"Wir müssen das auf schwäbisch lösen"
Seit Wochen tobt ein Machtkampf beim VfB Stuttgart: Vorstandschef Thomas Hitzlsperger spricht über seinen Streit mit Präsident Vogt und erklärt, warum der FC Bayern ein Vorbild sein kann.
Interview von Johannes Aumüller und Claudio Catuogno, Stuttgart
Thomas Hitzlsperger und der VfB Stuttgart - das schien lange die ideale Verbindung zu sein. Fast fünf Jahre lang spielte der heute 38-Jährige einst für den Klub, an der Meisterschaft 2007 hatte er entscheidenden Anteil. Nach seiner aktiven Karriere begann der frühere Nationalspieler (52 Einsätze, sechs Tore) seine Funktionärslaufbahn beim VfB, seit Oktober 2019 ist er der Vorstandsvorsitzende. Doch in dieser Rolle hat er zuletzt auch für Unverständnis gesorgt - weil er sich einen heftigen Machtkampf mit Vereinspräsident Claus Vogt, 51, liefert.
Die Auseinandersetzung hat auch mit einem Schritt zu tun, mit dem sich viele Traditionsvereine ans moderne Fußballbusiness angepasst haben: 2017 entschied auch der VfB Stuttgart, den Profibetrieb aus dem Mutterverein, dem e. V., herauszulösen und in eine Aktiengesellschaft auszugliedern. Dadurch konnte der Automobilkonzern Daimler einsteigen und 11,75 Prozent der Anteile erwerben. Viele Fans sehen den Schritt bis heute kritisch.
Beim VfB Stuttgart kam aber noch eine Besonderheit hinzu: eine Datenaffäre rund um die entscheidende Mitgliederversammlung, die der Kicker aufdeckte und wegen der die Firma Esecon anfing, den VfB zu durchleuchten. Insbesondere das Spitzenpersonal der AG um Vorstandschef Hitzlsperger geriet deswegen unter Druck. Inzwischen sind im Zuge des Machtkampfes und der Datenaffäre zwei Vorstände abberufen worden und zwei Präsidiumsmitglieder zurückgetreten.
SZ: Herr Hitzlsperger, würden wir in diesem Interview über Sport reden, müsste man Ihnen gratulieren: Platz zehn als Aufsteiger; eine Mannschaft, die attraktiven Fußball spielt ...
Thomas Hitzlsperger: Das Erfreuliche ist, dass der Sportbereich, der in den letzten Jahren oft unser Problem war, tatsächlich gut funktioniert. Wir haben in Sven Mislintat einen Sportdirektor mit vielen Freiheiten, der das super macht! Wir sind von unserem Trainer Pellegrino Matarazzo total überzeugt und haben gerade den Vertrag bis 2024 verlängert. Langfristig wollen wir unsere Mannschaft noch durch mehr eigene Talente verstärken.
Umso erstaunlicher ist der Machtkampf zwischen Ihnen als Vorstandschef der AG sowie Claus Vogt als Präsident des e.V. und Aufsichtsratschef. Wie konnte es so weit kommen, dass der VfB Stuttgart mit dem HSV und Schalke um den Titel des größten Chaosklubs konkurriert?
Das sehe ich keinesfalls so. Wir sind grundsolide aufgestellt. Aber die letzten Wochen waren schmerzhaft und turbulent, und ich habe natürlich einen Teil davon mit zu verantworten.
Aber was sind die Gründe dafür?
Ich versuch's mal so zu erklären: Ich bin beim VfB sehr schnell die Karriereleiter hochgeklettert. Ich wurde Nachwuchsleistungsdirektor, ein Jahr später wurde ich Sportvorstand. Als ein halbes Jahr später die Position des Vorstandsvorsitzenden erstmalig zu besetzen war, habe ich dem Aufsichtsrat meine Vorstellungen für die Zukunft des VfB präsentiert und konnte überzeugen. Ich kenne den Verein und die Leute hier gut, und ich sehe im VfB-Kosmos viele Dinge, die man verändern kann, um langfristig erfolgreich zu sein. Das hat mich angetrieben: den Erfolg zu liefern, nach dem sich die VfB-Anhänger sehnen.
Aber?
Wir kämpfen, wie viele andere Vereine auch, mit den Nachwehen der Ausgliederung der Profiabteilung. Seit Dezember 2019 gibt es nun erstmalig einen ehrenamtlichen Präsidenten im Verein und einen hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden in der AG. Wir sind ein Traditionsklub, der nun eine professionelle Struktur benötigt, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein.
Die Struktur ist doch an vielen Standorten in der Liga ähnlich. Sie sind Chef der Tochtergesellschaft, darüber steht der Mutterverein, der kontrolliert Sie. Wollen Sie sich nicht kontrollieren lassen oder kontrolliert der Kontrolleur falsch?
Darum geht es doch gar nicht. Wir haben beide, der Präsident und ich, ein Problem vererbt bekommen: die Aufklärung der Datenschutz-Thematik. Das tun wir. Er im Verein, ich in der AG. Das sind aber unterschiedliche Rechtsformen, und sie verlangen daher ein unterschiedliches Vorgehen. Darüber hinaus ist aber wichtig, wo wollen wir mit dem VfB hin? Als 2017 die Profiabteilung in eine AG ausgegliedert wurde, war ein zentrales Versprechen, dass der gewählte Präsident auch Aufsichtsratsvorsitzender ist. Dieses Amt ist wichtig, meines ist wichtig - da habe ich die Vorstellung, dass wir gemeinsam einen Plan entwerfen.
Und den Plan gibt es nicht?
Doch, natürlich. Meine Vorstellungen sind bekannt. Ich bin Chef eines mittelständischen Unternehmens. Da geht es neben Emotionen auch um 300 Mitarbeiter, um Geld und Verträge. Alle, die glauben, dass das mit althergebrachten, hemdsärmeligen Methoden geht, denen kann ich nur sagen: Wir müssen uns ans Aktienrecht halten, wir haben Geschäftsordnungen. Und wir müssen uns festlegen: Wollen wir in fünf Jahren mit den Top-Klubs in der Bundesliga konkurrieren? Oder wollen wir die sportlichen Ambitionen herunterschrauben, weil wir wirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfähig sein können?
Sie wollen vermutlich Ersteres.
Der VfB hat 2017 eine Richtungsentscheidung getroffen, nämlich pro AG. Das will ich ausbauen und aufbauen. Hier steht so viel mehr auf dem Spiel: eine große Tradition, sportlicher Erfolg, aber auch ein attraktiver Standort für Spieler, für Sponsoren, für gute Mitarbeiter, auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Banken und der Stadt.
Nehmen wir mal den FC Bayern. Der hat auch einen Vorstandsvorsitzenden, Karl-Heinz Rummenigge, und der muss sich auch vor einem Aufsichtsratschef rechtfertigen, der zugleich Präsident des Vereins ist. Lange war das Uli Hoeneß ...
Die Struktur des VfB ist der des FC Bayern nicht unähnlich. Aber bei den Bayern ist das alles über 30, 40 Jahre gewachsen. Da arbeiten die handelnden Personen schon sehr lange zusammen, das ist im Fußballgeschäft eher die Ausnahme. Dennoch sind sie ein Vorbild, wenn es darum geht, ein Ziel zu formulieren und konsequent zu verfolgen.
Die internen Streitereien zwischen Hoeneß und Rummenigge sind schon auch legendär.
Aber der Klub funktioniert! Und das zeichnet den FC Bayern am Ende auch aus. Und da wollen wir ja auch hin. Wir sollten aber nicht zu sehr den Vergleich mit dem FC Bayern suchen. Der VfB Stuttgart funktioniert anders, weil er von seinen Mitgliedern und Fans lebt, die ihre Wünsche äußern und ihre Ansprüche an uns formulieren, und die unterscheiden sich nun mal sehr von den Anhängern anderer Klubs. Wir sind den Mitgliedern und Fans des VfB verpflichtet.
Ihr Konflikt mit Claus Vogt schwelte schon länger, aber für die Eskalation nach außen waren Sie verantwortlich: Kurz nach Weihnachten haben Sie einen offenen Brief geschrieben, Vogt darin massiv, aber doch auch ein bisschen unkonkret kritisiert - und Ihre eigene Kandidatur um das Präsidentenamt erklärt.
Das ist richtig. Das habe ich zu verantworten, das war ein Fehler. Ich habe mich entschuldigt, jetzt geht der Blick nach vorne.
Man versteht bis heute nicht richtig: Was hat Sie bewegt, das so zu schreiben und zu veröffentlichen?
Da sind viele Dinge zusammengekommen: der Einnahmeausfall durch Corona, die Datenschutzthematik, unklare Strukturen im Zusammenhang der Ausgliederung. Das hat auf mir gelastet, und um eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten, wollte und musste ich das ansprechen.
Was ganz konkret in der Zusammenarbeit mit Claus Vogt nicht funktioniert, ist aber etwas unklar geblieben - und ist es bis heute. Und die Idee, sich als Vorstandschef der AG zugleich als Präsident des e.V. zu bewerben, war nicht die naheliegendste.
Ich habe mir zugetraut, ein guter Präsident zu sein, weil ich die Leute hier verstehe. Ich bin regelmäßig im Fanausschuss, ich habe die Bereitschaft, auf jeden zuzugehen, ich habe ein Verständnis für die Vereinskultur. Meine Überlegung war, dass die Fans, wenn sie mich wählen, dann in der AG gut repräsentiert sind. Ich muss aber feststellen: Da habe ich mich getäuscht!
Der eine mächtige Mann, der Sie dann gewesen wären, Präsident und Vorstandschef in einem, das klingt doch nach den Patriarchen von früher, nach Gerhard Mayer-Vorfelder. Passt das noch in die Zeit?
Nein, die Zeiten haben sich verändert.
Haben Sie gedacht: Wenn Sie Ihren Namen, Ihren Status in die Waagschale werfen, dann werden die Fans Ihnen schon glauben, dass es so nicht weitergeht?
Die Menschen im und um den VfB kennen mich gut. Über zehn Jahre habe ich klargemacht, worauf es mir ankommt. Ich stehe gesellschaftspolitisch da, wo der Großteil unserer Fans steht, die wissen bei mir, was sie kriegen! Ich musste aber erkennen, dass die Fans stolz auf ihren Verein sein wollen und sich nicht mit Strukturen und Geschäftsordnungen befassen. Sie wollen, dass die handelnden Personen sich verstehen und das Beste für den Klub tun.
Was hat der Vorgang mit dem Bild von Thomas Hitzlsperger gemacht? Früher waren Sie die Klublegende, jetzt werden Sie als Marionette des Anteilseigners Daimler dargestellt. In der Stadt hängen Aufkleber, auf denen Sie "Spalter" genannt werden. An wie vielen laufen Sie da täglich vorbei?
Die sind weitestgehend verschwunden. Die Lage hat sich beruhigt. Auch die Fans wollen wieder nach vorne schauen.
Haben Sie jemanden beauftragt, die wegzumachen, oder selbst abgekratzt?
Emotionen gehören zum Fußball! Da fallen auch mal harte Worte. Momentan können die Fans ihre Gefühle nicht im Stadion ausleben, also äußern sie das auf andere Weise. Man kann kritisieren, was ich getan habe. Dann ist es halt so, dann ist das eine kurze Episode in einem jetzt schon etwas längeren Leben.
Etliche VfB-Funktionäre sind wegen des Machtkampfs und der Datenaffäre inzwischen nicht mehr im Amt. Das waren Leute aus Ihrem Umfeld, die auch um ihre eigene Stellung gekämpft haben. In der Rückschau: Fühlen Sie sich von manchen auch instrumentalisiert?
Nein. Ich wurde nicht instrumentalisiert. Und trotzdem war der offene Brief ein Fehler von mir.
Aber zugleich schwelte die angesprochene Datenaffäre: Im September 2020 hatte der "Kicker" aufgedeckt, dass der VfB unerlaubt Mitgliederdaten weitergab - unter anderem 2017, vor der entscheidenden Abstimmung über die Ausgliederung des Profibetriebs und die Öffnung für Anteilseigner wie Daimler. Der Landesdatenschutzbeauftrage ermittelte, und intern die Firma Esecon.
Das hat sicher Differenzen zugespitzt und Konflikte verschärft, zumal alles öffentlich ausgetragen wurde.
Die Firma Esecon ist auch im Deutschen Fußball-Bund aktiv, dort hat sie extrem viel Unruhe ausgelöst. Manche monieren, dass Befragungen nicht korrekt protokolliert würden, andere sagen, sie machen jetzt vor Besprechungen besser mal ihr Handy aus. War das in Stuttgart auch so?
Das war für uns alles neu. Wir waren unter Beobachtung und wollten es richtig machen. Man war aufgewühlt, man hat sich gefragt, wer damals etwas falsch gemacht hat. Aber zu diesem Thema ist in letzter Zeit so viel öffentlich geschrieben worden, dass ich mich jetzt dazu nicht mehr äußern will.
Die Frage, die sich aus dem Wirken von Esecon beim DFB ergibt, ist auch: Wenn sie einmal im Haus sind, was schauen sie sich noch alles an?
Ziel war es, die im Kicker erhobenen Vorwürfe aufzuklären. Wir wollten wissen, was dahintersteckt, und auf Initiative von Claus Vogt wurde Esecon damit beauftragt. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Thema kommende Woche beenden können. Da es um einen Datenschutzverstoß geht, ist für uns aber der Landesdatenschutzbeauftragte der wichtigste Ansprechpartner. Und wir als Vorstand haben jetzt zum Esecon-Bericht ein Rechtsgutachten der Kanzlei Osborne Clark vorliegen, der Aufsichtsrat eines von Gleiss Lutz. Wir stehen auf solidem rechtlichen Boden. Das ist vor allem für mich als Vorstandsvorsitzender wichtig.
Im Rahmen der Untersuchung ist noch mal ein anderer Aspekt der Ausgliederung thematisiert worden: dass bei der Abstimmung 2017 zwar 12 778 Personen anwesend waren, aber nur 9099 abstimmten - und manche erklären, ihre Stimmgeräte hätten nicht funktioniert. Es gab eine Mehrheit von 84,2 Prozent, aber es brauchte auch 75 Prozent. Fanden Sie das richtig, dass sich Esecon darum auch gekümmert hat?
Das geschah meines Wissens im Rahmen der Mandatsvereinbarung mit Verein und Präsidium und ist insofern auch richtig.
Oder halten Sie das Thema für inszeniert? Als Vehikel, damit Esecon noch länger beim VfB aktiv sein kann?
Das kann ich nicht beurteilen. Zumindest der Vorstand beabsichtigt allerdings keine weitere Untersuchung in Auftrag zu geben.
Sehen Sie, ich kann zu den Vorgängen damals im Detail nichts sagen, ich war da noch nicht dabei. Mir wurde gesagt, dass nicht alle registrierten Mitglieder von Anfang bis Ende da waren. Wer schon mal auf so einer Versammlung war, dem leuchtet das ein.
Die Leute gehen ausgerechnet bei der entscheidenden Abstimmung?
Ich kann nur wiederholen: Mir wurde die Erklärung gegeben, dass während so einer Veranstaltung Leute auch kommen und gehen.
Mancher Jurist hält die Ausgliederung für anfechtbar.
Ich will nicht die Vergangenheit verteidigen, aber die Diskussion hätte man damals führen müssen. Die Entscheidung ist gefallen, und wenn wir hier weiter einen attraktiven Fußball sehen wollen und ein attraktiver Standort für Spieler sein wollen, kann meine Aufgabe jetzt nur sein, nach vorne zu schauen und aufzupassen, dass sich Dinge nicht wiederholen.
Inzwischen liegt der fertige Esecon-Bericht den VfB-Gremien vor, und es gibt den Vorwurf, dass unter Ihrer Führung vieles getan wurde, um die Untersuchung zu blockieren.
Das weise ich entschieden zurück. Ich habe den Mitarbeitern immer gesagt: Kooperiert, aber die Teilnahme ist freiwillig. Esecon selbst hat uns eigens darauf hingewiesen, dass die Teilnahmen an den Befragungen freiwillig sind, und dies haben wir den Mitarbeitern dann so auch mitgeteilt. Jetzt wird das so dargestellt, als sei mein Hinweis auf die Freiwilligkeit ein Versuch gewesen, die Untersuchungen zu behindern.
Soll der Esecon-Bericht veröffentlicht werden?
Ich verstehe das Verlangen nach Transparenz, und wir suchen gerade nach einem rechtskonformen Weg. Aber da sind viele persönlichkeitsbezogene Daten drin, den Bericht kann man nicht so einfach ins Internet stellen. Aber wir sind dran.
Claus Vogt hat schon gesagt, dass er veröffentlichen will. Eine Nichtveröffentlichung würde auch den Vorwurf mangelnder Transparenz nach sich ziehen. Das setzt Sie doch jetzt schon wieder unter Druck.
Wir streben eine abgestimmte Lösung an, die möglichst allen gerecht wird.
Auch der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg sprach von erheblichen Verstößen und eröffnete ein Bußgeldverfahren. Theoretisch ist zwischen einigen hunderttausend Euro und 20 Millionen Euro als Strafe alles drin. Womit rechnen Sie?
Nach unseren Gesprächen haben wir eine erste Orientierung bekommen. Wir haben stets gut kooperiert. Aber wichtig ist, dass wir auch nachweisen können, professionelle Compliance-Richtlinien zu implementieren und alle Aspekte rund um den Datenschutz ebenfalls zu optimieren.
Was machen Sie jetzt anders?
Wir holen uns externe Expertise dazu. Der Verstoß ist jetzt der Ausgangspunkt, um noch professionellere Strukturen und Prozesse einzuziehen. Das zählt zu einer meiner wesentlichen Aufgaben für die Zukunft. Vielleicht muss man einem VfB Stuttgart auch eines zugutehalten: Wir sind nicht der Daimler von nebenan, der schon seit Jahren klare Compliance-Richtlinien hat. Wir sind ein Fußballverein, der 2017 auch eine AG geworden ist.
Das Problem war aber nicht, dass 2017 irgendeine Richtlinie fehlte. Die Daten wurden weitergegeben, um Mitglieder diskret zu beeinflussen, für Guerilla-Marketing pro Ausgliederung.
Das stimmt. Und genau das muss auch Anlass sein, für Datenschutzfragen zu sensibilisieren. Es muss klar sein, was geht und was nicht. Natürlich sind Richtlinien nicht alles. Der Aufsichtsrat hat jetzt zwei Vorstände abberufen, und womöglich wird es weitere personelle Konsequenzen geben.
Sie werden Kündigungen aussprechen?
Wir lassen die Sachverhaltsermittlungen, die Esecon gemacht hat, juristisch prüfen. Auf dieser Basis werde ich Entscheidungen treffen, die arbeitsrechtlich zulässig sind.
Aber es bleiben dann trotzdem ein Präsident und ein Vorstandschef mit dieser Vorgeschichte. Wie soll das funktionieren?
Der Sportdirektor hat zuletzt gesagt: Hier wird zu wenig über Fußball geredet. Das sehe ich auch so.
Die Präsidentenwahl soll nun statt im März irgendwann im Sommer sein. Halten Sie es für vorstellbar, dass ein wiedergewählter Präsident Vogt den Ende 2022 auslaufenden Vertrag von Vorstandschef Hitzlsperger verlängert?
Der Aufsichtsrat als Ganzes hat mir gerade noch mal den Rücken gestärkt. Das hat mir viel bedeutet. Das ist ein Vertrauensvorschuss, den ich gerne mit meiner Arbeit zurückzahle. Jetzt gilt es, Ruhe reinzubringen, wir haben jetzt aufgeklärt, wir können einen Knopf an die Vergangenheit machen und wieder vorwärtsgehen. Ich freu mich auf jeden Fall auf die kommenden Aufgaben.
Sie machen das jetzt also wie Hoeneß und Rummenigge all die Jahre?
Nein. Wir müssen das auf schwäbisch lösen.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -