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Auswurf
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Grasdaggl
sanktionen könnten hilfreich sein, wenn eine konkrete aussicht bestünde,
den gottesstaat ins wanken zu bringen.
Wa gibts überhaupt noch groß zu sanktionieren?
Wirtschaft am boden, corona und amis tun das übrige und die bevölkerung leidet
unter dem regime und unter den sanktionen.
Hauptsache auf dicken max zu machen aus selbstzweck halte ich für dumm.
das ist doch keine Musik


Cantona
...genau deswegen bin ich gegen Wirtschaftssanktionen, auch gegenüber Russland nicht. Die einzigen, die letztlich darunter leiden, sind grosse Teile der Bevölkerung. Sicherlich nicht die Spitze des jeweiligen Machtapparates.

Aber gut, sieht unsere Bundesregierung offensichtlich anders.


Tifferette
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Grasdaggl
Rhetorisch ist das natürlich ein unzulässiger Trick.

Aber auch wenn ich Sanktionen auch kritisch sehe, könnte man mal auf Kuba nachfragen. Oder sogar in Russland. Ausländische Restaurants mahnen da in den letzten Jahren reihenweise die Gabeln gestreckt, weil sie nicht an ihre Rohstoffe gekommen sind. Natürlich tun Sanktionen weh. Ob sie jetzt das Allheilmittel sind - keine Ahnung. Wohl nicht.

Panzer sind besser.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

halensee
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Granadaseggl
Tifferette hat geschrieben:Panzer sind besser.

Für den Iran? Naja Hinrichtungen mit dem Panzer sind schon etwas übertrieben.

Gegen den Iran? Auf dem Landweg schaffen wir das nicht, auch wenn AKK vorne weg marschiert und Uschi von hinten drückt.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

jagdhuette
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Halbdaggl
1. Familie, Freunde, Heimat (CDU)
2. Jeder soll aus nichts alles machen können (Linke)
3. Bildung (SPD)
4. Helfen (SPD)
5. Teilhabe (SPD)
6. Wehrhaft, sicher, geschützt (AfD)
7. Nicht nachlassend, zwingend!- Familien stärken (Linke)
8. Altvordere ehren, Herkunft kennen, Traditionen bewahren (AfD)
9. Familienvater + Unternehmer aus Münster (FDP)
10. Urbane Mobilität stärken (Grüne)
11. Angemessene Stadtquartiere (CDU)
12. Bauen unter Bürgerbeteiligung (SPD)
12. Keine Durchfahrtsverkehre durch unsere Wohnquartiere (Grüne)
13. Achtsame Gemeinschaft (Linke)
12. Städtische Beteiligung durch Senior Experts stärken (CDU)
13. Vernetzte Mobilität (FDP)
14. Umwelt schützen, Natur bewahren (Grüne)
15. Zusammenwirken für starke Entscheidungen (CDU)

Wir kommen zu viert und ich hätt gern was vegetarisches und trinke lieber Wein. :mrgreen:

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:Rhetorisch ist das natürlich ein unzulässiger Trick.

Aber auch wenn ich Sanktionen auch kritisch sehe, könnte man mal auf Kuba nachfragen. Oder sogar in Russland. Ausländische Restaurants mahnen da in den letzten Jahren reihenweise die Gabeln gestreckt, weil sie nicht an ihre Rohstoffe gekommen sind. Natürlich tun Sanktionen weh. Ob sie jetzt das Allheilmittel sind - keine Ahnung. Wohl nicht.

Panzer sind besser.


Wehtun und eine Politikänderung im Sinne der Sanktionen zu erreichen, sind zweierlei Schuhe.

Kuba ist ein sehr schönes Beispiel dafür, dass es eben nicht funktioniert.
Die Sanktionen wurden erstmals 1960, unter Eisenhower, verhängt.
Sie haben immer noch Bestand, wenn auch nur noch sehr gemäßigt.

Selbst als nach der Auflösung des Ostblocks die Unterstützung, vorwiegend durch die Sowjetunion und die DDR, wegfiel, knickte Castro nicht ein.

Aus Wikipedia:

Das Embargo der Vereinigten Staaten gegen Kuba (in Kuba als el bloqueo – span. für die Blockade – bezeichnet) ist ein aus mehreren Maßnahmen bestehendes Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo, das sich gegen die ab 1959 von Fidel Castro, seit 2008 von seinem Bruder Raúl geführte Regierung Kubas richtet. Die ersten Maßnahmen wurden 1960 von Präsident Dwight D. Eisenhower verhängt, nachdem die kubanische Regierung Eigentum von Bürgern und Unternehmen der Vereinigten Staaten im Umfang von rund einer Milliarde US-Dollar enteignet hatte. Das Embargo wurde seitdem in mehreren Schritten verschärft und teilweise wieder gelockert.

Im Jahre 1992 wurde das Embargo als Gesetz festgeschrieben. Entsprechend dem darin formulierten Ziel, „dem kubanischen Volk zu Demokratie zu verhelfen“, wurde es Cuban Democracy Act benannt. Das Gesetz wurde auch unter dem Namen Torricelli Act bekannt. 1996 verabschiedete der Kongress der Vereinigten Staaten den Helms-Burton Act, der die Möglichkeiten von US-Bürgern, mit Kuba Geschäfte zu treiben, weiter einschränkte. Er enthielt Restriktionen für jegliche öffentliche oder private Unterstützung für das Regime in Havanna bzw. dessen Nachfolger, bis wesentliche Forderungen gegen die kubanische Regierung erfüllt sind. 1999 änderte Präsident Bill Clinton das Handelsembargo dahingehend, dass ausländische Tochtergesellschaften von US-Unternehmen den Handel mit Kuba einzustellen haben. Außerdem erlaubte er den Verkauf verschiedener US-Produkte nach Kuba.

Gegenwärtig (Dezember 2014) ist das Embargo, das für US-amerikanische Unternehmen die Geschäftstätigkeit zum Vorteil Kubas beschränkt, weiterhin in Kraft, und es ist das am längsten andauernde Handelsembargo in der modernen Geschichte. Trotz dieses Embargos sind die USA der viertgrößte Exporteur nach Kuba. Rund 7 % der kubanischen Importe stammen aus den USA (Stand 2009).[1]

Im Dezember 2014 kündigte die US-amerikanische Regierung im Zuge der Wiederaufnahme der politischen Gespräche an, dass Kuba von der Liste Terrorismus unterstützender Staaten gestrichen und die dazugehörigen Sanktionen aufgehoben werden sollen.[2] Am 16. Januar 2015 traten bereits erhebliche Lockerungen der Handels- und Reisebeschränkungen in Kraft.[3]
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

factotum
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Granadaseggl
Panzer sind besser.


Ja, aber die Dinger sind echt Umwelt. Was die an Dreck raushauen, wenn man mal aufs Gas latscht.
The shit that used to work, won`t work now.

Monitor
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Granadaseggl
Cantona hat geschrieben:
Balbriggan hat geschrieben:https://www.n-tv.de/sport/Der-Iran-richtet-Ringer-Navid-Afkari-hin-article22032247.html
Hab jetzt keinen besseren Thread gefunden. :(


...rund 50 menschen im august hat der Iran hingerichtet... und nächste Woche empfängt anscheinend unser aussenminister Maas den iranischen aussenminister:
denke, Maas wird mit Sicherheit mit Sanktionen drohen, wenn es im Iran damit weiter geht, dass Oppositionelle hingerichtet werden.



„Sie töten nicht nur Menschen, sondern auch die Hoffnung.“

Akbar Ganji (Gandschi), iranischer Journalist, Regimekritiker, Soziologe, Schriftsteller

Nicht nur Menschenrechtsorganisationen, der internationale Schriftstellerverband P.E.N., sondern auch die Europäische Union und die US-Regierung haben sich für die Freilassung von Akbar Gandschi eingesetzt.

Am 2. August 2005 wurde Richter Massud Moghaddas, der Gandschi und sechs weitere Personen, die an der Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung teilgenommen hatten, als Vorsitzender Richter verurteilt hatte, von einem Attentäter erschossen.

Unfaire Prozesse und Todesurteile

Seit den Protesten im November 2019 sind Hunderte Menschen in unfairen Prozessen zu Haft- und Prügelstrafen verurteilt worden, gegen mehrere Personen wurde ein Todesurteil verhängt. Die Verfahren fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit und dem Vorsitz voreingenommener Richter statt und basierten in den meisten Fällen auf durch Folter erlangten "Geständnissen".

Die Haftstrafen gegen die Verurteilten lagen zwischen einem Monat und zehn Jahren. Die Schuldsprüche bezogen sich auf vage und fadenscheinige Anklagepunkte, darunter "Versammlung und Vereinbarung von Straftaten gegen die nationale Sicherheit", "Verbreitung von Propaganda gegen das System", "Störung der öffentlichen Ordnung" oder "Beleidigung des Obersten Religionsführers". Mindestens drei Angeklagte, Amirhossein Moradi, Mohammad Rajabi und Saeed Tamjidi, wurden wegen "Kampf gegen Gott" (moharebeh) durch Vandalismus zum Tode verurteilt. ai 2.9.2020


https://iranjournal.org/news/neue-anklage-gegen-zaghari

https://www.igfm.de/nazanin-zaghari-ratcliffe/

Die Gefängnisstrafe, die die Doppelstaatlerin derzeit verbüßt, wird oft mit einem Rechtsstreit zwischen Teheran und London in Verbindung gebracht. Das Schah-Regime soll kurz vor seinem Sturz 1979 in Großbritannien mehrere hundert Chieftain-Panzer bestellt haben. Deren Lieferung sei jedoch nach der Islamischen Revolution 1979 nicht vollendet worden, so der Vorwurf der Islamischen Republik, die deshalb über 400 Millionen Schuldenausgleich und Zinsen von Großbritannien verlangt.

Teheran bestreitet jegliche Verbindung zwischen den beiden Angelegenheiten. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace habe inzwischen jedoch erstmals bestätigt, dass er versuche, eine Schuld bei der iranischen Regierung zu begleichen, berichtete die britische Zeitung The Guardian am Freitag. Dies könne zur Freilassung britischer Doppelstaatler*innen wie Nazanin Zaghari-Ratcliffe beitragen, zitierte die Zeitung den Minister.


Iran-Doppelstaatler

Das Zivilgesetzbuch des Landes regelt, dass es fast ausgeschlossen ist, die iranische Staatsbürgerschaft wieder abzugeben. Gleichzeitig ist es für viele nahezu unausweichlich, sie zu bekommen: Jeder, der einen iranischen Vater hat, gilt auch als iranischer Staatsbürger. Egal, wo er lebt oder geboren wurde.

Eine spezielle Klausel macht es zudem Frauen besonders schwer, ihre iranische Staatsangehörigkeit abzugeben. Denn Frauen müssen dieselbe Staatsangehörigkeit haben wie ihr Ehemann. Aus diesen Gründen wird nahezu immer eine Mehrstaatlichkeit akzeptiert, wenn Iraner in Deutschland eingebürgert werden

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pr ... aatsanwalt

Eine bekannte Figur für die Proteste im Winter 2018 war Ruhollah Sam, iranischer Journalist und Aktivist, der 2009 das Land verlassen hatte und in Frankreich lebte. Während der Proteste hatte er über seinen Telegram-Kanal, der über eine Million Follower hatte, über die Ereignisse berichtet. Im Oktober 2019 meldeten Medien seine überraschende Festnahme im Irak. Wie und warum Sam in den Irak gereist war und wie die iranischen Sicherheitsdienste ihn erwischt und in den Iran gebracht haben, bleibt bisher im Dunkeln.

Am 30. Juni wurde er nach sechs Prozesstagen zur Todesstrafe verurteilt. Die Vorwürfe gegen ihn: „Korruption auf Erden“, Aufruf zur Vandalismus, Maßnahmen gegen die nationale Sicherheit.[/quote]

Die harten Urteile sind deshalb als eine deutliche Botschaft an die Menschen im Iran gerichtet: Wer sich traut, seine Unzufriedenheit öffentlich Ausdruck zu verleihen, soll mit Konsequenzen rechnen. Gegebenenfalls sogar mit der Todesstrafe.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chaft.html
I could write several novels about what I do not know.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Das Volk hat entschieden, NRW hat gewählt.

CDU 36,0%
SPD 23,7%
Grüne 18,7%
FDP 5,3%
Linke 3,4%
AfD 4,9%
Sonstige 8,0%

Laschet feiert des Ergebnis, trotz –1,5%, als großen Erfolg und sieht seine Chancen auf Höheres gewachsen. Aber ich bleibe dabei: Kann ein mittelmäßiger Ministerpräsident ein guter Bundeskanzler werden?

Die SPD hat deutlich verloren, die Grünen haben deutlich zugelegt.

Die AfD ist da, wo sie hingehört, auf Augenhöhe mit der FDP.

In Münster muss OB Lewe in die Stichwahl, er bekam 44,6%, Todeskino von den Grünen 28,5%. Das wird noch ein heißes Rennen. Die CDU wird apokalyptische Zeiten beschwören, da der Kandidat der Grünen mit dem Versprechen angetreten war, die Innenstadt bis 2025 autofrei zu machen.

In Münster hat, wie erwartet, die CDU schlechter abgeschnitten, als im Land und haben die Grünen, ebenfalls wie erwartet, wesentlich besser abgeschnitten.

CDU 32,7%
SPD 17,6%
Grüne 30,3%
FDP 4,6%
Linke 4,9%
AfD 2,2%

Auch in Münster werden die Verluste der SPD durch die Gewinne der Grünen aufgefangen. Die alte Tante muss sich was einfallen lassen.

Ob es zu einer Neuauflage von Schwarz/Grün kommt – die alte Notgemeinschaft war von den Grünen vor einigen Wochen aufgekündigt worden – dürfte fraglich sein, da mit der CDU der Weg in eine autofreie Innenstadt ausgeschlossen ist. Da alle Direktmandate der Innenstadt an die Grünen gegangen sind und die CDU auf die Außenbezirke verwiesen worden ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine solche Allianz gebildet wird. Rechnerisch möglich wäre auch eine Mehrheit Grün/Rot/Rot. Man wird sehen.

Goofy & Jagdhuette

Ihr habt Euch sehr viel Mühe gegeben, allerdings mit überschaubarem Erfolg. Vielleicht tröstet es Euch, dass ich in etwa ähnlich zugeordnet hätte.

Und hier kommt die Auflösung:

Bild

Bild

Wahrscheinlich staunt Ihr, wie ich auch.

Wäre ich CDU-Wähler, würde ich mich von diesem Programm verarscht fühlen.
Das ist noch besser als die Merkelsche Assimilierungspolitik.

Zum Glück ist die CDU auf einem anderen Plakat ehrlicher:

10 lächelnde Damen und Herren, alle selbständige Unternehmer*innen aus dem alten Rat, posieren unter dem Slogan:

Weil es jetzt um unsere Wirtschaft geht, weil sie wissen, wie es geht.

Na also, die Welt ist wieder in Ordnung. Die geballte Wirtschaftskompetenz, wie gehabt.

Übrigens, der Kandidat Dr. Markus Johow, der presserechtlich verantwortlich für das bunte Sammelsurium zeichnete, ist nicht in den Rat gekommen.

Da Ihr Euch ja so viel Mühe gegen habt, geht der Preis zu gleichem Wert an beide. Allerdings giltet die Einladung natürlich nur jeweils an eine Person. Ich bin ja keine Kantine.
;) :prost: ;)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Tifferette
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Die AfD ist da, wo sie hingehört, auf Augenhöhe mit der FDP.


Als Demokraten werden wir wohl formulieren können - "unterhalb der FDP", oder?

Würde ich für Linke, Grüne und SPD* ebenso gelten lassen.




* man muss ja vorausschauend sein... :mrgreen:
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(Batman)

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Die AfD ist da, wo sie hingehört, auf Augenhöhe mit der FDP.


Als Demokraten werden wir wohl formulieren können - "unterhalb der FDP", oder?

Würde ich für Linke, Grüne und SPD* ebenso gelten lassen.




* man muss ja vorausschauend sein... :mrgreen:


Wollte Dir nicht wehtun.
Aber hatte eine Antwort Deinerseits durchaus einkalkuliert.
:prost:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


jagdhuette
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Halbdaggl
Das ist wirklich ein bunter Blumenstrauß, den die CDU da anbietet.

Ich hatte mich durch deinen Beitrag und durch spontane Begeisterung für den sagenhaften Namen mal mit Peter Todeskino beschäftigt. Ich muss sagen, was er in Kiel so angestellt / angepackt hat sieht erstmal sehr positiv aus. Dort war vermutlich auch deutlich mehr im Argen als in Münster, aber ich fände es spannend was er in Münster schaffen könnte und auch wie seine Karriere weiter verläuft. Den Kandidaten mit seinem Profil fehlen den Grünen defintiv auch auf Bundesebene.

Alles in allem eine spannende Wahl. Der nächsten Wahl, die ansteht (Nov. 3rd), sehe ich mit einer gewissen Panik entgegen. Four more years wäre vermutlich der Untergang der Demokratie und würde zu politischer Taubhaut bei einer ganzen Generation von Wählern führen. An die wirtschaftlichen Folgen will ich gar nicht denken.



Monitor
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Granadaseggl
Ein längeres Republik-Interview mit Cornel West, Professor für Afroamerikanische Geschichte und Philosophie, Theologe, Aktivist, Christ und Sozialist, gilt als einer der führenden schwarzen Intellektuellen in den USA.

Es lohnt sich zu lesen, auch ein zweites Mal.

Ein Beitrag von Daniel Ryser, 22.08.2020

Zur Person

Cornel West, 67, ist Professor der Philosophie in Harvard, er lehrte auch in Yale, Paris, Princeton und am Union Theological Seminary in New York. Er schloss sein Studium magna cum laude ab, veröffentlichte 20 Bücher, ein Klassiker ist mittlerweile «Race Matters». Sein Filmdebüt gab West in «The Matrix Reloaded» (als «Councillor West»), und er nahm diverse Spoken-Word-Alben auf, unter anderem «Never Forget: A Journey of Revelations», bei dem unter anderem Prince und Talib Kweli mitwirkten.

Cornel West:

"Das Einzige, was für den Kandidaten Biden spricht, ist Donald Trump"

"Wir haben die Wahl zwischen einem neofaschistischen Gangster und einem neoliberalen Desaster"

https://www.republik.ch/2020/08/22/wir- ... n-desaster

Cornel West:

..Im Weissen Haus sitzt ein neofaschistischer Gangster, der immer schon tief im autoritären Denken verhaftet war. Je verzweifelter Trump wird aus Angst, die Wahlen zu verlieren, desto mehr wendet er sich wieder seiner rechts­extremen, fremden­feindlichen Basis zu. Gleichzeitig will er die Proteste nutzen, indem er sich als Mann zu inszenieren versucht, der einen Status quo zu bewahren sucht vor Anarchisten, die alles in Schutt und Asche legen wollen. Und das ist ein wichtiger Punkt: Die Gewalt in diesem Land ist nicht neu. Die repressive Politik ist nicht neu. Was unter Trump anders ist: dass diese Gewalt und die Repression deutlich und ungeschminkt zutage treten. ..


(...btw. Anmerkung zu "neoliberal" > Ex-Linke-Chef Oskar Lafontaine etwa definierte den Neoliberalismus so: "Eine ökonomische Theorie, verbrämt mit professoralem Geschwätz, verkürzt auf einen Satz: die Durchsetzung eigener Interessen.“ )


> weiter Republik-Interview mit Cornel West:

...n einem Interview mit MSNBC sprachen Sie von einer massiven Führungskrise in beiden Parteien. Ist Joe Biden der falsche Mann, das System zu reformieren?

Joe Biden ist das System, my dear brother. Joe Biden ist ein neoliberales Desaster.

Sie selbst haben inzwischen empfohlen, ihn zu wählen.


Das zeigt, wo wir gelandet sind: Wir haben die Wahl zwischen einem neofaschistischen Gangster und einem neoliberalen Desaster. Deswegen empfehle ich, zumindest in den swing states unbedingt Biden zu wählen. Denn ja, ein neoliberales Desaster ist besser als eine neofaschistische Katastrophe. Diese Wahl wirft aber auch tatsächlich die ernsthafte Frage auf, ob dieses System überhaupt die Kraft hat, sich zu reformieren. Es ist dermassen korrupt, dysfunktional. Die Eliten sind so wahnsinnig gierig, ohne Idee und Vision. Sie machen einen Fehler, wenn Sie glauben, Donald Trump sei eine Einzelmaske.



Sie haben vor 12 Jahren Barack Obama unterstützt. Heute und vor 4 Jahren haben Sie im Vorwahl­kampf Bernie Sanders unterstützt. Wäre der Senator aus Vermont in Ihren Augen eine echte Antwort gewesen auf den Status quo?

Bernie Sanders hätte einen Unterschied gemacht. Nicht dass er eine Revolution vom Zaun gerissen hätte. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Denn er hatte die Courage, sich frontal mit der Wall Street anzulegen. Er hatte die Courage, sich ohne Zurück­haltung auf unsere militärischen Ausgaben einzuschiessen. Er hatte sogar die Courage, unsere Aussen­politik zu kritisieren, unsere innige Freundschaft mit Saudiarabien und den schrecklichen und boshaften Krieg im Jemen. Oder seine Kritik an Netanyahu und Israel: Sanders, selbst ein jüdischer Bruder, war gewillt, hier eine kritische Position zu beziehen, was in den USA auf dieser politischen Ebene eine völlige Ausnahme ist. Die Deutlichkeit seiner Kritik, aber auch seine Ideen und Visionen – es hat in diesem Land nie eine vergleichbare Präsidentschafts­kandidatur gegeben. Und exakt deshalb habe ich eng mit Bruder Bernie zusammen­gearbeitet und ihn 2016 mit 115 Auftritten unterstützt und 2020 mit 125 Auftritten. Wir sehen uns in 4 Jahren wieder.


....Was ist es denn, was Sie Joe Biden vorwerfen?

Bruder Biden lobte sich in der Vergangenheit, als Senator Architekt jenes rassistischen Gefängnis­systems zu sein, das die Bürger­rechtlerin Michelle Alexander als neue Form der Sklaverei bezeichnet hat. Wir sprechen hier vom grössten Massen­inhaftierungs­system in der modernen Welt, mit dem sehr viele Menschen sehr viel Geld verdienen und das speziell arme schwarze und arme braune Menschen trifft, die in diesen Gefängnissen, egal wie man es rechnet, völlig überproportional vertreten sind.


.....Die Medien haben Obama vor allem zu Beginn seiner Präsidentschaft sehr stark zugejubelt. Heute, was angesichts von Donald Trump natürlich auch nicht wahnsinnig verwunderlich ist, sehnen sie sich regelrecht nach ihm zurück. Was halten Sie davon?

Die Medien haben bei der einseitigen Verklärung die entscheidende Rolle gespielt. Entweder man hat den Mut, diese Dinge zu benennen, oder man verliert sich in Einseitigkeit, wie die etablierten Medien gegenüber Barack Obama: Bevor Obama Präsident wurde, waren sie seine Cheerleader. Und danach fiel es ihnen schwer, ihn nur ansatz­weise zu kritisieren. Jene von uns, die ihn während seiner Amtszeit kritisiert haben, wurden dämonisiert, abgewertet, marginalisiert. Dabei haben wir bloss daran erinnert, dass wir der Wahrheit und der Gerechtigkeit verpflichtet sind, egal, welche Hautfarbe der Präsident hat. ..
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Monitor
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Granadaseggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Treffende Headline:

https://www.theguardian.com/commentisfr ... bert-reich


:roll:

Trump doesn't care if wildfires destroy the west – it didn't vote for him


The air outside my window is yellow today. It was orange yesterday. The Air Quality Index is over 200. The Environmental Protection Agency defines this as a “health alert” in which “everyone may experience more serious health effects if they are exposed for 24 hours”. Unfortunately, the index has been over 200 for several days.


The west is burning. Wildfires in California, Oregon and Washington are incinerating homes, killing scores of people, sickening many others, causing hundreds of thousands to evacuate, burning entire towns to the ground, consuming millions of acres, and blanketing the western third of the United States with thick, acrid and dangerous smoke.

Yet the president has said and done almost nothing. A month ago, Trump wanted to protect lives in Oregon and California from “rioters and looters”. He sent federal forces into the streets of Portland and threatened to send them to Oakland and Los Angeles.

Today, Portland is in danger of being burned and Oakland and Los Angeles are under health alerts. Trump will visit California on Monday, but he has said little.

One reason: these states voted against him in 2016 and he still bears a grudge.....


Beim kanadischen Nachbarn im Großraum Vancouver ,B.C. (es gibt auch im Bundesstaat Washington ein Vancouver, Großstadt am Columbia River) wurde am Samstag auf Grund der extremen Rauchwolken die weltweit schlechteste Luftqualität gemessen (Air quality and pollution city ranking) mit
Portland (Platz 1) und Seattle (Platz 2), Vancouver (3), Los Angeles (4), Delhi (5).

Vancouver and Portland were listed as having the worst air quality on Saturday because of the smoke from the wildfires in the U.S.

Den Inselbewohnern auf Vancouver Island wird geraten, wenn möglich, nicht rauszugehen und in den
Häusern zu bleiben. Ab Mittwoch und Donnerstag wird noch viel mehr starker Rauch aus Washington und Oregon erwartet. To be labelled as “very high risk” by the BC Air Quality Health Index (AQHI) as of Tuesday.

https://www.cheknews.ca/b-c-wildfire-sm ... ay-701193/

https://vancouversun.com/news/vancouver ... d-saturday

https://www.iqair.com/world-air-quality-ranking

Die US-Kanada-Grenzübergänge bleiben wg. Corona bis mindestens 21. September 2020 geschlossen,
(die beißenden Rauchschwaden kommen trotzdem rüber!) gerade verlängert auf 21. Oktober 2020.

Canada to keep border with U.S. closed until at least Oct. 21, says source

Sept. 15, 2020

The federal government has also moved to curb the movement of Americans through Canada on their way to Alaska. U.S. travellers destined for the northern state have been limited to five crossings in Western Canada and they must commit to taking a direct route.

In June a man travelling from Alaska to the continental United States was charged with violating Canada's Quarantine Act. He was accused of twice failing to follow COVID-19 public safety rules while in Banff.

If he's found to have violated a quarantine order, he could be fined up to $750,000 or sentenced to six months in jail. :shock:

U.S. travellers are barred from driving through national parks, leisure sites and tourism locations and receive a hang tag for their rear-view mirror indicating the date they must depart Canada.

Canada to keep border with U.S. closed until at least Oct. 21, says source

https://www.cbc.ca/news/politics/canada ... -1.5725589
I could write several novels about what I do not know.


Flache9
Muss man verfolgen und bestrafen.

Zuvor geht ja die UN gegen Frankreich vor. Die Kriegsverbrechen der Franzosen in Ruanda mit fast 800.000 Toten gehen ja auch in die finale Runde.
Und Algerien mit 1 Million Toten durch die französische Armee ist noch nicht vergessen und kommen ja jetzt auch noch auf die Franzosen zu.

Tifferette
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Grasdaggl
Flache9 hat geschrieben:Muss man verfolgen und bestrafen.

Zuvor geht ja die UN gegen Frankreich vor. Die Kriegsverbrechen der Franzosen in Ruanda mit fast 800.000 Toten gehen ja auch in die finale Runde.
Und Algerien mit 1 Million Toten durch die französische Armee ist noch nicht vergessen und kommen ja jetzt auch noch auf die Franzosen zu.

Dummes Getrolle.
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(Batman)

de mappes
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Spamferkel
:lol:

Wenn es um diese Themen geht war mit würti noch nie gut Kirschen essen
Er kann halt auch nicht ohne das Forum
Ich hoffe wir stellen dann irgendwann auch Fathi terim ein, dann muss er sich nicht mehr so aufregen über die trainer :prost:
Don't criticize what you can't understand

Southern Comfort
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Halbdaggl
Ferien sind rum... Nix mehr mit Rumchillen, Schminktipps austauschen und den Skaterboys hinterhergaffen. Also wieder ab ins Pforum und die Langeweile anders abbauen.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Flache9
Tifferette hat geschrieben:
Flache9 hat geschrieben:Muss man verfolgen und bestrafen.

Zuvor geht ja die UN gegen Frankreich vor. Die Kriegsverbrechen der Franzosen in Ruanda mit fast 800.000 Toten gehen ja auch in die finale Runde.
Und Algerien mit 1 Million Toten durch die französische Armee ist noch nicht vergessen und kommen ja jetzt auch noch auf die Franzosen zu.

Dummes Getrolle.


Kommt von dem Oberlehrer des Forums ohne jegliche Kenntnis.
:lol:
Steht alles in den UN Berichten. Aber im Leugnen warst schon immer der Beste. :prost: