Das meine ich mit meiner ersten Frage: Wozu?
Kaufen wir der Stadt Stuttgart die 60 % an der Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG ab? Was zu führen würde, dass wir jedes Jahr nicht mehr 5,2 Mio. Pacht zahlen müssen (plus die 800 kEUR Erbbauzins der KG an die Stadt - muss man im Detail anschauen) und wir diese Kohle jedes Jahr auf dem Transfermarkt einsetzen können? Ja, das wäre ein guter Plan. Über die KG (und die Stadt mit den 60 % im Hintergrund) hat man sehr gute Zinsen für den Umbau bekommen. Jetzt das Stadion zu übernehmen und in dem Zusammenhang einen neuen Deal mit dem Daimler zu den Namensrechten - also Kohle - vereinbaren: Da wäre ich sehr schnell bei einer Zustimmung.
Wer meint, eine Verstärkung des Kaders finanziert über Einmaleffekte sei eine gute Idee, der sollte sich mit Borussia Dortmund, dem Börsengang, der teuersten Deutschen Meisterschaft aller Zeiten (zumindest relativ) und dem Absturz danach beschäftigen.
Die Frage ist: Was ist unser VfB? Ein Ausbildungsverein? Rhetorische Frage. Die Antwort ist: Ja. Natürlich. Wenn Arsenal (Hleb), Bayern (Gomez), Real (Sami) auf der Matte stehen, werden wir immer auch Spieler verkaufen müssen. Egal wen.
Aber wann? Und auf welchem Niveau? Wäre es nicht ideal, Spieler wie Kimmich erst einmal zwei, drei Jahre beim VfB in der Bundesliga und vielleicht international spielen zu lassen, um ihn dann für ein Vielfaches der 7,5 Mio. (was - zugegebenermaßen - ein extrem guter Preis für ihn war) gehen zu lassen?
Mein Plädoyer: Die Ausgliederung durchführen und die Profiabteilung in die AG ausgliedern. Ja, der Vorstand einer AG ist schon aufgrund zwingender gesetzlicher Vorgaben des Aktiengesetzes viel unabhängiger als ein Vereinsvorstand (da dürfte die Kritik vieler organisierter Fans - neben der Tradition - schon ansetzen. Allerdings: Was hat die Mitgliederversammlung bisher gebracht? Würstle und Bier. Symbolik. Und den Anfang vom Ende vom Duckmäuser eingeleitet zu haben. Aber letztlich waren es die Sponsoren, die ihn abserviert haben).
Diese Ausgliederung sollte unter den erneuten Zustimmungsvorbehalt der Mitgliederversammlung gestellt werden (was rechtlich problemlos möglich ist), wenn Anteile an Investoren verkaufen werden sollen. Dann könnte man aus den vorhandenen Mitteln und anderen Maßnahmen in den nächsten drei bis fünf Jahren mehr machen, als zweimal fast abgestiegen zu sein. Und wenn es passt (also zumindest CL-Quali), die Anteile für teuer Geld verkaufen.
Okay. Weiter in die Zukunft müssen wir heute nicht schauen.
Aber keinen Verkauf von Anteilen heute, um akute Finanzprobleme zu lösen. Niemals. Wir würden uns völlig unter dem (gefühlten oder echten) Wert verkaufen. Dann lieber eine kurzfristig laufende Fananleihe (3-5 Jahre) oder sowas machen. Jedenfalls Fremdkapital. Niemals in der heutigen Situation Eigenkapital verkaufen. Das wäre Irrsinn.