Ach Knaust, das tut mir leid, wirklich. Ich war wohl etwas zu ruppig? Überlegs Dir nochmal.....
Airwin hat geschrieben:@corona - da fand ich das spannenste diese woche die spekulation drostens über eine kreuz bzw hintergrundimmunität durch andere coronaviren, weil man festgestellt habe, dass sich weniger als 15% derjenigen die in einem haushalt mit einem coronisten wohnen, anstecken. vielleicht kann frank dazu was schreiben.
"Mehr" leider nicht, eher Anderes.
- Zum einen fällt auf, als der ehemalige Bundestagsabgeordnete Wodarg seine Argumentation auf genau diesen Umstand aufbaute (8-15% der Grippeinfizierten haben auch immer eine Corona-Infektion) wurde er als Häretiker der übelsten Art von wirklich allen etablierten Medien mit dümmlichster Häme überschüttet, anstatt ihm halt einfach argumentativ zu begegnen.
Da hat sich die wirklich epidemisch bedenkliche Krankheit unserer Zeit wieder besonders deutlich gezeigt. Man musste ja nicht Wodargs Meinung sein - war ich übrigens auch nicht - um wenigstens mal anzuerkennen, dass er für Virusepidemien durchaus ein Fachmann war, als Leiter eines Gesundheitsamtes und Amtsarzt. Er hatte halt eine andere Meinung. Kluge Menschen sollten andere Meinungen nicht nur aushalten, sondern schätzen. Aber erklär` das halt mal den geifernden Idioten.....
- Zum Anderen hatten wir diese Diskussion hier schon mal (Stichwort Quartärstruktur von Proteinen). Was für den Einen oder Anderen offenen Geist hier vielleicht interessant sein könnte, ist Folgendes:
Bis vor ca. 10 Jahren ging man noch davon aus, dass ein antigenes Epitop eines Eindringlings (Virus, Bakterium, Pilz, egal) in den menschlichen Körper - zuallermeist reden wir hier über Proteine - so ca. 20 Aminosäuren umfassen muss, um eine Reaktion unseres Immunsystems auslösen zu können. Man wusste das eigentlich gar nicht so genau, weil es sehr lange Zeit eine richtiggehende Kunst darstellte Proteine zu kristallisieren, um sie durch Röntgenkristallographie sichtbar machen zu können. Leute die soetwas fertigbrachten, wurden nch lange Zeit als so eine Art Zauberer betrachtet. Und weil das so schwierig war, gab es sehr wenige Bilder davon, wie ein menschlicher Antikörper mit seinen zwei Fangarmen gerade ein solches fremdes Epitop in den Klauen hält. Deshalb war die Lehre, wonach ein Epitop 20 Aminosäuren umfassen sollte, eher eine mathematisch-statistische Überlegung.
Heute klappt das mit der Röntgenkristallographie viel besser und wir wissen, dass ein Epitop auch nur aus 5 Aminosäuren bestehen kann. Also dass das menschliche Immunsystem in der Lage ist bereits nur die Abfolge von 5 Aminosäuren als fremd zu erkennen und zu bekämpfen.
Diese Erkenntnis hat eine enorme Bedeutung für die Reflektion der von Euch aufgeworfenen Frage der erstaunlich hohen Immunität. Denn es müssen noch nicht mal, so wie von Wodarg geschildet, Corona-Viren gewesen sein, die bei manchen Menschen eine Immunität gegen Sars-Cov-2 ausmachen. Es können ganz andere Erreger gewesen sein, die halt zufällig eine relativ kurze Aminosäuresequenz aufwiesen, die auch im Spike-Protein von Sars-Cov-2 vorkommt. Da reden wir über Wahrscheinlichkeitsverteilungen.
Für die ganz Interessierten:
Das mit den 5 Aminosäuren basiert auf einer realen Beobachtung am Epstein-Barr-Virus, den sehr viele Menschen haben, ohne es zu merken. Warum merken wir das nicht? Weil der in unseren Zellen "schläft" und nur ganz selten mal rauskommt, um sich zu teilen. Das Virus ist ziemlich clever und kommt immer dann raus, wenn er merkt, dass unser Immunsystem gerade etwas down ist. Also bei übertrainierten Leistungssportlern, Krebserkrankten usw. Wenn es rauskommt bekämpft unser Immunsystem das Virus natürlich und bildet auch Antikörper gegen seine antigenen Epitope. Nun hat man herausgefunden, dass es dabei zu einer ganz fatalen Kreuzreaktivität kommen kann. Einer der Antikörper erkennt nachweislich nur 5 Aminosäuren eines EB-Virus. Leider haben wir diese Abfolge von Aminosäuren aber auch in einem körpereigenen Protein, einem Hormon, das unsere Schulddrüse herstellt. Bum, kommt es zu einer Autoimmunantwort, die nicht mehr aufhört, weil unsere Schilddrüse dieses Hormon andauernd nachliefert, weil es so wichtig ist.
Also eine kreuzreaktive Autoimmunantwort auf ein 5AS-langes Peptidmuster. Die Krankheit die solche Patienten entwickeln, nennt sich CFS, (Chronic Fatigue Syndrom). Man glaubt heute, dass zu diesem Syndrom auch das Pfeiffersche Drüsenfieber gehört.
Zusammengefasst: Der Umstand, dass einige Menschen besser gegen Sars-Cov-2 gewappnet sind als andere, muss nicht mal an vorhergehenden Corona-Infektionen liegen. Das ist sogar in der Summe eher unwahrscheinlich, weil man gegen Corona wohl gar nicht so lange immun ist (Aussage Drosten). Es ist wahrscheinlicher, dass es irgendeinen anderen Eindringling in unseren Körper gibt, einen z.B. wie das Epstein-Barr-Virus, gegen den wir zufällig einen oder mehrere Antikörper gemacht haben, wo sich die Gedächtniszellen des Immunsystems, also die B-Lymphozyten, sehr lange am Leben halten und sofort losschlagen können, wenn dieses Antigen wieder auftaucht.








