RedBlues hat geschrieben:Und noch etwas.
Viele meiner Bekanntinnen haben nach dem sie Kinder bekommen haben ihre Karriere an den Nagel gehängt und sich um ihre Familie und die Erziehung der Kinder gekümmert. Die meisten davon mit guten Beruf und Studium.
In der aktuellen Diskussion in unserer Gesellschaft habe ich den Eindruck, dass diese Entscheidung so gewertet wird als ob sie einem veralteten Frauenbild zum Opfer gefallen sind. Dass die Gesellschaft sie dazu gedrängt hat. Dass in einer perfekten Welt sie das nicht hätten machen müssen.
Ich finde das ehrlich gesagt eine Unverschämtheit, weil es die Frau in eine Rolle drückt, die überhaupt nicht der Realität entspricht. Da wird so getan als sie diese Entscheidung aus Zwang getroffen hätten und nicht aus freien Stücken.
Meine Frau hat sich nach der Geburt unserer Kinder entschieden, nicht mehr in den Beruf einzusteigen.
Für mich war das ok. Bei 10-12 Stunden Arbeits- und Reisezeit hatte ich nur am Wochenende und im Urlaub Anteil an den Kindern, genoss das aber um so mehr.
Gut, es hat etwas länger gedauert, bis das Häuschen abbezahlt war und die Rente meiner Frau ist ein besseres Zubrot. Dafür kann ich von Glück reden, einer Arbeitnehmergeneration anzugehören, für die es noch eine richtig gute Betriebsrente gibt.
Die Urlaube waren bescheidener, Nordsee statt Malediven, Belgien und Polen statt Thailand und Safari in Afrika.
Aber unsere Töchter hatten eine glückliche Kindheit und Jugendzeit und geben uns jeden Tag die Liebe wieder zurück.
Ich hätte auch die Rolle eines Hausmannes spielen können, ohne dass mir ein Stein aus der Krone gefallen wäre.