Heinsberg war zu Untersuchungswezcken
und auch das ist erwähnenswert:
Streeck: Wenn es noch einzelne Übertragungen beispielsweise im Supermarkt oder beim Friseur gibt, ist das nicht gut, aber auch kein großes Problem. Es wurde immer gesagt, dass unser Ziel nicht die restlose Eindämmung des Virus ist, sondern, dass wir unter der Kapazitätsgrenze der Krankenhäuser bleiben. Das Virus einzudämmen würden wir auch gar nicht schaffen, wenn wir nicht zwei oder drei Jahre zu Hause sitzen wollen. Außerdem ist es wirklich Zeit, dass wir uns auf Daten berufen.
ZEIT ONLINE: Wie meinen Sie das?
Streeck: Unsere vorläufigen Daten geben ja zumindest Hinweise darauf, dass das Virus eher nicht über Oberflächen, sondern bei engem Kontakt übertragen wird. Und der Fall bei München, also der deutschlandweit erste, deutet in eine ähnliche Richtung. Die Mitarbeiterin des Autozulieferers aus China hat bei ihrem Besuch nur Kollegen angesteckt, mit denen sie recht eng zusammengearbeitet hat. Es gab keine Übertragung im Restaurant, der Taxifahrer hat sich nicht infiziert und niemand in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und das, obwohl diese Frau hochinfektiös gewesen zu sein scheint.
Zuletzt geändert von de mappes am 7. April 2020 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
Don't criticize what you can't understand
]Streeck: Zurzeit stützt man sich zu sehr auf Modellrechnungen. Aber diese Modelle stecken voller Annahmen, die niemand getestet hat. Und es muss oft ja nur eine Annahme falsch sein oder eine Sache unberücksichtigt und schon fällt das ganze Modell in sich zusammen.
Des gibt’s:
„ES MUSS OFT JA NUR EINE ANNAHME FALSCH SEIN...“
und die WISSEN SCHAFFENDEN arbeiten mit nicht belastbarem Zahlenmaterial, weil die Tests nicht repräsentativ sein können.

Des gibt’s:
„ES MUSS OFT JA NUR EINE ANNAHME FALSCH SEIN...“
und die WISSEN SCHAFFENDEN arbeiten mit nicht belastbarem Zahlenmaterial, weil die Tests nicht repräsentativ sein können.

"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon
Francis Bacon
de mappes hat geschrieben:Unter Westfalen hat geschrieben:Neues von Hendrik Streeck:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... ket-newtab
sehr gutes Interview finde ich
was in der bild stand und in der Zeit nicht (passt auch ins Bild): Streeck machte eine durchaus abfällige Bemerkung über das RKI, weil es ihn überraschte, dass von denen niemand in Heinsberg war zu Untersuchungswezcken
und auch das ist erwähnenswert:Streeck: Wenn es noch einzelne Übertragungen beispielsweise im Supermarkt oder beim Friseur gibt, ist das nicht gut, aber auch kein großes Problem. Es wurde immer gesagt, dass unser Ziel nicht die restlose Eindämmung des Virus ist, sondern, dass wir unter der Kapazitätsgrenze der Krankenhäuser bleiben. Das Virus einzudämmen würden wir auch gar nicht schaffen, wenn wir nicht zwei oder drei Jahre zu Hause sitzen wollen. Außerdem ist es wirklich Zeit, dass wir uns auf Daten berufen.
ZEIT ONLINE: Wie meinen Sie das?
Streeck: Unsere vorläufigen Daten geben ja zumindest Hinweise darauf, dass das Virus eher nicht über Oberflächen, sondern bei engem Kontakt übertragen wird. Und der Fall bei München, also der deutschlandweit erste, deutet in eine ähnliche Richtung. Die Mitarbeiterin des Autozulieferers aus China hat bei ihrem Besuch nur Kollegen angesteckt, mit denen sie recht eng zusammengearbeitet hat. Es gab keine Übertragung im Restaurant, der Taxifahrer hat sich nicht infiziert und niemand in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und das, obwohl diese Frau hochinfektiös gewesen zu sein scheint.
jedenfalls sehr angenehm wenn unterschiedliche wissenschaftler unterschiedliche meinungen äußern und das auch tun können ohne verunglimpft zu werden - das gilt für drosten und für streeck !


